ARCHIV - MAI 2016


  • WERKVERTRÄGE:

Runder Tisch Werkverträge auf gutem Weg

 

Zweieinhalb Jahre nach Start des Runden Tischs Werkverträge sehen sich die Vertreter von Stadt, Kirchen, Vereinen und Verbänden sowie dem Fleischwerk Tönnies auf einem guten Weg.

 

Ob Wohnraumkontrolle, Willkommensagentur, Sozialberatung oder Sprachförderung – die bereits in den Stiel gestoßenen Projekte seien allesamt sinnvoll, bescheinigte Prof. Katrin Möltgen vom Imap-Institut den Akteuren des Runden Tischs.

 

Quelle: Die Glocke online vom 31.05.2016

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  • MINIJOBS:

Kleine Stelle mit vielen Rechten

 

Wer etwas Geld hinzu verdienen möchte, sucht sich häufig einen Minijob. Doch nicht alle Minijobber wissen, dass sie Teilzeitbeschäftigten rechtlich gleichgestellt sind.

 

Auch Tarifverträge gelten für sie. Werden beispielsweise Feiertagszuschläge gezahlt, stehen sie dem Minijobber auch zu. (...) Ist der Minijobber krank und bleibt zu Haus, bekommt er seinen Lohn genauso wie andere erkrankte Arbeitnehmer.

 

Quelle: Deutschlandfunk.de vom 31.05.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn, Schwarzarbeit: Zoll kontrolliert immer weniger

 

Die Politik hatte versprochen, die Einhaltung der Mindestlöhne streng zu überwachen. Doch der Zoll kontrolliert tatsächlich weniger. Streifendienste sind weitgehend eingestellt.

 

Vor allem das Baugewerbe wird bei den Mindestlohnkontrollen zunehmend verschont. (...) Drastisch fällt auch der Rückgang bei Leiharbeitsfirmen (2014: 1471 Überprüfungen/ 2015: 867) und in der Pflegebranche aus.

 

Quelle: WAZ online vom 31.05.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Justizminister will Mindestlohn für Häftlinge

 

80 Prozent der Gefangenen in Brandenburgs Gefängnissen arbeiten. Doch sie erhalten nur einen geringen Lohn. Jetzt spricht sich Justizminister Stefan Ludwig (Linke) für Mindestlohn hinter Gittern aus.

 

Er halte es für wünschenswert, „dass alle, die in Deutschland arbeiten, den Mindestlohn erhalten“, so Ludwig. Das treffe auch auf Inhaftierte zu. (...) Derzeit erhalten die Insassen der Justizvollzugsanstalten 220 bis 300 Euro im Monat für Vollzeit-Arbeit.

 

Quelle: Märkische Allgemeine online vom 30.05.2016

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  • TEILZEITARBEIT:

Die bittere Wahrheit über das deutsche Jobwunder

 

König hat, wie 90 Prozent der Angestellten in den Filialen von Toys"R"Us, einen Job mit "flexibler Teilzeit". Das bedeutet, dass sie vom Arbeitgeber nur eine Mindeststundenzahl zugesichert bekommt. Gleichzeitig muss sie sich jedoch dafür bereithalten, jederzeit mehr zu arbeiten.

 

Bundesweit sind bereits etwas über anderthalb Millionen Menschen betroffen von den "kapazitätsorientierten variablen Arbeitszeiten", kurz Kapovaz. Dies hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin auf Anfrage der "Welt" berechnet.

 

Quelle: Welt online vom 30.05.2016

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  • BEFRISTUNG:

Eine Milliarde Euro für Weg nach oben

 

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz aus Bund und Ländern hat jetzt beschlossen, tausend neue Professuren in Deutschland zu schaffen. Diese werden in der Zeit von 2017 bis 2032 mit einer Milliarde Euro gefördert.

 

„Am Ende bleibt dieses Programm der berüchtigte Tropfen auf den heißen Stein, da sich an der Situation der vielen wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die heute in Sachsen auf zum Teil extrem kurz befristeten Stellen arbeiten, nichts ändern wird.“

 

Quelle: Sächsische Zeitung online vom 30.05.2016

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE:

Studie: Immer weniger «Solo-Selbstständige» in Deutschland

 

Angesichts der guten Konjunktur in Deutschland suchen laut einer Studie immer weniger sogenannte Solo-Selbstständige ihr Glück auf dem freien Arbeitsmarkt und wechseln häufiger in einen festen Job.

 

Seit 2012 sei die Zahl der Ein-Mann-Unternehmen um acht Prozent zurückgegangen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Das Blatt beruft sich auf ein Gutachten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) für das Arbeitsministerium.

 

Quelle: Süddeutsche.de vom 29.05.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Kritik am kaum steigenden Mindestlohn wird lauter

 

Die Untergrenze soll Tariflöhnen folgen, doch die Abschlüsse des Frühjahrs bleiben statistisch außen vor. Verdi-Chef Bsirske will das nicht hinnehmen.

 

„Ließe die Mindestlohnkommission die in diesem Jahr erzielten Lohnabschlüsse unberücksichtigt, ginge das zulasten der Menschen am untersten Ende der Lohnskala“, sagte Bsirske dieser Zeitung.

 

Quelle: WAZ online vom 28.05.2016

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  • LOHNDUMPING:

Karitatives Lohndumping

 

Das DRK Westfalen-Lippe hat eine Tochtergesellschaft eigens für den Betrieb von Flüchtlingseinrichtungen gegründet. Und betreibt aus Gewerkschaftssicht Lohndumping. Die Vergütung für Mitarbeiter erfolgt nach dem Entgelttarifvertrag des Gaststätten- und Hotelgewerbes.

 

Qualifizierte Sozialarbeit wird gleichgesetzt mit Tätigkeiten in der Gastronomie. Arbeitsmarktexperte Karl Brenke vom Deutschen Institut für Wirtschaft sieht darin einen bundesweiten Trend bei karitativen gemeinnützigen Organisationen.

 

Quelle: junge Welt online vom 27.05.2016

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  • LEIHARBEIT:

Eingliederungszuschüsse für Zeitarbeit neu geregelt

 

Schon seit einiger Zeit war in der Presse von der Rüge des Bundesrechnungshofes zu hören, in der die Zahlung von Eingliederungszuschüssen an Unternehmen der Zeitarbeit kritisiert wurde. Mit Wirkung vom 20.05.2016 hat nun die Bundesagentur für Arbeit reagiert und die Bedingungen für den Eingliederungszuschuss verändert

 

Klar deutlich wird hierbei die Intention, Personaldienstleister von der Förderung mittels EGZ auszuschließen. (...) Personaldienstleister müssen zusätzlich zur Minderleistung des neuen Mitarbeiters einen finanziellen Nachteil glaubhaft machen.

 

Quelle: Pressnetwork.de vom 27.05.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Unternehmen bieten weniger Praktika an

 

Wie wirkt sich der Mindestlohn auf Praktika aus? Seit seiner Einführung im Januar 2015 ist die Zahl der Unternehmen, die überhaupt Praktika anbieten, stark zurückgegangen (...). Auch hat sich die Dauer der Einsätze deutlich verändert. Jedes vierte Unternehmen hat die durchschnittliche Praktikumslänge verkürzt.

 

Dennoch muss man vorsichtig sein, den Rückgang ausschließlich dem Mindestlohn zuzuschreiben. Von den befragten Personalchefs gaben nur 22 Prozent an, dass er einen direkten Einfluss habe.

 

Quelle: Spiegel online vom 26.05.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Kontrolleure verhängen nur 200.000 Euro an Bußgeldern

 

Den gesetzlichen Mindestlohn gibt es seit Anfang 2015. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) beim Zoll hat aber im Jahr 2015 gerade einmal Bußgelder in Höhe von 194.000 Euro gegen Arbeitgeber wegen Unterlaufens verhängt.

 

Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Linken-Anfrage hervor. Demnach gab es 2015 gerade einmal 705 Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen den gesetzlichen Mindestlohn.

 

Quelle: RP online vom 26.05.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Richter kürzen Mindestlohn

 

Unternehmen können Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld nach dem ersten Mindestlohn-Urteil des Bundesarbeitsgerichts in bestimmten Fällen verrechnen. Sie könnten herangezogen werden, um die gesetzliche Lohnuntergrenze von 8,50 Euro pro Stunde zu erfüllen, entschieden die Bundesrichter am Mittwoch in Erfurt.

 

Das gelte jedoch nur in den Fällen, in denen die Sonderzahlungen als Entgelt für tatsächliche Arbeitsleistungen dienten - quasi wie ein 13. Gehalt. Das Bundesarbeitsgericht bestätigte damit die Rechtsprechung der Vorinstanzen.

 

Quelle: neues deutschland online vom 25.05.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Der Mindestlohn ist eben nur eine Lohnuntergrenze, die man auch
    erreichen kann, wenn man das Zusätzliche zum Mindesten macht

 

»Wie zahlt man seinen Mitarbeitern den gesetzlichen Mindestlohn, ohne ihnen aber tatsächlich mehr zahlen zu müssen als bisher?« (...) Und der 5. Senat des hohen Gerichts hat dazu heute seine Entscheidung verkündet.

 

Mit dieser Entscheidung wird die Umwandlung des bisher Zusätzlichen zum normalen Lohn höchstrichterlich sanktioniert. (...) Der Arbeitsrechtler Wolfgang Däubler sieht im Anrechnen bisheriger Zahlungen den Hauptkonflikt bei der Umsetzung des Mindestlohngesetzes.

 

Quelle: Aktuelle Sozialpolitik, Blogeintrag vom 25.05.2016

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  • AUFSTOCKER:

Frankfurt hat größten Anteil an Aufstockern

 

In Frankfurt gibt es relativ gesehen die meisten sozialversicherungspflichtig beschäftigten Alg-II-Bezieher in Deutschland. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der (...) Fraktion Die Linke hervor.

 

Demnach waren (...) in der Stadt 1059, die Leistungen aus der Grundsicherung für Arbeitsuchende (...) und gleichzeitig Brutto-Einkommen aus abhängiger oder selbstständiger Erwerbstätigkeit bezogen. Das entspricht einem Anteil von 5,08 Prozent.

 

Quelle: Märkische Onlinezeitung vom 25.05.2016

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  • LEIHARBEIT:

Ausbeutung am laufenden Band

 

Vertreter des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) kritisierten in Hannover das neue Leiharbeitsgesetz (...): Es bilde einen Minimalkonsens ab, sei aber nicht geeignet, den Missbrauch von Werkverträgen zu stoppen.

 

Der Austausch von Stammbelegschaften gegen Billiglöhner ist keineswegs auf die Nahrungsmittelindustrie begrenzt. (...) in vielen Krankenhäusern auch im Norden putzt, kocht und pflegt längst nicht mehr das Stammpersonal, wie Uwe Ostendorff von der Gewerkschaft Ver.di beklagt.

 

Quelle: taz.de vom 24.05.2016

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  • LEIHARBEIT:

DGB kritisiert Missbrauch bei Leiharbeit

 

Die Zahl der Leiharbeiter in Niedersachsen hat sich seit Einführung von Hartz IV mehr als verdreifacht. 2015 waren rund 92 000 Menschen mit einem solchen Vertrag beschäftigt. 2003, als die Hartz IV-Gesetze beschlossen wurden, waren es nur knapp 27 000.

 

Gleichzeitig kritisiert der DGB, dass es zudem immer öfter zu Missbrauch beim Einsatz von Leiharbeitern und Werkvertrags-Beschäftigten kommt. (...) Der Lohn von Leiharbeitern liege im Durchschnitt rund 20 Prozent unter dem Entgelt der Stammbelegschaft.

 

Quelle: Hannoversche Allgemeine online vom 24.05.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn hat besonders bei Leiharbeit und am Bau tausende
    marginale Jobs beendet

 

Oh ja, der Mindestlohn war tatsächlich schuld. Er hat nämlich mit einem Großteil des Wildwuchses aufgeräumt, mit dem in Sachsen jahrelang Billigarbeit organisiert worden war.

 

Und deswegen sank die Beschäftigtenzahl auch ganz besonders in jenen Bereichen, in denen die prekäre Beschäftigung ihre Hauptfelder hat. Die Zahl der marginal Beschäftigten sank – nachdem sie schon in den Vorjahren stetig zurückgegangen war – von 204.500 auf 185.800.

 

Quelle: Leipziger Internet Zeitung vom 24.05.2016

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  • LEIHARBEIT:

Branchenzuschläge in der Leiharbeit – eine Nachlese

 

Die Branchenzuschläge wurden und werden von Politik, Unternehmerlager und Gewerkschaftsführungen als Mittel angepriesen, zu einer fairen Bezahlung der Leiharbeit, ja zu einer Entlohnung nach dem „Equal Pay“-Grundsatz zu kommen.

 

Diese Nachlese soll zeigen, dass es sich dabei um eine Mogelpackung handelt. Der Weg einer schrittweisen Reform der Leiharbeit hat sich als Irrweg erwiesen.

 

Quelle: trend onlinezeitung 02/2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Kritik an Mindestlohn für Erntehelfer

 

Bei acht Euro liegt der Mindestlohn für Erntehelfer 2016. Für einen Kilo Spargel zahlen Verbraucher deshalb nun 30 bis 50 Cent mehr. Einige Bauern denken schon an eine Verlagerung des Anbaus ins Ausland.

 

Spargel wird in Deutschland überwiegend von Ausländern geerntet. In der Saison arbeiten nach Angaben des statistischen Landesamtes mehr als 50.000 Osteuropäer allein in Niedersachsen. Das ist bundesweiter Spitzenwert.

 

Quelle: Weser Kurier online vom 23.05.2016

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  • MINIJOBS:

Altersarmut zwingt immer mehr Sachsen im Rentenalter zum Mini-Job

 

In den nächsten Jahren werden viele Sachsen (...) einen Rentenbescheid bekommen, der ihnen einfach sagt, dass sie nicht mal genug gesetzliche Rente bekommen, um das Lebensnotwendigste finanzieren zu können. Sie werden zum Sozialfall.

 

Schon jetzt entschließen sich viele, sich das Fehlende durch Mini-Jobs dazuzuverdienen. (...) Das bestätigt nun eine Antwort der Staatsregierung auf die Kleine Anfrage „Rentner mit geringfügig entlohnter Beschäftigung in Sachsen“.

 

Quelle: Leipziger Internet Zeitung vom 22.05.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Erstes Mindestlohn-Urteil des Bundesarbeitsgerichts erwartet

 

8,50 Euro pro Stunde - diese Lohnuntergrenze gilt seit Anfang 2015. (...) Knapp eineinhalb Jahre nach der Mindestlohn-Einführung wird das erste Urteil des Bundesarbeitsgerichts zu der Lohnuntergrenze erwartet.

 

Die höchsten deutschen Arbeitsrichter beschäftigen sich am Mittwoch (25.5.) mit der Frage, ob Arbeitgeber Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld anrechnen dürfen, um den Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde zu erreichen.

 

Quelle: europeonline-magazine.eu vom 22.05.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn - Erfolgsmodell mit Hindernissen

 

Inzwischen ist klar, dass es keine nennenswerten Einbrüche auf dem Arbeitsmarkt seit Einführung des Mindestlohns gegeben hat. Vielmehr kamen mehr sozialversicherungspflichtige Jobs hinzu, auch im Osten.

 

Ein Problem jedoch ist die mangelnde Kontrolle schwarzer Schafe (...). Am schlimmsten gehe es im Hotel- und Gaststättengewerbe zu, räumt Sebastian Riesner von der Gewerkschaft Nahrung, Gaststätten, Genuss ein.

 

Quelle: Inforadio.de vom 21.05.2016

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  • PREKARISIERUNG:

Einkommensverteilung: Die Mitte schwindet

 

Der Anteil der mittleren Einkommen in Deutschland ist seit Jahren rückgängig - die Kluft zwischen Arm und Reich vergrößert sich. Besonders in der Gruppe der 18- bis 30-Jährigen wächst die Zahl der Einkommenschwachen.

 

Doch die Polarisierung der Einkommen kommt nicht einfach daher. Sie ist das Ergebnis des politisch forcierten Ausbaus des Niedriglohnsektors, atypischer und prekärer Beschäftigungsformen nach der Jahrtausendwende.

 

Quelle:  DGB klartext 16/2016 vom 20.05.2016

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  • MINIJOBS:

„Überstunden“ im Minijob

 

Der gesetzliche Mindestlohn erhöhte das Einkommen vieler schlecht bezahlter Minijobber deutlich. Das hat bisher allerdings nur begrenzt dazu geführt, dass geringfügige Beschäftigung in reguläre Arbeit umgewandelt wurde.

 

Wie Prof. Dr. Gerhard Bäcker im aktuellen IAQ-Standpunkt ausführt, überschreiten die Einkommen durch den Mindestlohn jedoch schnell die Geringfügigkeitsschwelle von 450 Euro. (...) „Dadurch gibt es offenbar große Anreize, die Stundenzahl fehlerhaft anzugeben“, vermutet Professor Bäcker.

 

Quelle:  WAZ online vom 20.05.2016

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  • WERKVERTRÄGE:

Nahles' Gesetz hilft nur der Lobby, nicht den Leiharbeitern

 

Der missbräuchlichen Beschäftigung von Leiharbeitern über Werkverträge kann man nicht entgegengetreten, indem man per Gesetz den Arbeitnehmerbegriff definiert.

 

Das Problem ist deshalb nicht der Arbeitnehmerbegriff, es sind die durch Einsparung von Sozialversicherungskosten getriebenen Bemühungen der Unternehmen, andere Vertragskonstrukte zu vereinbaren als das reguläre Arbeitsverhältnis.

 

Quelle:  Manager Magazin online vom 20.05.2016

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  • PREKARISIERUNG:

Vielen Schauspieler und Musikern droht Altersarmut

 

Vielen Schauspielern und Musikern droht wegen niedriger Gagen und nur zeitweiser Engagements Altersarmut. Das geht aus einer Studie über ihre Arbeitsbedingungen hervor. (...) Mehr als zwei Drittel beklagen, dass zum Beispiel Proben nicht bezahlt würden.

 

In der Umfrage gaben 40 Prozent der Künstler ein durchschnittliches Netto-Einkommen aus künstlerischer Tätigkeit von unter 10 000 Euro im Jahr an. (...) Auch fest angestellte Künstler könnten (...) das Problem haben, nur geringe Rentenversicherungsbeiträge einzahlen zu können, hieß es weiter.

 

Quelle:  Sächsische Zeitung online vom 19.05.2016

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  • NIEDRIGLÖHNE:

Niedrige Löhne im Kreis Hersfeld-Rotenburg fördern Armut im Alter

 

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Prof. Dr. Frank Unger und Sascha Schur (M.A.) vom Zentrum Gesellschaft und Nachhaltigkeit der Hochschule Fulda.

 

Auffällig im Kreis Hersfeld-Rotenburg ist laut Prof. Dr. Frank Unger vor allem das unterdurchschnittliche Lohnniveau (...). 26,4 Prozent der Beschäftigten arbeiten im Niedriglohnbereich. Bundesweit betrage dieser Wert 20,4 und hessenweit 17,2 Prozent.

 

Quelle:  Hersfelder Zeitung online vom 19.05.2016

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  • LEIHARBEIT:

Leiharbeit – Linke schreibt Protestbrief an SPD-Abgeordnete

 

Die Reform werde anders als angekündigt zu einer deutlichen Verschlechterung des Status quo für die Beschäftigten führen, heißt es in dem Brief von Linke-Fraktionsvize Klaus Ernst und der Linke-Arbeitsmarktexpertin Jutta Krellmann, der dieser Zeitung vorliegt.

 

Ernst und Krellmann warnen nun unter Berufung auf Juristen, tatsächlich werde der dauerhafte Einsatz von immer neuen Leiharbeitskräften auf dem gleichen Arbeitsplatz im Entleihbetrieb legitimiert.

 

Quelle:  Berliner Morgenpost online vom 19.05.2016

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  • ARBEITSARMUT:

Zunehmende Armut in Industriestaaten trotz Sozialhilfe

 

In Europa nimmt nach Angaben von UN-Experten die Armut als Folge von Arbeitslosigkeit und nur geringfügig bezahlter Beschäftigung weiter zu. (...) Seit dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise 2008 gäbe es in Europa immer weniger gesicherte Vollzeitstellen und mehr sogenannte Erwerbsarme.

 

Demnach wäre in Deutschland jeder Zehnte trotz Arbeit als arm anzusehen, erklärte die ILO. (...) Bei der Bewertung der Entwicklung in Deutschland wurde allerdings die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro noch nicht berücksichtigt.

 

Quelle:  FAZ.net vom 18.05.2016

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  • GERINGVERDIENER:

Intellektuelles Prekariat

 

Lehrbeauftragte an Unis müssen sich oft mit lausigen Honoraren durchschlagen, teilweise liegt der reale Verdienst unter dem Mindestlohn.

 

Rechtlich ist das für die Auftraggeber kein Problem: Hier kommen allenfalls Werkverträge, aber keine Arbeitsverhältnisse zustande, daher gilt der Mindestlohn nicht.

 

Quelle:  Der Freitag online vom 18.05.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Folge des Mindestlohns: Steigende Zahl unbefristeter Jobs

 

Mit der Einführung des Mindestlohns sind nicht nur die Verdienste, sondern häufig auch die Anforderungen an Beschäftigte im Niedriglohnsektor gestiegen. Das ergibt eine am Dienstag in Nürnberg veröffentlichte Studie.

 

Dafür hätten die Betroffenen aber bessere Aussichten auf eine längerfristige Beschäftigung als früher, betonen die Nürnberger Arbeitsmarktforscher. Während 2014 noch 57 Prozent der Stellen mit diesem Ziel ausgeschrieben wurden, waren es ein Jahr später 81 Prozent.

 

Quelle:  Weser Kurier online vom 18.05.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn steigt 2017 vermutlich auf 8,85 Euro

 

Nach den jüngsten Tarifabschlüssen zeichnet sich ein Anstieg des gesetzlichen Mindestlohns auf 8,85 Euro ab. Die aus Arbeitgeber- und Gewerkschaftsvertretern bestehende Mindestlohnkommission wird sich in den kommenden Wochen mit dem Thema befassen.

 

Maßgeblich für die erstmalige Erhöhung des 2015 von der Regierung eingeführten Mindeststundenlohns von 8,50 Euro sind die Tarifabschlüsse des Jahres 2015 und der ersten Jahreshälfte 2016.

 

Quelle:  Tagesspiegel online vom 18.05.2016

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  • LEIHARBEIT:

Zeitarbeit sorgt sich um Tausende Arbeitsplätze

 

In einer aktuellen Umfrage durch die Marktforschungsgesellschaft Lünendonk rechnen die 25 größten Anbieter für Leiharbeit im laufenden Jahr nur noch mit einem Marktwachstum von 2,9 Prozent.

 

Im vergangenen Jahr legte die Branche noch um 6,4 Prozent auf knapp 30 Milliarden Euro zu. Die Zahl der Leiharbeiter stieg um 3,5 Prozent auf rund 930.000, wie aus der Studie hervorgeht, die der F.A.Z. exklusiv vorliegt.

 

Quelle:  FAZ.net vom 17.05.2016

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  • GERINGVERDIENER:

Mehr Honorar für freie Dozenten - Lage dennoch prekär

 

Lehrbeauftragte an den Hochschulen Mecklenburg-Vorpommerns bekommen künftig mehr Honorar - mindestens 25 Euro pro Stunde. (...)  «Der große Wurf ist es nicht geworden», bemängelt die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

 

Festangestellte in der Lehre würden zwischen 58 und 111 Euro je Stunde erhalten, je nachdem wo sie lehren und wieviel Erfahrung sie haben. Für die etwa 1000 Lehrbeauftragten, die als selbstständige Dozenten tätig sind und die häufig Daueraufgaben ausfüllen, seien die Bedingungen dagegen prekär.

 

Quelle:  Welt online vom 15.05.2016

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  • TEILZEITARBEIT:

Toys'R'Us-Mitarbeitern reicht Gehalt nicht zum Leben

 

In den Filialen des Spielwarenhändlers Toys"R"Us arbeiten offenbar viele Angestellte für Gehälter, die für den Lebensunterhalt gar nicht oder kaum reichen. 90 Prozent aller Angestellten dort haben (...) flexible Teilzeit-Verträge.

 

Diese garantieren den Angestellten lediglich eine Mindeststundenzahl. Erst über zusätzliche Mehrstunden, mit denen die Betroffenen jedoch nicht verlässlich planen können, kommen sie auf ein volles Gehalt.

 

Quelle:  Welt online vom 15.05.2016

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  • LEIHARBEIT:

VW-Betriebsrat zu geplantem Gesetz: 950 Leiharbeiter in Baunatal
    nicht betroffen

 

Im VW-Werk Kassel in Baunatal wurden Leiharbeiter (...) bislang für bis zu 36 Monate angeheuert. (...) Für die aktuell 950 Leiharbeiter werde sich trotz der möglichen Gesetzesanpassung nichts ändern, sagt Betriebsratsvorsitzender Carsten Bätzold.

 

Bestehende Vertragsabschlüsse seien von dem neuen Gesetz nicht betroffen, erläutert Bätzold. Außerdem gebe es weiterhin die Möglichkeit, bei Zustimmung von allen Seiten eigene Vereinbarungen über die 18 Monate hinaus zu treffen.

 

Quelle:  HNA online vom 14.05.2016

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  • LEIHARBEIT:

"Es gibt nach wie vor Schlupflöcher"

 

Jahn: Die Idee war, mehr Leute in dauerhafte Beschäftigung zu bringen in den Zeitarbeitsfirmen. / ZEIT ONLINE: Das hat sich aber nicht bewahrheitet? / Jahn: In der Theorie klingt vieles gut.

 

In der Realität scheint es aber nur selten zu funktionieren. Viele Leiharbeiter werden, wenn der Einsatz beendet ist, von ihrer Zeitarbeitsfirma nicht direkt an einen nächsten Entleiher vermittelt, sondern zurück in die Arbeitslosigkeit geschickt.

 

Quelle:  Zeit online vom 13.05.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Gastronomie in der Kritik: Verstöße bei Mindestlohn und Arbeitszeiten

 

Landesregierung und Zoll haben 146 Gastronomie-Betriebe in NRW überprüft. Ein Ergebnis der Kontrollen: 80 Prozent der Firmen lassen ihre Mitarbeiter zu lange arbeiten. Auch der gesetzliche Mindestlohn wird in einigen Fällen nicht gezahlt.

 

Wegen Nichtzahlung des Mindestlohns und Verletzung der Aufzeichnungspflichten für Unternehmen wurden sieben Bußgeldverfahren eingeleitet, sagte Zoll-Präsident Schröder.

 

Quelle:  WDR.de vom 13.05.2016

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  • CROWDWORKING:

Machtlos in der Cloud?

 

Eine neue Studie liefert erste Einblicke über Crowdworking in Deutschland: Es geht keineswegs nur um unqualifizierte Kleinstarbeiten und einige der Netzarbeiter sind hochzufrieden.

 

Das wohl wichtigste Ergebnis der Studie: Crowdwork ist nicht gleich Crowdwork. (...) Die große Bandbreite teilten die Wissenschaftler in vier Hauptbereiche. Sie unterschieden zwischen "Mikrotasks", "Marktplätzen", Design- und Testing-Plattformen.

 

Quelle:  Telepolis vom 12.05.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Die wahrscheinlich unsinnigste Mindestlohn-Ausnahme

 

Die Ausnahmeregelung vom Mindestlohn, auf die unter anderem Horst Seehofer bestanden hatte, wird - wie sich jetzt zeigt - praktisch kaum genutzt. Nicht einmal 2000 Langzeitarbeitslose haben seit der Einführung davon profitiert.

 

Für das fehlende Interesse gibt es vermutlich mehrere Gründe: Für Arbeitgeber sei es möglicherweise attraktiver, Langzeitarbeitslose über einen Eingliederungszuschuss einzustellen.

 

Quelle:  Süddeutsche.de vom 12.05.2016

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  • LEIHARBEIT:

Ausbeutung legalisiert: Gesetzentwurf zu Leiharbeit

 

Die Koalition feiert sich selbst als Schutzmacht der Arbeiterinnen und Arbeiter, weil angeblich nun der Missbrauch von Werkverträgen und Leiharbeit eingedämmt werden soll. (...) Tatsächlich wird aber mit etlichen Regelungen einzig die Position der Konzerne gestärkt.

 

Die tatsächliche Bevorteilung der Unternehmen, unter anderem durch Lohnersparnis und die Möglichkeit, Kollegen schnell loszuwerden und so auch die restliche Belegschaft zu disziplinieren, wird von der Regierungskoalition nicht beendet.

 

Quelle:  junge Welt online vom 12.05.2016

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  • PREKARISIERUNG:

Von wegen fair: Berliner Start-ups zahlen Frauen 25 Prozent
     weniger als Männern

 

Wenn es ums Gehalt geht, behandeln deutsche Start-ups ihre Mitarbeiter auch nicht fairer als klassische Unternehmen - im Gegenteil. (...) Die Lohnkluft in der Start-up-Branche ist der Umfrage zufolge sogar größer als in der deutschen Durchschnittsfirma.

 

Besonders prekär sind die Arbeitsverhältnisse für Praktikanten. Von der Einführung des Mindestlohns scheinen diese kaum zu profitieren. Viele Start-ups nutzten rechtliche Schlupflöcher, um die Gehälter von Praktikanten zu drücken, heißt es in der Studie.

 

Quelle:  Spiegel online vom 12.05.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn könnte 2017 auf 8,80 Euro steigen

 

Die derzeit laufenden Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie könnten weit größere Auswirkungen haben (...). Neben mehr Geld für die Arbeitnehmer der Branche könnten sie auch eine Steigerung des gesetzlichen Mindestlohns zur Folge haben.

 

Da sich die Kommission, die die neue Lohnuntergrenze (...) bekannt gibt, an der Entwicklung der tariflichen Stundenlöhne seit 2014 orientiert, brächte ein Metall-Abschluss von 3 Prozent noch einen Aufschlag von 0,5 Prozentpunkten auf die Mindestlohnanhebung.

 

Quelle:  Thüringer Allgemeine online vom 12.05.2016

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  • TEILZEITARBEIT:

Viele Teilzeit-Jobber wollen länger arbeiten

 

Es gibt immer mehr Teilzeitjobs. 80 Prozent der Teilzeitbeschäftigten sind Frauen. 17 Prozent von ihnen wünschen sich eine längere Arbeitszeit, ergab eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung.

 

Susanne Wanger, Mitautorin der IAB-Untersuchung, fällt ein zweischneidiges Urteil zu Teilzeit-Arbeit: „Durch Teilzeitbeschäftigung können Karrierechancen gemindert werden. Auch beim Lohn und der Alterssicherung gibt es Auswirkungen“, sagt Wanger.

 

Quelle:  Saarbrücker Zeitung online vom 11.05.2016

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  • LEIHARBEIT:

Das sind die neuen Regelungen zur Leiharbeit

 

Leiharbeiter haben künftig nach neun Monaten Anspruch auf das gleiche Geld wie Stammbelegschaften (...). Der Gesetzentwurf von Arbeitsministerin Andrea Nahles (...) wird aber in mehreren Punkten abgeändert.

 

Auch Unternehmen, die keinem Flächentarifvertrag unterliegen, können die Überlassungsdauer verlängern, wenn sie mit ihrem Betriebsrat eine entsprechende Vereinbarung treffen. (...) Streikbrecher (...) dürfen aber weiter eingesetzt werden, wenn sie keine Aufgaben von Streikenden verrichten.

 

Quelle:  Tagesspiegel online vom 11.05.2016

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  • LEIHARBEIT:

Koalition verschärft Regeln für Leiharbeit und Werkverträge

 

Die Spitzen von Union und SPD haben sich auf einen besseren Schutz von Arbeitnehmern bei Leiharbeit und Werkverträgen geeinigt. Der Einsatz von Leiharbeitern in einem Unternehmen wird auf 18 Monate begrenzt.

 

Ausnahmen sind aber möglich: So ist ein Einsatz von 24 Monaten erlaubt, sogar in tariflosen Unternehmen, sofern diese Firmen sich mit dem Betriebsrat entsprechend verständigt haben.

 

Quelle:  Süddeutsche.de vom 10.05.2016

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  • BEFRISTUNG:

Der gute öffentliche Dienst

 

Ein Job im Öffentlichen Dienst bedeutet Sicherheit und Beständigkeit. So ist das immer noch gültige Bild. Eine aktuelle Studie aber zeigt: Gerade Behörden und Verwaltungen befristen ihre Stellen, wo sie nur können.

 

2014 gab es im öffentlichen Dienst bei knapp 60 % aller Einstellungen Befristungen. In der privaten Wirtschaft dagegen nur bei 40 % im gleichen Zeitraum. Längst bekannt und berüchtigt ist dabei das Befristungsgebaren im öffentlichen Dienst der Wissenschaft.

 

Quelle:  WiLa-Arbeitsmarkt.de, Blogeintrag vom 10.05.2016

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  • WERKVERTRÄGE:

Theorie und Praxis eines tarifpolitischen Umgangs mit der problematischen
     Instrumentalisierung von Werkverträgen am Beispiel der IG Metall

 

Schon seit längerem wird immer wieder darüber berichtet, dass zahlreiche Unternehmen Werkverträge nutzen, um weit mehr oder anderes zu tun, als was normalerweise der Sinn der Inanspruchnahme von Werkverträgen ist.

 

Problematisch wird die Sache mit den Werk- und Dienstverträgen dann, wenn sie instrumentalisiert werden für ganz andere Zwecke, beispielsweise für Bypass-Strategien der Arbeitgeber.

 

Quelle:  Aktuelle Sozialpolitik, Blogeintrag vom 10.05.2016

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  • MINIJOBS:

DGB verlangt Milliardenförderung für Umbau der Putzfrauenarbeit

 

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) verlangt einen Umbau der Förderung von Putzfrauenarbeit - weg von Minijobs und hin zu professionellen Anbietern mit sozialversicherungspflichtigen Jobs.

 

"Auch in beziehungsweise durch Privathaushalte können "gute Arbeitsplätze" entstehen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen", sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

 

Quelle:  FAZ.net vom 10.05.2016

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  • LEIHARBEIT:

Leiharbeit und Werkverträge: Koalition will Streit ausräumen

 

Eine Spitzenrunde um Kanzlerin Angela Merkel (CDU) soll an diesem Dienstagabend nach Angaben aus Koalitionskreisen den Weg für das geplante Gesetz gegen Missbrauch bei Leiharbeit und Werkverträgen frei machen.

 

Bei der Leih- oder Zeitarbeit sind gegenüber dem ersten Entwurf unter anderem Erleichterungen für nicht an Tarifverträge gebundene Unternehmen vorgesehen. (...) Die CSU hatte darauf gepocht, die Flexibilität von Leiharbeit und Werkverträgen am Arbeitsmarkt zu erhalten.

 

Quelle:  Handelsblatt online vom 09.05.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Sachsen profitieren vom Mindestlohn - Arbeitgeber wehren sich
    gegen Anhebung

 

54 Prozent der Unternehmen im Freistaat mussten mit Einführung des Mindestlohns Angestellte und Arbeiter besser bezahlen, zeigt eine Studie der IHK. Gegen eine Anhebung des Mindestlohns spricht sich ein großer Teil der Unternehmer aus.

 

Hintergrund ist eine geplante Anhebung zum 1. Januar 2017 - bis Ende Juni will eine staatliche Mindestlohnkommission dazu erstmals Vorschläge erarbeiten. Die Ergebnisse der sächsischen Befragung sollen nun der Kommission übermittelt werden.

 

Quelle:  Leipziger Volkszeitung online vom 09.05.2016

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  • GERINGVERDIENER:

Schäuble plant Betriebsrenten-Zuschuss

 

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will einen neuen staatlichen Zuschuss für die Betriebsrenten von Geringverdienern einführen. "Wir wollen Menschen mit sehr niedrigen Einkommen ein Zusatzangebot für die Altersvorsorge machen (...)", sagte Schäubles Finanz-Staatssekretär Michael Meister (CDU) unserer Zeitung.

 

"Unser Ziel ist, dass Geringverdiener jährlich 400 bis 450 Euro für die Betriebsrente ansparen, ohne dass dadurch ihr Nettoeinkommen reduziert wird."

 

Quelle:  RP online vom 09.05.2016

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  • TEILZEITARBEIT:

Frauen in der Teilzeit-Falle

 

Vormittags arbeiten und etwas Geld verdienen, nachmittags Zeit für sich und die Familie haben. Viele Frauen mit Kindern entscheiden sich für Teilzeitjobs. Doch die haben durchaus ihre Tücken.

 

So ideal, wie das Modell "Teilzeitarbeit" auf den ersten Blick aussieht, ist es nicht. Vor allem "Minijobs" oder Beschäftigungsverhältnisse mit geringen Arbeitszeiten und niedrigen Gehältern sind problematisch.

 

Quelle:  Onetz.de vom 07.05.2016

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE:

Auch Selbstständige sollen in gesetzliche Rentenkassen einzahlen

 

Der Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund, Axel Reimann, plädiert für die Einbeziehung der Selbstständigen in die gesetzliche Rentenversicherung. Ein erheblicher Teil der Selbstständigen sorge nicht genug vor.

 

Zumindest Selbstständige ohne Altersvorsorge sollten obligatorisch in der Rentenversicherung abgesichert werden. Statt der von der großen Koalition geplanten Lebensleistungsrente (...) müsse es zielgenaue Lösungen für die Menschen mit höherem Armutsrisiko geben, sagte Reimann.

 

Quelle:  Handelsblatt online vom 06.05.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Die Früchte des Mindestlohns

 

Seit Anfang 2015 müssen freiwillige Praktika, die länger als drei Monate dauern, mit dem Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde honoriert werden. Ein gutes Jahr später zeigt der jährliche Praktikantenspiegel, wie sich der Mindestlohn auswirkt.

 

Laut dem aktuellen Praktikantenspiegel, der die Aussagen von mehr als 6.000 Praktikanten wissenschaftlich auswertet, erhalten immerhin 96 Prozent von ihnen Geld. Und zwar durchschnittlich 950 Euro, das sind fast 180 Euro mehr als im Vorjahr.

 

Quelle:  Deutschlandfunk.de vom 06.05.2016

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  • GERINGVERDIENER:

Mittelschicht schrumpft in Deutschland

 

Der Anteil der Mittelschicht an der Bevölkerung ist in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten auf zuletzt 54 Prozent geschrumpft. Rund 20 Jahre zuvor lag er noch bei 60 Prozent. (...) Das zeigt eine am Freitag in Berlin veröffentlichte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

 

Als zentrale Gründe für das Schrumpfen der Mittelschicht in Deutschland sehen die Experten ein Anwachsen des Niedriglohnbereichs. Hintergrund sei die Zunahme der im Schnitt geringer bezahlten Jobs im Dienstleistungssektor.

 

Quelle:  Berliner Zeitung online vom 05.05.2016

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  • CROWDWORKING:

Die neuen Heimwerker

 

Unternehmen zerlegen Arbeiten in kleine Projekte und vergeben sie für oft geringe Honorare an Freie – Crowdworking nennt sich das. Was wird aus den Arbeitnehmern?

 

Bisher galt Crowdworking als Nische, in der Hilfskräfte zu Hause auf ihren Computern simple Aufgaben abarbeiten oder zwischen U-Bahnhof und Büro für einen Centbetrag schnell mal ein Plakat fotografieren. (...) Doch inzwischen ist die Nische groß geworden.

 

Quelle:  Zeit online vom 05.05.2016

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  • AUFSTOCKER:

Mehr Hartz-IV-Aufstocker trotz Mindestlohn

 

Trotz des zu Jahresbeginn 2015 eingeführten Mindestlohns ist die Zahl der Hartz-IV-Aufstocker, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, im Jahresvergleich leicht gestiegen.

 

Leicht rückläufig war die Aufstocker-Zahl lediglich bei den Vollzeitbeschäftigten mit sozialversicherungspflichtigen Jobs. Sie sank zwischen September 2014 und September 2015 um knapp 17.000 auf 201.078.

 

Quelle:  RP online vom 04.05.2016

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  • LEIHARBEIT:

Der DGB verleiht mit

 

Der Deutsche Gewerkschaftsbund kritisiert offiziell zwar manche Zustände in der Leih- und Zeitarbeit. Tatsächlich setzt er sich für die Beschäftigten der Branche nur wenig ein.

 

Bis in die neunziger Jahre hinein lehnten die Gewerkschaften die Leiharbeit ab. So enthielt das Grundsatzprogramm des DGB seit 1981 die Forderung nach einem generellen Verbot der Leiharbeit. Erst 1996 wurde der Passus gestrichen. Die Gewerkschaften erklärten stattdessen die Leiharbeit zum arbeitsmarktpolitischen Instrument.

 

Quelle:  Jungle World online vom 03.05.2016

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE:

Beitragsschulden in der GKV explodieren: 4,5 Milliarden Euro!

 

Die Höhe der Beitragsschulden in der Krankenversicherung ist seit 2015 dramatisch gestiegen. Vor allem viele Kleinstunternehmen kapitulieren vor der Beitragslast. Das Beitragsschuldengesetz der Koalition war weiße Salbe.

 

"Zur Kerngruppe unter den Beitragsschuldnern gehören viele Selbstständige mit geringen Einkommen. Für diese Gruppe sind die bestehenden Regelungen zum Krankenversicherungsschutz nicht mehr zeitgemäß", sagt Studienleiter Dietmar Haun.

 

Quelle:  Ärzte Zeitung online vom 03.05.2016

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  • WERKVERTRÄGE:

Fleischindustrie: Mindestlohn oftmals nur auf dem Papier

 

Firmen aus dem osteuropäischen Ausland übernehmen Arbeitsaufträge für bestimmte Stückzahlen innerhalb der Produktionskette. (...) Da die Firmen im Ausland ansässig sind, gelten auch das dortige Arbeitsrecht und der Sozialversicherungsschutz. Dies ist eine optimale Möglichkeit für die Fleischindustrie, Verantwortung von sich zu schieben.

 

4,50 Euro in der Stunde sind keine Seltenheit, auch wenn auf dem Papier der Mindestlohn gezahlt wird. Durch zahlreiche Tricks wird dieser jedoch umgangen.

 

Quelle:  NWZ online vom 03.05.2016

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  • CROWDWORKING:

Auftragsarbeit für ein paar Cent

 

Im Internet kann man sich Geld nebenbei verdienen, allerdings sehr wenig. Auf der Internetkonferenz Republica wird Crowdworking scharf kritisiert. Doch warum eigentlich?

 

Auf der Digitalkonferenz Republica hat sich Christiane Benner, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft IG Metall, nun dafür ausgesprochen, gute Arbeitsbedingungen für die Crowd-Arbeiter in ein Gesetz zu gießen.

 

Quelle:  FAZ.net vom 03.05.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Erhöhung des Mindestlohns: 8,85 Euro in Sicht

 

8,80 Euro oder 8,85 Euro - in den nächsten Wochen entscheidet die Mindestlohnkommission über die erstmalige Erhöhung der gesetzlichen Lohnuntergrenze. Die Grundlage dafür liefert der Tarifindex des Statistischen Bundesamtes.

 

Am Montag veröffentlichten die Statistiker den aktuellen Wert: 3,0 Prozent. Wenn es bis Juni dabei bliebe, würde der Mindestlohn, den die Regierung Anfang 2015 einführte und der bei 8,50 Euro liegt, um eben diese drei Prozent steigen.

 

Quelle:  Tagesspiegel online vom 02.05.2016

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  • CROWDWORKING:

Mister Cloud

 

Jan Marco Leimeister hat die Crowd erforscht. Er attestiert ihr eine hohe Effizienz. Doch die Macht liegt bei den Auftraggebern. Auf der Seite der Auftragnehmer entsteht eine Zweiklassengesellschaft.

 

Was die Crowdworker angeht, konnten per Onlinefragebogen die Daten und Einstellungen von knapp 500 Crowdworkern gewonnen werden. Ein wichtiger Befund: Für knapp 80 Prozent der Crowdworker, gleich welchem Typ sie angehören, ist die Arbeit lediglich ein Nebenverdienst.

 

Quelle:  Magazin Mitbestimmung, Ausgabe 02/2016

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  • TEILZEITARBEIT:

Vormarsch der Teilzeit in Thüringen

 

Die Teilzeitbeschäftigung ist in Thüringen auf dem Vormarsch. Dagegen gibt es immer weniger Vollzeitbeschäftigte. Das zeigt eine Auswertung der Hallenser Regionaldirektion Sachsen-Anhalt/Thüringen der Bundesagentur für Arbeit.

 

Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten hingegen stieg von 145.300 auf 196.600, also um über 35 Prozent. Aktuell ist jeder vierte Erwerbstätige in Thüringen in Teilzeit beschäftigt.

 

Quelle:  Thüringer Allgemeine online vom 02.05.2016

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  • PREKARISIERUNG:

Warnungen vor sozialer Spaltung und Altersarmut beherrschen
    DGB-Kundgebungen

 

Die Schere bei Einkommen und Vermögen öffne sich immer weiter, sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann auf der zentralen Kundgebung in Stuttgart. Er forderte ebenso wie Verdi-Chef Frank Bsirske einen Kurswechsel in der Rentenpolitik.

 

In den Betrieben entstehe zudem durch den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen zunehmend eine Zwei-Klassen-Gesellschaft mit einer gut bezahlten Stammbelegschaft und schlechter bezahlten Leiharbeitern oder Werkvertragsmitarbeitern, sagte Hoffmann weiter.

 

Quelle:  KLICK.news vom 01.05.2016

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  • PREKARISIERUNG:

DGB beklagt Boom prekärer Arbeitsverhältnisse

 

Niedersachsens DGB-Chef Hartmut Tölle beklagte in seiner Rede in Barnstorf (Landkreis Diepholz) einen bundesweiten Boom an prekärer Beschäftigung. „Leiharbeit, Befristungen und Missbrauch von Werkverträgen vergiften immer mehr die Arbeitswelt.“

 

„Atypische“ Arbeitsverhältnisse wie Leiharbeit, Werkverträge und unbezahlte Praktika würden zunehmend typisch, sagte Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall, auf der Kundgebung zum 1. Mai in Braunschweig. „Sie gehören längst zum Berufsalltag und etablieren eine Kultur der Unsicherheit.“

 

Quelle:  Neue OZ online vom 01.05.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Höherer Mindestlohn im Gerüstbau

 

Die rund 21 000 Beschäftigten im Gerüstbauerhandwerk erhalten ab heute (1. Mai) einen höheren Mindestlohn. Er steigt um 20 Cent auf 10,70 Euro pro Stunde.

 

(...) die nächste Anhebung ist nach Angaben der Bundesregierung ein Jahr später fällig - auf dann 11 Euro. Der Mindestlohn für das Gerüstbauhandwerk gilt auch für Beschäftigte, die aus dem Ausland entsendet werden.

 

Quelle:  Focus online vom 01.05.2016