ARCHIV - DEZEMBER 2016


  • MINDESTLÖHNE:

Weder Rente noch Mindestlohn für Straftäter in Sicht

 

Sie bügeln Hemden oder reparieren Autos: Für ihre Arbeit im Knast erhalten Gefangene weder Mindestlohn noch später Rente. Forderungen danach hält Justizminister Lauinger auch nicht für umsetzbar.

 

Arbeitnehmer in Freiheit müssten von ihrem Mindestlohn Miete und Essen zahlen, bei den Gefangenen komme der Staat für Kost und Logis auf. „Die Arbeit im Gefängnis dient in erster Linie der Resozialisierung“, stellte der Minister klar.

 

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung online vom 30.12.2016

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  • TARIFFLUCHT:

Tarifwüste MV: Nur jeder fünfte Betrieb zahlt faire Löhne

 

Auch ein Vierteljahrhundert nach der deutschen Einheit gibt es beim Thema Lohn eine Zwei-Klassen-Gesellschaft in Deutschland. In MV zahlt nur etwa jede fünfte Firma Tariflohn, im Westen ist es jede dritte.

 

Statistiken bestätigen: Tarif ist in MV nicht Normalität. Der Anteil der Firmen bleibt seit Jahren konstant bei 21 bis 22 Prozent. Faustregel: Je größer das Unternehmen, desto eher gelten Flächentarif oder vergleichbare Regelungen.

 

Quelle: Ostsee Zeitung online vom 30.12.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Der Mindestlohn steigt um 34 Cent

 

8,50 Euro - als der Mindestlohn 2015 eingeführt wurde, kochten die Emotionen hoch. (...) Jetzt, zum 1. Januar 2017, steigt der gesetzliche Mindestlohn auf 8,84 Euro brutto pro Stunde - und die Aufregung hält sich in Grenzen.

 

Welche Effekte sind nun durch die Erhöhung um 34 Cent zu erwarten? Verdi-Chef Frank Bsirske geht von Verbesserungen für viele Arbeitnehmer aus. „Der Lohn wurde durch die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns bei über vier Millionen Arbeitnehmern angehoben“, meint er. „Annähernd in dieser Größenordnung dürften auch jetzt die Löhne durch die Anhebung Anfang 2017 steigen.“

 

Quelle: shz.de vom 30.12.2016

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  • AUFSTOCKER:

Sachsen-Anhalt: Fast jeder zweite Alleinerziehende auf Hartz IV angewiesen

 

Alleinerziehende sind in Sachsen-Anhalt trotz leichter Verbesserungen immer noch deutlich häufiger auf Hartz IV angewiesen als im Bundesschnitt. (...) Laut der jüngsten Auswertung der Bundesagentur für Arbeit lebten 27 200 Alleinerziehende (...) von staatlicher Hilfe.

 

Knapp die Hälfte von ihnen (...) waren arbeitslos. (...) In den anderen Familien arbeitete das alleinerziehende Elternteil zwar, das Einkommen reichte jedoch nicht für den Lebensunterhalt. Die sogenannten Aufstocker arbeiten dann etwa Teilzeit oder im Niedriglohnsektor.

 

Quelle: Welt online vom 29.12.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Bezahlung von Praktikanten: Die Untergrenze

 

Der garantierte Stundenlohn sollte auch der akademischen "Generation Praktikum" helfen. Doch zwei Jahre nach seiner Einführung ist höchst strittig, ob das so funktioniert, wie von Arbeitsministerin Andrea Nahles erhofft.

 

Die DGB-Jugend kritisiert, dass der Mindestlohn vielen Praktikanten nicht helfe, weil es zu viele Ausnahmen gebe. (...) Mittlerweile haben sich jedoch mehr als 600 Unternehmen unter www.faircompany.de zusammengetan, die fair mit Praktikanten umgehen wollen.

 

Quelle: Süddeutsche.de vom 29.12.2016

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  • TEILZEITARBEIT:

Teilzeitmodelle auf dem Vormarsch

 

Der Bundesverband der Personalmanager (BPM) und das Bundesfamilienministerium haben 1.500 HR-Verantwortliche zu ihren Erfahrungen mit vollzeitnaher Teilzeit befragt. Viele Unternehmen bieten demnach bereits solche Modelle mit einer Arbeitszeit zwischen 28 und 36 Stunden an.

 

Die Ergebnisse der Umfrage von BPM und Familienministerium zeigen, dass 40 Prozent der Unternehmen Arbeitsmodelle anbietet, bei denen die Arbeitszeit bei 50 bis 75 Prozent der vertraglichen Arbeitszeit liegt.

 

Quelle: Haufe.de vom 29.12.2016

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  • LEIHARBEIT:

Quo vadis Personalentwicklung?

 

Die Personalentwicklung, ja die Personalarbeit insgesamt in den Unternehmen wird sich in den nächsten Jahren dramatisch verändern. (...) Ein erstes Indiz hierfür ist die Ausweitung der Leiharbeit.

 

Diese Entwicklungstendenz wird sich verstärken. Wenig gewagt ist die These: Künftig werden die Unternehmen noch viel häufiger als heute benötigte Kompetenzen auf Zeit einkaufen, statt diese firmenintern aufzubauen und zu entwickeln.

 

Quelle: Computerwelt.at vom 28.12.2016

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  • LEIHARBEIT:

Großer Bedarf an Leiharbeitern

 

Für Zeitarbeitsfirmen wird es in Thüringen immer schwerer, Personal zu finden. Wie die Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt/ Thüringen MDR THÜRINGEN auf Anfrage mitteilte, dauert es derzeit durchschnittlich 13 Wochen, offene Leiharbeiter-Stellen zu besetzen.

 

Die Zeitarbeitsbetriebe hätten den größten Bedarf aller Branchen an neuen Mitarbeitern. Fast 40 Prozent aller Stellenangebote kämen aus diesem Bereich.

 

Quelle: MDR.de vom 28.12.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn hat Verdienst deutlich gesteigert

 

Der Mindestlohn hat bei vielen Beschäftigten in Rheinland-Pfalz nach DGB-Angaben für ein deutliches Lohnplus gesorgt. Die Verdienste bei An- und Ungelernten seien seit der Einführung des Mindestentgelts vor zwei Jahren insgesamt um 7,9 Prozent gestiegen.

 

Dem DGB zufolge sind seit Ende 2014 deutlich mehr Menschen in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung: Die Zahl sei um 3,6 Prozent gestiegen, bundesweit seien es 4,2 Prozent.

 

Quelle: Welt online vom 28.12.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Steigender Mindestlohn: Mehr Gehalt stärkt Kaufkraft und privaten Konsum

 

Auch mit Blick auf das volkswirtschaftliche Wachstum hat der Mindestlohn zuträgliche Wirkung. Denn rund vier Millionen Menschen haben unmittelbar vom Mindestlohn profitiert.

 

Dazu heißt es in einer aktuellen Analyse der Deutschen Bank, der Mindestlohn habe die Kaufkraft und damit den privaten Konsum gefördert. Der wiederum ist seit Monaten wichtigste Stütze der Binnenkonjunktur.

 

Quelle: Berliner Zeitung online vom 27.12.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

"Ein Mindestlohn von zehn Euro wird Stellen kosten"

 

Christoph Schmidt, der Chef der Wirtschaftsweisen, spricht im Interview mit unserer Redaktion über die Erhöhung des Mindestlohns (...): "Erst in der nächsten Rezession wird sich zeigen, welches Schadenspotenzial er in sich birgt."

 

"Die Dosis macht das Gift. Ein Mindestlohn von zehn Euro dürfte auch bei einem entspannten Arbeitsmarkt Stellen kosten. Dies gilt insbesondere für Arbeitskräfte, deren Produktivität nicht reicht, um einen Stundenlohn von 8,84 Euro zu erwirtschaften."

 

Quelle: RP online vom 27.12.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Anstehende Mindestlohn-Erhöhung stößt auf geteiltes Echo

 

Von der Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns Anfang 2017 können in Sachsen nach Einschätzung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zwischen 10 000 und 15 000 Menschen zusätzlich profitieren. Ein Verlust von Arbeitsplätzen ist (...) nicht zu befürchten.

 

Auch das Dresdner Ifo-Institut rechnet angesichts der brummenden Wirtschaft nicht mit nennenswerten Negativeffekten. Für 2017 prognostizieren die Wirtschaftsforscher sogar einen leichten Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen im Freistaat um 12 000 (+0,6 Prozent).

 

Quelle: Sächsische Zeitung online vom 27.12.2016

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  • GERINGVERDIENER:

Vielen Erwerbstätigen fehlt Geld

 

10,6 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland fehlt nach eigenen Angaben das Geld für unerwartete Ausgaben von rund 1000 Euro. Das entspricht knapp 30 Prozent aller Erwerbstätigen. 5,7 Millionen (...)  können es sich nicht leisten, mindestens ein Mal im Jahr eine Woche Urlaub (...) zu machen, ein Anteil von 15,5 Prozent.

 

In der verbreiteten materiellen Entbehrung spiegelten sich der große Niedriglohnsektor und die zunehmende Teilzeitarbeit wieder, sagte Zimmermann weiter. Existenzsichernde Arbeit sei für viel zu viele Menschen noch immer mehr Wunsch als Realität.

 

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung online vom 27.12.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Gewerkschaft will höhere Lohnvorgaben

 

Bei der Vergabe öffentlicher Aufträge sollen nach dem Willen der Gewerkschaften künftig auch in Mecklenburg-Vorpommern Stundenlöhne oberhalb des gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro gelten. (...) Als Vorbild gelte Schleswig-Holstein.

 

Dort hatte die SPD-geführte Landesregierung gegen den Willen der Unternehmen beschlossen, öffentliche Aufträge nur noch an Firmen zu vergeben, die mindestens 9,99 Euro je Stunde zahlen. Die Erhöhung soll zum 1. Februar 2017 greifen.

 

Quelle: Welt online vom 26.12.2016

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  • GERINGVERDIENER:

Rente wird mager

 

Von den gut 37 Millionen Beschäftigungsverhältnissen, die in der aktuellen Verdienststrukturerhebung des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2014 erfasst wurden, verdienten (...) rund 19,5 Millionen Beschäftigte weniger als 2330 Euro im Monat.

 

Damit bekämen 52 Prozent der Beschäftigten im Alter eine Rente von weniger als 795 Euro. Das ist der aktuelle bundesdurchschnittliche Grundsicherungsbedarf im Alter.

 

Quelle: Saarbrücker Zeitung online vom 24.12.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn hilft vielen Ungelernten

 

Der Anfang 2015 eingeführte Mindestlohn hat vielen Beschäftigten in NRW „ein kräftiges Lohnplus“ beschert. Diese Bilanz zieht der nordrhein-westfälische DGB-Vorsitzende Andreas Meyer-Lauber.

 

Der Gewerkschaftsbund wertete aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts und der Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit aus, die das vierte Quartal 2014 mit dritten Quartal 2016 vergleichen. Danach profitierten insbesondere Un- und Angelernte in NRW vom Mindestlohn.

 

Quelle: WAZ online vom 23.12.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

1,71 Millionen Kinder sind arm – 200.000 mehr als 2006

 

Die Zahl der Kinder in Armut ist Deutschland in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. Waren im Jahr 2006 hierzulande noch 1,521 Millionen Kinder unter 16 Jahren von Armut betroffen, stieg ihre Zahl bis 2015 um knapp 200.000 auf 1,715 Millionen.

 

Die Daten zeigen, dass auch die Einführung des Mindestlohns 2015 keine Verbesserung brachte. Im Jahr 2013 galten laut EU-Statistik in Deutschland 1,701 Millionen Kinder als arm, 14.000 weniger als 2015 registriert wurden.

 

Quelle: Berliner Morgenpost online vom 23.12.2016

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  • GERINGVERDIENER:

Arme und Reiche tragen ähnlich hohe Steuerlast

 

Obwohl Einkommen und Unternehmensgewinne stark progressiv besteuert werden, zahlen Arme und Reiche ähnlich viele Steuern. Denn bestimmte Steuern treffen Geringverdiener besonders stark.

 

Zwar seien die Besteuerung von Einkommen und Unternehmensgewinnen stark progressiv (...). Aber die indirekten Steuern, auf die knapp die Hälfte des Steueraufkommens entfalle, treffe Haushalte mit niedrigen Einkommen in Bezug zum Einkommen erheblich stärker als Haushalte mit hohen Einkommen.

 

Quelle: FAZ.net vom 22.12.2016

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  • PREKARISIERUNG:

Uni untersucht unsichere Beschäftigungsverhältnisse

 

Mit dem deutschen 'Beschäftigungswunder' hat für viele Menschen das Risiko des sozialen Abstiegs zugenommen: Mehr als 1,3 Millionen (rund 36 Prozent) der seit 2004 zusätzlich geschaffenen Arbeitsplätze sind keine regulären Jobs.

 

Wie die Sozialpartner gemeinsam prekäre Arbeit eindämmen können, hat das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) in einem aktuellen Report untersucht.

 

Quelle: RP online vom 21.12.2016

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  • BEFRISTUNG:

Immer mehr Arbeitsverträge auf Zeit

 

Der Einstieg in das Berufsleben beginnt für viele mit einem befristeten Arbeitsvertrag. Welche Folgen das nach sich zieht, hat die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung untersucht und die Ergebnisse jetzt veröffentlicht.

 

Mehr als 60 Prozent aller befristet Beschäftigten sind unter 35 Jahre. (...) Aber auch bei den 25- bis 29 Jährigen muss jeder fünfte mit einer unsicheren Zukunft leben. (...) All das wirkt sich auch auf die Familienplanung aus.

 

Quelle: BR.de vom 21.12.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn hat die Armut nicht verringert

 

Zum Jahreswechsel erhöht sich der Mindestlohn zum ersten Mal – um 34 Cent brutto auf 8,84 €. (...) Zum Leben in vielen Großstädten reicht das laut Bundesarbeitsministerium nicht.

 

Tatsächlich hat sich an der Zahl der Aufstocker durch den Mindestlohn wenig geändert: 1,13 Millionen Menschen bezogen im Jahr 2015 Hartz IV zusätzlich zum Lohn. 2014 – vor dem Mindestlohn – waren es 1,18 Millionen. „Das liegt vor allem daran, dass viele Aufstocker in Teilzeit arbeiten“, sagt Joachim Möller, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

 

Quelle: Südwest Presse online vom 21.12.2016

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  • LEIHARBEIT:

»Dieser Tarifvertrag verhindert ›Equal Pay‹«

 

Mit Zustimmung der Gewerkschaften kann Leiharbeitern gleicher Lohn für gleiche Arbeit verwehrt werden. Gespräch mit Mag Wompel.

 

Sie haben bereits angedeutet, dass Sie einen Tarifvertrag für Leiharbeiter völlig ablehnen. "Im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz steht, dass grundsätzlich für gleiche Arbeit auch gleicher Lohn gezahlt werden muss. 2004 wurde im Rahmen der Agenda 2010 aber eine Ausnahme geschaffen. Seitdem kann »Equal Pay« umgangen werden, wenn ein Tarifvertrag anderes regelt."

 

Quelle: junge Welt online vom 21.12.2016

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  • LEIHARBEIT:

"Eine radikale Arbeitszeitverkürzung wäre eine Alternative zur Leiharbeit"

 

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat Tarifverhandlungen in der Leiharbeit verteidigt. Die Linken-Vorsitzende Katja Kipping will Verträge für gesetzeswidrig erklären, wenn sie nicht den gleichen Lohn für Leiharbeitnehmer vorschreiben wie für die Stammbelegschaft.

 

Eine viel bessere Alternative zur Leiharbeit wäre eine radikale Arbeitszeitverkürzung, sagen wir auf jahresdurchschnittlich dreißig Stunden die Woche. Warum? Weil in solch einer Konstellation tatsächlich notwendigen „Auftragsspitzen“ die Spitze gebrochen werden kann.

 

Quelle: Tagesspiegel online vom 20.12.2016

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  • PREKARISIERUNG:

Anonym aus Angst

 

Bei Ryanair arbeiten Piloten prekär. Damit soll bald Schluss sein, denn die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hat am Montag angekündigt, eine Tarifkommission zu gründen. (...) Zum Schutz (...) bleiben die Mitglieder der Kommission vorerst anonym.

 

Die Fluggesellschaft hat ein System etabliert, wonach über Briefkastenfirmen in Irland Piloten nur angeheuert werden, wenn sie gebraucht werden. Für ihre Dienste erhalten sie über den Personaldienstleister ein Honorar. Rund ein Drittel der Kapitäne und etwa 80 Prozent der Kopiloten sind über Fremdfirmen beschäftigt.

 

Quelle: junge Welt online vom 20.12.2016

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  • PREKARISIERUNG:

IAQ-Studie: Prekäre Jobs eindämmen

 

Wie die Sozialpartner gemeinsam prekäre Arbeit eindämmen können, hat das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) in einem aktuellen Report untersucht.

 

An Beispielen wie der Arbeitnehmerentsendung in der Fleischindustrie, Minijobs im Dienstleistungssektor, dem Outsourcing öffentlicher Aufträge oder Subunternehmen in der Stahlindustrie haben die Wissenschaftler ausgelotet, ob jüngere Initiativen des sozialen Dialogs geeignet sind, Schutzlücken zu schließen.

 

Quelle: Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen vom 20.12.2016

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  • TEILZEITARBEIT:

Nahles will Recht auf Rückkehr zum Vollzeit-Job für Frauen

 

Die SPD will der "Teilzeit-Falle" mit einem neuen Gesetz zu Leibe rücken. "Wir brauchen neben der Teilzeit auch ein Recht, wieder zurückzukehren in die vorherige Arbeitszeit, sonst droht die sogenannte Teilzeitfalle", sagte Arbeitsministerin Andrea Nahles.

 

Den Bedarf für ein Rückkehrrecht von einem Teilzeit-Arbeitsverhältnis in einen Vollzeit-Job hält die SPD-Politikerin für groß: "Wir gehen davon aus, dass rund 150.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von einer Regelung zur befristeten Teilzeit direkt profitieren", sagte sie.

 

Quelle: RP online vom 19.12.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Ohne Mindestlohn gäbe es heute 60.000 Jobs mehr

 

Knapp zwei Jahre nach der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns ziehen Wirtschaftsforscher eine ernüchternde Bilanz. 

 

Die teilweise befürchteten Jobverluste seien bisher zwar ausgeblieben. Kritiker und Vertreter der Wirtschaft führen das aber auf die ausgesprochen starke Konjunktur in Deutschland zurück. Tatsächlich sei der Mindestlohn eine Belastung für den Arbeitsmarkt, vor allem für Geringqualifizierte.

 

Quelle: Welt online vom 18.12.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

"Manche sind einfach schlechte Verlierer".

 

Aber offensichtlich haben wir es mit besonders renitenten schlechten Verlierern zu tun, die einfach nicht locker lassen wollen - und die offensichtlich immer wieder Medien finden, die ihnen zur Hand gehen bei der Aufrechterhaltung einer - nun ja - mehr als eigenwilligen Wirklichkeitskonstruktion.

 

Nehmt das, ihr Gutgläubigen. 60.000 Jobs, die gleichsam im Mutterleib der Wirtschaftsmaschine abgetötet worden sind und niemals das Tageslicht des Arbeitsmarktes haben erblicken dürfen. Wegen diesem Mindestlohn.

 

Quelle: Aktuelle Sozialpolitik, Blogeintrag vom 18.12.2016

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  • PREKARISIERUNG:

IG Metall-Chef: AfD-Erfolg auch wegen Agenda 2010

 

Jörg Hofmann, Vorsitzender der IG Metall, erklärt den Erfolg der AfD mit der zunehmenden Ungleichheit und prekären Arbeitsverhältnissen. Die "Prekarisierung, die gerade einen Teil der Arbeiterschaft betrifft", sei mit ursächlich für die Attraktivität der Rechtspopulisten.

 

"Digitalisierung, Globalisierung und demografischer Wandel treffen auf eine Gesellschaft, die von Unsicherheit und Ungleichheit gekennzeichnet ist. Das sind die Folgen der Agenda 2010", sagt Hofmann.

 

Quelle: Tagesspiegel online vom 18.12.2016

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  • NIEDRIGLÖHNE:

Ausländer verdienen weniger als Deutsche

 

Junge Menschen, Frauen und Ausländer verdienen deutlich weniger als der klassische deutsche männliche Arbeitnehmer. (...) Im Jahr 2015 verdienten deutsche Arbeitnehmer in Vollzeit im Durchschnitt 3141 Euro brutto monatlich. Ausländische Arbeitnehmer verdienten nur 2467 Euro monatlich.

 

Frauen in Vollzeit erhalten zu 28,4 Prozent einen Niedriglohn und damit deutlich häufiger als Männer, bei denen dies nur zu 16,1 Prozent der Fall ist.

 

Quelle: RP online vom 17.12.2016

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  • PREKARISIERUNG:

Wege aus der Armut: „Bildung ist kein Wundermittel“

 

Der Kölner Armutsforscher Christoph Butterwegge über Bremens Handlungsspielräume im Kampf gegen Armut (...). "Wer die Bildung im Kampf gegen die Armut als Wundermittel anpreist, will oft nur davon ablenken, dass eine Umverteilung von oben nach unten notwendig ist."

 

"Nötig wäre eine Reregulierung des Arbeitsmarktes. Denn der breite Niedriglohnsektor, in dem heute fast ein Viertel aller Beschäftigten arbeiten, ist das Haupteinfallstor für jetzige Erwerbs- und spätere Altersarmut."

 

Quelle: taz.de vom 16.12.2016

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  • LEIHARBEIT:

"Gesetzesnovelle zu Leiharbeit ist ein Rückschritt"

 

Nun (...) hat der Bundestag eine Gesetzesnovelle verabschiedet. Ist sie gelungen? Professor Dr. Peter Schüren: "Der Missbrauch von Scheinwerkverträgen wird erschwert. Das ist ein spürbarer Fortschritt. Bei der Leiharbeit gibt es eher einen Rückschritt."

 

Also wäre Equal Pay vom ersten Tag an nötig gewesen? "Das wäre ein großer Schritt. Aber das ist weder im Sinne der Unternehmer, noch scheinbar der Gewerkschaften, deren Aufgabe es ist, ihre Mitglieder in der Stammbelegschaft zu schützen. Randbelegschaft sichert Stammbelegschaft."

 

Quelle: WAZ online vom 16.12.2016

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  • TEILZEITARBEIT:

Mehr Frauen arbeiten – in Teilzeit

 

Immer mehr Menschen in Deutschland arbeiten. Vor allem Frauen drängen verstärkt auf den Arbeitsmarkt, allerdings hauptsächlich in Teilzeitjobs. Fast jede zweite Frau arbeitet mit reduzierter Stundenzahl, Tendenz steigend.

 

Tatsächlich ist der Anteil der Vollzeitbeschäftigten an allen abhängig erwerbstätigen Frauen in den letzten Jahren gesunken. (...) Mit der Teilzeitbeschäftigung verhält es sich umgekehrt. 2005 betrug der Anteil der in Teilzeit angestellten Frauen 44 Prozent, 2015 waren es 48 Prozent.

 

Quelle: O-Ton-Arbeitsmarkt.de vom 16.12.2016

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  • AUSBEUTUNG:

Uni-Report: Wissenschaftler fühlen sich ausgebeutet

 

Die Forschungsleistung der Universität ist im Vergleich sehr gut. Damit kann die Hochschule nur punkten, weil sich die Wissenschaftler selbst ausbeuten. Sie arbeiten in der Regel wesentlich länger als vertraglich vereinbart. Weiterbildung: nicht vorgesehen.

 

Wie fast alle Gesprächspartner, die sich bereit erklärt haben, mit der RHEINPFALZ über die Arbeitssituation an der Doppel-Uni zu sprechen, will er anonym bleiben. Alle Gesprächspartner haben befristete Verträge, alle haben sie Angst um ihre Zukunft.

 

Quelle: Rheinpfalz.de vom 16.12.2016

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  • CROWDWORKING:

Faire Regeln für Crowd Working

 

Fordert faire Regeln für digitale Arbeitsplattformen wie Crowd Working: Oliver Suchy, Leiter des Projektes „Arbeit der Zukunft“ beim Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

 

Oliver Suchy: "Über die digitalen Arbeitsplattformen und das Crowd Sourcing ist ein Schattenarbeitsmarkt entstanden, der aller Voraussicht nach deutlich wachsen wird. Hier brauchen wir allerdings faire Regeln."

 

Quelle: it-zoom.de vom 16.12.2016

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  • TEILZEITARBEIT:

Niederlande: Land der Teilzeit

 

Bei der Teilzeitarbeit nehmen die Niederlande den Spitzenplatz ein. Vor allem Frauen arbeiten dort fast nie in Vollzeit – und es sieht so aus, als wäre ihnen das sehr recht. In anderen Ländern löst dies oft Erstaunen, Ablehnung und manchmal auch etwas Neid aus.

 

Ist das ein Fall von glanzloser, halbherziger Emanzipation, mit der die niederländischen Frauen in ihrer abhängigen und untergeordneten Rolle gehalten werden? (...) Oder können die niederländischen Frauen dank ihrer Teilzeitbeschäftigung das Beste von beidem genießen?

 

Quelle: Gegenblende.de vom 15.12.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Der Mindestlohn und die Buchbranche: Mehr oder weniger

 

Als das Börsenblatt Ende 2014, kurz vor Inkrafttreten des Mindestlohns, Branchenvertreter nach möglichen Auswirkungen der Lohnuntergrenze fragte, war die Stimmung eher düster. (...) Knapp zwei Jahre später fällt die Bilanz deutlich positiver aus.

 

Bewahrheitet hat sich allerdings die Entwicklung bei den Praktika. (...) Beobachter sehen durch den Mindestlohn ein neues, altes Gespenst heraufziehen: Statt Praktika auszuschreiben, bieten manche Verlage verstärkt Volontariate an.

 

Quelle: boersenblatt.net vom 15.12.2016

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  • BEFRISTUNG:

Kampf den Kettenverträgen

 

Ein großer Wurf ist es nicht. Aber immerhin hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) mehrere Urteile zur befristeten Aneinanderreihung von Arbeitsverträgen (Kettenarbeitsverhältnisse) erlassen, die dem Missbrauch der Kettenbefristung einen Riegel vorschieben sollen.

 

Das EU-Recht verpflichte die Nationalstaaten, ihr innerstaatliches Recht so anzupassen, dass eine von drei Beschränkungen greift: 1. Sachlicher Grund für die Befristung, 2. Zahlenmäßige Obergrenze für Befristungen, 3. Obergrenze für die maximale Zeitdauer aufeinander folgender Befristungen.

 

Quelle: FR online vom 14.12.2016

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  • NIEDRIGLÖHNE:

Armutsforscher Butterwegge: Regierung verharmlost Armut

 

Armutsforscher Christoph Butterwegge und DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell kritisieren die Politik der Großen Koalition zur Bekämpfung der Armut. Besonders der Niedriglohnsektor verstärke das Problem.

 

Das Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Stefan Körzell, sagte (...): „Die Zahl der überschuldeten Bürger steigt. Diese Entwicklung ist nicht vom Himmel gefallen, sie wurde durch den politisch gewollten und geförderten Ausbau des Niedriglohnsektors befördert.“

 

Quelle: Neue OZ online vom 14.12.2016

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  • ARBEITSARMUT:

Mehr als zwei Millionen deutsche Haushalte sind überschuldet

 

Aus dem fünften Armutsbericht der Bundesregierung sind neue Details bekannt geworden. 2015 hätten 2,05 Millionen Haushalte als überschuldet gegolten (...). Insgesamt seien rund 4,17 Millionen Personen betroffen. 2013 hätten nur 1,97 Millionen Haushalte als überschuldet gegolten.

 

"Ein Trend, nach dem seit 2006 ein stetiger Anstieg zu verzeichnen ist, setzt sich fort", zitiert die Zeitung aus dem Armutsbericht. Grund sei immer öfter die Einkommensarmut.

 

Quelle: Spiegel online vom 13.12.2016

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  • GERINGVERDIENER:

„Jeder 3. Haushalt verdient nicht mehr als im Jahr 1991“

 

Als der Mindestlohn 2014 beschlossen wurde, war der Wirtschaftsweise Peter Bofinger einer der wenigen Experten, die dies begrüßten. Heute fühlt sich der Wirtschaftsweise bestätigt.

 

Die wahren Verlierer der wirtschaftlichen Entwicklung sind Bofinger zufolge ohnehin ganz woanders zu suchen: „Die unteren 30 Prozent der Haushalte verdienen netto nicht mehr als 1991“, sagte Bofinger. (...) Weil die Lohnsteigerungen der Wirtschaftsleistung hinterherhinken, wachse die Ungleichheit.

 

Quelle: Focus online vom 12.12.2016

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  • NIEDRIGLÖHNE:

Vogtland-Bäcker sind gegen Dumpinglöhne

 

Bäcker, Gewerkschaft und Landesinnung wollen das Gleiche: einen Tarifvertrag. Das Vorhaben scheitert aber bisher an einer Kleinigkeit. (...) Nur einer Sonderregelung für die Tarifgruppe der Ofenführer und Teigmacher wurde widersprochen.

 

Eine klare Absage erteilt Bäckermeister Wunderlich der Aussage von Gewerkschaftsmann Lissner, wonach die Stimmung in vogtländischen Backstuben wegen der geringen Löhne mies ist: "(...) Wir würden gerne mehr zahlen. Aber der Druck durch die Discounter (...) ist zu groß."

 

Quelle: Freie Presse online vom 12.12.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Reicht die Erhöhung auf 8,84 Euro?

 

Anfang 2017 soll der gesetzliche Mindestlohn auf 8,84 Euro steigen. Seit seiner bundesweiten Einführung im vergangenen Jahr ist dies die erste Anpassung. Doch wie ist es eigentlich um den Mindestlohn bestellt?

 

Die Erhöhung des Mindestlohnes wird von der Arbeitnehmerkammer begrüßt. Schließlich konnte mit der Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes ein zunehmendes Lohn-Dumping in Deutschland verhindert werden.

 

Quelle: Radio Bremen online vom 12.12.2016

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  • NIEDRIGLÖHNE:

Jeder Fünfte verdient unter zehn Euro pro Stunde

 

Rund 20 Prozent der Beschäftigten in Deutschland arbeiten einem Zeitungsbericht zufolge für einen Niedriglohn unter zehn Euro in der Stunde. In Ostdeutschland liege ihr Anteil sogar bei 30 Prozent.

 

Nach den Daten des Arbeitsministeriums steigt dem Bericht zufolge auch in Westdeutschland der Anteil der Niedriglohnempfänger. In Betrieben mit mehr als zehn Beschäftigten habe ihr Anteil im Westen 2006 noch bei 16,4 Prozent gelegen, 2014 seien es bereits 18,4 Prozent gewesen.

 

Quelle: FAZ.net vom 11.12.2016

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  • MINIJOBS:

Anpassungsbedarf bei Minijobs prüfen!

 

Der Mindestlohn betrifft auch Minijobs. Steuerzahler, die im Betrieb oder im Privathaushalt einen Minijobber beschäftigen, sollten unbedingt nachrechnen, ob durch die neue Regelung die Minijobgrenze von 450 Euro pro Monat überschritten wird, rät der Bund der Steuerzahler.

 

Ab Januar 2017 kann ein Minijobber nur noch gut 50 Stunden pro Monat arbeiten, wenn der Mindestlohn von 8,84 Euro die Stunde gezahlt wird. Das sind zwei Stunden weniger als bisher.

 

Quelle: nnz-online.de vom 10.12.2016

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE:

Solo-Selbstständige - Für die Rente bleibt nichts übrig

 

Keine Statistik erfasst, wie viele Solo-Selbstständige es in Mitteldeutschland gibt und wie sie für die Rente vorsorgen. Gundula Lasch, ehrenamtliche Vorsitzende der Selbstständigen bei Verdi (...), kann sagen, dass sich viele ihrer 2.000 Mitglieder in Mitteldeutschland im Alter auf Grundsicherung einrichten müssen.

 

"Wir haben also ganz viele Solo-Selbstständige, die netto unter fünf Euro pro Stunde verdienen." Im Monat käme so für viele nicht mehr als 1.200 Euro zusammen. Journalisten, Schauspieler aber auch Kurierfahrer oder Friseure seien darunter.

 

Quelle: MDR.de vom 09.12.2016

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  • NIEDRIGLÖHNE:

Südwestsachsen von massiver Altersarmut bedroht

 

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) warnt vor massiver Altersarmut in Südwestsachsen. Grund dafür sei, dass überdurchschnittlich viele Menschen in den Regionen Chemnitz, Zwickau, Mittelsachsen, Erzgebirge und Vogtland im Niedriglohnsektor arbeiteten.

 

Laut einer von der Gewerkschaft veröffentlichten Statistik bekamen mit Stand vom 31. Dezember 2015 mehr als 40 Prozent der Vollzeitbeschäftigten im Monat weniger als 2056 Euro brutto. In der Realität sei das Problem noch viel größer, weil zum Beispiel Teilzeitbeschäftigte und Minijobber dazu kämen.

 

Quelle: Dresdner Neueste Nachrichten online vom 09.12.2016

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  • NIEDRIGLÖHNE:

Fast jeder Vierte ist Niedriglöhner

 

In Deutschland sind 22,5 Prozent aller Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor beschäftigt. Dies meldet die Statistikbehörde Eurostat (...). Höher ist der Niedriglohnanteil in den EU-Mitgliedsländern nur noch in Estland, Polen, Litauen, Rumänien und Lettland.

 

In Deutschland beträgt der Medianverdienst 15,70 Euro, die Niedriglohnschwelle liegt bei 10,50 Euro. Interessant ist der Vergleich mit Ländern wie Frankreich und Italien, wo deutlich weniger Beschäftigte als in Deutschland im Niedriglohnsektor arbeiten.

 

Quelle: Stuttgarter-Zeitung.de vom 08.12.2016

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  • BEFRISTUNG:

Befristet einsatzbereit

 

Rund 3,2 Millionen Arbeitnehmer (...) waren im Jahr 2015 befristet beschäftigt, hatten also nur einen Arbeitsvertrag mit begrenzter Laufzeit. (...) Was bedeutet es für die Betroffenen aber, befristet beschäftigt zu sein?

 

Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) (...) hat nun einige statistische Daten (...) zusammengetragen. Aus dieser Kurzanalyse geht hervor: Der typische befristet Beschäftigte ist jung, Ausländer, schlecht bezahlt - und gründet seltener eine Familie.

 

Quelle: Spiegel online vom 08.12.2016

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  • MINIJOBS:

Mindestlohn führt oft zu verringerten Arbeitszeiten

 

Nach Erkenntnissen von Arbeitsmarktforschern haben Minijobber ihre höheren Löhne nach der Einführung des Mindestlohns häufig mit Einschnitten bei der Arbeitszeit bezahlt. Vor allem Chefs in Ostdeutschland hätten mit der Verkürzung der Wochenarbeitszeit verhindert, dass der Minijobber-Lohn die Schwelle zur Sozialversicherungspflicht überschreitet.

 

"Bei der großen Mehrheit der Betroffenen ist der Lohn aber einfach nur erhöht worden, ohne die Einsatzzeit zu kappen", berichtete Weber. Nach seinen Angaben haben 60 Prozent der Minijobber vor Einführung des Mindestlohns für weniger als 8,50 Euro die Stunde gearbeitet.

 

Quelle: n-tv.de vom 07.12.2016

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  • TEILZEITARBEIT:

Wechsel in Teilzeit führt bei Männern zu Gehaltseinbußen

 

Wechseln Männer von Voll- auf Teilzeit, sinkt dadurch ihr Stundenlohn. Das legt eine repräsentative Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung nahe.

 

Nach den Modellen der Forscherin Mareike Bünning haben Männer im Schnitt pro Monat in Teilzeit Einbußen von 0,2 Prozent im Vergleich zum Stundenlohn, den sie in Vollzeit gehabt hätten. Ein Jahr in Teilzeit führt danach im Schnitt zu Lohneinbußen in Höhe von 3 Prozent pro Stunde.

 

Quelle: Saarbrücker Zeitung online vom 07.12.2016

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  • ATYPISCHE BESCHÄFTIGUNG:

Unsichere Jobs beeinflussen Arbeitsqualität und Gesundheit

 

Die Arbeitswelt ist im Wandel – atypische und unsichere Beschäftigungsformen sind mittlerweile durchaus üblich. Mit derartigen Beschäftigungsverhältnissen geht meist eine große Unsicherheit einher.

 

Beschäftigte in unsicheren Jobs sind häufig mit Sinnverlusten, Anerkennungsdefiziten und Planungsunsicherheiten konfrontiert. Alarmierende Daten dazu liefert aktuell der Österreichische Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich.

 

Quelle: blog.arbeit-wirtschaft.at, Eintrag vom 06.12.2016

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  • AUFSTOCKER:

Mehr als 34.000 Hamburger bekommen Hartz IV zum Lohn

 

Rund 34.500 Hamburger haben 2015 staatliche Leistungen im Rahmen von Hartz IV bezogen, obwohl sie einen normalen Job hatten. Die Mehrheit der Betroffenen, die mehr als 850 Euro verdienten und zugleich Arbeitslosengeld II bezogen hätten, seien Frauen (55 Prozent) gewesen.

 

Sogenannte Aufstocker sind Personen, die mit ihrer normalen Beschäftigung ein so geringes Einkommen erzielen, dass sie vom Staat trotzdem Geld erhalten.(...) Bundesweit liegt die Zahl der Aufstocker bei rund 1,4 Millionen.

 

Quelle: Hamburger Abendblatt online vom 06.12.2016

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  • LEIHARBEIT:

Statt Entgeltgleichheit: Löhne in der Leiharbeit bleiben verhandelbar

 

Gleiche Bezahlung in der Leiharbeit, diese oft erhobene Forderung hätte von den Gewerkschaften im Handstreich und aus eigener Kraft durchgesetzt werden können. Statt sich zu der dafür nötigen radikalen Position durchzuringen, hat die DGB Tarifgemeinschaft Leiharbeit letzte Woche neue Entgeltverträge ausgehandelt.

 

Gewerkschaftslinke mögen sich ärgern, wundern sollten sie sich nicht, denn bei der Durchsetzung von „Equal Pay“ stecken die Gewerkschaften in einem strukturellen Dilemma.

 

Quelle: Nachdenkseiten.de vom 06.12.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Mehr Lohn in der Pflege

 

In der Altenpflege steigt am 1. Januar 2017 der Mindestlohn auf 10,20 Euro im Westen und 9,50 Euro im Osten. Die Regelung betrifft rund 400.000 Pflegehilfskräfte der voll- und teilstationären sowie der ambulanten Altenpflege und etwa 45.000 Betreuungskräfte.

 

Bei seiner Einführung im August 2010 betrug der Pflege-Mindestlohn noch 7,50 Euro im Osten und 8,50 Euro im Westen.

 

Quelle: Business-Panorama.de vom 05.12.2016

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  • NIEDRIGLÖHNE:

Löhne in Altenpflege oft niedrig

 

Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung von Arbeit in der Altenpflege steigt, gleichzeitig bleiben jedoch die Entgelte niedrig und driften zudem noch zwischen den Regionen auseinander. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Expertise.

 

Bereits heute gibt es Regionen, in denen das Entgeltniveau der Pflege nicht nur deutlich unter den mittleren Löhnen aller Berufe in Deutschland, sondern auch unter den durchschnittlichen Einkommen, den Bruttomedianentgelten, in der Altenpflege selbst liegt.

 

Quelle: IAT-Pressemitteilung vom 05.12.2016

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  • LEIHARBEIT:

Was sich durch die AÜG-Reform in der Zeitarbeit ändert

 

Ab April 2017 gelten also neue Regeln für Unternehmen und Personaldienstleister. Was sich bei Überlassungshöchstdauer, Equal Pay, Werkverträge, Schwellenwerte oder der Beteiligung des Betriebsrats ändert.

 

Zunächst sei eine neue Regelung genannt, die (...) Zündstoff birgt (...): "Verleiher und Entleiher haben die Überlassung von Leiharbeitnehmern in ihrem Vertrag ausdrücklich als Arbeitnehmerüberlassung zu bezeichnen, bevor sie den Leiharbeitnehmer überlassen (...)."

 

Quelle: Haufe.de vom 05.12.2016

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  • AUSBEUTUNG:

Fleischindustrie zahlt meist keinen Mindestlohn

 

Schon seit Jahren minimieren immer mehr Betriebe der Fleischbranche ihre Kosten, indem sie einzelne Bereiche ihrer Unternehmen an externe Firmen auslagern. So passiert es, dass langjährige Arbeitskräfte durch „billigere“ ersetzt werden.

 

Zwar gebe es einen Mindestlohn, doch dieser werde von vielen Unternehmern geschickt umgangen. (...) Strafzahlungen für Fleisch das auf den Boden fällt, die Unterschlagung von Arbeitszeiten sowie das nicht Bezahlen von Überstunden sei eine gängige Methode.

 

Quelle: NWZ online vom 03.12.2016

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn reicht in Großstädten oft nicht zum Leben

 

Auch nach der Erhöhung des Mindestlohns auf 8,84 Euro Anfang 2017 wird das Einkommen von Singles in Großstädten oft nicht zum Leben reichen: Vor allem wegen der hohen Mieten sind Geringverdiener trotz Vollzeitjob weiter auf ergänzende Hartz-IV-Leistungen angewiesen.

 

Danach müsste in München ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer einen Stundenlohn von 10,04 Euro erhalten, um aus dem Hartz-IV-Bezug zu rutschen, in Hamburg von 9,12 Euro, in Frankfurt/Main von 9,89 Euro, in Berlin von 8,97 Euro, in Köln von 9,24 Euro.

 

Quelle: Berliner Morgenpost online vom 03.12.2016

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  • WERKVERTRÄGE:

Rund 26.000 Betriebe nutzen On-Site-Werkverträge

 

Rund 26.000 Betriebe nutzten im vierten Quartal 2015 On-Site-Werkverträge, also Werkverträge zwischen Betrieben, bei denen die Arbeiten auf dem Betriebsgelände des Auftraggebers ausgeführt werden. Sie betrafen etwa 212.000 Beschäftigte.

 

On-Site-Werkverträge sind in allen Wirtschaftsbereichen zu finden, wobei es die meisten dieser Verträge im Bereich Ernährung/Textil/Bekleidung/Möbel gibt, gefolgt vom Baugewerbe und dem Bereich Information und Kommunikation.

 

Quelle: IAB-Presseinformation vom 02.12.2016

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  • TEILZEITARBEIT:

Mehr Zeit - aber deutlich weniger Rente

 

Wer Vollzeit arbeitet und sich um Kinder oder Eltern kümmern muss, ist häufig überlastet. Die Lösung: in Teilzeit zu arbeiten. (...) Doch die Reduzierung hat nicht nur Auswirkungen auf die Höhe des Gehalts - sondern auch auf Rente und Steuern.

 

Wer sich für Teilzeitarbeit entscheidet, muss später mit erheblich weniger Rente rechnen, sagt Annette Fresdorf, Rentenberaterin (...). Ein Durchschnittsverdiener, der zehn Jahre vor der Rente halbtags arbeitet, muss im Monat mit rund 150 Euro weniger rechnen.

 

Quelle: Deutschlandfunk.de vom 02.12.2016

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  • CROWDWORKING:

Auch Crowdworking braucht Spielregeln

 

Die neue Beschäftigungsform wirft eine Vielzahl von arbeitsrechtlichen Problemen auf, die jedes Unternehmen bei Auftragsvergabe kennen sollte. So ist ein externer Crowdworker in den meisten Fällen rechtlich als Selbstständiger und nicht als Arbeitnehmer einzuordnen.

 

Begründet der Vertrag mit dem Crowdworker aber eine persönliche Abhängigkeit vom Auftraggeber, ist die Annahme eines Arbeitsverhältnisses mit entsprechenden Rechten möglich. Dies gilt insbesondere dann, wenn Weisungen im Vertrag vorweggenommen werden.

 

Quelle: Lebensmittelzeitung.net vom 02.12.2016

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  • LEIHARBEIT:

Habemus Tarifabschluss. Für die Leiharbeit. Das gefällt nicht jedem

 

Die Leiharbeit an sich ist sehr umstritten und oft Synonym für schlechte Arbeitsbedingungen. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass die DGB-Gewerkschaften, die da mit den Leiharbeitsfirmen verhandeln, immer wieder genau dafür kritisiert werden, dass sie das überhaupt noch machen.

 

Ganz offensichtlich haben wir es mit einem Sonderfall zu tun, wie überhaupt Leiharbeit eine ganz eigene und besondere Form der Beschäftigung ist. Man kann das alles nur historisch verstehen.

 

Quelle: Aktuelle Sozialpolitik, Blogeintrag vom 01.12.2016

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  • TEILZEITARBEIT:

Vater, Vorgesetzter - und in Teilzeit

 

Führungskräfte schrauben nur selten ihr Arbeitspensum runter, wenn sie Eltern werden. Das gilt vor allem für die Männer. Ein paar Ausnahmen gibt’s aber doch.

 

Auch unter Führungskräften gebe es Fälle von Vätern, die nach dem Baby Elternzeit nehmen oder auf Teilzeit gehen. Bloß: „Laut sagen will das fast niemand“, weiß Baisch. Mal fürchteten diese Väter, als schwach zu gelten, mal fürchteten die Unternehmen eine allzu offene Abkehr von der Präsenzkultur.

 

Quelle: FAZ.net vom 01.12.2016