ARCHIV - JULI 2015


  • WERKVERTRÄGE:

Warum wir ein Gesetz brauchen

 

Betriebsräte, die den Missbrauch von Werkverträgen unterbinden wollen, sind auf sich allein gestellt. Im Koalitionsvertrag wurde versprochen, per Gesetz Abhilfe zu schaffen. Wann wird das Versprechen eingelöst?

 

Inzwischen äußert man sich im Ministerium zurückhaltender, was den Zeitplan angeht. Das Ministerium werde in diesem Jahr „eine Vorlage öffentlich machen“, sagt ein Sprecher. (...) Hintergrund der Verzögerung dürften Differenzen innerhalb der Regierungsfraktionen sein.

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Quelle: Magazin Mitbestimmung, Nr. 07+08/2015

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  • BEFRISTUNG:

Sackgasse Wissenschaft: Traumjob als Albtraum

 

Eine Karriere an der Uni? Für viele Studierende, die Interesse am wissenschaftlichen Arbeiten haben, war das eine verlockende Idee. Doch mittlerweile hat diese Vorstellung viel von ihrem Glanz verloren. Ungesicherte Arbeitsverhältnisse, das Hangeln von Zeitvertrag zu Zeitvertrag, von Projekt zu Projekt machen eine Lebensplanung unmöglich.

 

Über 80 Prozent der Beschäftigten im akademischen Mittelbau sind befristet angestellt, und mehr als die Hälfte aller Verträge hat eine Laufzeit von unter einem Jahr. (...) Zudem ist das Wissenschaftszeitvertragsgesetz aus dem Jahr 2007 ein Problem.

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Quelle: Reutlinger General-Anzeiger online vom 31.07.2015

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  • AUFSTOCKER:

30/07/2015: Der leichte Rückgang bei den Aufstockerzahlen setzte sich 2014 fort

 

Seit einigen Jahren geht die Zahl der Aufstocker (Erwerbstätige, die ihr zu geringes Einkommen mit Arbeitslosengeld II-Zahlungen aufstocken müssen) wenn auch sehr langsam, so doch stetig zurück. Auch im Jahresverlauf 2014 war ein leichter Rückgang zu verzeichnen.

 

Im ersten Quartal 2015 zeigte sich dann ein kräftiges Minus. Ein deutliches Zeichen, dass die mit der Einführung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns verbundenen Lohnanhebungen auch bei den erwerbstätigen Empfängern von Arbeitslosengeld II ihre Wirkung entfalten.

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  • LEIHARBEIT:

Viele Jobs nur Leiharbeit: Niedrige Löhne, unsichere Zukunft

 

Die IG Metall kritisiert, dass weit über 40 Prozent der Stellenangebote in Südwestfalen von Leiharbeitsfirmen stammen. Vor allem jüngere Menschen bekämen oft nur solche Jobs angeboten. (...) Aber was sind das für Jobs, die da zurzeit gemeldet sind?

 

Ein kleiner Teil sind nicht sozialversicherungspflichtige Stellen. Die meisten sind aber Teilzeit- oder Vollzeitjobs (...) Allerdings stammen aktuell rund 45 Prozent dieser Stellenangebote in der Region von Leiharbeitsfirmen. In (...) der Metallbranche sieht es noch schlechter aus. (...) Eine Auswertung der Arbeitsagenturen ergibt aber, dass gut 86 Prozent aller Jobs von Leiharbeitsfirmen stammt.

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Quelle: WDR Studio Siegen online vom 30.07.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Ab Sonnabend gilt 8,50-Euro-Mindestlohn flächendeckend: Frisöre in Gera
    und Greiz gelassen

 

Der Anhebung des Mindestlohns im Frisörhandwerk auf 8,50 Euro sieht Geras Innungsmeister Jürgen Grieser mit gemischten Gefühlen entgegen (...). Grieser vermutet, dass einige Läden Personal entlassen müssten und die Frisöre als Einmannbetriebe am Markt blieben.

 

Der 1. August bereitet Carmen Henrich keine Sorgen. Die Inhaberin des Zeulenrodaer „Salons Carmen“ zahlt ihren vier Mitarbeiterinnen schon seit Juni den Mindestlohn. Die damit gestiegenen Kosten hat sie bereits im Vorfeld mit Preiserhöhungen aufgefangen.

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Quelle: Thüringer Algemeine online vom 30.07.2015

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  • BEFRISTUNG:

10.000 Lehrer/innen werden heute arbeitslos

 

In Baden-Württemberg beginnen heute (...) die Ferien und für gut 10.000 Lehrer/innen die Arbeitslosigkeit. Etwa 7.000 Referendar/innen und 3.000 befristet angestellte und für Krankheitsvertretungen eingesetzte Lehrkräfte werden zum Ferienbeginn von der Landesregierung entlassen, obwohl die meisten von ihnen im neuen Schuljahr wieder unterrichten werden.

 

Die Lehrerinnen und Lehrer für die Vertretungen sind für die Schulen der Rettungsanker. Sie halten unter oft schwierigen Bedingungen und schlechter Bezahlung den Unterrichtsbetrieb in Baden-Württemberg aufrecht. Die meisten werden ab September wieder am Lehrerpult benötigt.

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Quelle: regio-news.de vom 29.07.2015

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  • GERINGVERDIENER:

Soll der Staat Urlaubs-Gutscheine in Höhe von 500 Euro ausgeben?

 

(...) längst nicht alle Deutschen können sich die Erholung leisten. Wer arm ist oder Kinder hat, muss oft zu Hause bleiben. Das geht aus neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. (...) 22,5 Prozent aller Haushalte müssen demnach ganz auf eine Auszeit verzichten.

 

Besonders wenig Erholung erhalten die als armutsgefährdet geltenden Personen (...). Die Parteichefin der Linken findet: Es muss ein Grundrecht auf Urlaub geben. Laut Kipping sollen „Menschen mit geringen Einkommen“ vom Staat Urlaubsgutscheine in Höhe von 500 Euro erhalten.

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Quelle: Berliner Kurier online vom 28.07.2015

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  • GERINGVERDIENER:

Viele sind trotz Arbeit arm

 

20 Prozent der Vollzeitbeschäftigten in Augsburg arbeiten unter der Niedriglohnschwelle. Viele von ihnen verlieren ihr Selbstwertgefühl.

 

„Augsburg ist ein Brennpunkt der Armut, die Gefahr arm zu werden, ist hier sehr hoch“, machte Diakon Erwin Helmer, Diözesanpräses der KAB, deutlich. (...) Es gebe viele Leiharbeiter, Werksverträge und Ausgliederungen, vielfach gebe es in den Unternehmen keinen Tarifvertrag und keinen Betriebsrat.

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Quelle: Augsburger Allgemeine online vom 28.07.2015

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  • LEIHARBEIT:

Stellungnahme der EU-Kommission: Dauerhafte Leiharbeit ist zulässig!

 

Nachdem sich der Europäische Gerichtshof (EuGH) im Frühjahr zur Zulässigkeit der dauerhaften Leiharbeit bedeckt gehalten hat, hat die EU-Kommission hierzu unlängst in einem Vertragsverletzungsverfahren (CHAP(2015)00716) Stellung bezogen – mit erstaunlich klaren Worten.

 

Nach ihrer Einschätzung sieht die Richtlinie keine Beschränkung der Dauer der Überlassung von Leiharbeitnehmern an die entleihenden Unternehmen vor. Die Mitgliedstaaten seien daher nicht verpflichtet, eine Höchstdauer für die Überlassung von Leiharbeitnehmern festzulegen. Eine dauerhafte Überlassung sei nicht richtlinienwidrig.

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Quelle: Legal Tribune online vom 27.07.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Werkverträge unter Kontrolle

 

Bis zu 5000 Beschäftigte von bis zu 1000 Fremdfirmen kommen täglich ins Stahlwerk von Thyssen-Krupp in Duisburg. Sie arbeiten meist zu deutlich schlechteren Arbeitsbedingungen als die Stammbelegschaft.

 

IG Metall und Betriebsrat versuchen, die Fremdvergabe von Arbeit über Werkverträge unter Kontrolle zu bekommen und die Arbeitsbedingungen in den Fremdfirmen zu verbessern.

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Quelle: Fokus-Werkverträge.de vom 27.07.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Im ersten Halbjahr hat der Zoll in 146 Verdachtsfällen Ermittlungen aufgenommen

 

Für die Kontrolle des Mindestlohns ist in Deutschland der Zoll zuständig. Im ersten Halbjahr 2015 hat die Finanzkontrolle Schwarzarbeit in 146 Fällen Ermittlungen wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen den gesetzlichen Mindestlohn eingeleitet. Das geht aus Daten des Bundesfinanzministeriums hervor.

 

Insgesamt wurden im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. Juni 24 970 Prüfungen bei Arbeitgebern nach dem Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz durchgeführt (...). Die meisten Arbeitgeberprüfungen fanden in Bayern (5381), Nordrhein-Westfalen (4568), Baden-Württemberg (2706) und Niedersachsen (2195) statt.

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Quelle: Der Tagesspiegel online vom 26.07.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Unternehmen gehen vor Gericht gegen Mindestlohn-Verstöße der Konkurrenz vor

 

Normalerweise ist der Zoll für die Kontrolle des Mindestlohns zuständig. Jetzt gehen auch Unternehmer gegen Konkurrenten vor, die ihren Mitarbeitern weniger als 8,50 Euro Stundenlohn zahlen.

 

In der Gastronomie hat sich im September 2014 der Verein zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs gegründet (...). „In der Gastronomie gibt es viele schwarze Schafe, die Schwarzarbeiter beschäftigen und keine Mindestlöhne zahlen“, sagt Hauptgeschäftsführerin Nicole Thomas. (...) Seit Anfang des Jahres geht ihr Verband gegen solche Verstöße vor.

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Quelle: Der Tagesspiegel online vom 26.07.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Ausbeutung in der Fleischindustrie: Moderne Sklaverei

 

In der Fleischindustrie werden Werkverträge für Arbeiter zur Falle. (...) Über Werkverträge dürfen Firmen Leistungen, die sie nicht selbst erbringen können, an andere vergeben (...). Das ist lukrativ, weil Subunternehmer meist nicht an den Tarifvertrag gebunden sind und weniger Lohn zahlen.

 

Großschlachter wie Danish Crown sollen bis zu 80 Prozent Werkvertragsarbeiter beschäftigen. In einigen Betrieben sind bis zu 20 Subunternehmen tätig, oft aus Osteuropa. So lässt sich kaum kontrollieren, wie viel sie abkassieren und wie sie die Arbeiter schuften lassen.

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Quelle: Stern.de vom 25.07.2015

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  • LEIHARBEIT:

Nahles will Leiharbeit auch über 18 Monate hinaus zulassen

 

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) will den Arbeitgebern bei der Regulierung von Leiharbeit und Werkverträgen entgegenkommen. Sie halte es für denkbar, Leiharbeit auch über die im Koalitionsvertrag vorgesehene Höchstüberlassungsdauer von 18 Monaten zuzulassen, wenn die Unternehmen tarifgebunden seien

 

Nahles plant für den Herbst eine gesetzliche Regulierung der Zeitarbeit. Bisher hatte sie sich für eine maximale "Ausleihe" von 18 Monaten ausgesprochen. (...) Bei den Arbeitgebern war dies auf scharfe Kritik gestoßen.

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Quelle: Süddeutsche.de vom 25.07.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn mit Auswirkungen auf Prospektverteilung

 

Die Einführung des Mindestlohns Anfang 2015 hat auch Auswirkungen auf die Werbebranche. Die Auflagen von Printprospekten wurden seitdem reduziert. So das Ergebnis einer Umfrage des Dienstleisters Marktjagd.

 

Erste Auswirkungen sind spürbar: 30 Prozent der befragten Entscheider aus Einzelhandelsunternehmen haben die Auflage ihrer Prospekte entweder in allen Teilgebieten oder zumindest in ländlichen Regionen reduziert (...). Verbraucher mit gedruckter Handelswerbung kostengünstig zu erreichen, ist schwieriger geworden.

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Quelle: Haufe.de vom 24.07.2015

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  • TARIFFLUCHT:

Daimler Benz: Outsourcing sorgt für Ärger im Mannheimer Werk

 

Im Mannheimer Mercedes-Benz-Werk sollen beginnend mit dem 1. August Logistiktätigkeiten, die bisher von Daimler-Mitarbeitern und von Daimler-Leiharbeitern durchgeführt wurden, an eine Fremdfirma vergeben werden. Rund 300 Beschäftigte (...)  sollen davon betroffen sein. 180 von ihnen sollen im Werk neue Arbeitsplätze erhalten.

 

Die restlichen 120, überwiegend Leiharbeiter, sollen zu spürbar schlechteren Bedingungen bei Transco angestellt werden. Transco bezahlt nach dem Tarifvertrag der Logistikbranche, der niedrigere Sozialstandards und Bezahlungen vorsieht. "Wir achten aber darauf, dass die Firmen, an die wir Werkverträge vergeben, von uns definierte Standards einhalten (...)", so eine Sprecherin von Daimler.

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Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung online vom 23.07.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn: Ein harter Job für den Zoll

 

Wutausbrüche, Beschimpfungen, falsche Anschuldigungen: Der Zoll muss seit Anfang des Jahres die Umsetzung des Mindestlohngesetzes kontrollieren und sieht sich dabei mit unangenehmen Herausforderungen konfrontiert.

 

Brandl sprach von einer bisweilen aufgeheizten Stimmung, die den Zollbeamten entgegenschlage (...). Der Zoll bemühe sich im ersten Jahr sehr stark um Aufklärung und Information und stelle die Ahndung von Verstößen hinten an, betonte Brandl.

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Quelle: Mittelbayerische online vom 22.07.2015

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  • LEIHARBEIT:

Sächsische Wirtschaft besorgt: Zeitarbeit soll befristet werden

 

Der "Missbrauch" bei der Leiharbeit soll durch eine Gesetzesänderung eingedämmt werden. Die IHK Chemnitz läuft Sturm gegen diese Reformpläne.

 

So sollen Zeitarbeiter künftig nur noch maximal 18 Monate in der Firma eines Kunden tätig sein dürfen. Nach spätestens neun Monaten sollen sie zudem denselben Lohn wie die Stammbeschäftigten erhalten.

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Quelle: Freie Presse online vom 22.07.2015

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  • CROWDWORKING:

Crowdworking: Digitale Tagelöhnerei oder Zukunft der Arbeit?

 

Outsourcing kennt man. Die Weiterentwicklung dieses Prinzips heißt Crowdsourcing. Arbeit wird dabei nicht mehr in Billiglohnländer outgesourced, sondern an Menschen, die sich im Internet tummeln – an die Crowd.

 

Die erste Seite, auf der Crowdworking in seiner heutigen Form angeboten wird, hat Amazon 2005 programmiert: Mechanical Turk - www.mturk.com. Hier sind 600.000 Menschen aus 190 Ländern angemeldet. (...) Bei Mechanical Turk hat man nicht Kollegen, sondern Konkurrenten.

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Quelle: BR 2 online vom 22.07.2015

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  • AUFSTOCKER:

Job-Absage per SMS - Eine Regalaufstockerin berichtet

 

Es ist ein Job auf Abruf. Und Melanie Schubert weiß nicht, wie viele Stunden sie überhaupt arbeiten kann. Die 40-Jährige füllt in Drogeriemärkten Regale auf. Leben könnte sie davon nicht, selbst wenn sie die vollen 16 Stunden im Monat leisten könnte. Sie ist eine sogenannte Aufstockerin. Das heißt, ohne Unterstützung des Jobcenters würde sie nicht über die Runden kommen.

 

Für Unternehmen ist das „Modell Zuruf“ bequem. Das weiß auch die Chefin des Jobcenters, Angelika Brauer. (...). Sie räumt ein, dass für manchen der Minijobber der Aufwand kaum im Verhältnis zum Ertrag stehe. Aber statthaft seien solche Arbeitsverhältnisse aus rechtlicher Sicht.

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Quelle: Landeszeitung.de vom 22.07.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Grundeinkommen statt Mindestlohn

 

In den meisten reichen Ländern gibt es inzwischen Millionen von Menschen, die mit ihrer Arbeit nicht einmal das Existenzminimum verdienen (...). Zugleich gab es Bemühungen, das Erwerbseinkommensniveau durch Festlegung eines gesetzlichen Mindestlohns zu erhöhen. Der Mindestlohn erreichte jedoch nie die für das Existenzminimum festgelegte Mindesthöhe.

 

Doch selbst wenn der Mindestlohn ausreichend erhöht würde, (...) wäre es die falsche Strategie, einen größeren Teil der Arbeitskosten von den Steuerzahlern auf die Arbeitgeber zu übertragen. Der Grund hierfür ist, dass für viele – wenn nicht gar die meisten – Menschen die Erwerbsarbeit eine schrumpfende Einkommensquelle ist.

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Quelle: Capital online vom 21.07.2015

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  • GERINGVERDIENER:

Löhne in Deutschland: "Diese Entwicklung ist bedenklich"

 

Laut einer neuen Studie der Bertelsmann Stiftung werden die Lohneinkommen der Beschäftigten in Deutschland bis 2020 weiter steigen - allerdings sehr ungleich verteilt. Benachteiligt sind Geringverdiener, Sozial- und Dienstleistungsberufe und Haushalte mit Kindern.

 

So wird sich das jährlich verfügbare Einkommen der Beschäftigten, deren Verdienst im oberen Fünftel liegt, im Durchschnitt um real 5.300 Euro erhöhen. Die unteren 20 Prozent können nur mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 750 Euro rechnen. Im Jahr 2012 lag das durchschnittliche Einkommen nach Steuern und Transfers (...) im unteren Fünftel bei 7.200 Euro.

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Quelle: funkschau.de vom 21.07.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Ausbeutung von Pflückern in SH: Tatort Erdbeerfeld?

 

Mit ihrer Arbeit als Pflücker auf Erdbeerfeldern wollen sich Erntehelfer in den Sommermonaten gutes Geld im Land zwischen den Meeren verdienen (...). Stattdessen sind bei manchen von ihnen wochenlanges Durcharbeiten und nicht gezahlte Löhne die Realität. Von „Ausbeutung auf dem Acker“ spricht Uwe Polkaehn, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Nord.

 

Die Gewerkschaft will Hinweise haben, „dass Saisonarbeiter auf Erdbeerfeldern in Schleswig-Holstein um das gültige Mindestentgelt gebracht worden sind“. So sollen Landwirte unverändert nach Kiste und Menge bezahlen, so der Gewerkschaftschef. „Am Ende landen die Erntehelfer dann bei Stundenlöhnen von drei bis sechs Euro.“ Es gelte aber (...) ein Branchenmindestlohn von 7,40 Euro.

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Quelle: shz.de vom 21.07.2015

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  • MINIJOBS:

Hochsauerlandkreis: Jede vierte Frau mit Minijob droht Armut

 

Im Hochsauerlandkreis hat jede vierte Frau einen Minijob, in Nordrhein-Westfalen ist es nur jede zehnte. Und besonders viele Frauen sind im heimischen Raum immer noch ganz ohne Beschäftigungsverhältnis. Eine Bilanz, die die Arbeitsagentur Meschede mit dem Projekt „Zukunftsperspektive Wiedereinstieg“ und einem eigenen Wiedereinstiegsberater drehen will.

 

Meschede gehört damit zu den 15 von insgesamt 30 Arbeitsagenturen in NRW, die an dem auf ein Jahr angelegten Projekt teilnehmen. (...) Denn auf Dauer hat die Minijobberin – mehr als 70 Prozent der 22 887 geringfügig Beschäftigten im Kreis sind Frauen – keine gute Perspektive.

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Quelle: WAZ online vom 21.07.2015

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  • LEIHARBEIT:

20/07/2015: Auch in zweiter Jahreshälfte 2014 wieder mehr Leiharbeiter

 

Im Jahr 2013 schien die Attraktivität der Leiharbeit für Unternehmen nachzulassen. Bereits in der ersten Jahreshälfte 2014 zeigte sich jedoch, dass die Nachfrage nach Leiharbeitsbeschäftigten wieder anzog. Das blieb auch in der zweiten Jahreshälfte 2014 so.

 

Nach den heute von der Bundesagentur für Arbeit (BA) veröffentlichten Zahlen aus der aktuellen Arbeitnehmerüberlassungsstatistik waren Ende Dezember 2014 insgesamt 823.834 Personen im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung beschäftigt. Das sind knapp 9.300 Leiharbeitsbeschäftigte mehr als im Vorjahresmonat, was einem geringen Plus von gut 1,1 Prozent entspricht.

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  • CROWDWORKING:

Mikro-Jobs im Internet

 

Sie schreiben kurze Werbetexte, recherchieren Adressen im Internet oder beschreiben Bilder und Videos. Kurzum: Sie erledigen kleine Aufgaben, die Computer immer noch nicht zufriedenstellend verrichten. Millionen von Menschen verdienen auf diese Weise Geld im Internet. Sie werden Crowdworker oder Klickarbeiter genannt.

 

Bei dem Portal jomondo.de sind nach Angaben der Seite 550 000 Jobber tätig. Bei der Plattform clickworker.com sind es sogar 700 000. Nutzer können sich auf solchen Webseiten als Klickarbeiter registrieren. Die Portale bieten Aufträge von Firmen an, die Crowdworker können entscheiden, ob sie die Aufgaben für die angebotene Bezahlung bearbeiten.

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Quelle: Saarbrücker Zeitung online vom 18.07.2015

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  • BEFRISTUNG:

Sachsen will Uni-Zeitverträge eindämmen

 

Neun von zehn Wissenschaftlern müssen sich im Freistaat von Job zu Job hangeln. (...) Solche Auswüchse will Bundeswissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) jetzt eindämmen. Vergangene Woche hat sie einen Entwurf für eine Änderung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes vorgestellt. (...) Explizite Mindestvertragslaufzeiten werden im Entwurf aber nicht genannt.

 

Die Fraktionen im Sächsischen Landtag sind da konkreter. Sie haben jetzt einstimmig die Staatsregierung aufgefordert, (...) verbindlich festzulegen, dass die Verträge für wissenschaftliche Mitarbeiter mindestens ein Jahr laufen sollen, für akademische Hilfskräfte mindestens sechs Monate und für studentische Hilfskräfte mindestens drei Monate.

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Quelle: Freie Presse online vom 18.07.2015

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  • BEFRISTUNG:

Schongang für Ausbeuter

 

Kaum Abhilfe für akademisches Prekariat. Gewerkschaften bemängeln Regierungspläne zur Eindämmung des Befristungsunwesens in der Wissenschaft.

 

Hire and Fire ist im Wissenschaftsbereich so etwas wie der Normalfall. Der Lohnspiegel, eine Erhebung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, beziffert den Anteil der an Hochschulen und Forschungsinstituten tätigen Jungakademiker in befristeter Beschäftigung mit 81 Prozent. Über die Hälfte der Doktoranden verdingt sich auf Stellen mit einer Vertragslaufzeit von unter einem Jahr.

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Quelle: junge Welt online vom 17.07.2015

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  • GERINGVERDIENER:

Verkäuferin im teuren München: "Wovon soll ich sparen?"

 

Mit einem monatlichen Bruttolohn von gut 2000 Euro können Verkäufer wohl nirgendwo in Deutschland große Sprünge machen. In keiner anderen Stadt ist die Lage für Geringverdiener aber so schwierig wie in München.

 

2367 Euro brutto verdient Bakaleri für ihre Arbeit im Schichtdienst: Eine Woche früh, eine Woche spät - und freie Samstage gibt es nicht oft. Die gebürtige Griechin ist eine der rund drei Millionen Beschäftigten im deutschen Einzelhandel, für die 50 Euro mehr oder weniger Lohn pro Monat einen großen Unterschied machen.

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Quelle: abendzeitung-münchen.de vom 17.07.2015

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  • BEFRISTUNG:

Tausende Lehrer in den Ferien zwangsarbeitslos

 

Lehrer zweiter Klasse: Sie unterrichten ganz regulär an der Schule, doch sobald die Ferien nahen, müssen sie sich arbeitslos melden. Schuld sind bewusst befristete Verträge. Die Bundesregierung bestätigt nun: Zu Beginn der Sommerferien steigt die Zahl der arbeitslosen Pauker sprunghaft an.

 

Die Linkspartei hatte in einer kleinen Anfrage nach der Arbeitslosigkeit von Lehrkräften gefragt. Die Antwort, die t-online.de vorliegt, ist ernüchternd. So stieg pünktlich zum Ferienbeginn im vergangenen August die Zahl der arbeitssuchenden Lehrer von 6104 auf 11.144. Im Oktober sank sie wieder auf 6045. Die Statistiken des Arbeitsministeriums belegen diesen Trend seit 2007.

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Quelle: T-online.de vom 16.07.2015

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  • BEFRISTUNG:

An Zeitverträge gewöhnt man sich nicht

 

(...) Die Soziologinnen Katrin Auspurg und Stefanie Gundert beginnen ihre Studie zu prekären Beschäftigungsverhältnissen mit der Annahme, dass befristete Arbeitsverträge für einen Arbeitnehmer grundsätzlich von Nachteil sind.

 

Die Ergebnisse zeigen (...), dass wirklich keiner gerne einen befristeten Job annimmt, völlig unabhängig von Status, Bildung und Alter. (...) Wer befristete Jobs annimmt, tue es schlicht aus Zwang. Seine Verhandlungsmacht sei schwach, und, so das Fazit der Autorinnen, jede weitere Befristung schwäche sie weiter.

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Quelle: FAZ.net vom 15.07.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Auch Häftlinge wollen den Mindestlohn

 

In deutschen Gefängnissen arbeiten Häftlinge für ein paar Euro am Tag. Jetzt fordern sie den Mindestlohn und haben sich zu einer Gewerkschaft zusammengeschlossen.

 

"Wenn Arbeit der Resozialisierung dienen soll, müssen die Gefangenen spüren, dass sie sich lohnt“, sagt der Sprecher der Gewerkschaft, Oliver Rast. Der niedrige Lohn sei ein Skandal, sagt er.

(...)

Quelle: Stern online vom 14.07.2015

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  • TARIFFLUCHT:

Niedersachsen betreibt Tarifflucht: Gewerkschaften attackieren Rot-Grün

 

Der DGB wirft der SPD-geführten Landesregierung Lohndumping vor: Die will im Sozialbereich sparen – und benachteiligt so tariftreue ArbeitgeberInnen. (...) Auslöser des Ärgers des DGB-Chefs ist eine Anordnung der Staatssekretärin Birgit Honé.

 

Danach sollen die Lohnkosten sämtlicher Projekte, die das Land mit Geld aus dem Europäischen Sozialfonds ESF unterstützt, künftig nicht mehr „spitz“, also einzelfallbezogen, abgerechnet werden. Gezahlt werden stattdessen Pauschalen. Doch damit drohen kräftige Lohnkürzungen.

(...)

Quelle: taz.de vom 14.07.2015

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  • LEIHARBEIT:

Nahles will Gesetzentwurf im Herbst vorlegen

 

Leiharbeit und Werkverträge sollen strenger reguliert werden – geht es nach dem Willen von Andrea Nahles, sogar noch in diesem Jahr. Bei ihrer Gesetzesnovelle hält sich die Arbeitsministerin eng an den Koalitionsvertrag.

 

Das in der Koalition mit der Union vereinbarte neue Regelwerk werde Ende September oder Anfang Oktober kommen, kündigte Nahles am Dienstag in Gaggenau nach einer Betriebsversammlung bei Daimler an. Einen Kabinettsbeschluss erwarte sie noch vor Jahresende.

(...)

Quelle: Handelsblatt online vom 14.07.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Mitarbeiter der Diakonie gegen Werkverträge

 

Die Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen im Diakonischen Werk Württemberg (AGMAV) hat dem evangelischen Landesbischof Frank Otfried July über 3000 Unterschriften gegen Werkverträge übergeben.

 

In seiner Rede forderte der AGMAV-Vorsitzende Uli Maier den Landesbischof auf, Stellung zu nehmen zu der zunehmenden Praxis diakonischer Einrichtungen, Teile auszugliedern und unter diakonischer Flagge weltliche und vor allem abgesenkte Tarife zu zahlen.

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Quelle: Schwäbisches Tagblatt online vom 14.07.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Die Konkurrenz fährt billiger

 

Transportwege sind international, das Mindestlohngesetz gilt lediglich in Deutschland. Daraus ergeben sich auch für heimische Spediteure besondere Herausforderungen. Sie begegnen ihnen auf unterschiedliche Art.

 

Auch osteuropäische Spediteure, die Waren nach Deutschland liefern oder von dort holen, müssen ihren Fahrern den Mindestlohn von 8,50 Euro zahlen - das tun sie oft aber nicht, klagt der Branchenverband Camion Pro. Dadurch entsteht für die deutschen Transporteure zusätzlicher Marktdruck.

(...)

Quelle: Haller Tagblatt online vom 14.07.2015

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  • TARIFKONFLIKT:

Bundesagentur: Post-Streiks womöglich nicht korrekt gemeldet

 

Die Deutsche Post hat die Bundesagentur für Arbeit in einzelnen Regionen womöglich nicht korrekt über den wochenlangen Streik informiert. "Aus Baden-Württemberg lagen uns nur Streikwarnungen vor", obwohl es auch dort offensichtlich zu regulären Streiks der Postmitarbeiter gekommen sei, berichtete ein BA-Sprecher am Montag in Nürnberg.

 

Sollte sich der Verdacht bestätigen, drohe der Post für jeden Verstoß ein Bußgeld von 2000 Euro, sagte der BA-Sprecher. Mit der entsprechenden Regelung in Paragraf 320 des Sozialgesetzbuches III soll verhindert werden, dass Arbeitslose in betrieblichen Arbeitskämpfen als Streikbrecher eingesetzt werden.

(...)

Quelle: Süddeutsche.de vom 13.07.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Interessensgemeinschaft WerkFAIRträge: Sich nicht einschüchtern lassen

 

Inge Bultschnieder und ihre MitstreiterInnen kämpfen gegen Ausbeutung in der Fleisch verarbeitenden Industrie. „Es gibt immer einen Weg”, sagt Inge Bultschnieder bestimmt. Vor ihr, im Gasthof Klein in Rheda-Wiedenbrück, sitzen 15 bulgarische Werkvertragsarbeiter.

 

Inge Bultschnieder, Initiatorin der Interessengemeinschaft WerkFAIRträge, setzt sich für sogenannte Fremdarbeiter in der Fleischverarbeitungsindustrie ein. (...) Sie sagt: „Wir müssen noch viel mehr Menschen wach rütteln und auf diese Probleme aufmerksam machen (...)".

(...)

Quelle: taz.de vom 13.07.2015

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE:

Immer mehr Unternehmer in Sachsen - aber ohne Mitarbeiter

 

Es gibt eine steigende Anzahl an Unternehmern, die nur für sich sorgen und keinen einzigen Mitarbeiter beschäftigen. Von 2000 bis 2013 stieg ihre Zahl in Sachsen von etwa 79.400 auf 127.900 - im Bund von 1,84 Millionen Euro auf 2,34 Millionen Euro.

 

Laut Bundesarbeitsagentur gibt es Solisten zunehmend in allen Tätigkeitsbereichen. (...) Diese Spannbreite lässt die unterschiedlichsten Einkommensverhältnisse bereits erahnen - vom Niedriglohnsektor bis zu überdurchschnittlichen Verdienstmöglichkeiten. Die linke Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann verweist darauf, dass die Solo-Selbstständigen im Schnitt deutlich weniger verdienen als andere.

(...)

Quelle: Freie Presse online vom 12.07.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

CSU dringt auf weitere Änderungen beim Mindestlohn

 

Die CSU dringt beim Mindestlohn über die geplante Lockerung der Dokumentationspflichten hinaus auf weitere Änderungen. "Das Thema ist noch nicht erledigt", sagte die Vorsitzende der CSU-Bundestagsgruppe, Gerda Hasselfeldt.

 

"Wir sehen allerdings noch weiteren Korrekturbedarf zum Beispiel beim Ehrenamt, der Nachunternehmerhaftung und auch bei den Zeitungszustellern." Es lohne sich, unnachgiebig und standhaft zu sein.

(...)

Quelle: FAZ.net vom 12.07.2015

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE:

Sub-Sub-Sub-Unternehmer

 

Deutsche Post beschäftigt Fahrer als Selbständige – zeitweise auch unseren Autor. Seine Erfahrung: unmögliche Tourenpläne, Zeitdruck und schlechte Bezahlung.

 

Der jüngste Tarifabschluss bei der Deutschen Post AG ändert nichts an den Bedingungen für Beschäftigte der Niedriglohntochter DHL Delivery GmbH und für eine Schar von Subunternehmern und Scheinselbständigen, die ohne jeden Schutz oder arbeitsrechtliche Absicherung rund um die Uhr im Auftrag der Post als Fahrer oder Paketzusteller unterwegs sind.

(...)

Quelle: junge Welt online vom 11.07.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Papenburger Werft-Leiharbeiter zeigen Geschlossenheit

 

Im Ringen um die Umstrukturierungspläne der Papenburger Leiharbeitsfirma EDL hat die Belegschaft ein starkes Signal gesetzt. Rund 300 der insgesamt knapp 460 Beschäftigten strömten am Samstag zu einer offenen Mitgliederversammlung der Gewerkschaft IG Metall Leer-Papenburg.

 

Wie berichtet, sieht die Gewerkschaft gegenwärtig 120 Jobs der „EDL Ems Dienstleistung GmbH“ auf der Werft gefährdet. Nach Auffassung von EDL-Geschäftsführer Onno Behrends macht eine Reform des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes eine Änderung des Geschäftsmodells notwendig. Ziel sei eine umfassende Umstellung auf Werkverträge.

(...)

Quelle: Neue OZ online vom 11.07.2015

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  • MINIJOBS:

10/07/2015: Wachstum bei den Minijobs nach 2014 vorläufig beendet

 

Kurz vor Einführung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns haben die geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse ihr seit Januar 2014 anhaltendes leichtes Wachstum auch im vierten Quartal 2014 fortgesetzt. Für 2015 zeichnet sich allerdings ein Ende des Aufwärtstrends ab, da der Mindestlohn die Minijobs unattraktiver macht.

 

Nach den heute von der Bundesagentur für Arbeit (BA) vorgelegten Daten zum Stichtag 31. Dezember 2014 sind im vierten Quartal 2014 gut 7,48 Millionen Personen einer geringfügig entlohnten Beschäftigung nachgegangen. Das ist der bisher höchste zum Jahresende ausgewiesene Quartalswert. Gegenüber dem Vorjahresquartal legten die Minijobs damit noch einmal um fast 40.000 zu.

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  • MINDESTLÖHNE:

Ostbeauftragte Gleicke: Mindestlohn stärkt Beschäftigte in Ostdeutschland

 

Die Ostbeauftragte der Bundesregierung (...), Iris Gleicke, hat anlässlich des heute veröffentlichten IAB-Betriebspanels Ostdeutschland 2014 die Bedeutung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns für Ostdeutschland betont.

 

"Die Ergebnisse zeigen, dass die Einführung des (...) Mindestlohns insbesondere den Beschäftigten in Ostdeutschland zu Gute kommt. Die geringe Tarifbindung im Osten hatte dazu geführt, dass oftmals weit unter Mindestlohn gezahlt wurde. Das haben wir im Sinne der Beschäftigten, aber auch im Sinne eines fairen Wettbewerbs, der nicht auf Dumpinglöhnen fußen kann, geändert."

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Quelle: Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom 10.07.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

09/07/15: Warum die Mindestlohneinführung weitgehend problemlos verlief

 

Was haben Unternehmen und ihre Lobbyisten in Verbänden und in der Wissenschaft nicht alles versucht, um den Mindestlohn schon im Vorfeld und noch nach seiner Einführung zu Jahresbeginn zu diskreditieren. Ein halbes Jahr nach Inkrafttreten sind die Horrorszenarien in sich zusammengefallen, die beschworene Katastrophe ist ausgeblieben. Manchen mag das überraschen.

 

Auch für die Mindestlohnforschung stellt sich neben der noch laufenden Ursachenforschung nach den Beschäftigungseffekten die Frage, warum die Mindestlohneinführung so weitgehend problemlos von statten gehen konnte. Darauf gibt es jenseits des Hinweises auf eine gute konjunkturelle Lage bereits erste Antworten. Sie zeigen, warum die martialische Jobkiller-Rethorik nicht verfängt.

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  • MINIJOBS:

Modellprojekt fördert feste Stelle statt Minijob

 

Weniger Minijobs, mehr sozialversicherungspflichtige Arbeit: Minister Guntram Schneider (SPD) hat am Donnerstag eine positive Zwischenbilanz für ein Modellprojekt zur Umwandlung von Minijobs in feste Stellen gezogen.

 

Seit 2014 arbeiten in Dortmund und Unna Wirtschaftsverbände und Jobcenter daran, Minijobber in sozialversicherungspflichtige Arbeit zu bringen. «Allein in den letzten eineinhalb Jahren konnten bereits 1400 feste Arbeitsplätze geschaffen werden», teilte das Ministerium mit.

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Quelle: Welt online vom 09.07.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn: Korrekturen müssen auch für Bauern gelten!

 

Nach langen Diskussionen hat Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles nun angekündigt, dass die Dokumentationspflichten vereinfacht werden und damit der bürokratische Aufwand reduziert werden sollen. Allerdings gelten diese Erleichterungen nicht für die Arbeitgeber in der Landwirtschaft und im Gartenbau.

 

Das Problem ist, dass diese Wirtschaftsbereiche nach Ansicht des Arbeitsministeriums noch bis Ende 2017 unter das Arbeitnehmerentsendegesetz fallen und deshalb auch weiterhin umfangreiche Aufzeichnungspflichten gelten sollen. Erst ab 2018 soll dann das Mindestlohngesetz gelten.

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Quelle: Topagrar.com vom 08.07.2015

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  • TARIFKONFLIKT:

Tarifabschluss bei der Post: Kernziel nicht erreicht

 

(...) nicht Lohnanhebungen waren das vorrangige Ziel, sondern die Verhinderung von massiven Lohnabsenkungen. Um die zu realisieren, hat die Post Anfang des Jahres Regionalgesellschaften (»DHL Delivery«) für den Paketdienst gegründet (...). Mittlerweile arbeiten in diesen neugründeten GmbHs 6.500 Beschäftigte. Ihre Rückführung in den Post-Haustarif, die zentrale Forderung in diesem Tarifkonflikt, hat ver.di nicht durchsetzen können.

 

Die Unterschrift unter den neuen Vertrag begründet die stellvertretende ver.di-Vorsitzende, Andrea Kocsis, mit drei Regelungen, die Besitzstände sichern (...). Doch diese Besitzstandswahrung ist teuer erkauft. Was für die Post-»Stammbelegschaft« gilt, trifft für Neueinstellungen nämlich nicht zu.

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Quelle: Sozialismus Aktuell vom 07.07.2015

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  • BEFRISTUNG:

Hochschul-Prekariat soll bessere Verträge bekommen

 

Mehr als die Hälfte aller Nachwuchsforscher in Deutschland hat Verträge, die eine Laufzeit von unter einem Jahr haben. Das soll sich jetzt ändern. (...) Bildungsministerin Johanna Wanka (CDU) (...) hat jetzt dazu eine Revision des Gesetzes vorgelegt, das die Arbeitsverhältnisse von Akademikern regelt: das Wissenschaftszeitvertragsgesetz.

 

Laut einer Untersuchung des Bildungsministeriums hat mehr als die Hälfte aller Nachwuchsforscher in Deutschland Verträge, die eine Laufzeit von unter einem Jahr haben. Viele hangeln sich von einem solchen Vertrag zum nächsten. Eine Gesetzesnovelle war also dringend nötig.

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Quelle: Welt online vom 07.07.2015

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  • TEILZEITARBEIT:

Nur elf Prozent der Mütter im Westen arbeiten wieder Vollzeit

 

Frauen, die nach der Geburt ihres ersten Kindes beruflich zurückstecken, finden aus dieser familiären Aufgabenteilung später kaum noch heraus. Glücklich sind sie damit allerdings oft nicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine an diesem Dienstag veröffentlichte Paar-Studie des Allensbach-Institutes.

 

Bei mehr als der Hälfte der Paare mit kleinen Kindern war nach der Elternzeit nur noch ein Partner - meistens der Mann - voll berufstätig, während der andere - in der Regel die Frau - in Teilzeit beschäftigt war.

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Quelle: FAZ.net vom 07.07.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Statistikamt: Mindestlohn zeigt im Saarland Wirkung

 

Die Einführung des Mindestlohns hat sich beim Verdienst vor allem der ungelernten Beschäftigten und speziell bei Arbeitnehmerinnen deutlich bemerkbar gemacht. Das zeigen Zahlen, die das Statistische Amt des Saarlandes gestern Abend veröffentlicht hat.

 

Insgesamt lagen demnach die Bruttomonatsverdienste der Vollzeitbeschäftigten im Saarland im ersten Quartal 2015 bei (...) 2,5 Prozent über dem Betrag im vergleichbaren Vorjahresquartal. Der Anstieg fiel bei ungelernten Arbeitnehmern mit einem Plus von 6,5 Prozent deutlich stärker aus, „da überwiegend die Beschäftigten dieser Gruppe von der neuen Mindestlohnregelung profitieren“, heißt es in der Mitteilung.

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Quelle: Saarbrücker Zeitung online vom 07.07.2015

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE:

Problem Scheinselbstständigkeit: Die Leiharbeiter des Journalismus

 

Pauschalisten erledigen in vielen Zeitungen die tägliche Arbeit, die notwendig ist, damit ihre Zeitung (...) Tag für Tag in der gewohnten Qualität erscheint. Sie schreiben und recherchieren, redigieren Texte anderer Autoren, planen und bestücken die Seiten (...). Festangestellte Mitarbeiter, für die der Verlag ganz regulär Sozialversicherungsbeiträge abführt, Redakteure genannt, sind sie trotzdem nicht.

 

Indem die Verlage sie als freie Mitarbeiter beschäftigen, sparen sie Buchhaltungsaufwand und eine Menge Geld: (...) Aufs Jahr gerechnet spart das Unternehmen so fast 7.000 Euro für jeden scheinselbstständigen Mitarbeiter. Darüber hinaus umgehen die Verlage den Arbeitnehmerschutz: Urlaubs- und Krankengeld sind nicht vertraglich geregelt, Kündigungsfristen oft ebenso wenig.

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Quelle: taz.de vom 06.07.2015

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  • TARIFKONFLIKT:

Das Ende des Post-Streiks: Ein "umfassendes Sicherungspaket" (für die, die drin sind)
     und ein verlorener Kampf gegen die Billig-Post

 

Die Ausgründung von Billig-Tochtergesellschaften (DHL Delivery) und die zwischen 20 und 30 Prozent geringere Bezahlung der dort Beschäftigten wurde völlig zu Recht erkannt als eine Rutschbahn nach unten für die gesamten Beschäftigungsbedingungen im Konzern. Dagegen hat man sich zur Wehr setzen wollen.

 

Und was ist nun raus gekommen nach vier Wochen Dauer-Streik? In der Gesamtschau von außen muss man zu dem Ergebnis kommen - nicht viel. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Gewerkschaft einen unbefristeten Streik, also gleichsam die letzte Stufe des Arbeitskampfes, gezündet hatte, drängt sich der Eindruck auf: Eine krachende Niederlage für die Gewerkschaft.

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Quelle: Aktuelle Sozialpolitik, Blogeintrag vom 06.07.2015

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  • TARIFKONFLIKT:

Einigung im Tarifstreit der Post

 

Die Post hat erreicht, dass es in ihrem Paketgeschäft auch künftig Gesellschaften mit 20 bis 30 Prozent schlechterer Bezahlung als im Verdi-Haustarif gibt. Eine Rückabwicklung der bereits Anfang 2015 ausgegründeten Gesellschaften ist damit vom Tisch.

 

Andererseits hat die Gewerkschaft Verdi durchgesetzt, dass die derzeit 7600 Post-Paketzusteller nicht in diese Gesellschaften versetzt werden dürfen. Nur neu Eingestellte sollen für diese Lösung infrage kommen. Der Bestand ist also geschützt.

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Quelle: Saarbrücker Zeitung online vom 06.07.2015

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  • TARIFFLUCHT:

Gleiche Arbeit, weniger Geld

 

Neue Arbeitsverträge der Deutschen Post sorgen für Unmut und Streiks. Auch in Wuppertal gliedert die Post ihren Paketdienst in kleine Gesellschaften aus. Für angestellte Paketboten bedeutet das: befristete Verträge mit schrumpfenden Löhnen.

 

Paul Jaroschek (29) war über zwei Jahre "Stammfahrer" für die Deutsche Post AG in Wuppertal. Bis März diesen Jahres schien die Übernahme in einen festen Hausvertrag sicher. Doch was folgte, waren befristete Verlängerungen und schließlich das Angebot eines Arbeitsvertrags in einer ausgegliederten Paketgesellschaft der Deutschen Post.

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Quelle: wuppertaler-rundschau.de vom 03.07.2015

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  • AUSBEUTUNG:

Pflegen nonstop und Putzen zu Dumpinglöhnen

 

Oft ist die Pflegerin aus Polen die einzige Alternative zum Heim. Doch Arbeitsbedingungen solcher und anderer Hausangestellter müssen dringend verbessert werden, fordert eine neue Studie der Deutschen Bischofskonferenz.

 

"Das sind himmelschreiende Zustände", so Edmunds über die Lage dieser "24-Stunden-Kräfte", zumeist Frauen aus dem Osten Europas. Ihre Situation und die anderer Angestellter in Privathaushalten hat der Professor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen nun unter die Lupe genommen.

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Quelle: domradio.de vom 02.07.2015

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  • TARIFKONFLIKT:

Stellenangebot beim Arbeitsamt: Sucht die Post hier Streikbrecher?

 

Während die Mitarbeiter der Post weiter streiken, scheint das Unternehmen den Arbeitskampf mit Streikbrechern unterlaufen zu wollen - mit einer offiziellen Anzeige beim Arbeitsamt.

 

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di (...) ist auf eine offizielle Stellenanzeige der Agentur für Arbeit aufmerksam geworden. Dort sucht ein anonymer Arbeitgeber "Postsortierer für einen befristeten Einsatz (...). Pikant: Der Stundenlohn in der Stellenanzeige beträgt 8,20 Euro - weniger als der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro.

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Quelle: Stern online vom 02.07.2015

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  • LOHNENTWICKLUNG:

02/07/2015: Anstieg der Reallöhne hat sich im ersten Quartal 2015 fortgesetzt

 

Nach 2013, dem Jahr der Reallohnverluste, hat sich die Verdienstsituation von vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigten Arbeitnehmern im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich im Jahr 2014 deutlich positiver entwickelt. Aufgrund unveränderter Verbraucherpreise hielt der Aufwärtstrend auch im ersten Quartal 2015 an.

 

Wie einer Pressemeldung des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) zu entnehmen ist, sind die Reallöhne im ersten Quartal 2015 um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal gestiegen. Auch diesmal sind nicht kräftige Nominallohnsteigerungen die Ursache, der Effekt verdankt sich nicht mehr gestiegener Verbraucherpreise.

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  • TARIFKONFLIKT:

Tarifkonflikt bei der Post: Wer streikt, fliegt raus?

 

Im Arbeitskampf mit der Deutschen Post hat die Gewerkschaft Verdi dem Konzern vorgeworfen, das Streikrecht zu missachten. Der Vorwurf des Verdi-Landesbezirks hat es in sich.

 

Die Post habe die am 30. Juni auslaufenden Verträge vieler befristet Beschäftigter im Land nicht verlängert – und zwar einzig aus dem Grund, weil diese sich in den vergangenen Wochen an Streikaktionen beteiligt hätten. "Es ist schon sehr auffällig, dass 99 Prozent der Leute, deren Verträge jetzt nicht verlängert wurden, am Arbeitskampf teilgenommen haben", sagte Andreas Henze, Verdi-Bereichsleiter für Postdienste.

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Quelle: Badische Zeitung online vom 02.07.2015

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  • TARIFFLUCHT:

Real heuert Streikbrecher über Briefkastenfirma an

 

Die Metro-Tochter Real kämpft im laufenden Tarifstreit mit harten Bandagen. Dabei setzt die Supermarktkette auch Streikbrecher ein – und umgeht die Regelungen des Tarifvertrags mit Hilfe einer Briefkastenfirma.

 

Mitarbeiter einer Zeitarbeitsfirma erhalten für die Zeit des Streiks befristete Verträge mit einer zweiten Zeitarbeitsfirma. Auf diese Weise umschifft der Konzern den Tarifvertrag für Zeitarbeit, nach dem das Streikbrechen strikt untersagt ist.

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Quelle: Handelsblatt online vom 01.07.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

01/07/2015: Eigene Branchenmindestlöhne für die Geld- und Wertdienste in Kraft

 

Vom heutigen Tage an gelten für die rund 11.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Branche der Geld- und Wertdienstleistungen erstmals bundesweit und allgemeinverbindlich eigene Mindestlöhne. Die Entgeltuntergrenzen sind aber je nach Region und Tätigkeit verschieden. Die Spanne reicht von 9,06 bis 15,29 Euro.

 

Für die Geld- und Wertdienste existierten bislang keine eigenständigen Lohnuntergrenzen, denn sie waren der Branche Sicherheitsdienstleistungen zugeordnet und insofern der dort gültigen Verordnung über zwingende Arbeitsbedingungen unterworfen.

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  • WERKVERTRÄGE:

IG Metall sieht 120 Werft-Jobs in Gefahr

 

Das Unternehmen, das Mitarbeiter an die Papenburger Meyer-Werft entleiht, will sein Vertragsmodell umstellen. (...) Es geht um Arbeitsplätze der insgesamt 460 Mitarbeiter des Unternehmens „EDL Ems Dienstleistung GmbH“. Es entleiht seine Leute seit mehr als zehn Jahren an die Werft.

 

Wie Geschäftsführer Onno Behrends erklärt, müsse die EDL aufgrund einer gesetzlichen Änderung umstrukturiert werden. „Wir stellen umfassend auf Werkverträge um.“ (...) Eindeutiges Ziel der Geschäftsleitung sei der Erhalt aller 460 Arbeitsplätze, betont er. Es könnten allerdings nicht alle Mitarbeiter in einen Werkvertrag überführt werden.

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Quelle: Ostfriesenzeitung online vom 01.07.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Ein halbes Jahr Mindestlohn - noch profitieren nicht alle

 

Niedrigverdiener in Deutschland profitieren seit einem halben Jahr vom Mindestlohn - alle? Zum Halbjahresjubiläum der Lohnuntergrenze rücken die Branchen in den Fokus, bei denen der Lohn erst noch angehoben wird (...). «Wir haben nicht nur die Wirkung des Mindestlohns seit dem 1. Januar», sagte das Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Stefan Körzell.

 

Körzell machte damit auf sogenannte «Einphasungstarifverträge» aufmerksam. Hintergrund ist, dass sich Branchen mit Löhnen deutlich unter 8,50 Euro schrittweise anpassen können. Gibt es einen bundesweiten Tarifvertrag auf Branchenebene für alle betroffenen Beschäftigten, dürfen sie zunächst weniger zahlen und den Lohn dann anheben.

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Quelle: Saarbrücker Zeitung online vom 01.07.2015