ARCHIV - MAI 2015


  • PREKARISIERUNG:

Jeder vierte neue Arbeitslose bekommt Grundsicherung Hartz IV

 

Fast jeder vierte Beschäftigte, der arbeitslos wird, erhält statt Arbeitslosengeld lediglich die Grundsicherung Hartz IV. Dies geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Frage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Brigitte Pothmer her, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag.

 

Davon betroffen waren 2014 insgesamt 625 000 Menschen. Insgesamt rutschten im Vorjahr 2,65 Millionen Beschäftigte aus dem ersten Arbeitsmarkt in die Arbeitslosigkeit. Betroffen seien vor allem kurzfristig und prekär Beschäftigte.

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Quelle: Saarbrücker Zeitung online vom 31.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Bofinger: Mindestlohn ist eine "Erfolgsgeschichte"

 

Fünf Monate nach Einführung des Mindestlohns spricht der Würzburger Wirtschaftsprofessor Peter Bofinger von einer "Erfolgsgeschichte". "Man sieht allenfalls minimale Brandspuren im Bereich der Minijobs, wo wir eine gewisse Abnahme haben", sagte der Ökonom.

 

Reguläre Beschäftigungsverhältnisse würden zunehmen, und zwar auch in kritischen Berufsgruppen. Kritik an einer zu großen Bürokratie wies der Ökonom als "an den Haaren herbeigezogen" zurück. Die Dokumentationspflicht von Arbeitszeiten verhindere illegale Beschäftigung.

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Quelle: T-Online.de vom 30.05.2015

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  • LEIHARBEIT:

Tarifunfähigkeit Christlicher Zeitarbeitsgewerkschaften bestätigt

 

Es bleibt dabei: Die Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personalserviceagenturen (CGZP) konnte nie Tarifverträge abschließen. Das Bundesverfassungsgericht bestätigte die von Arbeitsgerichten ausgesprochene rückwirkende Tarifunfähigkeit der CGZP.

 

Das Bundesarbeitsgericht hatte 2012 bestimmt, dass die CGZP aufgrund ihrer Organisationsstruktur nie tariffähig war und daher keine Tarifverträge abschließen kann. (...) An der Tariffähigkeit der CGZP hätten von Anfang an Zweifel bestanden, hieß es. Dennoch hätten die klagenden Unternehmen die Tarifverträge der Organisation angewandt und "kamen damit in den Genuss besonders niedriger Vergütungssätze".

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Quelle: FAZ.net vom 29.05.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Koalition gegen das Lohndumping

 

Nach der Meyer-Werft in Papenburg bekannte sich gestern auch die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft zu fairen Arbeits- und Entlohnungsverhältnissen für Beschäftigte mit Werkverträgen.

 

Ulf Bertheau, Geschäftsführer der FSG, und Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste, setzten gestern ihre Unterschriften unter einen Tarifvertrag für Werkverträge, der soziale Mindeststandards für die Beschäftigten und starke Kontrollmöglichkeiten für den Betriebsrat festschreibt.

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Quelle: Flensburger Tageblatt online vom 29.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Trotz Mindestlohn: Schwarzarbeit steigt nur leicht

 

Der Mindestlohn macht viele Arbeiten teurer - doch er treibt nur vergleichsweise wenige Menschen in die Schattenwirtschaft. Laut einer Studie ist die Zahl der Schwarzarbeiter um gerade einmal 30.000 angestiegen.

 

Unterm Strich dürfte die Schattenwirtschaft 2015 ein Volumen von 339,6 Milliarden Euro haben. Es wäre der erste Zuwachs seit dem Krisenjahr 2009.

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Quelle: Spiegel online vom 28.05.2015

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  • BEFRISTUNG:

CDU-Politiker will Zeitverträge für Jugendliche verbieten

 

Der Bundesvize der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Christian Bäumler, fordert Konsequenzen aus einer OECD-Studie zu den Jobchancen junger Menschen. Die OECD zeige auf, dass in Deutschland die Hälfte der unter 24-Jährigen von Zeitverträgen leben müsse, das seien doppelt so viele wie im Durchschnitt der Europäischen Union.

 

Daher sollten Zeitverträge in diesem Bereich untersagt werden. „Zumindest die sachgrundlose Befristung von Arbeitsverträgen muss abgeschafft werden“, betonte der CDU-Politiker. (...) Für eine Abschaffung von Zeitverträgen hatten früher auch schon die Linkspartei und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) plädiert.

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Quelle: Handelsblatt online vom 28.05.2015

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  • AUSBEUTUNG:

Ausbeutung ohne Mindestlohn: Katar ist auch in Deutschland

 

Die geplante Fußball-WM in Katar steht in der Kritik: Viele Arbeiter bekommen nur Hungerlöhne, es gab Tote. Dabei gäbe es viele Gründe, sich auch über die Verhältnisse auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu empören, findet der Journalist Stephan Hebel.

 

Wer regt sich darüber auf, dass auch hier, im angeblichen Land der sozialen Marktwirtschaft, Menschen für Hungerlöhne angeheuert und oft sogar ohne Bezahlung ausgebeutet werden? Hinter dem (...) ängstlich zusammengehaltenen Wohlstand der Mehrheit verschwindet das Schicksal der gar nicht so kleinen Minderheit, auf deren Ausbeutung dieser Wohlstand zu großen Teilen beruht.

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Quelle: Deutschlandradio Kultur online vom 28.05.2015

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  • TEILZEITARBEIT:

Nur jede zweite Pflegekraft in Heimen arbeitet Vollzeit

 

Nach einer Studie der Bundesagentur für Arbeit waren 2013 mehr als die Hälfte des Pflegepersonals in Kliniken und Altenpflegeeinrichtungen in Teilzeit beschäftigt – bei allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten betrug die Quote nur 27 Prozent.

 

Meist lassen sich Kinderbetreuung und Schichtdienst in Vollzeit in Pflegeberufen schwer verbinden. Jede fünfte Altenpflegehelferin ist aber trotz des allgemeinen Pflegermangels unfreiwillig teilzeitbeschäftigt, weil eine „Vollzeitstelle nicht zu finden“ war. Dieser Grund galt auch für Fachkräfte in Kliniken (5 Prozent), Altenpflege (16 Prozent) und Krankenpflegehelferinnen (23 Prozent).

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Quelle: WAZ online vom 27.05.2015

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE:

Fall Ryanair: Das Geschäft mit scheinselbstständigen Piloten

 

Ryanair steht wegen zweifelhafter Vertragskonstruktionen in der Kritik. Seinen Erfolg soll der Billigflieger auch auf Kosten von scheinselbstständigen Piloten machen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen.

 

So sind mehr als die Hälfte der über 3000 Ryanair-Piloten nicht direkt bei Europas größtem Billigflieger angestellt. Sie fliegen als selbstständige Unternehmer, in der Hoffnung so Erfahrungen zu sammeln und später in eine gutbezahlte Festanstellung zu gelangen.

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Quelle: Wirtschaftswoche online vom 27.05.2015

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  • TARIFKONFLIKT:

Ver.di wirft Post Einsatz von Leiharbeitern als Streikbrecher vor

 

Greift die Deutsche Post im aktuellen Tarifkonflikt mit 140.000 Angestellten zu unrechtmäßigen Methoden, um die Warnstreiks zu umgehen? Die Gewerkschaft Ver.di wirft dem Konzern vor, Leiharbeitnehmer als Streikbrecher in mindestens 10 von 33 Paketzentren bundesweit einzusetzen.

 

Weil dies gesetzlich nicht erlaubt ist, soll das Bonner Unternehmen mehrere Tricks anwenden. Der Gewerkschaft zufolge schließt die Post erstens Werkverträge ab, damit ihre Leiharbeiter im Falle eines Streiks beim Konzern nicht das sogenannte Leistungsverweigerungsrecht in Anspruch nehmen können, das im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz verankert ist.

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Quelle: Spiegel online vom 27.05.2015

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  • PREKARISIERUNG:

Generation Y: "Ich hoffe nur, nicht abzustürzen"

 

Leiharbeit, befristete Verträge, Praktika: Die Realität der Berufsanfänger hat nichts mit dem Mythos der selbstbewussten Generation Y zu tun, zeigt unsere Leserbefragung.

 

Unzählige junge Leser haben ihren meist prekären Berufseinstieg in Hunderten teils ausführlichen Leserartikeln geschildert. Das vorherrschende Bild von der Generation Y bestätigen die Zusendungen kaum. Stattdessen berichten sie von einer Arbeitswelt, die ihnen ein Maximum an Flexibilität abfordert, aber nicht einmal ein Minimum an Sicherheit bietet.

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Quelle: Zeit online vom 26.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Gehen durch den Mindestlohn Jobs verloren und Betriebe pleite? – Nein, sagt eine
     Landesstudie

 

Der Mindestlohn belastet den rheinland-pfälzischen Arbeitsmarkt laut einer neuen Kurzstudie bislang nur geringfügig. Demnach gebe es kein Firmensterben und es würden auch nicht mehr Menschen arbeitslos. Allerdings sind die Ergebnisse vorläufig.

 

Wenn der Sozialwissenschaftler Stefan Sell richtigliegt, halten sich die negativen Auswirkungen des Mindestlohns auf die rheinland-pfälzische Wirtschaft und den hiesigen Arbeitsmarkt in äußerst engen Grenzen. (...) Weder hat die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns Menschen in signifikantem Umfang arbeitslos gemacht, noch kam es zu einem Firmensterben in Rheinland-Pfalz.

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Quelle: Trierischer Volksfreund online vom 26.05.2015

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  • TEILZEITARBEIT:

Job oder Familie: Im Zwiespalt

 

Viele Frauen arbeiten in Teilzeit, um Familie und Beruf zu vereinbaren. Doch das kommt sie teuer zu stehen – wenn es um ihre Rente geht. Was Forscher errechnet haben.

 

Mehr als 70 Prozent aller erwerbstätigen weiblichen Beschäftigten arbeiten in Teilzeit. (...) „Da tut sich plötzlich eine Rentenlücke auf, die die Mütter so gar nicht erwartet haben“, sagt Christina Boll, Forschungsdirektorin am Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut (HWWi). „Dabei ist die Strafe für Abwesenheit vom Arbeitsmarkt gerade im deutschen Rentensystem besonders hoch.“

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Quelle: Tagesspiegel online vom 26.05.2015

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  • LEIHARBEIT:

Das Heer der Zeitarbeiter wächst wieder

 

Die Zahl der beschäftigten Zeitarbeiter steigt erstmals seit drei Jahren wieder. Auch der Umsatz der Branche wächst kräftig.

 

Der Umsatz der Zeitarbeitsbranche in Deutschland ist 2014 um 7,7 Prozent auf 24 Milliarden Euro gewachsen. Die Zahl der beschäftigten Zeitarbeitnehmer legte dagegen nur um 2,6 Prozent auf rund 860.000 Personen im Jahresdurchschnitt zu. Das geht aus einer bislang unveröffentlichten Studie des Marktforschungsinstituts Lünendonk hervor, das der Frankfurter Allgemeine Zeitung vorliegt.

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Quelle: FAZ.net vom 26.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Bauern kritisieren Nahles: Mindestlohn zur Erntesaison praxisfern

 

Seit diesem Jahr gilt in Deutschland der Mindestlohn. Mit Beginn der Spargelernte ächzen die Landwirte unter den Nebenwirkungen (...). Dabei ist nicht der Lohn an sich das Problem - der erreicht für die Bauern ohnehin erst 2017 die 8,50 Euro - sondern seine Begleiterscheinungen. Heißt: Die Einhaltung der gesetzlichen Arbeitszeiten.

 

Gearbeitet werden darf bis zu zehn Stunden. Die Landwirte stecken damit in der Klemme. Denn wenn die Zeit drängt, müsste eigentlich länger gearbeitet werden. Sie fürchten jetzt die schärferen Kontrollen und Strafen, wenn Arbeitszeiten überschritten würden.

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Quelle: HNA.de vom 26.05.2015

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  • BEFRISTUNG:

13 Verträge in sieben Jahren: Viele Lehrer stecken in der Befristungsfalle

 

Lehrer mit befristeten Verträgen, in Düsseldorf wie anderswo ist das keine Seltenheit. Sie springen oft für Kollegen ein, die in Mutterschutz, Elternzeit oder Sabbatjahr gehen. Und oft sind das Kollegen, die keine reguläre Ausbildung für den Job haben.

 

Es gibt durchaus Kollegen, denen nach Jahren befristeter Verträge der Übergang in eine unbefristete Anstellung gelungen ist. Doch die hatten länger als drei Jahre befristet gearbeitet. Auf diese Möglichkeit hofft aktuell Roman Wilke (Name geändert), er bringt es auf 13 Verträge in sieben Jahren an einer Grundschule.

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Quelle: Westdeutsche Zeitung online vom 25.05.2015

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  • LEIHARBEIT:

Vier Menschen gegen drei Streifen

 

Wer für die Firma adidas in leuchtendem Trikot über den Fußballplatz läuft, kriegt dafür viel Geld. Doch Mitarbeiter in Niedersachsen werden behandelt wie Untertanen.

 

Wer genau hinschaut, wird mit einer Welt konfrontiert, die eher an die Arbeitsbedingungen zur Frühzeit der Industrialisierung erinnert als an ein deutsches Dax-Unternehmen im Jahr 2015. Es geht um eine gesetzliche Möglichkeit, mit deren Hilfe die Arbeiter viel weniger verdienen sollen, als ihnen eigentlich zusteht. Es geht um Menschen, die schwer zu Schaden gekommen sind, um Menschen, die wie Rechtlose behandelt werden.

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Quelle: Zeit online vom 24.05.2015

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE:

Crowdworker-Angebote im Netz: Häppchen-Jobs für ein Taschengeld

 

Übers Internet klaubt sich eine neue Schicht von Netz-Arbeitern Kleinst-Aufträge zusammen und erledigt sie praktisch zu jeder Zeit und von jedem Ort aus. Das beschleunigt die Auslagerung von Aufgaben aus Unternehmen und wirft auch viele Regulierungsfragen auf.

 

Alleine in Deutschland gibt es inzwischen Hunderttausende solcher digitalen Microjobber. Sie (...) kategorisieren Produkte für Online-Kataloge, bewerten Serviceleistungen und registrieren Öffnungszeiten. Aber auch anspruchsvollere Aufgaben unter dem Stichwort „Crowdsourcing“ – zusammengesetzt aus „Crowd“ für Masse und „Outsourcing“ für Auslagern – warten auf Internetnutzer, wie die Entwicklung von Produkten und Software.

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Quelle: taz.de vom 24.05.2015

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  • EINKOMMENSPOLARISIERUNG:

22/05/2015: OECD Sozialbericht sorgt sich erneut um zu hohe Ungleichheit

 

Die stark wachsende Ungleichheit von Einkommen und Vermögen stößt bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erneut auf Kritik. In ihrem dritten Sozialbericht zur Ungleichheitsentwicklung moniert sie für Deutschland den großen Verdienstabstand und eine überdurchschnittlich ausgeprägte Vermögensungleichheit.

 

Den „Uns geht es gut“-SchönrednerInnen werden die Befunde des gestern von der OECD vorgestellten Sozialberichts nicht schmecken, geht doch aus ihm erneut hervor, dass die Einkommensungleichheit in Deutschland stark gestiegen ist. (...) Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung stellt laut OECD die Ausweitung atypischer Beschäftigungsverhältnisse dar.

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  • EINKOMMENSPOLARISIERUNG:

Deutschland ist bei der Ungleichheit fast Spitze

 

In Deutschland besitzen die reichsten zehn Prozent nahezu 60 Prozent des gesamten Nettohaushaltsvermögens. (...) Nur in den USA und Österreich ist die Vermögenskonzentration noch größer. Dies geht aus dem dritten Sozialbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.

 

Der Bericht ist alarmierend. Denn die OECD ist nicht gerade dafür bekannt, ein linker Panikmacher zu sein. In ihr sind die 34 führenden Volkswirtschaften mit Ausnahme von China, Indien und Russland organisiert.

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Quelle: neues deutschland online vom 22.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn für ausländische Lkw-Fahrer – aber nicht für alle

 

Der EU gefällt der deutsche Mindestlohn. Mit einer Ausnahme: Brüssel kritisiert die Verwaltungshürden für den Transitverkehr. Um ein Vertragsverletzungsverfahren zu vermeiden, macht die EU nun einen Kompromissvorschlag.

 

Ausländische Spediteure, bei denen nur ein geringer Teil ihrer jährlichen Fahrtstrecke auf Reisen durch Deutschland entfällt, müssten den deutschen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde demnach nicht zahlen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Brüssel am Donnerstag aus Kommissionskreisen.

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Quelle: Handelsblatt online vom 20.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Der Kampf um den Mindestlohn: Wie Arbeitgeber Löhne drücken

 

Es ist das Sozialprojekt der schwarz-roten Bundesregierung: Der gesetzliche Mindestlohn. Geringverdiener sollen von ihm profitieren und ab diesem Jahr mehr Geld in der Tasche haben. Aber kommt der Mindestlohn auch wirklich bei den Beschäftigten an?

 

Auch mehrere Monate nach der Einführung des Mindestlohns im Januar gibt es massive Probleme. Zahlreiche Beschäftigte klagen, dass sie keine 8,50 Euro in der Stunde erhalten. Etwa Pflegekraft Barbara Janikowska - eines von drei alarmierenden Beispielen.

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Quelle: BR online vom 21.05.2015

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  • ATYPISCHE BESCHÄFTIGUNG:

Debatten um Minijobs und andere Formen geringfügiger Beschäftigung

 

Die Internationale Arbeitsorganisation, der Deutsche Gewerkschaftsbund und das Institut der deutschen Wirtschaft haben Zahlen zum Arbeitsmarkt vorgelegt. Alle drei üben Kritik –aufgrund der Folgen des Mindestlohns, der Regelungen für Werkverträge oder steigender Zahlen von Befristungen.

 

Sichere Arbeitsplätze sind in vielen Ländern eher die Ausnahme. Die Internationale Arbeitsorganisation warnt vor wachsender Armut. Auch in Deutschland steht aus Sicht des DGB nicht alles zum Besten.

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Quelle: Haufe.de vom 21.05.2015

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  • LOHNDUMPING:

Kopenhagen erlässt Ryanair-Reiseverbot

 

Den Beschäftigten der Stadt Kopenhagen ist es ab sofort untersagt, für Dienstreisen den Billigflieger Ryanair zu verwenden. Ein entsprechendes Verbot begründete der sozialdemokratische Oberbürgermeister der dänischen Hauptstadt, Frank Jensen, mit dem "sozialen Dumping", für das diese Fluggesellschaft stehe: Eine "solche Schweinerei" wolle Kopenhagen nicht unterstützen.

 

Kopenhagen stelle gegenüber allen seinen Lieferanten die Bedingung, dass diese ihren Angestellten "anständige Lohn- und Arbeitsbedingungen garantieren". Ansonsten würden diese bei Ausschreibungen und Lieferverträgen nicht berücksichtigt, erklärte Jensen.

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Quelle: taz.de vom 20.05.2015

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  • TEILZEITARBEIT:

NRW ist Schlusslicht bei Frauen mit Vollzeitjobs

 

In Nordrhein-Westfalen und dem Saarland arbeiten so wenige Frauen in Vollzeitjobs wie in keinem anderen Bundesland. (...) Auch bei der Teilzeitbeschäftigung von Frauen könne NRW kaum punkten. Nach Berechnungen des IW arbeiteten 2013 insgesamt 29 Prozent der Frauen in Teilzeit, die höchsten Werte erreichten Rheinland-Pfalz, Bayern und Baden-Württemberg mit jeweils 32 Prozent.

 

2001 hatte die rot-grüne Bundesregierung unter Kanzler Gerhard Schröder (SPD) ein Recht auf Teilzeit eingeführt (...). Mit diesem Instrument sollten Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen werden (...). Heute ist klar, dass dadurch auch die Zahl der sogenannten prekären Beschäftigungsverhältnisse gestiegen ist. Dazu zählen unter anderem befristete Arbeitsverträge, Leiharbeit und Minijobs.

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Quelle: RP online vom 20.05.2015

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  • TARIFFLUCHT:

Tarifflucht senkt Löhne von immer mehr Beschäftigten

 

Beschäftigte in nicht tarifgebundenen Industrie-Unternehmen verdienen im Schnitt mehr als ein Fünftel weniger als ihre Kollegen in tarifgebundenen Unternehmen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen im Bundestag hervor (...).

 

Demnach war der Bruttomonatsverdienst ohne Sonderzahlungen für einen Vollzeitbeschäftigten im Produzierenden Gewerbe im Jahr 2010 um 21,2 Prozent geringer, »wenn der Betrieb nicht tarifgebunden war«, heißt es in dem Papier. 1995 hatte die Gehalts-Differenz demnach erst bei 14,9 Prozent gelegen. Die Unterschiede sind besonders bedeutsam, weil die Tarifflucht der Unternehmen dem Papier zufolge seit Jahrzehnten anhält.

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Quelle: neues deutschland online vom 19.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn für ausländische Lkw-Fahrer: EU leitet Verfahren gegen Deutschland ein

 

Die EU-Kommission hat ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet. (...) Auch wenn Brüssel grundsätzlich die Einführung des Mindestlohns unterstütze, bewirke die Anwendung in Deutschland "eine unverhältnismäßige Einschränkung der Dienstleistungsfreiheit und des freien Warenverkehrs", teilte die EU-Kommission mit.

 

In dem Streit um den Mindestlohn für Transit-Lkw-Fahrer hatte die Bundesregierung zu Beginn des Jahres eingelenkt: Berlin setzte die Anwendung des Gesetzes auf ausländische Lkw-Fahrer teilweise aus. Dies gelte bis zur Klärung europarechtlicher Fragen, sagte Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) aus diesem Anlass im Januar.

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Quelle: Spiegel online vom 19.05.2015

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  • MINIJOBS:

Mit dem Mindestlohn fallen fast 240.000 Minijobs weg

 

Seit der Einführung des Mindestlohns zu Jahresbeginn sind in Deutschland 237.000 gewerbliche Minijobs verschwunden. Das geht nach Informationen der "Welt" aus dem Quartalsbericht der Minijobzentrale in Bochum hervor, der am Dienstag veröffentlicht wird.

 

Damit bestätigen sich die schlimmsten Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute, die vor einem Wegfall der Minijobs durch den Mindestlohn vor allem in Ostdeutschland gewarnt hatten. (...) Im Gegenzug dürften aber auch 50.000 sozialversicherungspflichtige Stellen entstehen.

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Quelle: Welt online vom 19.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Die Aufregung über den gesetzlichen Mindestlohn scheint langsam hinter den Kulissen zu verschwinden. Ein besonderer Grund, erneut hinzuschauen

 

(...) nach der anfänglich nicht nur aufgeregten, sondern stellenweise apokalyptisch daherkommenden Debatte über die bestimmt schlimmen Folgen des gesetzlichen Mindestlohns ist mittlerweile (...) eine eigenartige, weil scheinbare Beruhigung eingekehrt.

 

Auch wenn die anfänglich partiell nur als hysterisch zu bezeichnende Debatte über den Mindestlohn hinter die Kulissen zu verschwinden scheint, zeigt ein genaueres Hinschauen einige Baustellen, mit denen man sich beschäftigen muss. Derzeit können mindestens fünf mehr oder weniger große Baustellen identifiziert werden:

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Quelle: Aktuelle Sozialpolitik, Blogeintrag vom 18.05.2015

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  • LEIHARBEIT:

VW-Werk übernimmt im Juni 262 Leiharbeiter

 

Mit einem guten Gefühl blickt Regina Umbach in die Zukunft. Sie ist eine von 262 Leiharbeitern, die von VW einen festen Arbeitsvertrag bekommen hat. (...) Der Weg bis dahin war für die Mutter von zwei Kindern holprig, manchmal steinig und zuletzt auch mit ungewissem Ausgang versehen.

 

Die Kasselerin war eine von ingesamt 1400 Leiharbeitern im Werk. Nach 36 Monaten ist bei der Zeitarbeitsfirma Autovision normalerweise Schluss. Dann müssen sich die Frauen und Männer einen neuen Job suchen. Die Übernahme zum 13. Juni sei für sie schon der berühmte Sechser im Lotto.

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Quelle: HNA online vom 18.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Bundesbank sieht in Mindestlohn keinen Preistreiber

 

Der zum Jahresbeginn eingeführte Mindestlohn ist laut Bundesbank bislang kein Inflationstreiber – auch wenn gerade im Osten die Preise angestiegen sind. Die Wirtschaft dürfte bis in den Sommer kräftig wachsen.

 

Dienstleister wie Taxiunternehmer und Friseure hätten zwar ihre Preise vor allem im Osten merklich erhöht. „Die Auswirkungen auf den Verbraucherpreisindex insgesamt dürften dennoch eng begrenzt bleiben“, hieß es im Bundesbank-Monatsbericht, der am Montag veröffentlicht wurde.

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Quelle: Handelsblatt online vom 18.05.2015

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  • TEILZEITARBEIT:

Jobsharing: Teilzeit plus Teilzeit gibt Vollzeit

 

Ein Anschreiben, zwei Lebensläufe. Um der Mama-Falle zu entgehen, bewerben sich manche Frauen zu zweit auf eine Stelle. Aber oft wissen Arbeitgeber zu wenig über Jobsharing.

 

Jobsharing heißt das Modell, bei dem sich zwei oder mehr Menschen eine Stelle teilen. Die Grundlagen regelt das Teilzeit- und Befristungsgesetz. (...) Arbeitgeber müssen für Jobsharer ab einer bestimmten Einkommensgrenze mehr Abgaben zahlen: zum Beispiel rund 1000 Euro jährlich bei einem Bruttomonatslohn von 5000 Euro.

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Quelle: Spiegel online vom 18.05.2015

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  • TARIFFLUCHT:

Streiks legen Deutsche Post lahm

 

Hintergrund der Streiks ist der Aufbau eines Paketzustellernetzes durch die Gründung von 49 regionalen Gesellschaften. Dort arbeiten bereits mehr als 6000 Menschen, darunter viele ehemals befristet Beschäftigte der Post. Bezahlt werden sie aber zu niedrigeren Löhnen. Ver.di sieht in dem Vorgehen einen Vertragsbruch.

 

Seit der Zweiteilung der Post in die alte Gesellschaft mit ihrem Haustarifvertrag und in die neuen Delivery-Firmen hat sich einiges verändert: Gelb-schwarze Klebestreifen auf dem Fußboden markieren die Bereiche, in denen die Post-Beschäftigten buchstäblich auf der einen und die Delivery-Mitarbeiter auf der anderen Seite tätig sind.

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Quelle: Welt online vom 18.05.2015

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  • LEIHARBEIT:

Hansestadt ist Hochburg der Leiharbeit - Bremen ganz prekär

 

Mit 5,2 Prozent hat die Stadt Bremen die zweithöchste Leiharbeitsquote aller deutschen Großstädte, in Bremerhaven liegt sie bei 4,9 Prozent. (...) Deutschlandweit liegt die Leiharbeitsquote – gemessen an der Zahl aller Arbeitnehmer – bei 2,7 Prozent. Das belegt die jüngste Auswertung der Arbeitnehmerkammer Bremen.

 

Der Anteil prekärer Arbeit ist rasant gestiegen: Seit 2007 ist die Zahl der Leiharbeitsjobs im kleinsten Bundesland um 28 Prozent gewachsen – dreimal so stark wie die Beschäftigung insgesamt. Immer häufiger wird Jobsuchenden bloß eine Beschäftigung auf Zeit angeboten. In Bremen fielen zuletzt 41 Prozent aller offenen Stellen in den Bereich Leiharbeit.

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Quelle: Weser Kurier online vom 16.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn-Klagen: Arbeitsgericht rechnet nicht mit Welle

 

Das Berliner Arbeitsgericht rechnet verstärkt mit Klagen zum Mindestlohn. Eine Welle sehe er aber nicht, teilte Sprecher Martin Dreßler der Deutschen Presse-Agentur mit.

 

Rund viereinhalb Monate nach Beginn der Mindestlohn-Regelung liege dem Gericht noch keine Gesamtzahl der Klagen zum Mindestlohn vor.

(...)

Quelle: Focus online vom 16.05.2015

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  • LEIHARBEIT:

Richtlinien des Landes Bremen zur Leiharbeit: Gute Arbeit, schlechte Arbeit

 

Um prekäre Beschäftigung einzudämmen, hat das Land Bremen seine Richtlinien zur finanziellen Förderung von Unternehmen zum 1. März 2013 geändert und damals das Kriterium „Gute Arbeit“ mit aufgenommen. Als Beispiele für „Gute Arbeit“ hatte der Bremer Wirtschafts- und Arbeitssenator Martin Günthner (SPD) damals die „sozialversicherungspflichtigen Jobs mit hoher tariflicher Absicherung“ sowie „eine sinnvolle Begrenzung der Leiharbeit“ genannt.

 

(...) wird genau hingeschaut, wenn sich neue Betriebe ansiedeln: Darauf, ob die geschaffenen Arbeitsplätze regulär oder mit Leiharbeitern besetzt werden sollen. So werden Zeitarbeitsplätze bei der Investitionsförderung nicht mehr berücksichtigt. Das gilt auch für bereits in Bremen ansässige Unternehmen, die ihre Stellenzahl deutlich steigern wollen.

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Quelle: Weser Kurier online vom 16.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Gewerkschaft befürchtet Umgehung von Mindestlohn bei Saisonkräften

 

Unmittelbar vor Beginn der Sommersaison befürchtet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), dass Arbeitgeber den gesetzlichen Mindestlohn für Saisonkräfte unterlaufen werden.

 

«Eigentlich müssten die Arbeitszeiten so angepasst werden, dass der Mindestlohn von 8,50 Euro in der Stunde auch tatsächlich erreicht wird», sagte Volker Heinrich, NGG-Geschäftsführer für die Region Dresden-Chemnitz, der Deutschen Presse-Agentur. Häufig werde dies formell auch gemacht, allerdings verlangten manche schwarze Schafe, dass darüber hinaus unbezahlte Überstunden geleistet werden.

(...)

Quelle: Welt online vom 16.05.2015

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  • ATYPISCHE BESCHÄFTIGUNG:

15/05/2015: Arbeits- und Gesundheitsschutz ist bei atypisch Beschäftigten defizitär

 

Von guter, existenzsichernder und eine sichere Zukunftsperspektive bietender Erwerbsarbeit sind atypisch in Leiharbeit und Werkverträgen, auf befristeten Stellen oder in Minijobs Beschäftigte oft weit entfernt.

 

Eine neue Untersuchung der Soziologen Dr. Karina Becker und Thomas Engel zeigt, dass bei atypischer Beschäftigung auch zahlreiche Elemente des Arbeits- und Gesundheitsschutzes nicht greifen. Die WissenschaftlerInnen von den Universitäten Trier und Jena konstatieren ein erheblich reduziertes Schutzniveau jenseits der Normalarbeit.

(...)

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  • MINDESTLÖHNE:

Umfrage zum Mindestlohn: Berliner Gastgewerbe hat kaum Grund zur Klage

 

Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ist der Anteil der vom Mindestlohn betroffenen Betriebe deutschlandweit im Gastgewerbe mit rund 30 Prozent besonders groß. In Berlin bleiben in der Gastronomie und Hotellerie bislang allerdings größere finanzielle Auswirkungen der neuen Lohnuntergrenze von 8,50 Euro pro Stunde aus, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

 

„Selbst die Hardliner mussten einsehen, dass die Horror-Szenarien nicht eintreffen“, sagte Sebastian Riesner, Sekretär der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) für Berlin. Weder das vielbeschrieene „Bürokratiemonster“ treibe sein Unwesen, noch vernichte der Mindestlohn Arbeitsplätze. „Es gibt keinerlei nachweisbare negative Auswirkungen“, stellte Riesner fest.

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Quelle: Berliner Zeitung online vom 15.05.2015

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE:

Der digitale Klassenkampf der Unsichtbaren

 

Amazon vermarktet weitestgehend rechtlose Web-Arbeiter als Computerprogramm. Doch die Unsichtbaren beginnen, sich zu wehren: (...) Kristy Milland aus Toronto hat vor einigen Monaten eine E-Mail an Amazon-Chef Jeff Bezos geschickt. „Ich bin ein Mensch, kein Algorithmus,“ hat sie dem Milliardär geschrieben.

 

Milland, 36 Jahre alt, wird von Amazon nämlich als Computerprogramm vermarktet. Als „künstliche künstliche Intelligenz“. So nennt Amazon die Dienstleistung, die mehr als 500 000 Arbeiter wie Milland auf der Plattform Amazon Mechanical Turk erbringen. Turker nennen sie sich selbst. Sie erledigen dort Mikro-Aufträge, für die es zu aufwendig wäre, ein Programm zu programmieren.

(...)

Quelle: FR online vom 15.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Die Tricksereien beim Mindestlohn

 

Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat im April 2015 eine Studie veröffentlicht. Unter dem Titel „Geschäftsmodell Ausbeutung“ werden die Schattenseiten der Bauwirtschaft geschildert. (...) Im Baugewerbe gelten (...) seit 1996 tarifliche, allgemeinverbindliche Mindestlöhne.

 

Nach Angaben der Gewerkschaft werden die Lohnzettel oft gefälscht. Es werden zum Beispiel 160 Stunden pro Monat angegeben, obwohl in der Regel 220 Stunden gearbeitet werden. Zudem werde von Arbeitern verlangt, Mindestlohnbestätigungen zu unterschreiben, auch wenn dieser gar nicht gezahlt wird.

(...)

Quelle: Südkurier online vom 15.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Erste Mindestlohn-Razzien in Freiburg und Kehl

 

Wird der Mindestlohn in Südbaden eingehalten? Um das herauszufinden, gab es nun auch in der Region erste Razzien. Branchenübergreifend wurden 60 Betriebe kontrolliert. Mit welchem Ergebnis?

 

Befragt wurden 150 Mitarbeiter von 60 Betrieben – in Friseurläden, bei Einzelhändlern, Fernbusunternehmen, Bäckereien, Schnellimbissen und Zeitungskiosken. Die Mehrzahl der befragten Beschäftigten erhält offenkundig deutlich höhere Löhne als mindestens verlangt. In 29 Fällen aber haben die Fahnder den Verdacht, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging.

(...)

Quelle: Badische Zeitung online vom 15.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Kommission tagt nicht: Mindestlohn ohne Expertise

 

Im Koalitionsstreit um Nachbesserungen beim Mindestlohn macht der Sozialflügel der Unionsfraktion Druck, das dafür vorgesehene Gremium einzusetzen. Wir haben ein hohes Interesse daran, dass die Mindestlohnkommission nun in Gang kommt“, sagte der Chef der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Fraktion, Peter Weiß.

 

Die Kommission soll regelmäßig prüfen, ob die Regeln für den Mindestlohn geändert werden sollen und die Höhe von 8,50 Euro noch angemessen ist. Faktisch hat sie ihre Arbeit noch nicht begonnen. (...) Auch die Geschäftsstelle der Kommission arbeite noch nicht, kritisierte der CDU-Politiker.

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Quelle: FAZ.net vom 15.05.2015

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  • LOHNDUMPING:

Die Post erhöht Dividende - will aber bei den Löhnen sparen

 

Die einst so betuliche Deutsche Bundespost entwickelte sich nach ihrer Privatisierung zu einem Shootingstar an der Börse: Seit 2009 hat sich der Kurs fast verfünffacht, auch die Dividende legte Jahr für Jahr leicht zu.

 

Was bringt nun also in solch komfortabler Lage einen Konzernchef dazu, Tarifverträge zu unterlaufen, Niedriglohngesellschaften für Beschäftigte zweiter Klasse zu gründen und dabei, gleichsam provokativ, auch noch die Dividende zu erhöhen?

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Quelle: Süddeutsche.de vom 14.05.2015

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  • TARIFKONFLIKT:

Arbeitskampf: Post setzt Beamte als Streikbrecher ein

 

Im Arbeitskampf mit der Gewerkschaft Verdi hat die Deutsche Post AG Beamte als Streikbrecher eingesetzt - obwohl das Bundesverfassungsgericht dies grundsätzlich verboten hat. Das Unternehmen vertritt die Auffassung, der Einsatz sei dennoch rechtmäßig, antwortet auf Nachfragen aber teilweise ausweichend.

 

Der Süddeutschen Zeitung liegen die Namen von 28 Beamten vor (...). Bei Warnstreiks im April wurden sie auf bestreikte Arbeitsplätze geschickt. Das Unternehmen informierte die Betriebsräte mit dem Hinweis, die Beamten seien "freiwillig versetzt worden".

(...)

Quelle: Süddeutsche.de vom 14.05.2015

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  • MINIJOBS:

Einzelhandel: Mindestlohn wirkt anders als gedacht

 

Die Handelsgesellschaft Edeka Hessenring hat im Januar die Gehälter ihrer Minijobber erhöht – und genau deswegen stellt sie nun zusätzliche Beschäftigte ein. (...) Wenn die Leute weiter wie bisher gearbeitet hätten, wären sie über die monatliche Verdienstschwelle von 450 Euro gekommen, die ein Minijobber maximal verdienen darf.

 

Viele Rentner, Schüler und Studenten wollten aber laut Schneeweiß Minijobber bleiben. Also hat das Unternehmen ihre Arbeitszeit verkürzt (...). Die Arbeit ist aber nicht weniger geworden. Deshalb will Schneeweiß insgesamt 150 bis 200 zusätzliche Minijobber einstellen.

(...)

Quelle: Berliner Zeitung online vom 14.05.2015

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  • NIEDRIGLÖHNE:

Mies bezahlt - Wie Rentner ausgebeutet werden

 

Weil die Rente nicht reicht, brauchen sie einen Nebenjob. Sie arbeiten als Putzfrau, Wachmann oder Busfahrer – und werden mies bezahlt. Das ist die bittere Realität für immer mehr deutsche Senioren.

 

"Ich gebe Dir sechs Euro die Stunde und Du kannst essen und trinken umsonst. Das ist das gleiche wie Mindestlohn", so schildert ein Rentner seine Erlebnisse. (...) "Plusminus" deckt auf, was Rentner bei der Jobsuche erleben und unter welchen Bedingungen sie arbeiten.

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Quelle: daserste.de vom 13.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn muss auch bei Krankheit fortgezahlt werden

 

Ein tarifvertraglich festgelegter Mindestlohn muss auch dann weitergezahlt werden, wenn der Arbeitnehmer erkrankt oder aufgrund eines Feiertages nicht im Betrieb erscheinen muss.

 

Obschon es bei dem Fall um den allgemeinverbindlichen Tarifvertrag in einer bestimmten Branche geht, kann das Urteil auch eine Präzendezwirkung für ähnlich gelagerte Fälle bezüglich des nun gültigen Mindestlohns haben.

(...)

Quelle: Süddeutsche.de vom 13.05.2015

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  • TARIFKONFLIKT:

Gewerkschafter werfen Post Einschüchterung vor

 

Die Deutsche Post soll Streikenden mit dem Verlust ihres Jobs gedroht haben - und zwar jenen, die nur einen befristeten Vertrag haben. Das wirft die Gewerkschaft Verdi dem Konzern vor und hat deshalb Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel eingeschaltet. Der hält die Vorwürfe für glaubhaft.

 

Eine Arbeitnehmerin zitierte eine Führungskraft mit den Worten, die "übergeordneten Stellen" schauten darauf, wer streike und wer nicht: "Und die haben auch schon den Hinweis gegeben, dass sie gerade bei befristeten Kräften genau auf die Verträge schauen." (...) In dem Konflikt geht es um Löhne, Arbeitszeiten sowie den Plan der Post, einen Teil des Paketgeschäfts in Billig-Gesellschaften auszulagern.

(...)

Quelle: Süddeutsche.de vom 13.05.2015

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  • BEFRISTUNG:

Bremen: Jeder dritte neue Job ist nur auf Zeit

 

Immer mehr Menschen in Deutschland arbeiten befristet, sind in Teilzeit beschäftigt, sind Leiharbeiter oder geringfügig Beschäftigte. Ihre Zahl stieg binnen 20 Jahren um mehr als 70 Prozent. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Fraktion der Linken hervor.

 

Auch in Bremen hat sich der Anteil atypischer Beschäftigungsverhältnisse zuletzt drastisch erhöht. So ist jeder vierte Arbeitnehmer in Bremen entweder als Minijobber, Zeitarbeiter oder befristet tätig. Das ist das Ergebnis des jüngsten IAB-Betriebspanels. (...) Nur etwa jeder vierte befristet Beschäftigte in Bremen wird nach Vertragsablauf fest übernommen.

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Quelle: Weser Kurier online vom 12.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

100 Tage Mindestlohn: Arbeitgeber suchen nach Schlupflöchern

 

Seit dem 1. Januar 2015 gilt das Mindestlohngesetz: Betriebe müssen ihren Beschäftigten mindestens 8,50 Euro pro Stunde zahlen. Doch es gibt immer wieder Versuche von Arbeitgebern, dies zu umgehen, wie eine erste Bilanz unserer Rechtsberatung zeigt.

 

Zum Thema Vergütung ließen sich in diesen drei Monaten insgesamt 1.800 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beraten. Das waren 7,4 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. (...) Den größten Beratungsbedarf zum Mindestlohn hatten Beschäftigte aus der Gastronomie und dem Einzelhandel.

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Quelle: BAM - Bremer Arbeitnehmer Magazin online, Nr. 04/2015 vom 12.05.2015

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  • TEILZEITARBEIT:

Es drohen Armut und Karriereknick: Working Moms in der Teilzeitfalle

 

Ein Teilzeitjob galt lange als ideale Lösung für Mütter, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Doch gerade diese Form der Erwerbstätigkeit birgt einige Risiken. Die Frauen verdienen weniger, machen seltener Karriere, haben eine unzureichende soziale Absicherung und reiben sich trotzdem auf.

 

Eine Expertin verrät, warum es für dieses Dilemma keine einfache Lösung gibt, sondern an vielen Schrauben gedreht werden müsste.

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Quelle: T-Online.de vom 11.05.2015

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE:

Helpling, Book a Tiger und Co. - Experten kritisieren Geschäftsmodell

 

Seit gut einem Jahr sind Internetportale wie Helpling, Book a Tiger und Homejoy auf dem Markt und bringen Putzkräfte und Haushalte zusammen. Suchende können in wenigen Minuten Putzkräfte buchen. Dafür zahlen sie je Stunde 11,90 bis 15 Euro. Die Putzkräfte arbeiten auf selbstständiger Basis.

 

Die Gebäudereiniger ärgern sich über die Portale. Aus Wolfram Schlegels Sicht umgehen sie mit Scheinselbstständigkeit Tarifverträge und Mindestlohn. „Die Putzkräfte werben nicht für sich selbst und rechnen nicht selbst ab. Die Vermittler legen auch die Preise fest. Das spricht für Scheinselbstständigkeit.“ Zudem blieben den Putzhilfen abzüglich der Provision von bis zu 20 Prozent oder der Versicherungskosten weniger als acht Euro pro Stunde. „Das ist Tagelöhnerei."

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Quelle: Stuttgarter-Nachrichten.de vom 11.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn: Da wird der Landwirt zum Papierwirt

 

Erstmals haben Erntehelfer Anspruch auf ein Mindesteinkommen; 15.000 sind laut Bauernverband jährlich in Hessen im Einsatz. Ob ein Helfer in Hessen wohnt oder aus dem Ausland anreist, ist egal. Die Lohnhöhe ist ebenfalls dieselbe. Die Landwirte müssen 7,40 Euro in der Stunde zahlen.

 

Willi Billau, der nahe Lampertheim unter anderem auf acht Hektar Spargel und auf sechs Hektar Erdbeeren anbaut, (...) beschäftigt 40 Erntehelfer aus Polen und Rumänien und zahlt im Jahr einen niedrigen sechsstelligen Betrag an Löhnen, wie er sagt. (...) Den nun zu zahlenden Lohnaufschlag würde er gerne am Markt herausholen. Momentan scheint das zu klappen.

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Quelle: FAZ.net vom 10.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Bisher nur wenige Klagen nach Mindestlohngesetz in Thüringen

 

Das seit Jahresbeginn geltende Gesetz zum Mindestlohn wird nach Meinung von Juristen in Thüringen nicht zu einer Klagewelle führen. „Ich rechne zwar mit schwierigen, aber nicht mit massenhaften Verfahren zum Mindestlohn“, sagte der Präsident des Landesarbeitsgerichts, Karl Kotzian-Marggraf, der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.

 

Das Gesetz sei kompliziert, bemerkte der Gerichtspräsident. Es biete eine einheitliche Lösung für sehr differenzierte Bereiche wie Arbeitszeitregelungen oder Ehrenämter. Daher seien noch einige knifflige Rechtsfragen zu lösen.

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Quelle: Thüringer Allgemeine online vom 10.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

8,50 Euro die Stunde: Wie der Mindestlohn Theater knebelt

 

Wenn es ein Thema gibt, das Geschäftsführern in der deutschen Kulturlandschaft die Schweißperlen auf die Stirn treibt, dann ist es das liebe Geld. Gekürzte Subventionen sind da so ein Schweißtreiber. Die Einführung des Mindestlohns am 1. Januar 2015 scheint dagegen nicht das größte Problem zu sein - behaupten zumindest die Theater in der Region. Doch es gibt Verlierer.

 

Jürgen Hennemann, Verwaltungsdirektor am Theater Oberhausen, ist mit der Zahl 8,50 bestens vertraut. An seinem Theater sei "schon immer Mindestlohn bezahlt worden". Das Problem, so Hennemann, liege nicht bei den Angestellten, sondern bei den Praktikanten.

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Quelle: RuhrNachrichten.de vom 08.05.2015

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  • GERINGVERDIENER:

Die unsichtbaren Porno-Löscher bei Youtube

 

Google-Suchergebnisse bewerten, pornografische Inhalte bei Youtube herausfiltern, Hass-Postings bei Facebook löschen: Hinter den Kulissen der Internetgiganten machen viele Menschen digitale Drecksarbeit zum Hungerlohn.

 

Die New York Times nennt diese Menschen Datenhausmeister, auch Begriffe wie Crowdworker oder Clickworker sind geläufig. Sie sind das schlecht bezahlte Prekariat der digitalen Welt.

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Quelle: Berliner Zeitung online vom 07.05.2015

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  • NIEDRIGLÖHNE:

07/05/2015: Niedriglohn-Tarifgruppen verlieren weiter an Bedeutung

 

Immer noch gibt es zwischen DGB-Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden ausgehandelte Tarifverträge, die Bruttostundenlöhne unterhalb von 8,50 Euro vorsehen. Doch geht zumindest die Bedeutung solcher Niedriglohn-Vergütungsgruppen seit Jahren zurück.

 

Das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung hat dazu eine aktuelle Auswertung vorgelegt. Danach haben sich Zahl und Anteil der Niedriglohn-Tarifvereinbarungen bis Januar 2015 weiter verringert.

(...)

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  • MINDESTLÖHNE:

Studie: Beschäftigte profitieren vom Mindestlohn

 

Von der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns profitieren in Hessen rund 133.000 Beschäftigte, die vor dem Jahreswechsel weniger als 8,50 Euro brutto in der Stunde verdienten.

 

Dies entspricht einem Anteil von rund fünf Prozent der Beschäftigten und liegt damit deutlich unterhalb des Bundesdurchschnitts, wie eine Studie der Hessen Agentur im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums ergab.

(...)

Quelle: Pressemitteilung des Hess. Wirtschaftsministeriums vom 07.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn treibt Kosten für Pflegebedürftige in die Höhe

 

Pflegebedürftige und deren Angehörige müssen künftig mehr für Pflegeheime dazu bezahlen. Der Mindestlohn treibt die Personalkosten der Einrichtungen nach oben. (...) Demnach sind 2015 die monatlichen Eigenanteile bei den Pflegeplätzen zwischen 37 und 72 Euro, je nach Bundesland und Pflegestufe, angestiegen.

 

„Durch die Erhöhung des Mindestlohns für Pflegehilfskräfte am 1. Januar 2015 auf derzeit 9,40 Euro im Westen und 8,65 Euro im Osten sowie durch das gleichzeitige Inkrafttreten des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro für alle Dienstleistungsbereiche in Pflegeeinrichtungen steigen die gesamten Personalkosten in der Pflege überproportional stark an“, sagt Thomas Greiner, der Präsident des Arbeitgeberverbands Pflege.

(...)

Quelle: Deutsche Gesundheits Nachrichten online vom 07.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Pflichten durch Mindestlohn klären

 

In einem Musterverfahren wollen die schleswig-holsteinischen Landwirte gerichtlich klären lassen, wie weit ihre Pflichten durch das Mindestlohngesetz reichen.

 

Die Klage richte sich vor allem gegen die Verpflichtung, die Arbeitszeiten für alle Arbeitnehmer aufzuzeichnen, auch wenn sie deutlich über dem Mindestlohn verdienen. (...) Durch das Musterverfahren soll erreicht werden, dass die Betriebe nur die Arbeitszeiten von geringfügig Beschäftigten dokumentieren müssen.

(...)

Quelle: Welt online vom 06.05.2015

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE:

Crowdworking: Arbeit 4.0 - Outsourcing per Internet

 

Online-Plattformen für Arbeitsvermittlung gibt es seit etwa zehn Jahren. (...) Die Arbeitsform nennt sich „Crowdworking“: Unternehmen vergeben Aufgaben und Projekte über Online-Plattformen an Externe. Was früher Festangestellte oder Freiberufler aus dem unmittelbaren Umfeld erledigten, übernimmt die „Crowd“, die „Masse“ der Freiberufler.

 

Gewerkschaften sehen Crowdworking mit Sorge. Soloselbstständigkeit wird zunehmen, ebenso der Druck auf die Einkommen, weil es einfacher wird, eine Arbeit in Länder zu vergeben, wo die Einkommen niedriger sind. (...) Und insgesamt geraten damit auch die Löhne und Arbeitsbedingungen der in den Unternehmen Beschäftigten unter Druck.

(...)

Quelle: Vorwärts online vom 05.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Karlsruhe beschließt "Mindestlohn" für Richter

 

Das Bundesverfassungsgericht hat den rund 25.000 Richtern und Staatsanwälten in Deutschland eine Art Mindestlohn zugesprochen. Zwischen der Entwicklung der Richtergehälter und der Entwicklung der Tariflöhne im öffentlichen Dienst und der Privatwirtschaft darf der Abstand in der Regel nicht größer als fünf Prozent sein.

 

Das aktuelle Urteil betrifft aber nicht allein die Richterschaft. Denn das Bundesverfassungsgericht prüft gerade die Bezahlung der Beamten. Beamte aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen haben geklagt. Da Richter eine ähnliche Besoldungsstruktur haben wie Beamte, wird das aktuelle Urteil auf kommende ausstrahlen.

(...)

Quelle: FR online vom 05.05.2015

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  • TARIFFLUCHT:

Mercedes-Mitarbeiter klagen in Bremen gegen Abmahnungen

 

Im November und Dezember 2014 legten rund 5500 Beschäftigte des Bremer Mercedes-Werks mehrfach spontan die Arbeit nieder. Sie wehrten sich damit gegen geplante Auslagerungen im Betrieb. Die Folge: Abmahnungen. Betroffene wollen jetzt dagegen klagen.

 

„Wir haben die Situation der Deregulierung durch Leih- und Werksverträge“, sagte Rechtsanwalt Helmut Platow aus Berlin. „Wenn die Gewerkschaften nichts tun, müssen die Beschäftigten selbst aktiv werden.“ Seit Jahren gebe es eine schleichende Entwicklung der Fremdvergaben, sagte ein Vertrauensmann beim Daimler-Werk. „Die Leiharbeit geht immer weiter.“

(...)

Quelle: NWZ online vom 05.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn führt zu Mehrkosten im Osnabrücker Einzelhandel

 

Der Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde hat in allen nicht-tarifgebundenen Handelsunternehmen in der Region Osnabrück in der Regel zu erheblichen Mehrkosten geführt. Das sagte der Verdi-Gewerkschaftssekretär für den Handel im Bezirk Weser-Ems, Georg Schröermeyer, unserer Redaktion.

 

„Ein weiterer heilsamer Effekt des Mindestlohns ist, dass die Minijobs im Einzelhandel zusehends abgebaut und durch sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse ersetzt werden.“

(...)

Quelle: noz.de vom 05.05.2015

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  • TEILZEITARBEIT:

Teilzeitjobs verdrängen Vollzeitarbeit in Mittelsachsen

 

Teilzeitarbeit ist im Landkreis Mittelsachsen auf dem Vormarsch. Rund 75 Prozent der Beschäftigten haben auf dem Papier eine 40-Stunden-Woche - 1999 waren es noch 85 Prozent. Die Anzahl der Teilzeitjobs hat sich im Vergleichszeitraum deutlich erhöht.

 

Im Handel und im Dienstleistungssektor werden reguläre Jobs zudem durch 450-Euro-Jobs verdrängt. Die Anzahl der Multijobber, die neben ihrem regulären Job einen Nebenjob haben, stieg seit 2005 um 2400 auf rund 4000 Personen. Dies teilte die Freiberger Arbeitsagentur mit.

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Quelle: Freie Presse online vom 05.05.2015

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  • AUFSTOCKER:

04/05/2015: Auch im dritten Quartal 2014 geht die Zahl der Aufstocker leicht zurück

 

Seit Jahresbeginn zeigt sich bei den Aufstockern ein durchgängiges Bild: Ihre Zahl und auch ihr Anteil an allen Hartz IV-BezieherInnen sinken nur sehr langsam, was auch daran liegt, dass die Zahl der in Teilzeit beschäftigten Aufstocker gegen den Trend weiter steigt. Daran hat sich auch im dritten Quartal 2014 nichts geändert.

 

Nach den kürzlich im Analytikreport zur Grundsicherung für Arbeitssuchende veröffentlichen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) sind im September 2014 gut 1,29 Millionen Aufstocker gezählt worden. Das sind annähernd 20.000 weniger als im Vorjahresmonat, was einem Rückgang von 1,5 Prozent entspricht.

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  • PREKARISIERUNG:

Generation Y: Von wegen superflexibel

 

Generation Y werden die jüngeren Beschäftigten unter 30 Jahren genannt. In den vergangenen Jahren wurde sehr viel über sie geschrieben und diskutiert. Arbeitgeber müssten dieser Generation einiges bieten, vor allem weil Fachkräfte in Deutschland knapp würden, heißt es.

 

Gewerkschaftsstudien haben diese Thesen noch nie belegt. Stattdessen zeichnen Untersuchungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes eher ein Bild einer prekär beschäftigten Generation, die sich den Einstieg auf dem Arbeitsmarkt hart erkämpfen muss. Die vielfach nur Leiharbeit, Minijobs, unfreiwillig Teilzeit und befristete Verträge bekommt.

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Quelle: Zeit online vom 04.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn: Im Schnitt teurer

 

Ein guter Schnitt kann ganz schön teuer sein. Der Vermutung aber, dass die Preise von Friseuren eine Reaktion auf den gesetzlichen Mindestlohn sein könnten, der zum 1. Januar 2015 eingeführt wurde, widerspricht Doris Ortlieb, die Geschäftsführerin des Landesinnungsverbands des bayerischen Friseurhandwerks.

 

Die Friseure seien vom gesetzlichen Mindestlohn bisher gar nicht betroffen, denn bereits 2013 hätten sich der Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks und die Gewerkschaft Verdi auf einen bundesweit geltenden tariflichen Mindestlohn geeinigt.

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Quelle: Süddeutsche.de vom 04.05.2015

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  • NIEDRIGLÖHNE:

"Niedriglohnland" Deutschland - selbst FDP und Linke sind sich einig

 

Erzieherin, Postzusteller, Lokführer: Sie alle gehen für mehr Lohn auf die Straße. Dahinter steckt der Wunsch nach mehr geldwerter Anerkennung. Denn viele Menschen in Deutschland fühlen sich ungerecht bezahlt.

 

Die Fakten: Erwerbstätige im Land (42,5 Prozent der Bevölkerung) verdienen im Durchschnitt 3527 Euro brutto monatlich. Doch die wenigen Spitzenverdiener, die in den Wert mit eingerechnet sind, täuschen über eines hinweg: Die meisten Menschen (...) liegen weit unter 2000 Euro Monatslohn. Tatsächlich arbeitet jeder Vierte für einen Niedriglohn von zehn Euro brutto pro Stunde.

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Quelle: T-online.de vom 04.05.2015

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  • BEFRISTUNG:

Zeitverträge für Lehrer : „Das Land zeigt sich hier als mieser Arbeitgeber“

 

Sie leben von einem Vertrag zum nächsten: 482 Lehrerinnen und Lehrer in Schleswig-Holstein arbeiteten in den vergangenen drei Jahren in sogenannter Dauerbefristung mit mehr als zehn Verträgen. Die Anstellungen liefen ein halbes Jahr, drei Monate oder sogar nur wenige Tage.

 

Unabhängig von diesen „Kettenverträgen“ ist die Zahl der befristet Beschäftigten noch viel größer. Von 28.256 Lehrkräften waren im vergangenen Schuljahr 1862 und damit 6,6 Prozent der Lehrer befristet angestellt.

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Quelle: shz.de vom 02.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn kostet bislang keine Jobs

 

Die Bundesagentur verzeichnet beim Mindestlohn nach Angaben ihres Vorstandsmitglieds Heinrich Alt bislang noch keine spürbaren Auswirkungen. Zwar sei eine erste Bilanz frühestens im zweiten Halbjahr möglich. Die steigende Zahl sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze deute bislang aber nicht darauf hin, dass wegen des Mindestlohnes Arbeitsplätze verloren gegangen seien.

 

Einen "etwas stärkeren Rückgang" habe es lediglich bei Minijobs gegeben, räumte Alt ein. Daraus zu schließen, dass die geringfügig bezahlten Jobs wegen des Mindestlohns weggefallen seien, halte er für vorschnell.

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Quelle: Badische Zeitung online vom 02.05.2015

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  • LEIHARBEIT:

Bremen: Gewerkschaft will Leiharbeit an Schulen abschaffen

 

Viel Post für Bildungssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD). Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat ihr am Donnerstag rund 2000 Grußkarten überreicht. Auf ihnen stand immer dasselbe: „Keine Leiharbeit durch Schulvereine.“

 

Nach Rechnung der Gewerkschaft gibt es bremenweit etwa 2000 pädagogische Mitarbeiter, die an Schulen im Einsatz sind, ohne vom Ressort entlohnt zu werden. (...) „Gerade die Angestellten bei Schulvereinen haben weniger Rechte und schlechtere Rahmenbedingungen als ihre Kollegen, die bei der Senatorin für Bildung beschäftigt sind“.

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Quelle: Weser Kurier online vom 02.05.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

DGB warnt am Tag der Arbeit vor Mindestlohn-Aushöhlung

 

Die Gewerkschaften haben sich am Tag der Arbeit gegen Bestrebungen von Union und Unternehmern gewandt, das Mindestlohngesetz zu korrigieren.

 

Es sei "völlig abstrus", mit welchen Argumenten die Arbeitgeber gegen den Mindestlohn agierten und diesen diskreditierten, sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann bei der zentralen Maikundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Berlin.

(...)

Quelle: Stern.de vom 01.05.2015

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  • LEIHARBEIT:

Zahl der Leiharbeiter mehr als verdoppelt

 

Die Zahl der Leiharbeitskräfte in Deutschland ist zwischen 2004 und 2014 um rund 439.000 auf 779.000 gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 129 Prozent binnen zehn Jahren, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht.

 

Den höchsten Anstieg gab es aber bei den Älteren: Zwischen 2004 und 2014 stieg die Zahl der Leiharbeiter bei den 50- bis 65-Jährigen von rund 37.800 auf knapp 162.000. Das entspricht laut Linksfraktion einem Zuwachs um 328 Prozent.

(...)

Quelle: neues deutschland online vom 01.05.2015