ARCHIV - JANUAR 2017


  • MINIJOBS:

Warum die Minijobs abgeschafft werden sollten

 

Die Debatten um den gesetzlichen Mindestlohn waren in den letzten Monaten aus dem Fokus der Öffentlichkeit verschwunden. (...) In dieser Woche ist das Thema allerdings wieder in den Strom der öffentlichen Aufmerksamkeit geschwappt.

 

Auslöser war eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (...): In diesem Jahr hätte knapp die Hälfte der Minijobber weniger als die damals geltenden 8,50 Euro brutto pro Stunde bezahlt bekommen.

 

Quelle: Makronom.de vom 31.01.2017

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  • LEIHARBEIT:

Zahl der Leiharbeiter überschreitet Millionenmarke

 

Im Juni 2016 waren 1,006 Millionen Leiharbeiter sozialversicherungspflichtig oder als haupterwerbliche Minijobber beschäftigt, wie aus einer Bilanz der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervorgeht. Das waren 45.000 mehr als ein Jahr zuvor.

 

Drei Prozent der mehr als 31 Millionen sozialabgabenpflichtig Beschäftigten hatten damit einen Job in der Zeitarbeit. Union und SPD stritten 2016 lange über eine schärfere Regulierung der Leiharbeit, die dann zum Jahresende verabschiedet wurde.

 

Quelle: Spiegel online vom 31.01.2017

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  • MINIJOBS:

Kreative Lohngestaltung

 

Die jungen KellnerInnen schuften bis spät in die Nacht. Sie kriegen den Mindestlohn von 8,84 Euro die Stunde – nur eben leider nicht für die ganze Zeit. Ein großer Teil der Arbeitsstunden wird nur mit 7 Euro vergütet. Schwarz.

 

Das Mindestlohngesetz werde bei Minijobs „noch längst nicht flächendeckend angewendet“ (...). Am meisten getrickst wird mit der Arbeitszeit. „Die Vor- und Nachbereitungszeit wird oftmals nicht dokumentiert und vergütet“, berichtet Holger Willem (...) (NGG).

 

Quelle: taz.de vom 31.01.2017

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  • MINIJOBS:

Mehr Kontrolle bei Minijobs gefordert

 

Vielen Minijobbern in Deutschland wurde der gesetzlich vorgeschriebene Mindestlohn im Jahr der Einführung vorenthalten. Einer Studie zufolge bekam 2015 knapp die Hälfte dieser geringfügig Beschäftigten weniger als 8,50 Euro brutto die Stunde.

 

Kritiker monieren vor allem fehlende Kontrollen der 450-Euro-Jobs, bei denen die Arbeitnehmer weder Steuern noch Sozialabgaben zahlen müssen. „Es rächt sich, dass die Bundesregierung die Kontrollen des Mindestlohns sträflich vernachlässigt hat“, befand Brigitte Pothmer.

 

Quelle: WAZ online vom 31.01.2017

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  • MINIJOBS:

Muss und sollte es so bleiben mit den Minijobs?

 

Auch wenn es bei der Missachtung der Mindestlohnregelung (wahrscheinlich) nicht mehr ganz so schlimm aussehen mag, wie von der WSI-Studie behauptet - die eigentlich relevante und über den Mindestlohn weit hinausreichende Frage sollte hier aufgerufen werden (...):

 

Ob und wie weiter mit dem Beschäftigungsformat der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse, die völlig zu Recht seit Jahren immer wieder grundsätzlich kritisiert werden? Das alles muss (...) gesehen werden vor dem (...) Tatbestand, dass in vielen Minijobs elementare Arbeitnehmerrechte verletzt werden.

 

Quelle: Aktuelle Sozialpolitik, Blogeintrag vom 31.01.2017

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  • PREKARISIERUNG:

Wenn der Lohn nicht zum Leben reicht: Ist die Mittelschicht eine Illusion?

 

Trotz Vollzeitjobs reicht das Geld in vielen Familien nicht. Sie können so gerade Miete, Energiekosten und Essen bezahlen - für Anschaffungen oder gar Altersvorsorge bleibt nichts übrig. Offiziell sind sie nicht arm.

 

Das größte Problem der Mittelschicht: Ihre Löhne stagnieren und das schon seit Jahrzehnten. Wie der "NDR" berichtet, habe es bei der Mittelschicht in den vergangenen 15 bis 20 Jahren keine Einkommenszuwächse gegeben. Laut dem Soziologen Sighard Neckel schrumpfe die Mittelschicht - und ein Teil davon gleite in die Unterschicht ab.

 

Quelle: Stern online vom 30.01.2017

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  • MINIJOBS:

Millionen Minijobber werden mit illegalen Minigehältern abgespeist

 

Viele Minijobber erhalten nicht den gesetzlichen Mindestlohn, obwohl er ihnen zusteht. Dies geht aus einer neuen Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor.

 

Der Mindestlohn habe "die Lohnsituation der Minijobber lediglich partiell verbessert", heißt es in der Untersuchung. (...) Zieht man die Umfrageergebnisse vom Juni 2015 heran, erhielten immer noch 44 Prozent der Minijobber nicht die 8,50 Euro.

 

Quelle: Süddeutsche.de vom 30.01.2017

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  • TEILZEITARBEIT:

Raus aus der Teilzeitfalle

 

Bisher war es schwierig aus der Teilzeit wieder Vollzeit zu arbeiten – das galt besonders für Frauen. Das soll sich jetzt mit dem neuen Recht auf befristete Teilzeit ändern. Wie das funktioniert und was es zu beachten gilt, erklärt die DGB Arbeitsrechtsexpertin Dr. Marta Böning.

 

Der Entwurf der Bundesregierung besteht im Grunde aus drei Regelungen: Er sieht ein Recht auf befristete Teilzeit, eine Beweiserleichterung bei Verlängerung der Arbeitszeit sowie eine Erörterungspflicht der Arbeitgeber hinsichtlich der Dauer und der Lage der Arbeitszeit vor.

 

Quelle: Bund-Verlag.de vom 27.01.2017

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE:

Kleinunternehmer im Stich gelassen

 

Die Linkspartei kümmert sich zu wenig um Solo-Selbstständige, meint Rolf Sukowski. (...) Zentrales Thema ist in diesem Zusammenhang die Verbesserung der sozialen Absicherung von Solo-Selbstständigen und Kleinunternehmern.

 

In einer (...) Studie zur Solo-Selbstständigkeit in Deutschland und den Niederlanden wird festgestellt, dass hierzulande Gründungen aus der Not häufiger und der Anteil unfreiwilliger und prekärer Selbstständigkeit höher sind als im Nachbarland.

 

Quelle: neues deutschland online vom 27.01.2017

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  • ATYPISCHE BESCHÄFTIGUNG:

Rekord bei Erwerbstätigen

 

Neuer Höchststand bei der Zahl der Erwerbstätigen in Berlin und Brandenburg: Die Zahl der beschäftigten Menschen in der deutschen Hauptstadt ist 2016 um 2,5 Prozent auf rund 1,89 Millionen gestiegen. Sie erreichte damit ihren höchsten Wert seit der Wiedervereinigung.

 

Zurückhaltender reagiert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) auf die (...) Zahlen. Sprecherin Nina Lepsius verwies auf die in Berlin hohe Zahl der atypisch Beschäftigten. (...) Dem jüngsten Betriebspanel zufolge fallen 39 Prozent aller Beschäftigten in Berlin in diese Gruppe.

 

Quelle: Berliner Morgenpost online vom 27.01.2017

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  • MINDESTLÖHNE:

Die Bundesregierung rät zum Dumping

 

Der Mindestlohn gilt nicht für alle Beschäftigten. Die Bundesregierung möchte dafür sorgen, dass neben ehemaligen Langzeitarbeitslosen, Auszubildenden und manchen Praktikanten bald auch Flüchtlinge und andere Zuwanderer zu den Ausnahmen gehören.

 

Dem nun bekanntgewordenen fünfseitigen Papier zufolge (...) soll künftig auch die Nachqualifizierung wie ein Pflichtpraktikum bewertet werden. Auf der Grundlage eines solchen Anwendungshinweises (...) kann den Betroffenen auch ohne eine Gesetzesänderung der Mindestlohn vorenthalten werden.

 

Quelle: Jungle World online vom 26.01.2017

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  • MINDESTLÖHNE:

War was? Zwei Jahre gesetzlicher Mindestlohn in Deutschland

 

Die geplante Einführung des gesetzlichen Mindestlohns hatte in Deutschland zu heftigen Diskussionen geführt. Zwei Jahre nach der Einführung lässt sich festhalten: Passiert ist bisher nicht viel, weder in positiver noch in negativer Hinsicht.

 

Verteilungspolitisch hat der Mindestlohn die Erwartungen seiner Unterstützer nicht erfüllt. Die Bezieher geringer Löhne konnten sich zwar über kräftige Entgeltanhebungen freuen, insgesamt hat die Lohnungleichheit aber nicht abgenommen, der Niedriglohnsektor ist nicht geschrumpft.

 

Quelle: Oekonomenstimme.org vom 26.01.2017

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  • AUSBEUTUNG:

Schlachtkonzerne in der Kritik

 

Eigentlich haben die Schlachtkonzerne versprochen, für bessere Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie zu sorgen. In Wirklichkeit werde aber der Mindestlohn „systematisch unterlaufen“, sagt Gewerkschafter Matthias Brümmer.

 

„Die Schlachthofbetreiber beauftragen ihre Subunternehmer mit der Erledigung sogenannter Gewerke. Die beiden Firmen schließen einen Werkvertrag ab“, erklärt Brümmer. (...) „Diese Subunternehmer ziehen dann vom Mindestlohn einen Posten nach dem anderen ab“.

 

Quelle: Schwäbische.de vom 25.01.2017

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  • Geringverdienende:

Arme Haushalte verlieren immer mehr, Gutverdiener profitieren

 

Seit der Wiedervereinigung ist die deutsche Wirtschaftsleistung um mehr als ein Fünftel gestiegen. Doch nicht alle Haushalte haben davon etwas abbekommen, die ärmsten verfügen heute sogar über weniger Geld als 1991, errechnet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).

 

Warum haben die ärmsten Haushalte Einkommen verloren? Laut DIW lag dies am zeitweisen Ausbau des Niedriglohnsektors, der Zunahme sogenannter atypischer Beschäftigung und an der Tatsache, dass die Sozialleistungen weniger stiegen als die Inflation.

 

Quelle: Berliner Zeitung online vom 25.01.2017

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  • PREKARISIERUNG:

Wachstums-Verlierer: Die Krise der Mittelschicht

 

Sighard Neckel (...) spricht davon, dass die Mittelschicht schrumpfe und der größere Teil derjenigen, die die Mittelschicht verlasse, in den unteren Schichten lande. (...) Genauso ist es Familie Strasser ergangen.

 

Marc Strasser wollte zurück in seinen Beruf, landete bei Leiharbeitsfirmen, die schlechter bezahlten. (...) Schlechte Löhne, befristete Arbeitsverträge, Zeitarbeitsverträge, Scheinselbstständigkeit und Minijobs erschweren Familien wie den Strassers den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt.

 

Quelle: NDR.de vom 24.01.2017

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  • MINDESTLÖHNE:

Bauern hadern mit dem Mindestlohn

 

Um also ein bisschen Tempo aus der Sache zu nehmen, gilt für alle Landwirtschaftsbetriebe ab Beginn dieses Jahres beispielsweise nicht schon der volle Satz von 8,84 Euro pro Stunde – sondern es werden mit einem Satz von 8,60 Euro insgesamt 24 Cent weniger pro Stunde fällig.

 

Mit dem nächsten Schritt, der bereits zum November dieses Jahres ansteht, schießt der Tarifvertrag dann sogar über den gesetzlichen Mindestlohn hinaus: 9,10 Euro stehen allen Mitarbeitern dann mindestens zu.

 

Quelle: Sächsische Zeitung online vom 24.01.2017

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  • LEIHARBEIT:

»Die Leiharbeit gestalten«

 

Nützt oder schadet ein Tarifvertrag den Leiharbeitern in Deutschland? (...) Nun stellt Stefan Körzell die Haltung des Deutschen Gewerkschaftsbundes dar.

 

"Wir haben uns auch deshalb entschieden, Tarifverträge abzuschließen, weil wir hier die Konkurrenz zu »Billigheimer­gewerkschaften« hatten. Ich spreche von den christlichen Gewerkschaften, die sehr früh einen Tarifvertrag in der Branche abgeschlossen haben. Wer sagt uns denn, dass das nicht wieder geschieht".

 

Quelle: junge Welt online vom 24.01.2017

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohnausnahmen für Geflüchtete müssen tabu bleiben!

 

Immer wieder geistern Vorschläge durch die Republik, nach denen der Mindestlohn nicht für Geflüchtete gelten soll. So fordern VertreterInnen aus Union und Wirtschaft, Flüchtlinge als Langzeitarbeitslose zu deklarieren.

 

Wer das fordert, beschwört das alte Kombilohnmodell herauf. Es war aber unter anderem der Zweck des Mindestlohngesetzes, steuerfinanzierte Subventionierungen der Arbeitgeber, deren Geschäftsmodell auf Billiglöhnen beruht, endlich zu beenden.

 

Quelle: Xing.com vom 23.01.2017

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  • AUFSTOCKER:

Mehr als 115.000 Berliner können von ihrer Arbeit nicht leben

 

Mehr als 115.000 Menschen in Berlin müssen ihr geringes Einkommen aufstocken. (...) Rund 15 Prozent der Aufstocker in Berlin sind Vollzeitbeschäftigte.

 

Ein großes Problem seien die Minijobs: 27.904 der Aufstocker sind geringfügig Beschäftigte. „Der Minijob ist keine Brücke in reguläre Beschäftigung, sondern eine Klebefalle mit großem Armutsrisiko“, so Zinke.

 

Quelle: Berliner Zeitung online vom 22.01.2017

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE:

Linke fordert Mindesthonorar für "Solo-Selbstständige"

 

Brandenburgs Linke fordert für sogenannte "Solo-Selbständige" die Einführung eines gesetzlichen Mindesthonorars analog zum Mindestlohn für Angestellte und Arbeiter.

 

Solche auf sich allein gestellten Selbstständigen seien oft in einer prekären Lage, weil der Zugang zu Sozialsystemen häufig an überhöhte Mindestbeträge gekoppelt sei, die in keinem Verhältnis zu den realen Verdiensten stünden (...). Es sei notwendig, dieser Gruppe den Zugang zu den Sozialsystemen zu erleichtern.

 

Quelle: Märkische Onlinezeitung vom 22.01.2017

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  • PREKARISIERUNG:

Netzwerk will Uni-Mitarbeitern das Streiken beibringen

 

In kaum einer Branche gibt es so viele prekär Beschäftigte, wie an deutschen Hochschulen. Davon ist Mathias Kuhnt überzeugt (...): "Mitarbeiter mit Lehraufträgen beispielsweise, arbeiten für drei, vier Euro die Stunde."

 

Weil man mit Ehrgeiz und Ellbogen nicht weiterkomme, hat Kuhnt das "Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft" mitbegründet. Eine Initiative, die (...) für bessere Arbeitsbedingungen an Hochschulen kämpfen will. (...) Dabei sind (...)  atypische Beschäftigungen an Unis längst Alltag.

 

Quelle: mdr.de vom 21.01.2017

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  • TEILZEITARBEIT:

Der Königsweg aus der „Teilzeitfalle“?

 

Insgesamt liegt der Frauenanteil an Teilzeitlern nach wie vor bei über 80 Prozent. Kein Wunder also, dass die durchschnittlichen Rentenansprüche von Frauen auch heute noch bei weniger als der Hälfte der Ansprüche von Männern liegen.

 

Frau Nahles greift das bereits im Koalitionsvertrag verankerte Ziel der Koalition, die Rückkehr in die Vollzeit durch Anspruch auf befristete Teilzeit zu fördern, daher nun kurz vor der Bundestagswahl unter dem Titel „Gleichstellung der Frau“ auf.

 

Quelle: humanresourcesmanager.de vom 20.01.2017

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  • MINIJOBS:

DGB verlangt Reform von Minijobs

 

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat am Mittwoch Vorschläge für eine Neuregelung geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse vorgestellt. (...) Das Konzept des Gewerkschaftsbunds zielt darauf ab, Minijobs zurückzudrängen.

 

Der bedeutendste unter dessen Vorschlägen ist die Einbeziehung der Minijobs in die Sozialversicherung ab dem ersten Euro. (...) Der zweite Punkt betrifft die Abschaffung der pauschalen Besteuerung der Minijobs.

 

Quelle: junge Welt online vom 20.01.2017

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  • MINDESTLÖHNE:

Neue Jobs durch Mindestlohn

 

Durch die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns vor zwei Jahren sind Arbeitsplätze entstanden. Das ist das Ergebnis einer Studie des Pestel-Instituts in Hannover, das im Auftrag der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) die Arbeitsmarktdaten der Bundesagentur für Arbeit ausgewertet hat.

 

Allein die Hotels, Pensionen, Restaurants und Gaststätten in Hamburg hätten in der Mindestlohn-Phase mehr Personal eingestellt. (...) Im Vergleich zu 2014 macht das ein Plus von 13,5 Prozent.

 

Quelle: taz.de vom 20.01.2017

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  • LEIHARBEIT:

Niedriglohn per Tarifvertrag

 

»Equal Pay für LeiharbeiterInnen, diskriminierende Tarifverträge ersatzlos kündigen«, lauten die Forderungen in einem Offenen Brief (...). Es ist der Versuch, in letzter Minute zu verhindern, dass ein Tarifvertrag für Leiharbeiter deren Schlechterstellung zementiert.

 

Höchste Zeit für die DGB-Tarifgemeinschaft ihre selbst geschaffenen Tarifverträge zu kündigen. Dann würde automatisch das im Gesetz verankerte Prinzip des Equal Pay - also gleicher Lohn für gleiche Arbeit - gelten, argumentieren die Kritiker.

 

Quelle: neues deutschland online vom 20.01.2017

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  • BEFRISTUNG:

Bundesministerien: Mehr Mitarbeiter mit grundlos befristeten Zeitverträgen

 

Demnach stieg der Anteil prekärer Jobs in Bundesministerien und nachgeordneten Behörden zwischen 2005 und 2015 rasant an. Besonders hoch war der Zuwachs in den Bundesministerien für Verkehr (von 0,6 auf 7,9 Prozent) und Gesundheit (von 0,6 auf 9,89 Prozent) sowie im Entwicklungsministerium (von 0,2 auf 10,94 Prozent).

 

Erst vor wenigen Tagen hatte Nahles erklärt, Arbeitsverhältnisse müssten sicherer werden. Deshalb müsse die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung auf die Agenda.

 

Quelle: Leipziger Volkszeitung online vom 19.01.2017

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  • MINDESTLÖHNE:

Jobs im Gastgewerbe legen in MV überdurchschnittlich zu

 

Viele hatten aufgrund der Einführung des Mindestlohns mit einem Rückgang der Jobs im Gastgewerbe gerechnet. Doch das Gegenteil ist der Fall. In MV stieg die Zahl der im Gewerbe Tätigen um vier Prozent.

 

Mitte 2016 waren in den Hotels und Gaststätten des Landes 36.700 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt und damit gut 1300 mehr als zwei Jahre zuvor.

 

Quelle: Nordkurier.de vom 19.01.2017

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  • TEILZEITARBEIT:

Millionen Menschen wollen in Deutschland länger arbeiten

 

Vor allem Teilzeitbeschäftigte waren im Jahr 2015 mit ihrer Wochenarbeitszeit nicht zufrieden (...). Laut Mikrozensus und Arbeitskräfteerhebung fühlen sich von gut 40 Millionen Erwerbstätigen 2,7 Millionen unterbeschäftigt.

 

Von diesen "Unterbeschäftigten" hatten wiederum gut 1,5 Millionen einen Teilzeitjob mit durchschnittlich 19,3 Wochenstunden. Hier ist der Wunsch nach Mehrarbeit mit 14,6 Stunden noch stärker.

 

Quelle: Süddeutsche.de online vom 19.01.2017

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  • AUFSTOCKER:

Zu viele Menschen in Ostbrandenburg prekär beschäftigt

 

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat beklagt, dass rund 16 500 Menschen in Ostbrandenburg prekäre Arbeitsverhältnisse haben. Sie müssten deshalb zusätzlich Hartz IV-Leistungen in Anspruch nehmen.

 

Ein Drittel der Aufstocker verfüge in Märkisch-Oderland, Oder-Spree, in der Uckermark, im Barnim und der Stadt Frankfurt (Oder) nur über einen Mini-Job. Landesweit gibt es laut DGB knapp 49 000 Aufstocker, rund 16 000 von ihnen haben einen Mini-Job.

 

Quelle: Welt online vom 18.01.2017

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  • WERKVERTRÄGE:

Werkverträge in der Grauzone

 

Recherchen (...) zeigen, dass ein altes Problem der deutschen Wirtschaft nicht vollständig aufgearbeitet ist und brisant bleibt: die Anwendung illegaler Werkverträge im großen Stil.

 

Im Fokus steht diesmal ein in der Event-Branche bekannter Dienstleister namens Hofer aus Berlin. Von Hofer fordert die Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV) hohe Nachzahlungen von Sozialversicherungsbeiträgen.

 

Quelle: Wirtschaftswoche online vom 17.01.2017

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  • MINDESTLÖHNE:

Land erhöht den Mindestlohn auf 9,99 Euro pro Stunde

 

Das Kieler Kabinett hat sich am Dienstag darauf verständigt, den vergaberechtlichen Mindestlohn auf 9,99 Euro anzuheben. (...) Begründet wird die Erhöhung mit der Angleichung des Mindestlohns an den niedrigsten Eingangstarif bei der Bezahlung im öffentlichen Dienst.

 

Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) hatte diesen Schritt bereits im November angekündigt. Bisher lag der Mindest-Stundenlohn, den das Tariftreue- und Vergabegesetz des Landes vorschreibt, bei 9,18 Euro.

 

Quelle: shz.de vom 17.01.2017

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  • LEIHARBEIT:

»Ein erfolgreicher Herrschaftsmechanismus«

 

Unter »Tarifvorbehalten« werden Passagen in Gesetzestexten verstanden, die es ermöglichen, eigentlich bestehende Regelungen durch einen Tarifvertrag zu umgehen. Derzeit wird das Thema vor allem in Bezug auf Leiharbeiter diskutiert.

 

Der Tarifvorbehalt im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (...) ermöglicht es vom Grundsatz »Gleicher Lohn für gleiche Arbeit« abzuweichen. (...) Im Grunde genommen werden die Tarifverträge hier in ihr Gegenteil verkehrt (...). Abkommen (...), die nicht nützen und nicht schützen, sondern die Lage der abhängig Beschäftigten verschlechtern.

 

Quelle: junge Welt online vom 17.01.2017

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  • TEILZEITARBEIT:

Nahles will mehr Männer-Teilzeit

 

Frauen könnten laut Nahles oft mehr arbeiten, wenn die Männer etwas weniger arbeiten und mehr Familienpflichten übernehmen. Viele Männer wollten das auch. Ein Drittel der Teilzeitbeschäftigten würde umgekehrt gern länger arbeiten, meist Frauen.

 

Nahles machte deutlich, dass ihr Teilzeit-Gesetzentwurf nur ein erster Schritt für eine weitergehende Umgestaltung der Arbeitszeit sein soll: „Es ist für mich ein entscheidender Schritt in Richtung Wahlarbeitszeit.“

 

Quelle: SZ-Online.de vom 17.01.2017

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  • MINIJOBS:

Arbeitswelt im Jahr 2017

 

(...) immer mehr Düsseldorfer kommen mit einem Gehalt nicht mehr aus und müssen sich was dazu verdienen (...). In einem Jahr ist die Zahl der Minijobber um über 1.200 gestiegen. Fast 26.000 Düsseldorfer arbeiten neben ihrem Hauptberuf in einem Nebenjob.

 

Das liegt unter anderem daran, dass Düsseldorf zu den Städten gehört, in denen das Leben besonders teuer ist. Ein Sprecher der Düsseldorfer Arbeitsagentur sagte, dass gerade die hohen Mieten dafür sorgen, dass Menschen einen Zusatzjob annehmen müssen.

 

Quelle: antenneduesseldorf.de vom 16.01.2017

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  • AUSBEUTUNG:

Zoff im Billig-Schlachtland

 

(...) die Fleischindustrie hatte in einer freiwilligen Selbstverpflichtung angekündigt, Sozialdumping - etwa die Praxis, osteuropäische Arbeiter nach deren Heimatrecht und mit dortigen Sozialabgaben zu beschäftigen - (...) auszumerzen.

 

Zwar hat die Branche tatsächlich Tausende Mitarbeiter aus dem Ausland mit deutschen Arbeitsverträgen ausgestattet. Die Gewerkschaft beklagt aber, dass Subunternehmer der großen Konzerne dabei Mindestlöhne oft nur auf dem Papier zahlten. So würden Überstunden teilweise nicht berücksichtigt. Vom Lohn (...) würden teilweise unerklärliche Posten (...) abgezogen.

 

Quelle: Süddeutsche.de vom 17.01.2017

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE:

Solo-Selbstständige leben häufig in ärmlichen Verhältnissen

 

Die Zahl der Selbstständigen in Deutschland ist seit der Jahrtausendwende erheblich gestiegen. Viele von ihnen leben allerdings in eher ärmlichen Verhältnissen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervor.

 

Den Regierungsangaben zufolge verfügen knapp 30 Prozent der Solo-Selbstständigen lediglich über ein persönliches Nettoeinkommen von maximal 1100 Euro im Monat. Ein großer Teil ist deshalb zusätzlich auf Hartz IV angewiesen.

 

Quelle: Saarbrücker Zeitung online vom 16.01.2017

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  • MULTIJOBBER:

3,1 Millionen Menschen haben mehrere Jobs

 

In Deutschland gehen immer mehr Menschen mehr als nur einem Beschäftigungsverhältnis nach. Zur Jahresmitte 2016 waren es rund 3,1 Millionen und damit etwa 116.000 mehr als ein Jahr zuvor und so viele wie noch nie seit 2003.

 

Dass die Anzahl der Mehrfachbeschäftigten seit 2003 kontinuierlich wächst, hänge mit der (...) Neuregelung für Minijobber zusammen, heißt es in dem Bericht. Seit April 2003 muss der Arbeitgeber für sie nur noch pauschalierte Steuern und Sozialabgaben in geringer Höhe abführen.

 

Quelle: Neue Presse online vom 14.01.2017

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  • MULTIJOBBER:

Knapp 80.000 Sachsen haben mehr als einen Job

 

Mehr als drei Viertel von ihnen waren auch im Vorjahr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die zusätzlich mindestens einem Minijob nachgingen. Dabei handelte es sich der Statistik zufolge um 61.036. Das waren 3000 mehr als 2015 und damit so viele wie nie zuvor.

 

Die Bundesarbeitsagentur legt sich nicht fest, ob der Trend auf wirtschaftliche Nöte oder persönliche Interessen zurückgeht. Dies lasse sich statistisch "nicht feststellen, weil die individuellen Motive nicht erfasst werden".

 

Quelle: Freie Presse online vom 14.01.2017

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  • GERINGVERDIENENDE:

Steuer und Sozialversicherung 2017: Mehr Netto gibt es nicht für alle

 

Der nächste Gehaltszettel offenbart, wer von der Mini-Steuersenkung zum Jahreswechsel profitiert. Unter dem Strich sind Geringverdiener und Spitzenverdiener die Dummen.

 

Ein Ehepaar (zwei Kinder) mit einem Alleinverdiener und einem konstanten Einkommen von monatlich nur 1500 Euro brutto hat nach Berechnungen der Steuerberater-Genossenschaft Datev trotz der Steuererleichterungen 18 Euro weniger im Jahr.

 

Quelle: Spiegel online vom 14.01.2017

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  • MINDESTLÖHNE:

Paschke fordert bessere Strukturen beim Zoll

 

Die Zahl der Kontrollen von Schwarzarbeit und Mindestlohn geht zurück. „Die vorliegenden Zahlen von 2015 sind eine Katastrophe. Eine geringere Kontrolldichte schadet nicht nur den betroffenen Arbeitnehmern, sondern auch den ehrlichen Arbeitgebern“.

 

Nach den derzeit vorliegenden Daten für 2015 ging die Zahl der Arbeitgeberprüfungen beim Mindestlohn um zehn Prozent zurück, obwohl acht Branchen neu dazugekommen sind. Noch dramatischer ist die Lage bei den Schwarzarbeit-Kontrollen im Bausektor.

 

Quelle: NOZ.de vom 13.01.2017

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  • TEILZEITARBEIT:

Warum Teilzeit oft zur Karrierefalle wird

 

Viele Frauen brauchen flexible Arbeitszeiten und Teilzeit, um Job und Familienleben vereinbaren zu können. Doch oft wird die Teilzeitbeschäftigung zur Karrierefalle. Das ist das Ergebnis einer Auswertung mehrerer aktueller Studien durch die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung.

 

„Aufstiegsmöglichkeiten werden verhindert, die Gehaltszuwächse sind niedriger und Beförderungen seltener“, beschreibt Arbeitszeitexpertin Yvonne Lott die Nachteile.

 

Quelle: Westfalenpost online vom 13.01.2017

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  • MINDESTLÖHNE:

Wenn der Mindestlohn steigt, steigen auch Preise für Backwaren

 

Zum Jahresbeginn erhöhten etliche Weimarer Bäcker die Preise für ihre Backwaren um bis zu 10 Prozent. "Der Mindestlohn hat sich erhöht", erklärt Bäckermeister Uwe Buczek (...). Diese Kostensteigerung müsse aufgefangen werden.

 

Auch die Rohstoff- und die Energiepreise hätten sich verteuert. "Zu 90 Prozent akzeptieren die Kunden den Preisanstieg" (...). Wenn das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt, greifen die Kunden auch gern tiefer in die Tasche.

 

Quelle: Thüringer Allgemeine online vom 13.01.2017

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  • MINDESTLÖHNE:

Ostdeutsche putzen billiger

 

Nicht nur die Mindestlöhne der Gebäudereiniger liegen in den neuen Ländern unter Westniveau (...). Während der gesetzliche Mindestlohn in Ost und West gleich ist, entscheidet in zahlreichen Branchen der Standort des Unternehmens, wie viel ein Arbeitnehmer erhält.

 

Das es auch anders geht, zeigt der Umstand, dass in einigen Branchen zum 1. Januar eine Angleichung der verschiedenen Lohnuntergrenzen in Ost und West erfolgte. So im Bauhauptgewerbe und bei der beruflichen Aus- und Weiterbildung.

 

Quelle: neues deutschland online vom 13.01.2017

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  • TEILZEITARBEIT:

Arbeitgeber in NRW gegen Recht auf befristete Teilzeit

 

Bisher haben Arbeitnehmer nur das Recht, unbefristet in Teilzeit zu gehen. Nahles’ Entwurf sieht vor, dass Vollzeitkräfte ihre Stundenzahl für einen selbst bestimmten Zeitraum reduzieren und anschließend wieder voll arbeiten können.

 

Darauf lasse sich in Branchen, denen die Fachkräfte ausgehen, niemand ein, warnt die Landesvereinigung der Unternehmensverbände NRW. Und in den anderen Branchen entstünden mit befristeten Teilzeitjobs neue atypische Jobs.

 

Quelle: WAZ online vom 12.01.2017

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  • BEFRISTUNG:

Entfristet uns!

 

In Deutschland arbeiten Menschen zu niedrigen Löhnen, in Mini-Jobs, in Leiharbeitsfirmen ohne jede Regelmäßigkeit – trotz guter Konjunktur. Einen der größten Posten in der Statistik der atypischen Beschäftigung bildet aber die Befristung:

 

2,5 Millionen Menschen in Deutschland hatten zuletzt einen Vertrag mit Ablaufdatum. Es ist eine der gebräuchlichsten Formen, Mitarbeiter zappeln zu lassen, jedes unternehmerische Risiko auf sie abzuwälzen. Aber die Empörung darüber ist auffällig still.

 

Quelle: Zeit online vom 12.01.2017

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  • GERINGVERDIENENDE:

Armutsbericht: "Da müssen wir ran"

 

Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst zwar nicht weiter, sagt Arbeitsministerin Nahles. Doch untere Einkommensgruppen kämen trotz Mindestlohn nicht an die Mitte heran.

 

"Da müssen wir ran, damit das nicht einreißt." Um gegenzusteuern, müsse die Tarifbindung gestärkt werden, etwa im Dienstleistungssektor oder im Handel.

 

Quelle: Zeit online vom 10.01.2017

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE:

Scheinselbstständigkeit: Berufseinsteiger und Geringqualifizierte gefährdet

 

Berufseinsteiger und Arbeiter ohne Berufsabschluss sind häufiger scheinselbstständig als andere. Vor allem für Menschen unter 25 Jahren ist das Risiko höher als für Ältere, teilte das Nürnberger Institut für Arbeitsmarktforschung mit.

 

Scheinselbstständig ist, wer als freier Dienstleister für ein Unternehmen arbeitet, in Wirklichkeit aber nicht selbstständige Arbeiten verrichtet. Weil dabei vermieden wird, Sozialversicherungsbeiträge zu bezahlen, gilt die Scheinselbstständigkeit als (...) Schwarzarbeit.

 

Quelle: BR.de vom 10.01.2017

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  • MINDESTLÖHNE:

Kostensteigerung durch Mindestlohn: Fleisch und Brot bald teurer?

 

Kostensteigerungen werden nach Ansicht von Handwerksbetrieben des Fleischerei- und Bäckereigewerbes auch in diesem Jahr voraussichtlich zu höheren Preisen an der Theke führen. Das sagten Handwerksbetriebe auf MZ-Nachfrage.

 

Seit der Einführung des Mindestlohnes im Januar 2015 sind die Thekenpreise in den Filialen von Mattias Grund nach Schätzungen des Inhabers um durchschnittlich einen Euro gestiegen. Ein Gegner des Mindestlohns ist Matthias Grund nach eigenem Bekunden nicht. Der größte Teil seiner Mitarbeiter verdiene ohnehin mehr als das gesetzliche Minimum.

 

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung online vom 10.01.2017

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  • LEIHARBEIT:

Vermitteln Jobcenter nur an Zeitarbeitsfirmen?

 

Kristian Veil von der Bundesagentur für Arbeit: "Wenn man sich Thüringen insgesamt anschaut, dann kann man sagen: Jeder vierte Arbeitslose, der einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt gefunden hat, ist in den Bereich der Zeitarbeit gegangen."

 

Für Arbeitsagentur-Sprecher Veil ist Zeitarbeit ein Weg, ins Berufsleben zurückzufinden. Er räumt allerdings ein, zahlreiche Langzeitarbeitslose überstünden das erste Jahr nicht. "Schneller drin und schneller wieder draußen. Das ist tatsächlich so", sagt er.

 

Quelle: MDR online vom 09.01.2017

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  • NIEDRIGLÖHNE:

Jeder Fünfte bekommt Niedriglohn

 

Mehr als fünf Millionen Beschäftigte in Deutschland erhalten trotz abgeschlossener Berufsausbildung einen Niedriglohn. (...) In Deutschland beginnen Niedriglöhne demnach unterhalb von 10 Euro pro Stunde oder 1.993 Euro pro Monat für Vollzeitbeschäftigte.

 

Somit verdienen in Deutschland mehr als 5,1 Millionen oder 20,9 Prozent der Beschäftigten mit anerkanntem Berufsabschluss einen Niedriglohn. Im Osten liege der Anteil sogar bei 38,8 Prozent.

 

Quelle: Epochtimes.de online vom 09.01.2017

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  • MINDESTLÖHNE:

Keine gravierenden Verstöße in Sachsen-Anhalt

 

Bei Kontrollen zum gesetzlichen Mindestlohn hat der Zoll in Sachsen-Anhalt nach ersten Erkenntnissen 2016 keine gravierenden Abweichungen aufgedeckt. (...) Ein Schwerpunkt der Kontrollen sei im Vorjahr das Friseurhandwerk gewesen.

 

Im November hatten rund 2700 Zöllner bundesweit überprüft, ob Arbeitgeber dieser Branche Mitarbeitern den Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro brutto pro Stunde zahlen. Gut 6000 Betriebe, darunter auch in Sachsen-Anhalt, wurden überprüft.

 

Quelle: Volksstimme online vom 09.01.2017

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  • ATYPISCHE BESCHÄFTIGUNG:

Kritik von allen Seiten

 

Die Arbeitgeber kritisieren den Entwurf des Armuts- und Reichtumsberichts: von zunehmend unsicheren Beschäftigungsverhältnissen könne keine Rede mehr sein. Der deutsche Gewerkschaftsbund sieht das natürlich anders.

 

Kritik am Armuts- und Reichtumsbericht kommt auch vom Deutschen Gewerkschaftsbund DGB, jedoch aus anderen Gründen. Er bezeichnet in seiner Stellungnahme die Zahl der atypisch Beschäftigten als „immer noch besorgniserregend hoch“.

 

Quelle: FAZ.net vom 08.01.2017

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  • GERINGVERDIENENDE:

Reiche Autostädte, armer Osten

 

In der reichsten Stadt Deutschlands ist das mittlere Einkommen doppelt so hoch wie im ärmsten Kreis der Republik. (...) Eine Erklärung für die enormen Unterschiede ist die ungleiche Verteilung der Geringverdiener.

 

In den vier Städten mit den höchsten Einkommen sind nur zwischen 8 und 12 Prozent Bezieher niedriger Einkommen mit weniger als zwei Dritteln des mittleren Lohns. In den vier Kreisen und Städten am unteren Ende der Skala ist rund jeder zweite ein Geringverdiener.

 

Quelle: FAZ.net vom 08.01.2017

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  • MINDESTLÖHNE:

Auftragnehmer des Landes müssen Mindestlohn zahlen

 

Tag für Tag schreibt das Land Berlin öffentliche Aufträge aus. Wer sich künftig darum bewirbt, muss seinen Mitarbeitern aber mehr als den Mindestlohn bieten. Zumindest will das die neue rot-rot-grüne Landesregierung.

 

Im Koalitionsvertrag hat sie festgehalten, dass Firmen, die ab einer Auftragshöhe von 500 Euro für die öffentliche Hand arbeiten, einen Stundenlohn von mindestens neun Euro zahlen müssen. (...) Die Vereinbarung soll alle Beschäftigten des Auftragnehmers, seiner Subunternehmer und Leiharbeitskräfte betreffen, die eingesetzt werden.

 

Quelle: Tagesspiegel online vom 08.01.2017

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  • AUSBEUTUNG:

Hilfe für prekär Beschäftigte

 

Menschen, meistens aus Rumänien oder Bulgarien, die tagsüber in Schlachthöfen für wenig Geld Schweinehälften zerlegen und nachts in heruntergekommenen Mehrbettzimmern schlafen (...) auch im Land Bremen gibt es prekär beschäftigte Menschen aus dem europäischen Ausland.

 

Menschen, die wegen fehlender Sprachkenntnisse ihre Rechte nicht kennen – und deshalb anfällig sind für Ausbeutung. (...) Für sie gab es bislang keinen speziellen Anlaufpunkt im Land Bremen. (...) Doch nun ist eine neue Beratungsstelle an den Start gegangen.

 

Quelle: Weser Kurier online vom 07.01.2017

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  • GERINGVERDIENENDE:

Wer wenig verdient, kann nicht sparen

 

Die wirklich schockierende Botschaft ist, dass 40 Prozent der Deutschen praktisch gar kein Erspartes haben. Sie haben kaum etwas, auf das sie sich im Alter verlassen, womit sie sich gegen Krankheit absichern oder in die Bildung ihrer Kinder investieren können.

 

Wie kann es sein, dass in einem so reichen Land wie Deutschland so viele Menschen so wenig haben? Ein zentraler Grund ist die Einkommensungleichheit. (...) Genauso wichtig ist das deutsche Steuersystem.

 

Quelle: Zeit online vom 06.01.2017

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  • MINIJOBS:

„Minijobs sind ein Armutsrisiko“

 

In Duisburg sind derzeit 5112 Menschen trotz Arbeit auf Hartz IV angewiesen. Eine große Zahl der Aufstockenden arbeitet in geringfügiger Beschäftigung. So haben 4919 Aufstockende nur einen Minijob.

 

Besonders für Frauen nach der Familienphase, die den Wiedereinstieg in sozialversicherte Arbeit suchten, würden Minijobs zur Sackgasse. Minijobs böten keine Perspektive auf Qualifizierung und Aufstieg im Beruf.

 

Quelle: WAZ online vom 06.01.2017

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  • MINDESTLÖHNE:

Eine Bilanz bei Sonnenschein

 

Mehr Jobs und höhere Einkommen durch den Mindestlohn – das ist das Ergebnis einer Studie, die der DGB veröffentlicht hat. Negative Effekte werden in dessen Analyse ausgeblendet, sagt unterdessen der Arbeitgeberverband LVU.

 

Zwei Jahre nach der Einführung der gesetzlichen Lohnuntergrenze hat der Deutsche Gewerkschaftsbund nun erste Effekte für Rheinland-Pfalz gemessen und vorgestellt. Demnach sei die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigungen um 3,6 Prozent auf jetzt 1,4 Millionen Stellen gestiegen.

 

Quelle: Allgemeine Zeitung online vom 06.01.2017

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  • TEILZEITARBEIT:

Jeder vierte Job in Sachsen ist heute ein Teilzeit-Job

 

Laut der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit gehen die zusätzlichen knapp 145.000 Arbeitsplätze, die zwischen 2007 und 2015 im Freistaat insgesamt entstanden, ausschließlich auf das Konto der Teilzeitbeschäftigung.

 

Einen Trend zu mehr Teilzeit verzeichnen die Statistiker vor allem im privaten Dienstleistungssektor: So entstanden seit 2007 im Handel nahezu 25.000 Teilzeitjobs, während fast 13.000 Vollzeitstellen abgebaut wurden.

 

Quelle: Freie Presse online vom 05.01.2017

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  • TEILZEITARBEIT:

Metall-Arbeitgeber greifen Nahles wegen Teilzeit-Plänen an

 

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall hat die Pläne von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) für zeitlich begrenzte Teilzeitarbeit als Etikettenschwindel zu Lasten der Arbeitgeber kritisiert.

 

"Die Fachleute des Ministeriums haben die befristete Teilzeit durch einen faktischen Anspruch auf vorzeitige Rückkehr in Vollzeit ausgehebelt", bemängelte Tacke. "Dem Arbeitgeber wird einseitig die volle Beweislast auferlegt, dass der Wunsch des Arbeitnehmers auf Verlängerung der Arbeitszeit vor Ablauf der vereinbarten Frist im Einzelfall nicht umsetzbar ist."

 

Quelle: Merkur.de vom 05.01.2017

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE:

Linke fordert Mindesthonorare für Selbstständige

 

"Bei uns sind es etwa 4000 dieser Solo-Selbstständigen", nennt Ina Leukefeld eine Thüringer Zahl. Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linke-Landtagsfraktion fordert für diese Beschäftigungsform gesetzlich normierte Mindesthonorare. Orientiert am Mindestlohn, der zum Jahresbeginn von 8,50 auf 8,84 Euro pro Stunde angehoben worden ist.

 

 Zum Mindesthonorar müssten aber noch die Anteile zur Sozialversicherung kommen, die Arbeitgeber zahlen müssten, wenn die Auftragnehmer fest angestellt wären.

 

Quelle: Thüringische Landeszeitung online vom 05.01.2017

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  • LEIHARBEIT:

Grüne: Schnellvermittlung von Arbeitslosen beenden

 

Schnelle Vermittlung in Leiharbeit helfe den Betroffenen nicht, kritisierte die Grünen-Arbeitsmarktmarktexpertin Brigitte Pothmer im Gespräch mit unserer Redaktion. Sie verwies auf die Antwort der Bundesregierung auf eine entsprechende Anfrage.

 

Danach vermitteln Arbeitsagenturen und Jobcenter jeden dritten Arbeitslosen in Leiharbeit, obwohl insgesamt nur knapp drei Prozent aller Beschäftigten in dieser Branche arbeiten. „ (...) Man ist schnell drin, aber genauso schnell auch wieder draußen“, beanstandete Pothmer.

 

Quelle: NOZ.de vom 05.01.2017

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  • TEILZEITARBEIT:

Nahles will Recht auf Rückkehr in Vollzeit für alle

 

Arbeitnehmer in Deutschland sollen das Recht auf eine zeitlich befristete Verringerung ihrer Arbeitszeit bekommen. Das sieht ein Entwurf von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) vor.

 

Der Anspruch auf Teilzeitarbeit mit zeitlicher Begrenzung soll wie der bereits bestehende Anspruch auf unbegrenzte Teilzeit davon abhängig sein, dass der Arbeitgeber mehr als 15 Beschäftigte hat. Das Arbeitsverhältnis muss zudem mehr als sechs Monate bestanden haben.

 

Quelle: FAZ.net vom 04.01.2017

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  • GERINGVERDIENENDE:

AOK-Studie: Geringverdiener sind früher demenzgefährdet

 

Männer mit einem niedrigen Gehalt erkranken im Durchschnitt sechs Jahre früher an Demenz als Versicherte mit einem hohen monatlichen Einkommen und einem entsprechenden Bildungsabschluss.

 

Mediziner erklären den Zusammenhang von Einkommen und Diagnose damit, dass sich sogenannte Besserverdienende gesünder ernähren und auch sportlich aktiver sind. Bei kardiovaskulären Erkrankungen (...) wurden ähnliche Zusammenhänge festgestellt.

 

Quelle: Arbeitskreis-Krankenversicherungen.de vom 04.01.2017

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  • CROWDWORKING:

Crowdworking: Arbeitskräfte aus der Crowd

 

Crowdworking ist derzeit in der Arbeitswelt noch eine kleine Nische. Was man darunter versteht, welche Crowdworking-Plattformen existieren, wie Unternehmen diese bereits nutzen und wohin die Entwicklung geht, erläutert unsere Autorin Ruth Lemmer.

 

Die einzelnen Crowdworker haben in der Regel keinen Kontakt untereinander. Sie machen das als Nebenjob, es sind Arbeitslose, Schüler, Studenten, Hausfrauen und -männer. Der Durchschnittsverdienst der Microtasker liegt bei 144 Euro im Monat.

 

Quelle: Haufe.de vom 03.01.2017

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  • MINDESTLÖHNE:

Diese Ausnahmen sollen für Flüchtlinge beim Mindestlohn gelten

 

In dem Ministeriumspapier wird nun mit Blick auf Flüchtlinge klargestellt, wann solche Qualifizierungsmaßnahmen künftig vom Mindestlohn ausgenommen sind.

 

Der Mindestlohn soll demnach nicht für Praktika zum Ausgleich fehlender Kenntnisse zur Anerkennung eines Berufsabschlusses in Deutschland gelten. Er soll auch nicht bei Anpassungslehrgängen und Vorbereitungskursen für eine Zulassung etwa als Arzt oder Krankenschwester greifen. Solche Praxisphasen seien wie Pflichtpraktika zu werten.

 

Quelle: Welt online vom 03.01.2017

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn für Flüchtlinge: Missbrauch garantiert

 

Ein Arbeitspapier sieht vor, dass der Mindestlohn nicht gelten soll, wenn sich Migranten in einem Praktikum qualifizieren. Da ist Missbrauch zu erwarten: Ausländische Arbeitskräfte würden als „Langzeitpraktikanten“ deklariert, um sie zu Hungerlöhnen auszubeuten.

 

Es darf keine Ausnahmen vom Mindestlohn geben. Gleichzeitig ist aber zu verstehen, dass Arbeitgeber nicht 8,84 Euro pro Stunde ausgeben wollen, wenn sie eine Arbeitskraft noch weiterbilden müssen. Für dieses Dilemma gäbe es eine einfache Lösung: das Antragsverfahren.

 

Quelle: taz.de vom 03.01.2017

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  • LOHNDUMPING:

Akademiker arbeiten für 80 Euro im Monat

 

Wer beim Land Nordrhein-Westfalen ein Praktikum macht, muss mit sehr wenig Geld auskommen, in Schleswig-Holstein meist sogar ganz ohne. Die Regierungen verstoßen massenhaft gegen die eigenen Grundsätze.

 

In den Jahren 2014 und 2015 hat Schleswig-Holstein 2841 Praktikanten beschäftigt (...). Aber: (...) nur 223 Praktikumsverhältnisse wurden vergütet. (...) Nordrhein-Westfalen (...) zahlt (...) eine "Aufwandsentschädigung (...)". Im Klartext: 80 Euro pro Monat.

 

Quelle: Spiegel online vom 03.01.2017

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  • MINDESTLÖHNE:

"Der Mindestlohn ist kein Hemmnis"

 

Zwei Jahre nach seiner Einführung habe der Mindestlohn zu einer besseren Beschäftigungslage und mehr Beschäftigten geführt, sagte DGB-Vorstand Stefan Körzell im DLF. Zugleich forderte er, die Finanzkontrolle müsse bei Schwarzarbeit härter durchgreifen.

 

"Wir fordern eine Aufstockung auf bis zu 10.000 Kontrolleure", sagte Körzell - DGB-Vorstand und Mitglied der Mindestlohn-Kommission - im Deutschlandfunk. (...) Die Arbeitgeber müssten merken, dass der Gesetzgeber genau hinsehe. 

 

Quelle: Deutschlandfunk.de vom 02.01.2017

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  • MINDESTLÖHNE:

Bundesregierung plant Ausnahmen für Flüchtlinge beim Mindestlohn

 

Für Flüchtlinge und Zuwanderer, die sich für die Anerkennung ihres ausländisches Berufsabschlusses in Deutschland nachqualifizieren, soll in dieser Zeit kein Mindestlohn gelten. Dies geht aus einem gemeinsamen Papier des Bundesarbeits-, Bundesfinanz- und Bundesbildungsministeriums hervor.

 

Müsse ein Geflüchteter mit einem Ausbildungsberuf noch praktische Kenntnisse in einem Betrieb erwerben, damit sein ausländischer Abschluss als gleichwertig gilt, sei dies wie ein Pflichtpraktikum zu werten.

 

Quelle: Süddeutsche.de vom 02.01.2017

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  • MINDESTLÖHNE:

Bessere Bedingungen für die Arbeitnehmer

 

34 Cent - um diese Summe steigt zu Neujahr der Mindestlohn in Deutschland. Den Arbeitgebern schmeckt die Lohnuntergrenze auch in neuer Höhe gar nicht. Doch auch künftig dürfte sie weiter steigen.

 

Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer stellt den Sinn der Lohnuntergrenze infrage. „Nutzt der Mindestlohn Langzeitarbeitslosen und Geringqualifizierten?“, fragt er.

 

Quelle: Handelsblatt online vom 01.01.2017