ARCHIV - OKTOBER 2015


  • BEFRISTUNG:

Wenn Arbeit immer wieder befristet ist

 

Ein Mitarbeiter darf von seinem Arbeitgeber maximal dreimal befristet werden: So hört man es immer wieder. Doch diese Aussage stimmt nicht. Tatsächlich hängt es von der Art der Befristung ab, wie häufig Arbeitgeber Beschäftigten eine Anstellung auf Zeit anbieten können.

 

Eine Befristung mit einem Sachgrund ist theoretisch fast unendlich oft denkbar, sagt Michael Eckert. (...) Doch auch hier gibt es Obergrenzen, wenn ein Mitarbeiter über Jahre hintereinander befristete Arbeitsverträge bekommt. Das sind sogenannte Kettenbefristungen.

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Quelle: NWZ online vom 31.10.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Gebäudereiniger erstreiten Erhöhung des Mindestlohns

 

Die Gebäudereiniger in Deutschland können sich ab dem kommenden Jahr über eine Lohnerhöhung freuen. Erstmals steigt das Gehalt für Gebäudereiniger im Osten dann über den gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro.

 

Demnach bekommen Beschäftigte in den alten Bundesländern ab dem 1. Januar 2017 10 Euro und in Ostdeutschland 9,05 Euro pro Stunde. Dies gilt für Lohngruppe eins (...). Zuvor hatte im Osten noch der bundesweite Mindestlohn von 8,50 gegolten.

(...)

Quelle: Focus online vom 30.10.2015

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  • LEIHARBEIT:

Das Problem der Leiharbeit

 

Leiharbeit war ursprünglich als Übergangslösung und als Brücke zu einer Festanstellung gedacht. Doch die Zahl der Unternehmen, die Leiharbeiter vermitteln, wächst. In Deutschland sind es schon 18.000.

 

Die Zahl der Leiharbeiter im Saarland schwankte in den letzten Jahren konstant zwischen 10.000 und 12.000 Personen. Das entsprach rund drei Prozent aller Beschäftigten. Ein Anteil, der über dem Bundesdurchschnitt liegt.

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Quelle: SRonline.de vom 30.10.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Land fördert nur Personalkosten bei Projekten mit Mindestlohn

 

In Niedersachsen können ab 1. November nur noch EU-Fördergelder für Personalkosten von Sozialprojekten beantragt werden, in denen Mindestlohn gezahlt wird. Das hat die rot-grüne Landesregierung nach eigenen Angaben (...) mit den Wirtschafts- und Sozialpartnern vereinbart.

 

«Mit dieser Regelung wird einem Lohndumping in ESF-Projekten entgegengewirkt», teilte die Landesregierung mit. Aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) werden in Niedersachsen vor allem Projekte im Bildungs- und Weiterbildungsbereich gefördert.

(...)

Quelle: Welt online vom 30.10.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Umfrage: Wegen des Mindestlohns hat jede zweite Firma Löhne erhöht

 

Von der Einführung des Mindestlohns zu Jahresbeginn haben in Südthüringen offensichtlich nicht nur Geringverdiener profitiert. In einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Südthüringen (IHK) gab mehr als jeder zweite Arbeitgeber an, Löhne erhöht zu haben.

 

Bei mehr als jedem dritten Unternehmen habe dies nicht nur die unteren Gehaltsstufen betroffen, teilte die Kammer am Donnerstag in Suhl mit. Vielmehr habe sich dort das Lohnniveau insgesamt verschoben, um den Abstand zwischen Hilfs- und Fachkräften zu wahren.

(...)

Quelle: Ostthüringer Zeitung online vom 30.10.2015

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  • MINIJOBS:

Zahl der Minijobs geht bundesweit zurück

 

Die Einführung des Mindestlohns in Deutschland hat nach Ansicht des Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) einen Rückgang der geringfügigen Beschäftigung ausgelöst. So gab es im Juni bundesweit 190 000 gewerbliche Minijobs weniger als im Vorjahresmonat.

 

Trotz der Rückgänge kam es dem IWH zufolge nicht zu einem Anstieg der Arbeitslosenquote. (...) Die Wirtschaftsforscher aus Halle bestätigen damit Angaben der Bundesagentur für Arbeit in Halle.

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Quelle: Volksstimme.de vom 29.10.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Zurück auf Los mit alter Leier - Weg mit dem Mindestlohn, her mit dem Kombi-Lohn!

 

Der Mindestlohn muss fallen - nicht nur für Flüchtlinge, sondern für alle Arbeitnehmer gleichermaßen, fordert das ifo-Insitut. Eine Reform sei dringend geboten und die Lösung so nah: der Kombi-Lohn soll's richten. Und die Unternehmer frohlocken.

 

Kombi-Lohn? Das ist nur ein anderes Wort für Aufstocken des Arbeitslohns durch staatliche Leistungen. Und da ist er dann doch, der Ruf der Unternehmer nach staatlichen Eingriffen in die Lohnstrukturen. Nur eben die Forderung nach staatlicher Stütze des Niedriglohnsektors.

(...)

Quelle: wallstreet-online.de vom 27.10.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Fragen und Antworten: Werkverträge - Gleiche Arbeit, weniger Lohn

 

Gewerkschaften kritisieren, dass Unternehmen zunehmend Werkverträge einzig aus Kostengründen abschließen. (...) Nach Erkenntnissen des DGB erhalten Werkvertrags-Beschäftigte für gleiche Arbeit oft 30 bis 40 Prozent weniger Lohn als die Stammbelegschaft in derselben Fabrikhalle.

 

Auch eine gerade erschienenen Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung kommt zu dem Schluss, dass die Löhne in Werkunternehmen "im Durchschnitt niedriger und die Flexibilitätslasten höher als bei den Stammbeschäftigten" sei.

(...)

Quelle: WDR.de, 27.10.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

8,50 Euro reichen nur für Mini-Rente

 

Welcher Arbeitslohn ist eigentlich notwendig, damit einem im Ruhestand der Gang zum Sozialamt erspart bleibt? (...) Die Antwort des Bundesarbeitsministeriums, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt, zeigt: Der Mindestlohn von 8,50 Euro reicht dafür bei Weitem nicht. Nötig wären vielmehr 11,50 Euro.

 

Rentner mit einem Mini-Altersgeld von ein paar hundert Euro haben Anspruch auf die sogenannte Grundsicherung im Alter (...). Wer also zum Beispiel eine Rente von 300 Euro bezieht und kein weiteres Einkommen hat, würde zusätzlich vom Sozialamt 469 Euro bekommen.

(...)

Quelle: Süddeutsche.de vom 27.10.2015

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  • LOHNDUMPING:

Gut zwei Minuten zum Bürosäubern

 

57 Prozent der Reinigungskräfte haben in den letzten zwei Jahren ein größeres Reinigungsrevier zugewiesen bekommen – bei gleichbleibender Stundenzahl. Neun von zehn Befragten sehen sich unter „großem Zeitdruck“. Das ist das Ergebnis der Herbst-Umfrage der IG BAU, an der auch Gebäudereiniger und Fensterputzer aus Schweinfurt beteiligt waren.

 

Laut der Branchen-Umfrage müssten 28 Prozent der Beschäftigten täglich Überstunden machen. Als „besonders dreist“ wertet der Vorsitzende der Gebäudereiniger-Gewerkschaft in Schweinfurt, dass Überstunden in rund 30 Prozent der Fälle nicht einmal bezahlt würden.

(...)

Quelle: Main Post online vom 27.10.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Streit um Billiglohn für Flüchtlinge

 

Weil so viele Flüchtlinge nach Deutschland drängen, mehren sich Forderungen, die Ankommenden zumindest vorübergehend für weniger Geld als den Mindestlohn arbeiten zu lassen.

 

Die Wirtschaftsverbände verlangen jetzt, die Ausnahmen bei der gesetzlichen Lohnuntergrenze zu erweitern (...). Die große Koalition sollte "überlegen, wie gerade den Menschen aus dem In- und Ausland, die nur geringe Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, der Einstieg ins Berufsleben erleichtert werden kann", sagte Lutz Goebel, Präsident des Verbands "Die Familienunternehmer".

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Quelle: Süddeutsche.de vom 26.10.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Tarifliche Branchenmindestlöhne mehrheitlich über 10 Euro

 

„Die tariflichen Branchenmindestlöhne liegen inzwischen mehrheitlich deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro“ erläutert der Leiter des WSI-Tarifarchivs der Hans-Böckler-Stiftung, Dr. Reinhard Bispinck.

 

In 11 Branchen beträgt der Mindestlohn bereits heute 10 Euro und mehr (...). Zurzeit gibt es in 19 Branchen tariflich vereinbarte Branchenmindestlöhne (...). Lediglich in vier Branchen liegen die Mindestlöhne teilweise noch unter dem gesetzlichen Mindestlohn.

(...)

Quelle: Pressemitteilung der Hans-Böckler-Stiftung vom 26.10.2015

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  • MINIJOBS:

Mindestlohn verdrängt Minijobs

 

Zehn Monate nach der Einführung des Mindestlohns liegen erste belastbare Ergebnisse über die Folgen für den Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt vor. Nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Halle ist durch die Einführung der Lohnuntergrenze die Zahl der Minijobs gesunken.

 

Die meisten Minijobs, fast 5000, sind laut BA in den Branchen weggefallen, die wegen der Mindestlohn-Einführung gezwungen waren, die Löhne anzuheben. (...) tatsächlich arbeitslos sind aber wohl nur wenige Arbeitnehmer geworden.

(...)

Quelle: Volksstimme.de vom 26.10.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Tarifexperten: Mindestlohn sollte auf 10 Euro steigen

 

Tarifexperten haben sich für eine deutliche Anhebung des Mindestlohns ausgesprochen - auf zehn Euro. (...) Bevor im kommenden Jahr eine Kommission die Höhe der derzeit gültigen Lohnuntergrenze von 8,50 Euro überprüfen soll, haben Fachleute der gewerkschaftsnahen Hans Böckler Stiftung nun die Anhebung empfohlen.

 

Nach einer noch unveröffentlichten Studie des WSI-Tarifarchivs, über die der »Spiegel« berichtet, liegen die tariflichen Lohnuntergrenzen, die Unternehmen und Gewerkschaften in vielen Branchen per Vertrag ausgehandelt haben, inzwischen mehrheitlich bei zehn Euro und mehr.

(...)

Quelle: neues deutschland online vom 24.10.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Gesetz soll Missbraucher von Werkverträgen abschrecken

 

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) verspricht sich von ihrem geplanten Gesetz zu Werkverträgen eine abschreckende Wirkung gegen Missbrauch. "Wir werden Werkverträge nicht verbieten", sagte sie am Freitag in Frankfurt beim Gewerkschaftstag der IG Metall.

 

Wichtig seien umfassende Informationsrechte für die Betriebsräte der Stammfirmen, die so auch die Interessen der Werkvertragsbeschäftigten vertreten könnten. Den Gesetzentwurf werde sie in der kommenden Woche einbringen, sagte Nahles.

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Quelle: FAZ.net vom 23.10.2015

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  • LEIHARBEIT:

Leiharbeit ein bisschen regulieren

 

Der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen wirft dem Arbeitsministerium einen »Eingriff in die Tarifautonomie« vor und sorgt sich um »Abwanderung in Werkverträge«. Allen voran die Initiative Soziale Marktwirtschaft.

 

Laut ist es geworden in den vergangenen Wochen um die von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) geplante Regulierung von Leiharbeit und Werkverträgen. Lange hatte die Ministerin einen entsprechenden Gesetzesentwurf angekündigt, nun soll er offenbar Anfang November vorliegen.

(...)

Quelle: neues deutschland online vom 23.10.2015

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  • AUFSTOCKER:

Immer weniger Thüringer müssen aufstocken. Liegt’s am Mindestlohn?

 

In Thüringen gab es nach einer Statistik der Arbeitsagentur zwischen Januar und Juni durchschnittlich 35 000 sogenannte Aufstocker. Das waren 12 Prozent weniger als im selben Zeitraum 2014.

 

Nach einer Auswertung von gesamtdeutschen Daten der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit ist der Rückgang der Aufstocker-Zahlen fast ausschließlich ein Ost-Phänomen. Im Westen von Deutschland gab es nur einen minimalen Rückgang der Zahl der Aufstocker.

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Quelle: Thüringer Allgemeine online vom 23.10.2015

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  • LEIHARBEIT:

Rund die Hälfte Zeitarbeitsjobs endet vor Ablauf von drei Monaten

 

Die Leiharbeit ist offenbar nur selten eine Brücke für eine feste Beschäftigung: Rund die Hälfte der Arbeitsverhältnisse in der Zeitarbeit endet bereits vor Ablauf von drei Monaten, schreibt die „Saarbrücker Zeitung“ unter Berufung auf eine noch unveröffentlichte Untersuchung des DGB.

 

38 Prozent der Zeitarbeiter würden bei Arbeitslosigkeit sofort in Hartz IV rutschen, weil sie wegen der kurzen Arbeitsdauer keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld I hätten.

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Quelle: Wirtschaft.com vom 22.10.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Land plant Änderungen am Vergabegesetz: Kritik am Verfahren

 

Trotz bundesweit geltender Ausnahmen für den gesetzlichen Mindestlohn sollen öffentliche Aufträge des Landes Mecklenburg-Vorpommmern auch künftig prinzipiell nur an Firmen gehen, die mindestens 8,50 Euro je Stunde an ihre Beschäftigten zahlen.

 

«Es gibt für uns keinen Weg zurück zu Löhnen unter 8,50 Euro», sagte der SPD-Abgeordnete Jochen Schulte am Mittwoch im Schweriner Landtag bei der Einbringung des geänderten Landesvergabegesetzes.

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Quelle: SVZ.de vom 21.10.2015

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE:

Linkspartei will Mindesthonorare

 

In der Linkspartei wird der Ruf nach Einführung von Mindesthonoraren für Selbstständige lauter. Die Vorsitzende Katja Kipping forderte eine solche Regelung angesichts der Tatsache, dass immer mehr Selbständige zusätzlich Hartz-IV-Leistungen beziehen müssen.

 

»Die erschreckenden Zahlen von aufstockenden Solo-Selbständigen zeigen, wir brauchen neben einem gesetzlichen Mindestlohn auch Mindesthonorare für Handwerker und freie Berufe, in denen es Gebührenordnungen wie für Ärzte, Anwälte oder Architekten nicht gibt«, sagte sie.

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Quelle: neues deutschland online vom 21.10.2015

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  • LEIHARBEIT:

Rechnungshof geißelt Bundesagentur für Arbeit

 

Viele Arbeitslose sind (...) nur schwer zu vermitteln. Betriebe, die solche Jobsuchende trotzdem einstellen, können deshalb für bis zu drei Jahre Lohnkostenzuschüsse von der Bundesagentur für Arbeit bekommen. Auch Zeitarbeitsunternehmen, die bei ihnen angestellte Mitarbeiter als Leiharbeiter an andere Firmen verleihen, können die Zuschüsse bekommen.

 

Der BRH hält davon allerdings gar nichts. Zeitarbeitsfirmen werden durch diese Eingliederungszuschüsse "ungerechtfertigt begünstigt", heißt es in einem internen Prüfungsbericht des Bundesrechnungshofs, der der Süddeutschen Zeitung vorliegt.

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Quelle: Süddeutsche.de vom 20.10.2015

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  • PREKARISIERUNG:

Ein Heer von Tagelöhnern

 

Hunoldt (...) war mehrere Jahre als sogenannte Abrufkraft bei der Deutschen Post beschäftigt. (...) Oft wurde er nur Stunden vor einem Einsatz telefonisch zum Dienst beordert. Tag- oder Nachtschicht, das spielte keine Rolle. Fast immer sagte er zu, egal wie spontan die Anfrage kam.

 

Bei der Post gab es im August dieses Jahres laut Schätzungen der Gewerkschaft ver.di etwa 10.000 Abrufstellen in Vollzeit. Da die wenigsten dieser Beschäftigten jeden Tag arbeiteten, könne "die Anzahl der Köpfe höher sein", sagte ein ver.di-Sprecher ZEIT ONLINE.

(...)

Quelle: Zeit online vom 20.10.2015

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  • AUFSTOCKER:

Vor allem die Minijobber unter den Aufstockern suchen nach einer anderen Arbeit

 

Mehr als 1,2 Millionen Personen beziehen Arbeitslosengeld II, obwohl sie erwerbstätig sind. 68 Prozent der sogenannten Aufstocker arbeiten dabei in einem Teilzeitjob mit weniger als 22 Stunden pro Woche. Vor allem die Minijobber unter den Aufstockern suchen nach einer anderen Arbeit.

 

Im Jahr 2013 verdienten etwa 68 Prozent aller abhängig beschäftigten Aufstocker weniger als 8,50 Euro pro Stunde und lagen damit unterhalb des Betrags, der seit 2015 allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn ist. Die Einführung des Mindestlohns dürfte bei den allermeisten Aufstockern allerdings nicht zu einem bedarfsdeckenden Einkommen geführt haben.

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Quelle: IAB-Presseinformation vom 20.10.2015

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE:

Mehr als hunderttausend Selbstständige brauchen Hartz IV

 

Laut den "Ruhr Nachrichten" sind immer mehr Selbstständige auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen. Die Zahl (...) habe sich seit 2007 fast verdoppelt, berichtet die Zeitung. (...) 2007 bezogen demnach 66.910 Selbstständige Hartz-IV-Leistungen, im vergangenen Jahr waren es 117.904.

 

Über ein besonders geringes Einkommen verfügen demnach Menschen, die eine Ein-Mann-Firma gegründet haben und keine Beschäftigten haben. Diese Solo-Selbstständigen kamen im vergangenen Jahr im Schnitt auf 1496 Euro netto pro Monat.

(...)

Quelle: Spiegel online vom 20.10.2015

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  • PREKARISIERUNG:

Auf neue Deutschlehrer warten prekäre Bedingungen

 

Wegen der Flüchtlinge werden plötzlich Tausende Pädagogen gebraucht. Doch die Jobperspektiven für Seiteneinsteiger sind mies. (...) "Die Seiteneinsteiger werden bisher mit spitzen Fingern angefasst (...)", sagt Matthias Jung, Vorstand des Fachverbands für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache.

 

Auch Philologenverbandschef Meidinger nennt die Lage dieser Lehrer prekär: "Das ist ein System der Ausbeutung." Man müsse in Anbetracht des Bedarfs dringend ihre Konditionen verbessern.

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Quelle: Welt online vom 19.10.2015

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  • MINIJOBS:

Altersarmut: Immer mehr Senioren übernehmen Minijobs

 

In Deutschland steigt die Zahl der Senioren mit Minijobs kontinuierlich: Im März waren es knapp 904.000 Menschen. Die über 65-Jährigen würden nicht aus Spaß weiter arbeiten, heißt es aus der Politik. Sondern "um der Armut zu entfliehen".

 

Arbeiteten 2003 bundesweit noch knapp 533.000 über 65-Jährige in einem Minijob, waren es im März 2015 knapp 904.000. Das geht aus der Antwort der Bundesagentur für Arbeit auf eine entsprechende Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann hervor.

(...)

Quelle: Spiegel online vom 19.10.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

»Solidarität und Selbstschutz«

 

IG Metall will Werkvertragsbeschäftigte organisieren und mobilisiert auch die Stammbelegschaften, um Lohndumping zu unterbinden. Ein Gespräch mit Jörg Köhlinger.

 

Die IG Metall will Werkverträge nicht abschaffen, sondern deren »Missbrauch« unterbinden. Was heißt das? (...) Es geht darum, dass inzwischen auch solche Arbeitsbereiche ausgelagert werden, die zu den Kernbereichen der Produktion gehören. Das ist Missbrauch, und den wollen wir bekämpfen.

(...)

Quelle: junge Welt online vom 19.10.2015

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  • LEIHARBEIT:

Volkswagen will tausende Leiharbeiter feuern

 

Bei Volkswagen sind die Jobs von 6.000 Leiharbeitern in Gefahr. Der Konzern erwägt offenbar deren Kündigung. Die Bundesregierung will den betroffenen Arbeitern Kurzarbeitergeld zahlen. Dies ist im Gesetz jedoch nicht vorgesehen.

 

Ein Sprecher des Konzernbetriebsrats sagte am Samstag, die Arbeitnehmervertreter würden „alle Möglichkeiten unterstützen, um die Arbeitsplätze unserer Kolleginnen und Kollegen mit Leiharbeitsverträgen zu sichern“. Der Betriebsrat wisse, „dass der Vorstand andere Szenarien diskutiert“.

(...)

Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten online vom 18.10.2015

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  • CROWDWORKING:

Der Klickarbeiter: Acht Stunden sind kein Tag

 

Das Quantum der Frist- und Leiharbeit ist in Deutschland zehn Jahre lang nicht mehr gestiegen, aber eine Reihe neuer Arbeitsformen schießt wie Pilze aus dem Boden: Abrufarbeit, Klickarbeit, Crowdwork. Ihr Volumen ist schwer einzuschätzen.

 

Gewerkschaften und Arbeitnehmerverbände kritisieren die meist niedrig bezahlten Arbeiten als Boten eines neuen Feudalismus. Man redet wieder von Tagelöhnern.

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Quelle: FAZ.net vom 17.10.2015

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  • MINIJOBS:

Minijobber ohne bezahlten Urlaub

 

Minijobber haben wie andere Arbeitnehmer einen Anspruch auf bezahlten Urlaub. Jeder Dritte (35 Prozent) erhält ihn aber laut eigener Aussage nicht. Das legt eine Befragung von 7500 Beschäftigten und 1100 Betrieben durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung nahe.

 

Ähnlich ist es beim Thema Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Auch darauf haben Minijobber einen Anspruch. Jeder Zweite (46 Prozent) erhält ihn aber nicht.

(...)

Quelle: FR online vom 16.10.2015

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  • MIESE JOBS:

Streik im Spielzeugland

 

Beschäftigte von "Toys’R’Us" werden schlecht bezahlt, erhalten befristete Verträge und arbeiten oft gegen ihren Willen in Teilzeit. Jetzt kämpfen sie für den Einzelhandel-Tarifvertrag.

 

Bisher nämlich legt die Leitung des US-Konzerns mit weltweit mehr als 1600 Niederlassungen die Löhne und Gehälter für die Belegschaft nach eigenem Gutdünken fest. Und das bedeutet: auf niedrigem Niveau. Erst unter dem Druck gesetzlicher Vorgaben erhielten viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Einführung des Mindestlohns zum 1. Januar wenigstens 8,50 pro Stunde.

(...)

Quelle: FR online vom 15.10.2015

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  • ZWEITJOBS:

In Teilzeit-Jobs dazuverdienen: Hier werden Leute gesucht

 

Immer mehr Deutsche arbeiten in Teilzeitjobs. Die einen nutzen sie als Wiedereinstieg (...), andere sind dazu gezwungen, weil ihnen ein Job nicht zum Leben reicht. Mittlerweile gehen in Deutschland knapp 13 Prozent mehr Menschen einer Zweitbeschäftigung nach als noch vor drei Jahren.

 

Mit der Nachfrage steigt auch das Angebot an solchen Stellen, wie der aktuelle Adecco Stellenindex zeigt (...). Über 19 Prozent der Teilzeitstellen waren als befristet ausgeschrieben. Damit liegt der Anteil der befristeten Stellen in diesem Jobsegment um fünf Prozent höher als bei Vollzeitstellen.

(...)

Quelle: Focus online vom 15.10.2015

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  • GERINGVERDIENER:

Hauswirtschafterinen fordern mehr Geld - Zum Leben zu wenig

 

Sie sorgen für Sauberkeit und bekämpfen Hunger. Für existenzsichernde Gehälter aber müssen Hamburgs Kita-Hauswirtschafterinnen kämpfen. Es geht um (...) 250 Euro brutto mehr im Monat. Aber hinter dieser Lohnforderung (...) steckt so sehr wie der Kampf um ein existenzsicherndes Einkommen auch einer um Wertschätzung.

 

Miserabel sind aus Sicht der Betriebsrätinnen Gitta Koch und Dagmar Hegermann die Arbeitsbedingungen von fast 950 Frauen, die sich um die Hygiene und das Essen in den Kitas der städtischen Vereinigung „Elbkinder“ kümmern.

(...)

Quelle: taz.de vom 13.10.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Arbeitsrichterin: Bei Ausnahmen gilt das Gleichheitsgebot

 

Die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns macht auch den Arbeitsgerichten Arbeit. Mittlerweile seien dazu sieben Klagen bei verschiedenen Landesarbeitsgerichten - also in zweiter Instanz - eingegangen, sagte die Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts, Ingrid Schmidt.

 

„Der Mindestlohn wirft keine besonders schwierigen Rechtsfragen auf“, zeigt sich Schmidt zuversichtlich: (...) Ende kommenden Jahres werde ihr Gericht die Grundzüge geklärt haben, vermutet die oberste Arbeitsrichterin: „Dann wird schnell Rechtsfrieden einkehren können.“

(...)

Quelle: FAZ.net vom 12.10.2015

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  • LEIHARBEIT:

Arbeitgeber fordern Ende des Zeitarbeitsverbots für Flüchtlinge

 

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) fordert von der Bundesregierung, das Beschäftigungsverbot für Flüchtlinge in der Zeitarbeitsbranche aufzuheben.

 

Das Verbot müsse "vollständig abgeschafft werden", heißt es in einer Stellungnahme der BDA für die Sitzung des Bundestagsinnenausschusses am Montag. Bislang seien lediglich Ausnahmen vorgesehen.

(...)

Quelle: Zeit online vom 12.10.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

"Mindestlohn? Können wir nur von träumen"

 

Fadi ist aus Syrien geflohen (...). Damit seine Familie nachkommen kann, möchte er möglichst schnell das Geld für die Reise verdienen. Doch ohne Deutschkenntnisse ist das schwer. Das Resultat: Schwarzarbeit in einer Autowaschanlage - für drei Euro pro Stunde.

 

Das Schicksal von Fadi und anderen Flüchtlingen ist heute Abend Thema in einer Reportage des Berichts aus Berlin - es geht um die Ausbeutung von Flüchtlingen in Deutschland, sie arbeiten illegal zu Dumpinglöhnen.

(...)

Quelle: tagesschau.de vom 11.10.2015

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  • BEFRISTUNG:

Gewerkschaft: Zu viele befristete Verträge in Landesverwaltungen

 

Die Zahl befristeter Verträge ist in den Landesverwaltungen von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nach Gewerkschaftsangaben deutlich gestiegen. In Sachsen-Anhalt habe sich ihr Anteil um etwa 50 Prozent von 2009 bis 2014 erhöht, teilte Verdi am Freitag in Leipzig mit.

 

Die Gewerkschaft sieht einen Rechtsmissbrauch: Vielfach erledigten die befristet Beschäftigten dauerhafte oder langfristige Aufgaben.

(...)

Quelle: Focus online vom 09.10.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Sind Sachsens Gastwirte wirklich verzweifelt oder nur genervt von der Anpassung?

 

Da hat der Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA Sachsen) am 7. Oktober aber auf der ganz großen Pauke getrommelt, als er das Ergebnis einer Kurzstudie mit dem Titel in die Welt schickte: "Sachsens Gastgewerbe verzweifelt am Mindestlohn". Dabei bedient selbst die Kurzstudie diese reißerische Überschrift nicht.

 

Und das Ergebnis ist – wie eigentlich zu erwarten war – ein durchmischtes. Denn nicht alle Hotels und Gaststätten sind gleichermaßen betroffen. (...) Aber was bedeutet die Befragung von 262 Betrieben? Ist das repräsentativ? Nein, ist es nicht. Es ist eher ein kleiner Blitzstrahl in die durchaus unterschiedlichen Gemengelagen in der sächsischen Gastronomie und Hotellerie.

(...)

Quelle: Leipziger Internet Zeitung vom 09.10.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Der «wahre Test» für den Mindestlohn

 

Die deutsche Wirtschaft sei stark genug, um das Flüchtlingsproblem «ökonomisch zu schaffen», sagen führende Wirtschaftsinstitute. Wichtig sei die Integration in den Arbeitsmarkt – doch zum Mindestlohn scheuen sie eine klare Position.

 

Die deutsche «Mindestlohnkommission» entscheidet alle zwei Jahre, ob die Höhe angepasst werden sollte. Die Wirtschaftsforscher erklärten, durch die Migration komme es nun zu einem «wahren Test», ob der Mindestlohn Stellen koste. Deshalb sollte er vorläufig nicht erhöht werden.

(...)

Quelle: Neue Zürcher Zeitung online vom 08.10.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Stammpersonal unter Druck

 

Von Werften bis zu Handwerksbetrieben: Inzwischen werden in drei Viertel der Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie Arbeiten auf Grundlage von Werkverträgen ausgelagert, ergab eine gestern von der IG Metall Küste vorgestellten Umfrage unter 300 Betriebsräten.

 

So beobachtete mehr als die Hälfte der Betriebsräte schlechtere Arbeits- und Lohnbedingungen in Werkvertragsfirmen. In jedem fünften Betrieb hat die Vergabe von Werkverträgen demnach zugenommen. 18 Prozent der Betriebsräte gab an, dass Stammarbeitsplätze ersetzt worden seien.

(...)

Quelle: SVZ.de vom 08.10.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Drohender Anstieg der Ausbeutung am Bau

 

Ausbeutung findet auch vor unserer Haustür statt”, warnt IG BAU-Bundesvorsitzender Robert Feiger und fordert daher stärkere Kontrollen der Mindestlöhne und bei Scheinselbständigkeit. Dazu gehört die Kontrolle des Branchenmindestlohns ebenso wie des gesetzlichen Mindestlohns.

 

(...) für die Kontrollen zur Einhaltung des Mindestlohns ist die zum Zoll gehörende Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) verantwortlich. Deren Personalstärke von vorher 6.700 Beamten wurde jedoch trotz Einführung des gesetzlichen Mindestlohns nicht aufgestockt. Im Gegenteil: Der für die FKS zuständige Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zieht aktuell immer mehr Personal ab.

(...)

Quelle: meistertipp.de vom 08.10.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Sinn sinniert: Sozialkahlschlag als Flüchtlingspolitik

 

Hans-Werner Sinn, Chef des ifo Instituts für Wortschaftsforschung, will den Mindestlohn abschaffen. Diesmal: wegen der Flüchtlinge. Vor dessen Einführung hielt er noch die 900.000 Jobs hoch, die dadurch verloren gingen. Passierte nicht. Jetzt muss die Integration der Geflüchteten herhalten.

 

Den Mindestlohn abschaffen, länger arbeiten und die Grenzen schließen. Das ist Sinns Wunschliste in Sachen Sozialkahlschlag, aka Flüchtlingspolitik.

(...)

Quelle: neues deutschland online vom 07.10.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Werkverträge zur Regulierung des Arbeitsmarktes gab es schon immer – schon
     immer dienten sie der Lohnkostensenkung

 

Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hatte 2010 die prekäre Beschäftigung durch Leiharbeit etwas reglementiert. Die Unternehmen reagieren darauf mit dem Ausbau der Werkverträge.

 

Dabei geht es um drastische Lohnkostensenkungen, bei der die Leistung, die bisher durch Stammbeschäftigte erbracht wurde, einfach von außen billiger eingekauft wird. Es handelt sich um Extraprofite, die unter dem unternehmerischen Modewort der Flexibilität in den Kassen klingeln.

(...)

Quelle: gewerkschaftsforum-do.de vom 07.10.2015

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  • AUFSTOCKER:

Weniger Hartz-IV-Aufstocker durch Mindestlohn

 

Seit zehn Monaten gilt der Mindestlohn von 8,50 Euro. Seitdem sank im Nordosten die Zahl schlecht bezahlte Arbeitnehmer, die ihr mageres Gehalt mit Hartz IV aufstocken mussten, um über die Runden zu kommen. In Mecklenburg-Vorpommern fällt dieser Rückgang besonders hoch aus.

 

Wie aus einer Kleinen Anfrage des Landtagsabgeordneten Henning Foerster (Linke) hervorgeht, sank die Zahl der Aufstocker in MV dieses Jahr um neun Prozent, deutschlandweit dagegen nur um vier Prozent. Für Foerster zeigt dieser Unterschied, dass die Einkommen im Nordosten besonders niedrig sind.

(...)

Quelle: Ostsee Zeitung online vom 07.10.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Ver.di fordert gleichen Lohn für Flüchtlinge

 

Die Gewerkschaft ver.di hat sich gegen Ausnahmen bei Mindestlohn und Ausbildung für Flüchtlinge gewandt. "Derlei Wünschen aus der Wirtschaft erteilen wir eine klare Absage: Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration ist die Gleichstellung aller Arbeitnehmer (...) ", sagte das ver.di-Vorstandsmitglied Wolfgang Pieper.

 

Pieper, der im ver.di-Bundesvorstand für den öffentlichen Dienst von Bund, Ländern und Gemeinden zuständig ist, forderte zudem gleichwertige Ausbildungen für Flüchtlinge: "Eine Verkürzung von Ausbildungsgängen ist (...) geradezu absurd."

(...)

Quelle: Zeit online vom 06.10.2015

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  • NIEDRIGLÖHNE:

Honorarlehrkräfte kämpfen um bessere Bezahlung und soziale Absicherung

 

Ihre Auftraggeber sind staatliche Stellen, aber sie bekommen für ihre Dienstleistungen lediglich Dumpingpreise: Honorarlehrkräfte in Berlin und Brandenburg machen am heutigen Montag, dem Internationalen Tag des Lehrers, auf die prekäre Situation in ihrem Berufsfeld aufmerksam.

 

Auch an den Volkshochschulen sind hochqualifizierte Fachkräfte nur auf Honorarbasis beschäftigt. Ihre Einkünfte liegen nach Abzug aller Kosten nur wenig über Hartz-IV-Niveau.

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Quelle: junge Welt online vom 05.10.2015

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  • MINIJOBS:

Vollzeitjobs sind in der Reinigungsbranche die Ausnahme

 

Die Mehrheit der Reinigungskräfte in Deutschland arbeitet im Minijob. Das geht aus Angaben des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor.

 

Demnach gab es im Juni 2014 rund 488.000 geringfügig Beschäftigte in der Branche "Reinigung von Gebäuden, Räumen und Inventar". Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten dagegen lag mit 407.000 Menschen deutlich darunter.

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Quelle: Augsburger Allgemeine online vom 05.10.2015

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  • BEFRISTUNG:

Hochschulabsolvent/innen: Bis zu 80 Prozent befristet beschäftigt

 

Hochschulabsolventinnen und -absolventen finden häufig nur einen befristeten Einstieg in das Berufsleben. Von jungen Akademikerinnen und Akademikern mit bis zu einem Jahr Berufserfahrung haben rund 34 Prozent eine befristete Beschäftigung. Zu diesem Ergebnis des Absolventen-Lohnspiegel haben rund 4.300 Befragte beigetragen.

 

Zwischen den Branchen bestehen große Unterschiede: Hochschulen und andere Wissenschaftseinrichtungen haben die höchste Quote: Hier sind 81 Prozent der akademisch ausgebildeten Berufsanfänger mit bis zu drei Jahren Berufserfahrung befristet beschäftigt.

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Quelle: Lohnspiegel.de vom 05.10.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Lohndumping in der BMW-Welt

 

Am Mittwoch wollen die Mitarbeiter der BMW-Welt am Olympiapark ihre Arbeit niederliegen. Während der Konzern riesige Gewinne einfährt, werden die jährlich knapp drei Millionen Besucher von Angestellten betreut, die kaum mehr als zwölf Euro pro Stunde erhalten.

 

Hintergrund des Streiks sind derzeit laufende Tarifverhandlungen zwischen dem BMW-Dienstleister Hofer Communications, der seit Anfang 2013 für die Gästebetreuung (...) sorgt. (...) Bei den Verhandlungen geht es um erhebliche Verbesserungen für Mitarbeiter, die Werkverträge haben.

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Quelle: Süddeutsche.de vom 05.10.2015

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  • LEIHARBEIT:

Ex-Minister Clement warnt vor Regulierungswelle am Arbeitsmarkt

 

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) will demnächst eine Novelle des Zeitarbeit-Gesetzes vorlegen. Der Ehemalige Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang Clement, warnt indes vor zu großer Regulierung.

 

„Jetzt die Zeitarbeit wieder zurechtzustutzen, wie es der Berliner Koalitionsvertrag vorsieht, und regulierend weiter einhegen zu wollen ist genau der falsche Weg. Zeitarbeit ist so erfolgreich, weil sie Flexibilität ermöglicht.

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Quelle: Tagesspiegel online vom 03.10.2015

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  • PREKARISIERUNG:

Leiharbeit gehört verboten

 

Unsichere Beschäftigung nimmt zu. (...) Nicht immer, aber meistens ist unsichere Beschäftigung auch schlecht bezahlt. Oft wird sie dazu missbraucht, um Verschlechterungen auch bei den anderen Beschäftigten durchzusetzen. (...) Es ist höchste Zeit, diesem Missbrauch Einhalt zu gebieten.

 

Der Missbrauch von Werkverträgen muss gestoppt werden. Über den Umfang von Befristungen und die Vergabe von Werkverträgen sollten Beschäftigte mitbestimmen dürfen. Leiharbeit gehört verboten und bis dahin muss zumindest gleicher Lohn für gleiche Arbeit durchgesetzt werden.

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Quelle: FR online vom 02.10.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

CDU-Politiker kanzelt Parteifreunde wegen Flüchtlingen ab

 

Als einen „Angriff auf den sozialen Frieden“ hat der Bundesvize der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Christian Bäumler, die Forderung aus der CDU bezeichnet, den gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro zur Beschäftigung von Flüchtlingen zu lockern.

 

„Wer in Deutschland eine Zwei-Klassen-Gesellschaft von Arbeitnehmern einrichten möchte, kommt geistig aus dem Frühkapitalismus“, sagte Bäumler dem Handelsblatt. (...) Die Forderung sei daher auch „politisch gefährlich“, da sie Flüchtlinge gegen Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor ausspiele.

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Quelle: Handelsblatt online vom 01.10.2015