MINDESTLÖHNE:

 

01/07/2015:

Eigene Branchenmindestlöhne für die Geld- und Wertdienste

(von Markus Krüsemann)

 

 

Vom heutigen Tage an gelten für die rund 11.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Branche der Geld- und Wertdienstleistungen erstmals bundesweit und allgemeinverbindlich eigene Mindestlöhne. Die Entgeltuntergrenzen sind aber je nach Region und Tätigkeit verschieden. Die Spanne reicht von 9,06 bis 15,29 Euro.

 

Die Branche gliedert sich in die zwei Bereiche mobile Dienstleistungen (Geld- und Werttransport) und stationäre Dienstleistungen (Geldbearbeitung). Nach Angaben des Branchenverbandes Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) arbeiten zwei Drittel der Beschäftigten im Bereich Geld- und Werttransport, ein weiteres Drittel ist in der Geldbearbeitung tätig.

 

Die Höhe der Mindestlöhne differiert dabei nicht nur zwischen den mobilen und den stationären Dienstleistungen. Wie die folgende Tabelle zeigt, fallen die Lohnuntergrenzen auch je nach Bundesland unterschiedlich aus.

 

 Allgemein gültige Mindestlöhne bei den Geld und Wertdiensten

Mindestlöhne Geld- u. Wertdienste
Quelle:Übersicht der Bundesregierung zu Branchenmindestlöhnen, Stand: Juni 2015

 

Für die Geld- und Wertdienste existierten bislang keine eigenständigen Lohnuntergrenzen, denn sie waren der Branche Sicherheitsdienstleistungen zugeordnet und insofern der dort gültigen Verordnung über zwingende Arbeitsbedingungen unterworfen. Nach Auslaufen dieser Verordnung im Dezember 2013 hatten die Tarifpartner ver.di und der BDGW eigene Branchenmindestlöhne ausgehandelt, die nun per Rechtsverordnung gemäß Arbeitnehmerentsendegesetz Allgemeingültigkeit erlangt haben.

 

Die nächsten Mindestlohnanhebungen sind für den Januar 2016 vorgesehen.

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Quellen:

Presseinformation der BDGW vom 25.06.2015

 

Übersicht der Bundesregierung zu Branchenmindestlöhnen, Stand: Juni 2015

 

Weiterlesen:

 

- WSI-Tarifarchiv: Mindestlöhne in Deutschland

 

- Werttransporte: Wo das Geld sehr schwer wiegt. In: ver.di publik, Nr. 04/2015

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Markus Krüsemann ist Soziologe und Mitarbeiter am Institut für Regionalforschung in Göttingen.

 

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