ARCHIV - NOVEMBER 2015


  • PREKARISIERUNG:

Berufseinsteiger: Die Legende von der anspruchsvollen Generation Y

 

Sie ist anspruchsvoll und diktiert Unternehmen ihre Bedingungen: So wird die Generation Y gern beschrieben. In Wahrheit lebt sie prekär - und soll sich über die Unsicherheit noch freuen.

 

Der Berufseinstieg verläuft heute nicht einfacher, sondern schwieriger als früher. Befristete Arbeitsverträge unterschreiben überproportional häufig junge Arbeitnehmer. (...) Selbst das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) spricht inzwischen von einer "Umverteilung von Beschäftigungsrisiken hin zu jüngeren Beschäftigten".

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Quelle: Spiegel online vom 30.11.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Weihnachtsgeld kürzen wegen Mindestlohn ist nicht erlaubt

 

Arbeitgeber können nicht ohne weiteres eine Änderungskündigung aussprechen, um Weihnachtsgeld zu streichen. Der höhere Stundenlohn nach Einführung des Mindestlohngesetzes allein berechtigt nicht dazu.

 

Das zusätzliche Urlaubsgeld und je nach Vertrag auch die Sonderzuwendung dienten nicht im engeren Sinne der Bezahlung der Arbeitsleistung. Es handele sich um zusätzliche Prämien. Diese könnten nicht auf den Mindestlohn angerechnet werden.

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Quelle: FR online vom 30.11.2015

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  • PREKARISIERUNG:

Universität: Revolution an der Viadrina

 

Wer an der Universität in Frankfurt an der Oder arbeitet, wird künftig drei Jahre auf einer Promovierenden-, vier auf einer Postdoktorandenstelle bleiben können. Auch Zehn-, 20- oder 30-Prozent-Verträge, von denen niemand leben kann, sind für den Arbeitgeber tabu.

 

Was für Arbeitnehmer in anderen Branchen nicht sehr spektakulär klingt, kommt im Wissenschaftsbetrieb einer mittleren Revolution gleich. Seit Jahren werden Vertragslaufzeiten und die Wochenarbeitszeiten immer kürzer, Arbeitnehmerrechte immer weniger.

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Quelle: Magazin Mitbestimmung, Nr. 10+11/2015

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  • LEIHARBEIT:

16 000 Zeitarbeiter in Südwestsachsen

 

In der von Industrie und Automobilbau geprägten Region Südwestsachsen arbeiten rund 16 000 Menschen in Zeitarbeit. Das entspricht drei Prozent der insgesamt 532 000 Beschäftigten, wie die Landesarbeitsagentur am Freitag mitteilte.

 

Von 2007 bis 2014 ist die Zahl der Zeitarbeiter in der Region um 9,4 Prozent gestiegen. Insgesamt stieg die Zahl der Beschäftigten in diesem Zeitraum nur um 4,6 Prozent. Im IHK-Bezirk Chemnitz beschäftigen 19 Prozent der Unternehmen Zeitarbeiter.

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Quelle: Welt online vom 27.11.2015

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  • MINIJOBS:

Gründe und Rahmenbedingungen von geringfügiger Beschäftigung

 

Wer einen Minijob hat, erhält bezahlten Urlaub und Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall, so schreibt es das Gesetz vor. Doch rund 60 Prozent der befragten Arbeitnehmer im Münsterland bekommt nichts davon, manchmal nicht einmal einen schriftlichen Arbeitsvertrag.

 

Das ist das Ergebnis einer Studie zur Struktur, den Rahmenbedingungen und den Hintergründen von Minijobs im Münsterland, die die Regionalagentur Münsterland beim Münsterland e.V. gemeinsam mit der Initiative der Jobcenter in der Region in Auftrag gegeben hat.

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Quelle: Wirtschaft-regional.net vom 27.11.2015

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  • PREKARISIERUNG:

Ungleiche Einkommen: Mittelschicht droht der Abstieg

 

Die Aufstiegschancen einkommensschwacher Haushalte sind gesunken und für die Mittelschicht wächst das Risiko, finanziell abzusteigen. Das geht aus dem neuen Verteilungsbericht des Wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor.

 

Aus der Untersuchung geht weiter hervor, dass der wirtschaftliche Aufschwung seit der Finanzmarktkrise bislang nur bei einem Teil der Menschen in Deutschland angekommen ist und die Einkommen zuletzt eher auseinander gegangen sind.

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Quelle: Süddeutsche.de vom 26.11.2015

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  • MINIJOBS:

DGB: Fachkräfte versauern in Minijobs

 

Die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern und im übrigen Norden lassen offenbar die Fähigkeiten von sogenannten Minijobbern ungenutzt. Denn viele der geringfügig Beschäftigten zwischen Emden und Anklam haben eine Berufsausbildung oder einen akademischen Abschluss. Zu diesem Ergebnis kommt der DGB-Nord in einer Studie für Norddeutschland.

 

"Bei den Minijobbern liegen Riesen-Potenziale brach", sagt der Chef des DGB-Nord, Uwe Polkaehn. Allein in Niedersachsen hätten von den knapp 520.000 Menschen, die ausschließlich in einem Minijob arbeiten, immerhin 203.000 einen Berufsabschluss.

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Quelle: NDR.de vom 25.11.2015

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  • LEIHARBEIT:

Bundesrechnungshof kritisiert Staatshilfe für Leiharbeit

 

Zeitarbeitsfirmen erhalten von der Bundesagentur für Arbeit oft sogenannte Eingliederungszuschüsse, wenn sie Arbeitslose einstellen. Der Bundesrechnungshof übt daran scharfe Kritik. Er hält diese Zuschüsse an Leiharbeitsfirmen für nicht rechtmäßig.

 

Laut Bundesrechnungshof beantragen überdurchschnittlich viele Leiharbeitsunternehmen Eingliederungszuschüsse (EGZ) bei der BA. Die Zuschüsse können bis zur Hälfte des normalen Arbeitslohns ausmachen.

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Quelle: Berliner Zeitung online vom 25.11.2015

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  • PREKARISIERUNG:

Linke-Chef sieht in prekärer Beschäftigung moderne Sklaverei

 

Auf einer Konferenz der Linksfraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern für Gewerkschafter, Betriebs- und Personalräte sagte der Parteichef am Dienstag in Schwerin: "Wir haben deutschlandweit eine enorme Zunahme an prekärer Beschäftigung zu verzeichnen, wir leben in Zeiten moderner Sklaverei."

 

Der Prekarisierung der Arbeit wie Leiharbeit, Werkverträge, Befristung oder Niedriglohn folge die Prekarisierung des Lebens, die sich im Alter fortsetze. "Viele Betroffene sind von gesellschaftlicher und politischer Teilhabe ausgeschlossen, sie resignieren und ziehen sich zurück", sagte Riexinger.

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Quelle: RTL online vom 24.11.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Merkel unterstützt Wirtschaft im Streit um Werkverträge

 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) (...) distanzierte sich auf dem Arbeitgebertag am Dienstag in Berlin überraschend von einem Gesetzentwurf aus dem Haus von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD).

 

„Es scheint unstrittig zu sein, dass das, was jetzt vorgelegt wurde (...), über den Koalitionsvertrag hinausgeht“, sagte Merkel. „In diesem Fall werde ich wachen, dass wir über den Koalitionsvertrag nicht hinausgehen.“ (...) Besonders umstritten sind in dem Entwurf festgelegte Kriterien für Werkverträge.

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Quelle: Focus online vom 24.11.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Arbeitgeber entfachen Streit um Mindestlohn für Flüchtlinge

 

Die deutsche Wirtschaft hat den Streit um Ausnahmen für Flüchtlinge beim Mindestlohn neu entfacht. Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer sagte in Berlin, dass für Flüchtlinge Sonderregelungen wie für Langzeitarbeitslose gelten sollen.

 

Diese Ausnahmen sollten zudem von sechs auf zwölf Monate verlängert werden. Entsprechende Forderungen erhob auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Gewerkschaften, SPD und Opposition wiesen die Forderungen als "Lohndumping" zurück.

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Quelle: Zeit online vom 24.11.2015

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  • LEIHARBEIT:

Zwei Drittel der Industriefirmen nutzt Zeitarbeit

 

Tatsache ist aber, dass die sächsische Wirtschaft Zeitarbeit überdurchschnittlich nutzt. Bundesweit hat sie einen Anteil von 2,6 Prozent. Mit 3,4 Prozent belegt der Freistaat hinter Bremen und Thüringen den dritten Platz. (...) Allein in Südwestsachsen haben im vergangenen Jahr (...) 68 Prozent der Industrieunternehmen ihre Stammbelegschaft durch Zeitarbeiter erweitert.

 

In Südwestsachsen haben sechs Prozent der Firmen diese Mitarbeiter länger als 18 Monate. Für einen längeren Zeitraum war Leiharbeit jedoch nicht gedacht. Ursprünglich diente sie dazu, Produktionsspitzen abzudecken. (...)

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Quelle: Freie Presse online vom 24.11.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Arbeitgebertag: DIHK-Präsident fordert Aussetzung des Mindestlohns

 

Angesichts des Zuzugs vieler Flüchtlinge plädiert der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, für eine Aussetzung des Mindestlohns. Flüchtlinge müssten behandelt werden wie Langzeitarbeitslose (...), sagte Schweitzer.

 

Asylbewerber sollten für sechs Monate Praktika machen können, wobei der Mindestlohn dann ausgesetzt werden solle. Eine generelle Ausnahme für Geflüchtete vom Mindestlohn hält der DIHK-Präsident aber für falsch.

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Quelle: Tagesspiegel online vom 24.11.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

DGB lehnt Mindestlohn-Ausnahmen für Flüchtlinge ab

 

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) lehnt auch in der Flüchtlingskrise jede Ausweitung von Mindestlohn-Ausnahmen ab.

 

Einige Arbeitgeberverbände versuchten, mit Forderungen nach Aufweichungen bei der Lohnuntergrenze Kapital aus der Flüchtlingssituation zu schlagen, sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell der Deutschen Presse-Agentur in Berlin anlässlich des Arbeitgebertags.

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Quelle: FR online vom 24.11.2015

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  • CROWDWORKING:

Arbeiten, wie es uns gefällt

 

Arbeitsministerin Andrea Nahles geht der Leiharbeit an den Kragen. Die flexible Arbeitswelt kommt trotzdem - übers Internet. Das nennt sich „Crowdworking“.

 

Schon seit geraumer Zeit ist das „Crowdworking“ ein Trend, der sich auch unter dem breiter gefassten deutschen Begriff der „Plattformökonomie“ noch nicht in den Köpfen verankert ist. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat diese Arbeiter schon einmal als „digitale Tagelöhner“ bezeichnet.

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Quelle: FAZ.net vom 23.11.2015

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  • LEIHARBEIT:

Arbeitgeber stemmen sich gegen Verbesserungen für Leiharbeiter

 

Die Pläne von Sozialministerin Andrea Nahles zur Begrenzung von Leiharbeit stoßen bei den Arbeitgebern auf großen Widerstand. Der Gesetzentwurf sei derzeit "nicht akzeptabel", sagte der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Rainer Dulger, der "Süddeutschen Zeitung".

 

Das geplante Gesetz greife "massiv in die Arbeitswelt und auch in die bestehenden Tarifverträge zur Zeitarbeit" ein. (...) Nahles versuche, "Tarifbindung mit der Brechstange" durchzusetzen, kritisierte Dulger.

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Quelle: Spiegel online vom 23.11.2015

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  • LEIHARBEIT:

Leiharbeit: Gleiches Geld für gleiche Arbeit

 

Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) will Missbrauch bei Leiharbeit und Werkverträgen durch stärkere Regulierung eindämmen. Doch gegen die Gesetzespläne, die sie nun vorgelegt hat, formiert sich bei den Verbänden Widerstand.

 

Während Gewerkschaftsvertreter die geplante Reform als „halbherzig und völlig unzureichend“ kritisieren, schimpfen die Arbeitgeberverbände über „praxisferne Regulierung“. Auch der Wirtschaftsflügel der Union (...) legt erneut Protest ein.

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Quelle: Tagesspiegel online vom 23.11.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Forderung der Arbeitgeber: Mindestlohn – für Flüchtlinge doch Ausnahmen?

 

Wenige Tage vor dem Arbeitgebertag am Dienstag in Berlin, bei dem auch die Bundeskanzlerin zu dem Thema sprechen wird, hatte Angela Merkel in ihrer Wochenend-Videobotschaft die Wirtschaft gedrängt, Praktika anzubieten.

 

Darauf entgegnete Reinhard Göhner, Chef der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) am Sonntag, um junge Flüchtlinge ausbildungsfähig zu machen, seien zwölfmonatige Praktika in den Unternehmen erforderlich – und in dieser Zeit sollte es den Firmen erlaubt werden, einen Stundenlohn unterhalb der gesetzlichen 8,50 Euro zu zahlen.

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Quelle: Tagesspiegel online vom 22.11.2015

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  • MINIJOBS:

Besonders viele Minijobber im Münsterland

 

Der typische Minijobber putzt, ist weiblich, zwischen 25 und 49 Jahre alt und lebt im Westen Deutschlands in einer ländlichen Region. Diese Beschreibung ist das Ergebnis einer Studie über Minijobs, die am Freitag in Greven vorgestellt wurde.

 

„Mit knapp 13 Prozent aller Beschäftigten stellen die Minijobber im Münsterland im Vergleich mit anderen Regionen in Deutschland eine überdurchschnittlich große Anzahl dar“, sagte Klaus Ehling, Vorstand der Regionalagentur Münsterland, bei der Vorstellung der Studie.

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Quelle: Die Glocke online vom 21.11.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Erneute Forderung den Mindestlohn für Flüchtlinge auszusetzen

 

Angesichts der aktuell hohen Asylbewerberzahlen in Deutschland will CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn den Mindestlohn für Flüchtlinge zeitweise aussetzen. "Wir haben doch schon die Ausnahme, dass der Mindestlohn für Menschen, die vorher lange Zeit arbeitslos waren, im ersten Jahr nicht gilt. Das könnte man doch analog für die Flüchtlinge anwenden", sagte Spahn der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".

 

Spahn begründete seinen Vorstoß damit, dass der Koalitionsvertrag, in dem der Mindestlohn eines der wichtigste Projekte der Bundesregierung ist, nicht mehr zeitgemäß sei.

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Quelle: Hannover-Zeitung.net vom 21.11.2015

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  • LEIHARBEIT:

Arbeitsministerium für Gespräche über Leiharbeit offen

 

Im koalitionsinternen Streit über den künftigen Umgang mit Werkverträgen und Leiharbeit zeigt sich das Arbeitsministerium kompromissbereit. "Wir sind für Gespräche, wir sind für Bemerkungen jederzeit offen", sagte Ministeriumssprecher Christian Westhoff am Freitag in Berlin.

 

"Wir wollen das ganz konstruktiv besprechen, werden aber auch für unseren Weg werben", sagte Westhoff. Das Ministerium sei "davon überzeugt, das Vorhaben, so wie es im Koalitionsvertrag niedergelegt ist, relativ eins zu eins übersetzt zu haben in den Gesetzentwurf".

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Quelle: Finanzen.net vom 20.11.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Die Arbeit ist in Deutschland viel teurer geworden

 

Arbeit in Deutschland hat sich einer Studie zufolge im ersten Halbjahr 2015 stärker verteuert als in den meisten anderen europäischen Ländern. Die Arbeitskosten erhöhten sich im ersten Halbjahr um drei Prozent, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK).

 

Der Zuwachs fiel stärker aus als in der Europäischen Union (2,2 Prozent) und im Euro-Raum (1,7 Prozent). Das Institut macht dafür den seit Jahresbeginn geltenden bundesweiten Mindestlohn von 8,50 Euro je Stunde mitverantwortlich, der vor allem im Dienstleistungssektor wirkt.

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Quelle: FAZ.net vom 19.11.2015

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  • BEFRISTUNG:

Müssen die Unis Experten entlassen?

 

An deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen protestieren Mitarbeiter gegen die Befristungspolitik. Anlass ist die erste Lesung eines Gesetzentwurfes im Bundestag, der eindämmen soll, dass zum Teil über 90 Prozent der Wissenschaftler Zeitverträge haben.

 

Doch nun taucht Kritik aus einer anderen Ecke auf: Baden-Württembergs grüne Wissenschaftsministerin Theresia Bauer warnt: Die Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes könnte zu neuer Arbeitslosigkeit führen. Woran Bauer sich stört: Das nicht wissenschaftliche Personal soll von dem Gesetz (...) ausgenommen werden.

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Quelle: Zeit online vom 19.11.2015

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  • LEIHARBEIT:

Gesetzentwurf zu Leiharbeit: Unzufrieden sind alle

 

Den einen ist es ein bisschen zu wenig, den anderen viel zu viel. Der Gesetzentwurf von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles zu einer vorsichtigen Regulierung von Leiharbeit und Werkverträgen stößt weder bei den Gewerkschaften noch bei den Arbeitgebern auf Begeisterung.

 

Während der IG-Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann ihn als „nicht ausreichend“ bezeichnete, sprach Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer von einem „Angriff auf die moderne, arbeitsteilige Wirtschaft“.

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Quelle: taz.de vom 19.11.2015

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  • NIEDRIGLÖHNE:

Flüchtlinge vor allem in Niedriglohnbranche

 

Flüchtlinge haben es schwer, auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Fast 70.000 gelingt es in den abgelaufenen zwölf Monaten, einen Job zu finden. Sie landen allerdings zumeist in Bereichen mit niedrigen Löhnen.

 

Die Branchen, in denen viele Flüchtlinge unterkommen, sind vor allem Niedriglohnbranchen wie die Zeitarbeit, die Dienstleistungsbranche, die Gastronomie und der Bau. Die schlechten Arbeitsmarktchancen der Flüchtlinge hingen mit zahlreichen Hürden und mangelhafter Förderung zusammen, erklärte die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken, Sabine Zimmermann.

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Quelle: N-TV.de vom 18.11.2015

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  • NIEDRIGLÖHNE:

Uni-Lehrer arbeiten für Mindestlohn

 

Sie bilden künftige Akademiker aus und bekommen dafür eine Vergütung, die knapp über dem Mindestlohn liegt: In Mecklenburg sind 930 Lehrbeauftragte an den Hochschulen des Landes beschäftigt. Sie sind zwar keine festangestellten Mitarbeiter, geben aber über einen Lehrvertrag Seminare.

 

Dafür bekommen sie im Semester mehrheitlich für die Lehrstunde 16 bis 23 Euro, wie aus einem Antrag der Grünen im Schweriner Landtag hervorgeht. Vor- und Nachbereitungszeiten, Sachkosten und die Mitwirkung an Prüfungen sind mit diesem Honorar bereits abgegolten.

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Quelle: SVZ.de vom 18.11.2015

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  • LEIHARBEIT:

"Leiharbeit und Werkverträge dürfen kein Deckmantel für Ausbeutung sein"

 

Die SPD-Politikerin über Lohndrückerei, fragwürdige Geschäftspraktiken in der Fleischindustrie - und warum es bei Werkverträgen oft gewaltig stinkt.

 

Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung gibt sie sich zuversichtlich: "Es gibt einen breiten gesellschaftlichen Konsens, dass bei der Leiharbeit und den Werkverträgen etwas schief läuft. Beide Instrumente brauchen wir, aber sie dürfen kein Deckmantel für Ausbeutung sein."

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Quelle: Süddeutsche.de vom 18.11.2015

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  • LEIHARBEIT:

Union formiert sich bei Leiharbeit gegen Nahles

 

In der Union formiert sich der Widerstand gegen den Gesetzentwurf von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) zur stärkeren Regulierung von Leiharbeit und Werkverträgen.

 

CDU-Präsidiumsmitglied und Finanz-Staatssekretär Jens Spahn plädierte laut "Handelsblatt" dafür, ganz auf die Neuregelung zu verzichten. Angesichts des "massiven Flüchtlingszuzugs" habe deren Integration in den Arbeitsmarkt Vorrang.

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Quelle: Reuters Deutschland online vom 17.11.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

EuGH-Urteil: Der Mindestlohn bekommt mehr Kraft

 

Die Stadt Landau hatte bei der Vergabe von Postdienstleistungen ein Unternehmen ausgeschlossen, das nicht bereit war, einen Mindestlohn von 8,70 Euro zu zahlen. Die Firma ging dagegen vor. Und ist jetzt vor Gericht gescheitert.

 

Städte und Gemeinden dürfen die Vergabe eines Auftrages davon abhängig machen, ob der Anbieter Mindestlohn zahlt. Das hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) am Dienstag in einem Urteil entschieden.

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Quelle: FAZ.net vom 17.11.2015

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  • LEIHARBEIT:

Bremsklotz für die Leiharbeit

 

Arbeitsministerin Nahles regelt Leiharbeit und Werkverträge neu. Die Leiharbeit kann länger als 18 Monate dauern – ein Zugeständnis an die Arbeitgeber. Doch das Gesetz hat auch Folgen für Streiks. Die wichtigsten Fragen.

 

Das Handelsblatt beantwortet die wichtigsten Fragen – und zeigt, wo es in der Ressortabstimmung und im parlamentarischen Verfahren noch Änderungsbedarf gibt.

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Quelle: Handelsblatt online vom 17.11.2015

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  • MINIJOBS:

Wenig Arbeit trotz guter Ausbildung

 

Die Wirtschaft übersieht offenbar das Potenzial von ein paar Millionen geringfügig Beschäftigter. Jedenfalls hat der DGB in einer neuen Studie ermittelt, „dass insgesamt 2,22 Millionen Fachkräfte von 25 bis 64 Jahren mit einem Berufsabschluss und 279 612 Personen mit einem akademischen Abschluss ausschließlich in Minijobs beschäftigt sind“.

 

Erstaunlich sind dabei die Zustände im Bereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung, in dem häufig über Fachkräftemangel geklagt wird. „Hier weiß man von 219 000 beruflich qualifizierten Fachkräften und 45 000 Akademikern (...), dass sie ausschließlich in Minijobs arbeiten (...)."

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Quelle: Tagesspiegel online vom 16.11.2015

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  • LEIHARBEIT:

Gesetzentwurf: Nahles will Leiharbeit ein bisschen begrenzen

 

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles will Leiharbeit auf eine Dauer von 18 Monaten begrenzen. Das sieht ein neuer Gesetzentwurf ihres Ministeriums vor. In Tarifverträgen sollen aber abweichende Regeln vereinbart werden können.

 

"In tarifgebundenen Unternehmen sind damit längere Einsatzzeiten von über 18 Monaten möglich", heißt es laut Nachrichtenagentur dpa in dem Entwurf. Schon nach neun Monaten müssten Leiharbeitnehmer demnach bei der Bezahlung mit den anderen Arbeitnehmern gleichgestellt werden. Doch auch hier soll es für tarifgebunde Unternehmen offenbar Ausnahmen geben.

(...)

Quelle: Spiegel online vom 16.11.2015

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  • CROWDWORKING:

Digitale Arbeitsvermittlungsplattformen: Der Versuch einer strukturellen Bewertung

 

In diesem Text werden anhand der Betrachtung einiger Plattformen strukturelle Gemeinsamkeiten identifiziert: (...) Wie steht es um die Entlohnung und die Vertragsbedingungen? Und vor allem: Was heißt das für die dort arbeitenden Menschen?

 

Zweifelsohne kann festgehalten werden, dass zahlreiche erkämpfte Rechte, wie kollektiver Mindestlohn, Zuschläge für Nacht- oder Feiertagsarbeit, Überstundenzuschläge, Sozialversicherung, Arbeitslosengeld, Urlaubsgeld und etliche mehr für viele Arbeitsleistende auf diesen Plattformen nicht gelten. Hier beginnen historische Kämpfe im digitalen Zeitalter von Neuem.

(...)

Quelle: Netzpolitik.org vom 16.11.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Lohndumping hinter Gittern? Gefangene machen mobil

 

Der Verein «Gefangenen-Gewerkschaft/Bundesweite Organisation» (GGBO) stellt die Arbeitsbedingungen in deutschen Gefängnissen an den Pranger. «In der Haft herrschen vorwilhelminische Arbeitsverhältnisse», sagt Bundessprecher Oliver Rast.

 

«Wir sind der Meinung, dass soziale Mindeststandards auch hinter Gittern gelten müssen.» Die Interessenvertretung fordert den gesetzlichen Mindestlohn auch für Gefangene sowie ihre Einbeziehung in die Sozialversicherung.

(...)

Quelle: Welt online vom 16.11.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Porschebetriebsrat setzt sich durch

 

Der Betriebsrat des Autobauers Porsche darf nach eigener Darstellung künftig über die Auftragsvergabe an Fremdfirmen und damit über die oft strittigen Werkverträge mitentscheiden.

 

Wie die „Stuttgart Zeitung“ (Montag) berichtet, hätten Betriebsräte und Firmenspitze eine Vereinbarung zur „sachbezogenen Mitbestimmung“ getroffen. Das Abkommen werde den Umgang mit Werkverträgen „enorm verändern“, sagte Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück.

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Quelle: Handelsblatt online vom 15.11.2015

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  • LEIHARBEIT:

Einschränkung der Leiharbeit: Regulierung nach Plan

 

Trotz der Flüchtlingskrise will Arbeitsministerin Nahles die Leiharbeit weiterhin einschränken. Ökonomen bezweifeln den Nutzen des Gesetzesentwurfes - und auch die Gewerkschaften können nicht zufrieden sein.

 

Nach fast zwei Jahren will sie am Montag nun einen Gesetzentwurf in die Ressortabstimmung geben. Leiharbeit soll nur noch für maximal 18 Monate möglich sein, nach neun Monaten müssen die Beschäftigten genauso hoch bezahlt werden wie die Stammbelegschaft.

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Quelle: FAZ.net vom 14.11.2015

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  • BEFRISTUNG:

Kirchen stellen Beschäftigte zunehmend befristet ein

 

Die christlichen Kirchen und die Wohlfahrtseinrichtungen von Diakonie und Caritas stellen Beschäftigte zunehmend mit Zeitverträgen an. Die Ergebnisse wurden nach einer Umfrage der Fachzeitschrift "Arbeitsrecht und Kirche" veröffentlicht. Demnach hat jeder vierte Arbeitnehmer unter 34 Jahren bei der Kirche ein begrenztes Arbeitsverhältnis

 

Der Bremer Fachanwalt für Arbeitsrecht, Bernhard Baumann-Czichon, bezeichnete es als skandalös, dass 57 Prozent der Zeitverträge ohne sachlichen Grund befristet sind, etwa wegen einer Elternzeitvertretung. "Hier wird ein arbeitsmarktpolitisches Instrument missbraucht".

(...)

Quelle: domradio.de vom 12.11.2015

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  • TEILZEITARBEIT:

Teilzeit-Beschäftigung in Köln: Zwei Drittel der Teilzeit- und Minijobs von Frauen besetzt

 

Auch in der Domstadt haben Frauen grundsätzlich die schlechteren Jobs. Knapp zwei Drittel der Teilzeit- und Minijobs werden demnach von Frauen besetzt, wie die Branchengewerkschaft NGG nun bekannt gab.

 

Dieser Trend dürfte auch in anderen Städten Deutschlands kaum anders sein. (...) Und in der Domstadt scheint der Trend zur Teilzeit-Beschäftigung von Frauen „besonders stark“ ausgeprägt. Innerhalb von zehn Jahren stieg die absolute Zahl der weiblichen Beschäftigten von etwas mehr als 50.000 auf inzwischen rund 93.700.

(...)

Quelle: Köln-Nachrichten.de vom 12.11.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

DGB-Chef Hoffmann rügt Sachverständige: Vorstoß zu Mindestlohn unverschämt

 

Ich erinnere daran, dass die Sachverständigen im letzten Herbst kurz vor Inkrafttreten des Mindestlohngesetzes gefordert haben, man solle den Mindestlohn aussetzen, weil die Situation angeblich so kritisch war, dass der Arbeitsmarkt den Mindestlohn nicht verkraften würde.

 

Das war völliger Unfug und entbehrte jeglicher wissenschaftlicher Evidenz. Dass der Rat jetzt erneut versucht, auf dem Rücken von Flüchtlingen den Mindestlohn zu torpedieren, ist eine Unverschämtheit.

(...)

Quelle: Neue OZ online vom 12.11.2015

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  • NIEDRIGLOHNSEKTOR:

Das etwas andere Jobwunder

 

Der Niedriglohnsektor in Deutschland hat eine lange Vorgeschichte. Nun wittern Profiteure des flexibilisierten Arbeitsmarktes neue Chancen.

 

Heute ist der Niedriglohnsektor, in dem fast ein Viertel aller Beschäftigten tätig ist, das Haupteinfallstor für Erwerbs- und spätere Altersarmut. (...) Umso notwendiger wären eine Reregulierung des Arbeitsmarktes und die Rückabwicklung der Hartz-Gesetze. Stattdessen missbrauchen Neoliberale die gegenwärtige Zuwanderung, um in der Bevölkerung mehr Akzeptanz für eine Rückkehr zum unbeschränkten Lohndumping zu schaffen.

(...)

Quelle: der Freitag online vom 11.11.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Wirtschaftsweise wollen Mindestlohn für Flüchtlinge ändern

 

Angesichts der Flüchtlingskrise fordern die Wirtschaftsweisen in einem umstrittenen Vorstoß Ausnahmen vom Mindestlohn. Dieser sei für viele Zuwanderer eine hohe Eintrittsbarriere, warnen die Regierungsberater in dem am Mittwoch vorgelegten Jahresgutachten.

 

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Katja Mast, lehnte die Pläne der Weisen ab. Statt Flüchtlinge zu "einer Armee von Geringverdienern" zu machen, müssten sie Deutsch lernen und qualifiziert werden. Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hatte jüngst davor gewarnt, den Mindestlohn für Migranten außer Kraft zu setzen.

(...)

Quelle: Reuters Deutschland online vom 11.11.2015

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  • MINIJOBS:

Im Urlaub oder bei Krankheit wird oft kein Lohn gezahlt

 

Minijobber sind über ihre Rechte schlecht informiert und werden auch schlechter behandelt. Fast jeder Dritte (35 Prozent) bekommt im Urlaub keinen Lohn. Fast die Hälfte erhält bei einer Erkrankung keine Lohnfortzahlung.

 

Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. Für diese Studie hat das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit 7500 Beschäftigte und 1100 Betriebe befragt.

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Quelle: neues deutschland online vom 11.11.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Sachverständige fordern Ausnahmen beim Mindestlohn für Flüchtlinge

 

Die Wirtschaftsweisen glauben, dass die Flüchtlinge der deutschen Wirtschaft nutzen können. In ihrem Jahresgutachten fordern sie aber große Anstrengungen - etwa zahlreiche Ausnahmen beim Mindestlohn und Integrations-Bemühungen.

 

So soll der Mindestlohn künftig nicht mehr für Praktika gelten. Das könne den Flüchtlingen den Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern. Zudem solle die Politik erwägen, den Mindestlohn nach dem Alter zu staffeln. Die Sachverständigen sprechen sich zudem entschieden dafür aus, die Mindestlohnregeln für Langzeitarbeitslose zu lockern.

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Quelle: Süddeutsche.de vom 10.11.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

ifo fordert wegen Flüchtlingen Teilabschaffung des Mindestlohns

 

Das ifo Institut plädiert dafür, den gerade erst eingeführten Mindestlohn zumindest teilweise wieder abzuschaffen, um die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.

 

Im Schnitt aller Branchen des verarbeitenden Gewerbes halten laut ifo 29 Prozent der Unternehmen den Mindestlohn für ein bedeutsames Einstellungshindernis (...). Das ifo Institut fordert daher, den Mindestlohn in Deutschland abzuschaffen, nicht nur für Flüchtlinge, wenigstens aber für alle jungen Arbeitnehmer ohne Qualifikation.

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Quelle: Finanzen.net vom 10.11.2015

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  • MINIJOBS:

Minijobs - Beschäftigungsverhältnisse zweiter Klasse

 

Seit Einführung des Mindestlohns ist die Zahl der Minijobs zurück gegangen, gleichzeitig steigt die Zahl der Studien, die die negativen Begleiterscheinungen der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse empirisch belegen.

 

Insbesondere das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat in den letzten Wochen mehrere Untersuchungen vorgelegt, die nachweisen, dass der Minijob alles andere ist als ein gut gefedertes Sprungbrett auf dem Weg in ein existenzsicherndes Arbeitsverhältnis.

(...)

Quelle: ver.di Nachrichten online vom 10.11.2015

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  • GERINGVERDIENER:

Vielen Beschäftigten droht Mini-Rente

 

Weit mehr als 92.000 Schleswig-Holsteiner, die in Vollzeit beschäftigt sind, werden im Alter ihre Rente aufstocken müssen. Das ergibt sich aus Angaben des Bundesarbeitsministeriums sowie aus Berechnungen der Bundesagentur für Arbeit.

 

Nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit verdienten Ende 2013 – neuere Zahlen liegen nicht vor – 92.597 sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftige im Norden weniger als 1800 Euro im Monat. Nach den rechnerischen Vorgaben der BA kämen sie gerade einmal auf einen Stundenlohn von 10,79 Euro.

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Quelle: SHZ.de vom 09.11.2015

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  • BEFRISTUNG:

Frust über Zeitverträge an der Uni

 

Was in Unternehmen undenkbar ist, ist an staatlichen Hochschulen Standard: Langjährige Mitarbeiter unterschreiben einen Zeitvertrag nach dem anderen, Hoffnung auf eine unbefristete Stelle gibt es so gut wie gar nicht. Auch die Europa-Universität Flensburg beschäftigt so den Großteil ihrer Mitarbeiter.

 

Während der Hochschule nach eigener Aussage durch die Rahmenbedingungen und Vorgaben des Wissenschaftszeitgesetzes die Hände gebunden sind, müssen sich die Mitarbeiter Gedanken über ihre Zukunft machen. Denn niemand weiß, ob und wie lange der befristete Vertrag verlängert wird.

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Quelle: Flensburger Tageblatt online vom 09.11.2015

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  • TEILZEITARBEIT:

„Die Halbtagsstelle ist ein Auslaufmodell“

 

Noch immer gilt in vielen Unternehmen: Wer am längsten im Büro ist, macht Karriere. Frauen, die in Teilzeit erfolgreich sein wollen, müssen daher einiges beachten, erklärt die Professorin Jutta Rump im Interview.

 

Teilzeitarbeit gilt als Frauenthema (...). Ist Teilzeit bei Männern ein relevantes Thema? - "Männer in Teilzeit? Das ist im Moment keine ernstzunehmende Tendenz. Es sind nur wenige Männer, die überhaupt in Teilzeit arbeiten, und diejenigen, die karriereorientiert sind, denken gar nicht daran."

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Quelle: Tagesspiegel online vom 06.11.2015

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  • BEFRISTUNG:

Personalpolitik der Stadt Köln: Stadt nimmt von sachgrundloser Befristung Abstand

 

Die Kölner Stadtverwaltung verzichtet nach Informationen der Gewerkschaft ver.di bei Einstellungen inzwischen in der Regel auf sachgrundlose Befristungen. (...) Wie das städtische Presseamt am heutigen Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt gab, waren zwischenzeitlich bis zu 1000 städtische Beschäftigte davon betroffen.

 

„Die sachgrundlose Befristung von Beschäftigten wurde und wird nicht nur bei der Stadt Köln vielfach lediglich als verlängerte bzw. zweite Probezeit genutzt( ...),“ erklärte der zuständige Gewerkschaftssekretär Tjark Sauer.

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Quelle: Köln-Nachrichten.de vom 05.11.2015

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  • PREKARISIERUNG:

Bremer Mittelschicht schrumpft deutlich

 

Um ganze 14 Prozentpunkte ist die Bremer Mittelschicht innerhalb von zwölf Jahren geschrumpft. (...) Dabei trägt die schwierige Entwicklung auf dem Bremer Arbeitsmarkt offenkundig maßgeblich zum Schrumpfen der Mittelschicht bei.

 

Vollzeit schützt (...) in der Regel vor einer prekären Einkommenslage (...). Vollzeitstellen gingen jedoch in den Jahren zwischen 2000 und 2012 verloren (- 6 Prozent). Dagegen stieg die Zahl der Teilzeit-beschäftigten um 49 Prozent. Und von ihnen finden sich 2012 37 Prozent in einkommensschwachen bzw. armen Haushalten wieder.

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Quelle: Pressemeldung der Arbeitnehmerkammer Bremen vom 05.11.2015

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  • PREKARISIERUNG:

Arbeitsmarkt: Mehr Jobs, weniger Qualität?

 

Berichte vom deutschen Arbeitsmarkt wirkten zuletzt oft wie Jubelmeldungen: Geringste Arbeitslosigkeit seit 24 Jahren, so viele Beschäftigte wie nie. Doch ein Blick auf die Zahlen zeigt: es liegt vieles im Argen.

 

Der Soziologe Christoph Köhler (...) sieht einen klaren Zusammenhang: "Die Arbeitslosigkeit in Deutschland hat abgenommen, aber der Niedriglohnsektor hat zugenommen. Die Arbeitslosigkeit wurde also überwiegend in schlechter bezahlte Jobs umgewandelt", sagt Köhler.

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Quelle: Deutsche Welle online vom 04.11.2015

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  • MINIJOBS:

Die Wahrheit über den deutschen Nebenjob-Boom

 

Die Zahl der Zweitjobber ist in den vergangenen zehn Jahren stetig gestiegen – um mehr als eine Million. Im März 2015 waren es nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) mehr als 2,4 Millionen, im März 2004 weniger als 1,4 Millionen. Ein "absolutes Alarmzeichen" sei das.

 

Ein Arbeitsverhältnis von dem man leben könne, sei offensichtlich für viele mehr Wunsch als Realität. Unter Ökonomen ist diese These allerdings umstritten. "Das Bild ist heterogen", sagt Ulrich Walwei, Vizedirektor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg.

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Quelle: Welt online vom 04.11.2015

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  • BEFRISTUNG:

Gewerkschaft fordert Verbesserung der Uni-Karrierewege

 

Die Gesetzesreform gegen extreme Kurzfristverträge für Zehntausende Beschäftigte an deutschen Hochschulen ist auf der Zielgeraden. Vor der ersten Lesung im Bundestag appellierte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) an die Abgeordneten der großen Koalition, «den Regierungsentwurf noch einmal gegen den Strich zu bürsten».

 

Der stellvertretende GEW-Chef Andreas Keller sagte am Montag: «Neun von zehn wissenschaftlichen Angestellten an Hochschulen haben einen Zeitvertrag, über die Hälfte der Zeitverträge läuft nicht einmal ein Jahr. Mit diesem Befristungswahn muss endlich Schluss sein.»

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Quelle: Saarbrücker Zeitung online vom 02.11.2015

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  • ARBEITSARMUT:

Überschuldungs-Studie: Deutlicher Anstieg bei der Einkommensarmut

 

In Deutschland sind viele Menschen überschuldet, obwohl sie einen Job haben. Im vergangenen Jahr hätten 10,5 Prozent aller überschuldeten Privathaushalte Einkommensarmut als Grund für ihre Situation genannt, nach 7,3 Prozent im Vorjahr.

 

Zwar hätten durch die gute wirtschaftliche Lage mehr Menschen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, Diese wirft aber offenbar für viele Menschen nicht genug ab, um ihren Lebensunterhalt vollständig bestreiten zu können.

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Quelle: FAZ.net vom 02.11.2015

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  • BEFRISTUNG:

Wissenschaftliche Mitarbeiter: Bund will Kurzverträge nicht verbieten

 

Der Streit um die Zeitverträge in der Wissenschaft kommt jetzt in die entscheidende Phase. (...) Nachdem der Bundesrat Mitte Oktober etliche Verbesserungen des Gesetzentwurfs zur Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes empfohlen hatte, hat sich nun die Bundesregierung dazu geäußert.

 

Der Bundesrat wollte, dass die Befristung bei Erstverträgen „24 Monate nicht unterschreiten (darf), sofern keine sachlichen Gründe eine kürzere Dauer rechtfertigen“. (...) Die Bundesregierung argumentiert dagegen, eine gesetzliche Mindestlaufzeit werde der Vielfalt der Qualifizierungswege nicht gerecht.

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Quelle: Tagesspiegel online vom 01.11.2015