ARCHIV - DEZEMBER 2015


  • BEFRISTUNG:

Wissenschaftsjobs sind am unsichersten

 

Der öffentliche Dienst bietet speziell jüngeren Beschäftigten seltener eine sichere Berufsperspektive als die Privatwirtschaft, weil er öfter auf befristete Anstellungen setzt – besonders die Wissenschaft. Dies stellen Arbeitsmarktforscher in einer großen Studie fest.

 

Das Klischee, wonach der öffentliche Dienst ein Hort sicherer Arbeitsplätze und damit ein besserer Arbeitgeber als die Privatwirtschaft sei, ist endgültig widerlegt, denn befristete Arbeitsverträge und unsichere Perspektiven spielen bei öffentlichen Arbeitgebern eine größere Rolle als in der Privatwirtschaft.

(...)

Quelle: Stuttgarter-Zeitung.de vom 31.12.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Jörg Hofmann: "Massiver Sozialbetrug mit Werkverträgen"

 

Der Chef der IG Metall über die Reformpläne der großen Koalition, die 35-Stunden-Woche und die Lage bei Volkswagen.

 

"Bei Logistikern und Industriedienstleistern ist etwa jeder Dritte per Werkvertrag beschäftigt. Bei Entwicklungsdienstleistern jeder Fünfte. Weil wir die Leiharbeit mit den Branchenzuschlägen unattraktiv gemacht haben, nutzen die Firmen nun Werkverträge, um die Löhne systematisch zu drücken und Stammbelegschaften abzubauen."

(...)

Quelle: RP online vom 31.12.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Unternehmen verteidigen Lohndrückerei per Werkvertrag

 

Die Konzern- und Unternehmenslobby macht gegen Pläne für neue Regeln bei der Leiharbeit und bei Werkverträgen Front. Angeblich geht es um Bürokratie - doch in Wahrheit geht es darum, ein Modell der Lohndrückerei zu erhalten.

 

Mit Werkverträgen vergeben Unternehmen oft Aufträge an Fremdfirmen, etwa die Wartung der IT-Technik. Vorgesehen sind Kriterien zur Abgrenzung der Werk- von normalen Arbeitsverträgen.

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Quelle: neues deutschland online vom 31.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Rückblick und Blick nach vorne: Der Mindestlohn. Von Horrorszenarien am Jahresanfang über einen offensichtlich mindestlohnresistenten Arbeitsmarkt hin zur Quo vadis-Frage im kommenden Jahr

 

(...) wenn wir uns zurückerinnern (...), dann war die veröffentlichte Debatte geprägt von einem dieser typisch deutschen Entweder-Oder-Formationen. Entweder der Mindestlohn als "Jobkiller" (...). Oder aber auf der anderen Seite der Mindestlohn als Rettung vor dem "working poor"-Dasein.

 

Wie immer im Spiel gibt es auch die Nachdenklichen, die zwischen den Welten des Schwarz oder Weiß pendeln und deren skeptische Sichtweise durch die folgende Ambivalenz angerissen werden kann:

(...)

Quelle: Aktuelle Sozialpolitik, Blogeintrag vom 30.12.2015

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  • BEFRISTUNG:

Viele befristete Arbeitsverhältnisse im öffentlichen Dienst

 

Befristete Arbeitsverträge spielen im öffentlichen Dienst eine größere Rolle als in der Privatwirtschaft, insbesondere bei der Einstellungspraxis. Die Befristungsquoten im Arbeitnehmerbereich liegen zwischen 8,2 in Kommunen, 11,3 Prozent beim Bund und 12,3 Prozent in den Ländern.

 

Dies sind die Ergebnisse der aktuellen Studie zur Befristungspraxis im öffentlichen Dienst, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am 29. Dezember 2015 veröffentlicht hat.

(...)

Quelle: Haufe.de vom 30.12.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Gesetzentwurf zu Zeitarbeit und Werkverträge angekündigt

 

Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) wird ihr umstrittenes Gesetz zur Neuregelung von Zeitarbeit und Werkverträgen Anfang 2016 auf den Weg bringen. „Es ist fest vereinbart, dass der Gesetzentwurf im Januar in die Ressortabstimmung geht“, sagte Nahles der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“.

 

Nahles betonte, sie wolle nicht die Werkverträge abschaffen, aber sie wolle, dass diese sauber seien und nicht massenhaft missbräuchlich eingesetzt würden – „nicht nur in der Fleischindustrie, sondern leider auch in der Metallindustrie und anderen Branchen“.

(...)

Quelle: newsburger.de vom 30.12.2015

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  • TEILZEITARBEIT:

Uni-Institut: Neue Studie zur Einkommensungleichheit

 

Viele Haushalte rutschen wegen unfreiwilliger Teilzeitarbeit statt angestrebter Vollzeit in die unterste Einkommensschicht ab. (...) Das zeigen Untersuchungen des Instituts Arbeit und Qualifikation Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen.

 

"Die Arbeitszeiten sind zunehmend ungleich verteilt", stellt IAQ-Direktor Prof. Dr. Gerhard Bosch fest. Vor allem in den unteren Einkommensschichten hat die Vollzeitbeschäftigung abgenommen. Hier haben nur noch 42 Prozent der Haushalte einen Vollverdiener.

(...)

Quelle: RP online vom 30.12.2015

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  • TEILZEITARBEIT:

Die meisten Frauen arbeiten in Teilzeit

 

Im Kreis Warendorf haben Frauen die schlechteren Jobs. Die meisten arbeiten lediglich Teilzeit, haben nur einen Mini-Job oder sind Leiharbeiterinnen. 73 Prozent aller nicht-regulären Jobs im Landkreis wurden im vergangenen Jahr von Frauen erledigt.

 

Ganz anders sieht es dagegen bei den Vollzeit-Stellen aus: Dort lag der Frauenanteil bei 28 Prozent. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit.

(...)

Quelle: Die Glocke online vom 30.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Die verkündete Katastrophe blieb aus – dafür wuchs die Zahl der Vollzeitstellen um 38.000

 

Mit dem Jahr 2015 geht auch das erste Jahr seit Einführung des Mindestlohnes zu Ende. Mit harten Bandagen versuchten noch 2014 einige Akteure, den Mindestlohn in Sachsen zu verhindern. (...) Doch die beschworene Katastrophe blieb aus, stellt jetzt der sächsische Arbeitsminister fest.

 

Nach aktuellen Untersuchungen des Arbeitsministeriums profitieren im Freistaat Sachsen seit dem 1. Januar 2015 rund 250.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vom gesetzlichen Mindestlohn – das ist fast jeder vierte Berufstätige.

(...)

Quelle: Leipziger Internet Zeitung vom 29.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn vorerst akzeptiert

 

Die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns ist für die meisten Textil- und Bekleidungsanbieter offenbar glimpflicher vonstattengegangen als zunächst befürchtet. (...) Unternehmen und Branchenbeobachter bzw. Verbände hatten massiven Stellenabbau und eine Zunahme der Ladenschließungen (...) erwartet.

 

„Das Thema Mindestlohn ist weitgehend abgehakt“, sagt auch der Berater Jochen Riedel (...). „Die neuen Regelungen sind von den Händlern erst einmal angenommen worden.“

(...)

Quelle: Textilwirtschaft.de vom 29.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

BDA für weitreichende Ausnahmen vom gesetzlichen Mindestlohn

 

Die Arbeitgebervereinigung BDA hat weitreichende Ausnahmen vom gesetzlichen Mindestlohn gefordert. "Allen Menschen, die es am Arbeitsmarkt besonders schwer haben, (...) sollte zwölf Monate lang eine von den strikten Bedingungen des Mindestlohngesetzes befreite Beschäftigung ermöglicht werden", sagte ein BDA-Sprecher der "Berliner Zeitung".

 

Keinen Anspruch auf den Mindestlohn sollten demnach Menschen haben, "die noch nie gearbeitet haben, Langzeitarbeitslose und Personen ohne ausreichende Ausbildung oder ganz ohne Qualifikation". Diese Ausnahmen sollten generell gelten.

(...)

Quelle: Epoch Times online vom 29.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn bringt keine Jobverluste

 

Die Ängste der Wirtschaft waren groß. Doch ein Jahr nach Einführung des Mindestlohns lässt sich feststellen: Der Arbeitsmarkt ist in bester Verfassung, die befürchtete Vernichtung von Arbeitsplätzen findet nicht statt.

 

Tatsächlich präsentiert sich der deutsche Arbeitsmarkt knapp zwölf Monate nach dem Mindestlohnstart in bester Verfassung. (...) Laut IAB stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze im Jahresverlauf auf zuletzt 31,35 Millionen. Für 2016 rechnen die Forscher des IAB mit weiteren 550 000 Stellen.

(...)

Quelle: FR online vom 28.12.2015

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  • GERINGVERDIENER:

Arm trotz Arbeit

 

Jeder vierte Erwerbstätige in Deutschland kann nach eigenen Angaben unerwartete Ausgaben in Höhe von 980 Euro nicht bestreiten. Das geht aus einer Datenübersicht des Statistischen Bundesamtes hervor, die unserer Zeitung vorliegt.

 

So haben rund 1,8 Millionen Erwerbstätige Schwierigkeiten, ihre Miete oder Rechnungen etwa für Strom und Gas zu bezahlen. Fast 1,5 Millionen verzichten wegen finanzieller Engpässe auf ein angemessenes Heizen ihrer Wohnung. Etwa zwei Millionen können sich an jedem zweiten Tag keine vollwertige Mahlzeit leisten.

(...)

Quelle: Westdeutsche Zeitung online vom 28.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Verdi fordert Erhöhung auf 10 Euro

 

Verdi-Landeschefin Leni Breymaier pocht auf eine Erhöhung des Mindestlohns auf 10 Euro. „In Baden-Württemberg kann man von den aktuell geltenden 8,50 Euro pro Stunde Vollzeit-Arbeit nicht leben, das ist zu wenig“, sagte Breymaier der Deutschen Presse-Agentur.

 

„Menschen, die Vollzeit arbeiten, sollen nicht am Ende des Monats zum Amt laufen, um sich ihr Geld aufstocken lassen zu müssen - dadurch subventionieren wir Steuerzahler Firmen, die auf Niedriglöhne setzen.“

(...)

Quelle: Stuttgarter-Zeitung.de vom 28.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Ein Jahr Mindestlohn - geht doch!

 

Mit Prognosen kann man ganz schön danebenliegen - erst recht, wenn dabei eigene Vorurteile mitschwingen. Dies zeigt sich nun auch ein Jahr nach Einführung des Mindestlohns in Deutschland.

 

Bei denjenigen, die die gesetzliche Untergrenze von 8,50 Euro pro Stunde schon immer für Teufelszeug hielten, fielen die Schreckensszenarien besonders düster aus. (...) Zwölf Monate später ist klar: Das große Jobsterben ist nicht eingetreten.

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Quelle: Süddeutsche.de vom 27.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Ein Jahr Mindestlohn - eine Bestandsaufnahme

 

Führende Wirtschaftsexperten haben nach der Einführung des Mindestlohns in Deutschland eine Krise in vielen Branchen prophezeit. Davon kann nach einem Jahr aber keine Rede sein. Eine Branchenübersicht.

 

„Nennenswerte Einbrüche auf dem Arbeitsmarkt hat es 2015 definitiv nicht gegeben“, sagt Joachim Möller, Direktor des bundeseigenen Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. Möller Wort sind, gelinde gesagt, untertrieben.

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Quelle: Mitteldeutsche Zeitung online vom 27.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

"Wir haben die Jobverluste unterschätzt"

 

Vor einem Jahr wurde der Mindestlohn in Deutschland eingeführt. Über seine Wirkung streiten bis heute die Ökonomen – unter anderem Hans-Werner Sinn.

 

(...) sehen sich die Befürworter bestätigt, sie verweisen auf die weiterhin robuste Beschäftigungsentwicklung. Die Mahner ihrerseits sehen sich aber keineswegs widerlegt. "Der Wegfall von circa 170.000 bis 180.000 Minijobs in diesem Jahr wäre uns erspart geblieben", sagt etwa Hans-Werner Sinn, der Präsident des ifo-Instituts in München.

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Quelle: Welt online vom 27.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Arbeitsagentur-Chef will den Mindestlohn für Flüchtlinge

 

Der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, hat sich gegen eine Aufweichung des Mindestlohns für Flüchtlinge ausgesprochen.

 

Unternehmer sollten sich daher nicht die Frage stellen, „Was kann ich am Mindestlohn drehen?“, sondern fragen, „Was kann ich unter den gegebenen Rahmenbedingungen unternehmen, Menschen in den Arbeitsmarkt zu bringen?“

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Quelle: FAZ.net vom 25.12.2015

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE:

Grüne fordern Mindesthonorar für Selbstständige

 

In einem Positionspapier machen Abgeordnete der Grünen Vorschläge zur digitalen Arbeitswelt. Analog zum Mindestlohn für Angestellte fordern die Grünen eine gesicherte Vergütungsbasis für Selbstständige.

 

„Dumpinghonorare dürfen in der modernen Arbeitswelt keinen Platz haben“, heißt es in dem Papier (...). Studien hätten gezeigt, dass im Jahr 2012 fast ein Drittel der 2,5 Millionen Solo-Selbstständigen in Deutschland weniger als 8,50 Euro pro Stunde verdienten.

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Quelle: Stuttgarter-Zeitung.de vom 24.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Was hat der Mindestlohn gebracht?

 

Ein Jahr nach seiner Einführung nimmt die Debatte um den Mindestlohn wieder Fahrt auf. Was hat er gebracht? Wie geht es weiter? Die Ansichten über die Lohnuntergrenze gehen nach wie vor weit auseinander.

 

Für die einen war der Mindestlohn ein historischer Schritt zu mehr Gerechtigkeit, für die anderen ein historischer Fehler mit verheerenden Wirkungen. Hunderttausende Jobs würden wegfallen, warnten einige Wirtschaftsinstitute.

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Quelle: Stuttgarter Nachrichten online vom 23.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

"Die Verkünder von Horrorszenarien am Arbeitsmarkt sind blamiert"

 

Zum Jahreswechsel wird das deutsche Mindestlohngesetz ein Jahr alt - ein guter Zeitpunkt, um eine Zwischenbilanz zu ziehen. Ein erstes Fazit: Die Gegner der arbeitnehmerfreundlichen Regelung haben sich getäuscht. Doch Skepsis bleibt.

 

Für die Befürworter war der Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde ein historischer Schritt zu mehr Gerechtigkeit. Tatsächlich sind die Effekte auf den Jobmarkt eher positiv. Der Arbeitsmarktexperte des gewerkschaftsnahen Forschungsinstituts WSI, Thorsten Schulten, betont: "Die Verkünder von Horrorszenarien sind blamiert."

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Quelle: T-Online.de vom 23.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Arbeitgeber gegen Mindestlohn von neun Euro

 

Ein Jahr nach Einführung des Mindestlohns haben die Arbeitgeber Forderungen nach einer kräftigen Erhöhung zurückgewiesen. So sei etwa eine Anhebung auf neun Euro illusorisch, heißt es vom Arbeitgeberverband BDA.

 

Die Lohnuntergrenze von 8,50 Euro gilt seit Anfang des Jahres. Beraten wird die Weiterentwicklung in der Mindestlohnkommission, in der Vertreter der Arbeitgeber und der Gewerkschaften sitzen.

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Quelle: Berliner Zeitung online vom 23.12.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Zeitarbeit und Werkverträge: Der erste Reformentwurf wird nachgebessert

 

Ursprünglich sollte das Kabinett bereits vergangene Woche die Reform von Zeitarbeit und Werkverträgen beschließen. Stattdessen diskutierten Spitzenvertreter der Regierung, Wirtschaft und Gewerkschaften über die Schwächen des Referentenentwurfs.

 

Neue Ergebnisse scheint der Gesprächskreis jedoch nicht hervorgebracht zu haben. Beim Thema "Leiharbeit" liege man gar nicht mehr so weit auseinander, wie es – laut Bericht des Handelsblatts – nach dem Treffen verlautete. Gesprächsbedarf gebe es dagegen noch beim geplanten Kriterienkatalog zur Abgrenzung von Werk- zu Arbeitsverträgen.

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Quelle: Haufe.de vom 22.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Ein Jahr Mindestlohn: Streit neu entbrannt

 

Vor einem Jahr wurde in Deutschland der Mindestlohn eingeführt. Jetzt ist der alte Streit über die Lohngrenze von 8,50 Euro neu entbrannt – diesmal liefern sich Ökonomen eine hitzige Diskussion. Grund ist der Zuzug hunderttausender Flüchtlinge.

 

Dass Wirtschaftswissenschaftler in der Frage des Mindestlohnes alles andere als einer Meinung sind, ist nicht neu. Schon in den Jahren vor der Einführung konnten sich selbst die Wirtschaftsweisen nie auf eine einheitliche Linie verständigen.

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Quelle: Merkur.de vom 22.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Ein Jahr Mindestlohn: Mehr reguläre Beschäftigung gerade in Niedriglohnbranchen

 

Auch nach knapp einem Jahr hat der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland unter dem Strich keine negativen Arbeitsmarkteffekte gebracht. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist im Gegenteil spürbar gestiegen, und zwar gerade in traditionellen Niedriglohnbranchen.

 

Das zeigen die neuesten vorliegenden Daten aus der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit, die Dr. Thorsten Schulten, Mindestlohnexperte des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung ausgewertet hat.

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Quelle: Pressemitteilung der Hans-Böckler-Stiftung vom 21.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn lässt Löhne deutlich steigen

 

Der Mindestlohn und die geringe Inflation machen es möglich: Die Realeinkommen steigen in diesem Jahr um mehr als zwei Prozent. Und der Mindestlohn hat offenbar keine Jobs gekostet.

 

Bemerkenswert ist dabei vor allem der überdurchschnittliche Verdienstzuwachs bei Beschäftigten, die deutlich weniger als der Durchschnitt verdienen. (...) Die Statistiker wollen sich zwar nicht dazu äußern, in welchem Umfang hier der Anfang des Jahres eingeführte Mindeststundenlohn von 8,50 Euro durchschlägt. Doch diese Erklärung ist naheliegend.

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Quelle: Tagesspiegel online vom 21.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Ein Jahr Mindestlohn

 

Knapp ein Jahr nach der Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes hat der Deutsche Gewerkschaftsbund eine positive Bilanz gezogen. Arbeitnehmer in MV sind einer Untersuchung des DGB Nord zufolge zusammen mit den Sachsen bundesweit die größten Profiteure der seit 1. Januar 2015 geltenden Lohnuntergrenze von 8,50 Euro.

 

Die Lohnzuwächse in MV lagen bei den Ungelernten bei beachtlichen 9,7 Prozent, heißt es in der Studie. Bei den Frauen sei die Zunahme mit 10,7 Prozent noch stärker gewesen. Diese Zahlen machten deutlich, mit welch niedrigen Löhnen Beschäftigte im Nordosten zuvor abgespeist worden seien.

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Quelle: SVZ.de vom 21.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn hilft in München nicht

 

Rund 41 000 Haushalte in München sind auf Grundsicherung für Arbeitssuchende angewiesen. (...) Hartz IV gibt es aber auch dann, wenn das Arbeitseinkommen nicht zum Lebensunterhalt reicht. Die Geschäftsführerin des Münchner Jobcenters, Anette Farrenkopf, nennt die Ursachen.

 

Wie kann es sein, dass Menschen, die Vollzeit arbeiten, trotz Mindestlohn auf staatliche Unterstützung angewiesen sind?  - "Betroffen sind überwiegend größere Familien, Alleinerziehende und natürlich wieder ungelernte Arbeitskräfte. Dabei spielt natürlich das Mietniveau in München eine ganz große Rolle".

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Quelle: Süddeutsche.de vom 20.12.2015

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  • BEFRISTUNG:

Jeder fünfte Mitarbeiter hat einen Zeitvertrag

 

Die zeitlich befristeten Arbeitsverträge beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) haben sich in diesem Jahr mehr als verdoppelt. Von den knapp 900 zusätzlichen Vollzeitstellen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise wurden 307, und damit rund ein Drittel, befristet, ergab eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag an das Innenministerium.

 

Laut Ministerium sind 575 von derzeit 3078 Beschäftigten befristet angestellt, das ist jeder fünfte Mitarbeiter. In den letzten neun Jahren hat sich die Zahl der Befristungen verachtfacht.

(...)

Quelle: Welt online vom 19.12.2015

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  • PREKARISIERUNG:

Einkommen werden immer unsicherer

 

Der deutsche Arbeitsmarkt hat sich über die Jahrzehnte massiv verändert – und mit ihm die Einkommen. Sie sind deutlich ungleicher und instabiler geworden. (...) Früher konnten sich Beschäftigte eher auf ein stabiles Einkommen verlassen.

 

Über die Jahrzehnte hinweg zeigt sich insofern ein ähnliches Schema, als die Ungleichheit in jeder Generation im Laufe des Lebenszyklus größer wird. Instabilität ist den Berechnungen zufolge vor allem zu Beginn und am Ende des Berufslebens verbreitet.

(...)

Quelle: Böckler Impuls, Nr. 20/2015

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  • BEFRISTUNG:

Hurra, die prekäre Beschäftigung ist gesichert

 

Das Gesetz über akademische Zeitverträge wird reformiert. Das Ende des Wissenschaftsprekariats? Nein. Gebraucht werden: Professuren. Es kommen: schwammige Regeln.

 

Und das Gesetz ist nicht nur schwammig, sondern voll von Ausnahmeregelungen für die Laufzeiten. (...) Gleichzeitig beseitigt das Gesetz nicht die Angst des wissenschaftlichen Prekariats, das mit Kettenverträgen immer wieder befristet angestellt wurde.

(...)

Quelle: Zeit online vom 18.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Ist der Mindestlohn ein Erfolg?

 

Für den Deutschen Gewerkschaftsbund in Frankfurt ist die Antwort auf diese Frage eindeutig: Die Beschäftigten im Niedriglohnbereich hätten deutlich mehr Geld in der Tasche als vorher. Die Industrie- und Handelskammer hingegen bleibt skeptisch.

 

Als einen „Riesenerfolg“ hat der Frankfurter DGB-Vorsitzende Harald Fiedler die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns vor einem Jahr bezeichnet. (...) Während die im Niedriglohnbereich Beschäftigten in den letzten Jahren von der allgemeinen Lohnerhöhung weitgehend abgekoppelt waren, habe ihnen der Mindestlohn „ein kräftiges Lohnplus“ beschert.

(...)

Quelle: FR-online vom 17.12.2015

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  • BEFRISTUNG:

Von einer befristeten Stelle zur nächsten

 

Heute soll der Bundestag das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) ändern. Es regelt, dass junge Wissenschaftler deutlich länger befristet angestellt werden als normale Arbeitnehmer.

 

Die geplante Reform soll nun zumindest extreme Kurzzeitverträge eindämmen. Künftig sollen Laufzeiten dem Ziel "angemessen" sein - etwa der Dauer einer Promotion -, oder der Dauer eines laufenden Drittmittelprojektes entsprechen, in der Regel sind das bis zu drei Jahre.

(...)

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung online vom 17.12.2015

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  • BEFRISTUNG:

Hungerlohn und kaum Perspektive

 

Die Grünen fordern bessere Arbeitsbedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs. „Es gibt zu wenig unbefristete Stellen und viel zu kurze Vertragslaufzeiten bei befristeten“, sagte die Landtagsabgeordnete Claudia Maicher.

 

„Vielerorts gibt es für Daueraufgaben keine Dauerstellen. Nur etwa zehn Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiter haben unbefristete Verträge“, sagte Maicher. Die Folgen davon seien Unsicherheit und fehlende Perspektiven.

(...)

Quelle: Sächsische Zeitung online vom 17.12.2015

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  • LEIHARBEIT:

Leiharbeiter als „Karussell-Kunden“

 

Arbeitgeber und Gewerkschaften kritisieren den Gesetzentwurf zur Zeitarbeit. Am Mittwoch versucht Kanzleramtschef Altmaier zu schlichten. (...) Das 33 Seiten umfassende Papier wird sowohl von den Arbeitgeber-Verbänden als auch von den Gewerkschaften abgelehnt.

 

Das Gespräch gehöre zum normalen Verlauf der Gesetzgebung, beschwichtigt ein Sprecher des Bundesarbeitsministeriums in Berlin gegenüber der Volksstimme. Der Gesetzentwurf befinde sich in der regierungsinternen Abstimmung.

(...)

Quelle: Volksstimme.de vom 16.12.2015

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  • BEFRISTUNG:

Mit Zeitverträgen abgespeist

 

Neun von zehn wissenschaftlichen Angestellten an deutschen Hochschulen werden mit einem Zeitvertrag abgespeist, über die Hälfte der Verträge läuft nicht einmal ein Jahr. Es ist gut, dass die große Koalition (...)  das Wissenschaftszeitvertragsgesetz novelliert.

 

Gut gemeint ist aber noch lange nicht gut gemacht. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung bleibt in entscheidenden Punkten zu vage und unbestimmt. So ist in dem Papier zwar der Grundsatz verankert, dass die Laufzeit von Zeitverträgen „angemessen“ sein müsse, eine verbindliche Untergrenze (...)  soll es aber nicht geben.

(...)

Quelle: Mittelbayerische online vom 16.12.2015

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  • BEFRISTUNG:

Gesetz soll prekäre Verhältnisse in der Wissenschaft beenden

 

Auch nach einer Reform des umstrittenen Gesetzes über Zeitverträge in der Wissenschaft befürchtet die Bildungsgewerkschaft GEW Unruhe an den deutschen Hochschulen. Wegen gesetzlicher Unklarheiten werde es zu juristischen Streitereien zwischen Nachwuchswissenschaftlern und Hochschulleitungen kommen, sagte der stellvertretende GEW-Vorsitzende Andreas Keller.

 

Der Bundestag verabschiedet an diesem Donnerstag das reformierte Wissenschaftszeitvertragsgesetz. Damit sollen die Karrierewege unterhalb der Professoren-Ebene künftig verlässlicher werden und prekäre Beschäftigungsverhältnisse seltener.

(...)

Quelle: Zeit online vom 16.12.2015

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  • LEIHARBEIT:

Für immer verliehen

 

In Sachsen-Anhalt gibt es mehr als 21000 Leiharbeiter. Ein fester Job springt für die meisten nicht heraus.

 

Günther Falk* fühlt sich wie ein Mitarbeiter zweiter Klasse. (...) Bis zu 700 Euro im Monat verdient er weniger als Kollegen, die in vergleichbarer Position fest angestellt sind. (...) Günther Falk sagt, ihm sei schon häufig eine Festanstellung versprochen worden. Doch noch immer sind seine Dienste (...) nur geliehen.

(...)

Quelle: Volksstimme.de vom 16.12.2015

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  • LEIHARBEIT:

Sparkurs bei Volkswagen: 600 Leiharbeiter in Sachsen fürchten um ihre Verträge

 

Volkswagen will bei seiner Luxuslimousine Phaeton sparen, das wiederum bedeutet für Hunderte Leiharbeiter eine unsichere Zukunft. Die Verträge von 600 Leiharbeitskollegen am Standort Zwickau sollen 2016 in zwei Stufen auslaufen.

 

Die Leiharbeiter in Zwickau hatten bei einer Versammlung von den Plänen erfahren - gut eine Woche vor Weihnachten. (...) VW-Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh sagte der "Emder Zeitung", der Vorstand spreche derzeit nur für die Stammbelegschaft von sicherer Beschäftigung.

(...)

Quelle: Spiegel online vom 15.12.2015

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  • LEIHARBEIT:

Nahles-Gesetz soll Ausbeutung von Leiharbeitern beenden

 

Mit einem Gesetz will die Bundesministerin für Arbeit und Soziales Andrea Nahles den Missbrauch bei Werkverträgen und Leiharbeit bekämpfen. Am Mittwoch soll es verabschiedet werden. Ein Blick in die Praxis zeigt: Das wird auch allerhöchste Zeit.

 

Gut zehn Jahre lang montierte Christian Graupner Vorder- und Hinterachsen bei Thyssen Krupp Automotive Systems (...). Mit einem Lohn von 1050 Euro Brutto fing er an. (...) Inzwischen ist sein Einkommen gestiegen, aber an seinem Status hat sich nichts geändert: Noch immer ist Graupner Leiharbeiter. „Jetzt schon über zwölf Jahre“, sagt er.

(...)

Quelle: vorwärts online vom 15.12.2015

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  • LEIHARBEIT:

Warum Leiharbeiter öfter krank sind als andere

 

Zeitarbeiter sind nach Angaben des Arbeitsministeriums häufiger und länger krank als Beschäftigte aus anderen Berufszweigen. (...) Die Tätigkeit von Zeitarbeitern sei im Vergleich häufiger körperlich anstrengend und monoton.

 

Offenbar geht Leiharbeit wortwörtlich auf die die Knochen: Denn "relativ ausgeprägte Differenzen" gebe es insbesondere bei Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems. (...) Auch die Verletzungsgefahr ist größer: Bei Beschäftigten in der Zeitarbeit sind es 2,44 Tage, verglichen mit 1,54 Tagen in den anderen Branchen insgesamt.

(...)

Quelle: Welt online vom 15.12.2015

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  • BEFRISTUNG:

Aus der "Generation Praktikum" wurde die "Befristete Generation"

 

Jugendliche haben nach wie vor Lust auf Familie - das geht aus der mittlerweile 17. Shell-Studie hervor. Sie wünschen sich zuallererst einen sicheren Arbeitsplatz, streben gute Schul- und Berufsabschlüsse an, wollen sorgenfrei leben und dafür auch genug Geld verdienen.

 

Aber aus der „Generation Praktikum" ist mittlerweile die „Befristete Generation" geworden. Viel zu viele junge Menschen landen nach ihrer Ausbildung in befristeten Arbeitsverhältnissen und hangeln sich von einer Befristung zur nächsten Befristung.

(...)

Quelle: Huffington Post vom 15.12.2015

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  • LEIHARBEIT:

Strengere Regulierung von Zeitarbeit – Reichen die Regelungen aus?

 

Längst wird die Leiharbeit nicht mehr nur als kurzfristiger Flexibilitätspuffer genutzt. Sie wird strategisch zur Senkung von Personalkosten und zur Sicherung der Profitabilität eingesetzt. (...) Zu Recht hat die Große Koalition im Koalitionsvertrag 2013 gesetzliche Regelungen angekündigt.

 

Die Frage ist: Reichen die Regelungen aus, um die Probleme auszuräumen? Zweifel sind erlaubt: Auch künftig können Dauerarbeitsplätze trotz 18-Monate-Regelung mit Leiharbeitskräften besetzt werden, ein Personalkarussell bleibt möglich.

(...)

Quelle: Wirtschaftsdienst, Nr. 12/2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Werkverträge: Arbeitsmarktpolitik von gestern

 

Andrea Nahles Gesetzentwurf zur Regulierung von Zeitarbeit und Werkverträgen atmet den Geist einer rückwärts gewandten Regulierungsagenda. Will man die Industrie 4.0 fördern oder hemmen? Ein Kommentar.

 

Der erste Entwurf (...), den ihr Haus im November nach einer monatelangen Hängepartie in Umlauf brachte, bedeutet so ziemlich genau das Gegenteil von dem, was Deutschland als Treibstoff für den Arbeitsmarkt von morgen braucht.

(...)

Quelle: FAZ.net vom 15.12.2015

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  • CROWDWORKING:

Neuland in der Crowd

 

IG Metall und ver.di wollen Crowdworker und Soloselbstständige organisieren, in den boomenden digitalen Branchen wie auch in etablierten Unternehmen. Wie kann das funktionieren?

 

"Crowdworking ist eine neue Form, Arbeit zu organisieren, die uns immer öfter in unseren Betrieben begegnet", sagt Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall, „deshalb müssen wir sie als Gewerkschaft so früh wie möglich gestalten.“

(...)

Quelle: einblick 22/2015 online vom 14.12.2015

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  • LEIHARBEIT:

Regierung kennt die Folgen von Leiharbeit nicht

 

Welche gesundheitlichen Risiken durch Leiharbeit entstehen, weiß die Bundesregierung überwiegend nicht. In der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linken-Fraktion dominiert die Antwort "Daten liegen nicht vor".

 

Aus dem Gesundheitsbericht der Techniker Kasse 2013 geht hervor, dass bei Beschäftigten der Leiharbeitsbranche 18 Fehltage je Versichertenjahr registriert wurden. Bei den übrigen Beschäftigen waren es 13 Tage.

(...)

Quelle: Ärzte Zeitung online vom 14.12.2015

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  • LEIHARBEIT:

Vom Lohn bis zur Kündigungsfrist - Rechte von Leiharbeitern

 

Zeitarbeit boomt. Den Unternehmen bringt die flexible Beschäftigung viele Vorteile. Für die Leiharbeitnehmer sieht es in der Regel weniger rosig aus.

 

«Ob Lohn, Zufriedenheit, Beschäftigungssicherheit oder -dauer: Leiharbeiter schneiden in all diesen Bereichen schlechter ab als andere Arbeitnehmer», kritisiert Toralf Pusch von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.

(...)

Quelle: FR-online vom 14.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Wirtschaftsforscher schlägt Lohnsubventionen für Flüchtlinge vor

 

Der Ökonom Dennis Snower schlägt vor, Flüchtlinge mit staatlichen Lohnsubventionen über Beschäftigungsgutscheine leichter in Arbeit zu bringen. „Damit sinken die Kosten für den Arbeitgeber“, sagte der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft.

 

„Der Unternehmer kann den Mindestlohn zahlen und hat dennoch niedrigere Kosten für eine begrenzte Zeit, in der sich der Flüchtling einarbeiten kann.“ (...) Relevante Verdrängungseffekte zulasten von Einheimischen seien allenfalls in geringem Ausmaß zu erwarten.

(...)

Quelle: FAZ.net vom 14.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Das Paradox des Mindestlohns

 

Die Lohnuntergrenze enthält für Flüchtlinge eine Botschaft: Sie müssen sich qualifizieren. (...) Und hier könnte der gesetzliche Mindestlohn als Markteintrittsschranke eine positive Seite entfalten. Er verhindert, dass Flüchtlinge auf eine Berufsausbildung verzichten und stattdessen einfache Arbeiten für fünf oder sechs Euro je Stunde verrichten.

 

So paradox es klingt: Der Mindestlohn übernimmt in diesem Fall eine Steuerungsfunktion, um Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt auszutarieren. Er steigert den Anreiz, zu lernen und sich zu qualifizieren.

(...)

Quelle: Süddeutsche.de vom 13.12.2015

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  • LEIHARBEIT:

Merkel will bei Streit um Leiharbeit schlichten

 

Mit ihrem Vorstoß zur Neuregelung von Leiharbeit und Werkverträgen hat Arbeitsminsiterin Andrea Nahles (SPD) für Streit gesorgt. Am Mittwoch lädt daher Kanzlerin Angela Merkel (CDU) die Konfliktparteien zum Spitzengespräch ins Kanzleramt.

 

Neben Nahles werden auch Spitzenvertreter des DGB, der großen Einzelgewerkschaften sowie der Arbeitgeber an dem Treffen teilnehmen. (...) Merkel hatte jüngst auf einer Unternehmertagung in Berlin versprochen, sich für Änderungen an dem umstrittenen Gesetzentwurf einzusetzen.

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Quelle: T-Online.de vom 12.12.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Regeln für Werkverträge

 

Wenn sich Missbrauch breit macht, muss der Gesetzgeber einschreiten. Daran, dass der Wettbewerb nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird, sollten auch alle anständigen Arbeitgeber ein Interesse haben.

 

In fast allen Branchen, ob in der Automobilindustrie, in der Fleischwirtschaft oder in Krankenhäusern – überall werden immer mehr Werkverträge eingesetzt und oft auch missbraucht. Und damit werden leider auch Arbeitnehmerrechte ausgehöhlt. Das gilt es zu verhindern.

(...)

Quelle: FR online vom 11.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Löhne dank Mindestlohn um bis zu 4,8 Prozent höher

 

Löhne ungelernter Arbeitskräfte in Rheinland-Pfalz sind nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) mit dem Mindestlohn im zweiten Quartal 2015 um 4,8 Prozent gestiegen - stärker als bundesweit.

 

Für ungelernte Frauen sei der Lohn im Vergleich zum zweiten Quartal 2014 mit 5,1 Prozent noch deutlicher gewachsen. Bundesweit stiegen diese Entgelte um 3,3 Prozent.

(...)

Quelle: FAZ.net vom 11.12.2015

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  • LEIHARBEIT:

Leihweise schuften

 

Der Entwurf für ein neues Werkvertragsgesetz würde nur einer Minderheit von outgesourcten Arbeitnehmern zugute kommen. Dennoch wird auch dieser Entwurf in der jetzigen Form wohl nicht zum Gesetz.

 

Eigentlich sollte der Entwurf im Dezember von der Regierung beschlossen und dann im kommenden Jahr dem Bundestag vorgelegt werden, um schließlich Anfang 2017 in Kraft zu treten. Doch es könnte sein, dass es dazu nicht kommt. Nach Presseberichten schickte das Kanzleramt den Entwurf zurück und forderte eine Überarbeitung.

(...)

Quelle: Jungle World online vom 10.12.2015

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  • BEFRISTUNG:

Studenten gegen Befristung

 

Wissenschaftliche Stellen an Universitäten und Forschungseinrichtungen sollen nicht mehr so stark befristet werden können wie bisher. Das sieht ein Gesetzentwurf der Bundesregierung vor. Doch die Novelle des sogenannten Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) stößt auf Kritik.

 

„Der Entwurf geht nicht weit genug“, sagt Daniel Janke, Leiter des Referats für die Angelegenheiten studentischer Hilfskräfte an der Uni Würzburg. (...) So stört sich Janke daran, dass der Entwurf vorschreibt, dass die Beschäftigungsdauer der angestrebten Qualifizierung angemessen sein soll – was unter „angemessen“ zu verstehen ist, aber nicht definiert wird.

(...)

Quelle: Main Post online vom 09.12.2015

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE:

Zwei Fliegen mit einer Klappe

 

Die Idee eines Mindesthonorars verbindet den Schutz traditioneller Erwerbsarbeit mit neuer sozialer Absicherung im Digitalen Zeitalter. Ein Beitrag zur Debatte von Halina Wawzyniak.

 

In »neues deutschland« vom 25. September hat Dietmar Bartsch den Vorschlag für ein Mindesthonorar für Soloselbständige unterbreitet. Robert Gadegast hat am 9. November Einwände gegen diesen Vorschlag vorgebracht. (...) Auf den zweiten Blick gibt es viele Gemeinsamkeiten.

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Quelle: neues deutschland online vom 09.12.2015

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  • CROWDWORKING:

Crowdwork - Eine moderne Form der Heimarbeit?

 

In den letzten Jahren hat sich mit Crowdwork eine völlig neue Form der Arbeitsorganisation entwickelt, die die bestehenden Betriebsstrukturen aufbricht und dezentral organisiert ist.

 

Aus Sicht der Beschäftigten ergeben sich eine Menge wichtiger Fragen: Welche arbeitsrechtlichen Regelungen sind anwendbar? Wie sind diese neuen Vertragsformen juristisch einzuordnen und vor allem: Wo besteht Änderungsbedarf, um CrowdworkerInnen in der Zukunft gut abzusichern?

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Quelle: blog.arbeit-wirtschaft.at, Blogeintrag vom 09.12.2015

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  • PREKARISIERUNG:

Die Mitte der Arbeitnehmerschaft ist stabil

 

Die Chemiegewerkschaft kritisiert einen übertriebenen Fokus von Politik und Gewerkschaftsbund auf die prekären Jobs. Nun soll wieder die Mitte der Arbeitnehmer stärker in den Fokus gerückt werden. Munition liefert eine aufwendige Studie.

 

Jahrelang haben die Sozialpolitiker in Regierung, Parteien und Gewerkschaften ihren Blick verstärkt auf die unteren Randgruppen gerichtet – in der Sorge, dass die bürgerliche Mitte bröckelt. Damit soll Schluss sein, findet die Chemiegewerkschaft (IG BCE). „Entgegen mancher Einschätzung ist die Arbeitnehmermitte keineswegs erodiert“, sagt der Vorsitzende Michael Vassiliadis.

(...)

Quelle: Stuttgarter Zeitung online vom 08.12.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Nahles kämpft gegen Lohndumping und Kanzlerin

 

Kurz vor Weihnachten hat Bundesarbeitsministerin Nahles einen Gesetzentwurf zur strengeren Regulierung von Leiharbeit und Werkverträgen vorgelegt. Diesen Entwurf wird sie nun überarbeiten müssen - denn die Kanzlerin hat nein gesagt.

 

Das Bundeskanzleramt hat den Gesetzentwurf der Arbeitsministerin kurzerhand gestoppt. Die Begründung: Die Regelungen gingen weit über die Vereinbarungen im Koalitionsvertrag hinaus, und das gehe natürlich nicht, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Arbeitgebertag in Berlin versicherte.

(...)

Quelle: Deutschlandradio Kultur online vom 08.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Gewinner und Verlierer beim Mindestlohn

 

Seit knapp einem Jahr gilt er: Der Mindestlohn, für alle. Bis auf wenige Ausnahmen müssen Arbeitnehmer nun mindestens 8,50 Euro in der Stunde verdienen. Alle, die vor großen Arbeitsplatzverlusten gewarnt hatten, müssen nun eingestehen: so ist es nicht gekommen.

 

Dass der Deutsche Gewerkschaftsbund eine positive Bilanz zieht, dürfte wenig überraschen. (...) Doch auch Skeptiker äußern nur noch leise ihre Bedenken. (...) Nur die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) mag sich noch nicht zu einer positiven Bewertung durchringen.

(...)

Quelle: NDR.de vom 08.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Konjunkturboom trotz Unkenrufen

 

Seit fast zwölf Monaten sind 8,50 Euro pro Stunde das Minimum. Unkenrufen zum Trotz boomt zum Jahresende die Konjunktur. (...) Seit 23 Jahren war die Arbeitslosigkeit in einem November im Norden nicht mehr so niedrig wie 2015, heißt es seitens der Regionaldirektion Nord der Arbeitsagentur.

 

Gleiches gilt für den Kreis Pinneberg, wie Gerold Melson, Sprecher der Agentur für Arbeit Elmshorn, bestätigt. „Gravierende Auswirkungen des Mindestlohns auf die Entwicklung des Arbeitsmarkts in unserer Region sind aus Arbeitsmarktdaten nicht feststellbar“, so Melson.

(...)

Quelle: Pinneberger Tageblatt online vom 08.12.2015

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  • MINIJOBS:

Immer mehr Sachsen im Rentenalter arbeiten weiter

 

Rente genießen oder weiterarbeiten? Immer mehr Menschen haben auch in Sachsen als Rentner einen Job, um besser um die Runden zu kommen. Die Linken halten das für eine fatale Entwicklung.

 

Waren 2003 noch 21 495 Frauen und Männer im Alter von über 65 Jahren als Mini-Jobber registriert, lag ihre Zahl 2014 schon bei 36 110, wie die Zwickauer Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann (Linke) mitteilte. „Der weitaus überwiegende Teil der älteren Menschen dürfte nicht zum Spaß und Zeitvertreib weiter arbeiten, sondern aus finanzieller Not."

(...)

Quelle: Sächsische Zeitung online vom 08.12.2015

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  • PREKARISIERUNG:

Die Mittelschicht schrumpft - und kapselt sich ab

 

Die Einkommen der Deutschen liegen immer weiter auseinander. Selten war der Unterschied zwischen Arm und Reich so groß wie heute. (...) Es haben zwar mehr Menschen einen Job – aber einen, in dem sie nicht viel verdienen. Das spaltet die Gesellschaft.

 

Auch von der guten Wirtschaftsentwicklung profitieren in erster Linie die Wohlhabenden. An denen, die wenig verdienen, geht der Aufschwung vorbei. Der Gini-Koeffizient – das statistische Mittel für Ungleichverteilungen – misst momentan einen Wert, der um 15 Prozent höher ist als Anfang der 90er Jahre.

(...)

Quelle: Tagesspiegel online vom 06.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Demo in Butzbach: JVA soll Häftlingen Mindestlohn zahlen

 

Vor der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Butzbach haben Demonstranten am Samstag mehr Rechte für hessische Strafgefangene gefordert. (...) Die Demonstration richtete sich konkret gegen (...) die Haft- und Arbeitsbedingungen.

 

Die Hauptkritik richtet sich aber gegen die nach Meinung der Häftlinge und ihrer Unterstützer ungerechte Behandlung der Gefangenen in ihrer Rolle als Arbeitskräfte. Dem Netzwerk zufolge offenbart eine interne Aufstellung, dass die Gefangenen gerade einmal mit 0,32 Prozent an den Erlösen der Produktion von Hänge- und Trampolinmatten beteiligt seien.

(...)

Quelle: Hessenschau.de vom 05.12.2015

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  • LEIHARBEIT:

Geplante Reform des Arbeitsnehmerüberlassungsgesetzes erzeugt Kollateralschäden

 

Nach Angaben des Digitalverbandes Bitkom erschwert der neue Gesetzentwurf zu Arbeitnehmerüberlassung und Werkverträgen der Bundesregierung die Beschäftigung von IT-Experten. Besonders betroffen sind der Mittelstand und Start-Ups. Die Bitkom fordert Ausnahmeregelungen für die Digitalbranche.

 

"Maßnahmen gegen prekäre Arbeitsbedingungen und für gute Arbeit begrüßen wir sehr", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. IT-Spezialisten gehörten aber nicht zu den entsprechend gefährdeten Berufsgruppen.

(...)

Quelle: Informatik-aktuell.de vom 04.12.2015

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  • Minijobs:

Altersarmut: Immer mehr Rentner haben Minijob - auch in Bayern

 

Immer mehr Rentner in Deutschland verdienen etwas dazu. Laut der Bundesagentur für Arbeit haben in Deutschland 904.000 Menschen über 65 Jahre einen Minijob – das sind 75 Prozent mehr als noch vor zwölf Jahren.

 

In Niederbayern ist die Zahl um 84 Prozent gestiegen. Sozialverbände warnen vor steigender Altersarmut aufgrund des sinkenden Rentenniveaus.

(...)

Quelle: Passauer Neue Presse online vom 04.12.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Matthias Brümmer über Werkverträge: „Ausbeutung breitet sich aus“

 

Die Arbeitszeit-Aufzeichnung wird manipuliert. (...) Manche Werkvertragsarbeiter machen täglich Doppelschichten, bekommen aber nur acht Stunden bezahlt. Dazu kommen diverse Strafgelder.

 

Allein in den Schlachthöfen und Fleischbetrieben unserer Region Weser-Ems sind mehr als 10.000 Beschäftigte Werkvertragsarbeiter. Um Löhne und Sozialversicherungskosten zu drücken, arbeiten 70 bis 80 Prozent der Zerleger als Leiharbeiter oder mit Werkverträgen.

(...)

Quelle: taz.de vom 04.12.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

Kein Großangriff: Kritik an Gesetzentwurf zu Werkverträgen

 

Es ist stets dasselbe Spiel: Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) startet die Initiative für ein Reförmchen, das einige der schlimmsten Auswirkungen der von ihrer Partei verantworteten »Agenda 2010« zurückdrehen soll. Und schon schreien die Konzerne und ihre Lautsprecher in Politik und Medien Zeter und Mordio.

 

So war es beim Mindestlohn (...). Ähnlich soll es beim geplanten Gesetz zur Verhinderung des »Missbrauchs« von Werkverträgen und Leiharbeit laufen. Der von Nahles vorgelegte Entwurf wird gerade sturmreif geschossen.

(...)

Quelle: junge Welt online vom 04.12.2015

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  • WERKVERTRÄGE:

VW-Logistiker erkämpfen Tarifvertrag

 

Werkverträge an Kontraktlogistiker vergeben und so die Löhne drücken: Das ist ein beliebtes Vorgehen in der Automobilindustrie. In Wolfsburg haben Beschäftigte nun gezeigt, wie man diese Dumping-Strategie stoppt.

 

Rund 450 Beschäftigte beim Kontraktlogistiker CEVA Logistics erhalten ab kommendem Jahr mehr Geld und müssen zudem kürzer arbeiten. Die IG Metall hat bei dem Unternehmen einen Tarifabschluss erzielt. (...) Die Tarifbedingungen werden schrittweise an die der VW-Tochter AutoVision herangeführt.

(...)

Quelle: IG Metall online, Bericht vom 03.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn: Doch kein Jobkiller

 

Der Mindestlohn als Jobkiller – davor hatten Experten immer gewarnt. (...) Ein knappes Jahr nach Einführung des Mindestlohns in Deutschland zeigt sich: Die Lage am Arbeitsmarkt ist nicht desaströs, sondern phänomenal.

 

Nun haben nicht weniger, sondern weit mehr Menschen eine Arbeit als vor einem Jahr – rund 400.000 waren es im Oktober. Und schaut man nur auf diejenigen, die einen regulären, voll sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz gefunden haben, beträgt das Plus sogar 700.000.

(...)

Quelle: Zeit online vom 03.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn-Fahndung: Verdienen Taxifahrer zu wenig?

 

Bei Mindestlohn-Razzien im Taxigewerbe in Offenburg, Freiburg und Lörrach haben Fahnder der Finanzkontrolle Schwarzarbeit zahlreiche Verdachtsfälle gefunden. Untersucht wurden im Rahmen einer bundesweiten Schwerpunktkontrolle Ende vergangener Woche 73 Taxifirmen.

 

Nach anfänglicher Zurückhaltung nach Einführung des Mindestlohns hat Südbadens Zoll in der zweiten Jahreshälfte verstärkt Branchen durchleuchtet, die als anfällig für unerlaubte Niedriglöhne gelten – neben Taxifirmen die Gastronomie, Hotellerie, Paketdienste und Speditionen.

(...)

Quelle: Badische Zeitung online vom 02.12.2015

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  • GERINGVERDIENER:

Deutschland lässt seine Armen bei der Rente im Stich

 

Das deutsche Rentensystem sichert vor allem Geringverdiener nicht ausreichend gegen Altersarmut ab. Menschen mit kleinem Einkommen müssen hierzulande mit einer gesetzlichen Rente rechnen, die nur gut einem Viertel des Durchschnittseinkommens entspricht.

 

"Wer ohnehin schon wenig verdient, soll in der Rente einen möglichst großen Teil davon weiterhin bekommen", so beschreibt Monika Queisser, Rentenexpertin der OECD, das Prinzip. "Deutschland verfolgt diese Philosophie nicht; in Deutschland gibt es unter Rentnern keine Umverteilung nach Einkommen."

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Quelle: Welt online vom 01.12.2015

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  • BEFRISTUNG:

Was ist bei Befristungen "angemessen"?

 

Welcher Zeitraum ist angemessen, wenn es um befristete Verträge für Nachwuchswissenschaftler in der Qualifizierungsphase geht? Darüber wird seit Jahren gestritten, die Frage ist einer der Knackpunkte bei der Novelle des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes.

 

In den Änderungen zum Gesetzentwurf, die am Dienstag im Wissenschaftsausschuss des Bundestages beschlossen wurden (...), bleibt es bei der umstrittenen offenen Formulierung: Die Befristung von Verträgen auf sogenannten Haushaltsstellen sollen „dem angestrebten Qualifikationsziel angemessen“ sein. Die zulässige Dauer der Befristung bleibt also Auslegungssache.

(...)

Quelle: Tagesspiegel online vom 01.12.2015

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  • MINDESTLÖHNE:

Mindestlohn und Arbeitslosigkeit: Erfreulicher Irrtum, doch kein Grund zur Übertreibung

 

Das Kölner IW zählte zu den lautesten Mahnern in den vergangenen Jahren, wenn über die Einführung eines allgemeinen und gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland debattiert wurde. (...) Jetzt ist es offensichtlich: Der Mindestlohn hat den Arbeitsmarkt nicht ruiniert.

 

Der Mindestlohn hatte hierzulande in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte Ideologisierung erfahren: In vielen anderen westlichen Industrieländern längst etabliert, bekämpfte man ihn zwischen Kiel und Konstanz entweder als arbeitsmarktpolitisches Teufelszeug oder überhöhte ihn.

(...)

Quelle: Spiegel online vom 01.12.2015

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  • LEIHARBEIT:

Leiharbeiter leiden unter neuen Abrechnungstricks

 

Das „Netzwerk für Menschenwürde in der Arbeitswelt“ mit Beratungssitz in Cloppenburg schlägt Alarm: Die Zahl an Leiharbeitern, die um Hilfe bitten, weil sie um ihren Lohn betrogen wurden, steigt. Bis zu 20 Hilfesuchende kommen jeden Freitagabend zu Arbeitsrechtler Johannes Brinkhus.

 

Am Montag stellte Brinkhus bei einem Pressegespräch (...) klar, dass die Selbstverpflichtung der Schlachtindustrie in Niedersachsen für bessere Arbeitsbedingungen kaum etwas verändert habe. (...) Zwar werde (...) der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro auf den Lohnabrechnungen ausgewiesen, so Brinkhus, der Nachweis über die Anzahl der dafür geleisteten Stunden fehle jedoch.

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Quelle: NWZ online vom 01.12.2015

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  • LEIHARBEIT:

SPD ermahnt Union bei Leiharbeit zur Vertragstreue

 

Die SPD hat ihren Koalitionspartner Union ermahnt, auch bei Gegenwind aus der Wirtschaft bei Gesetzesvorhaben zu einmal getroffenen Vereinbarungen zu stehen.

 

"Wir erwarten von der Union, dass sie auch in der zweiten Halbzeit vertragstreu ist", sagte SPD-Vizechef Thorsten Schäfer-Gümbel (...). "Da bin ich mit Blick auf die aktuelle Debatte bei Leiharbeit und Werkverträgen nicht ganz sicher. Ich kann die Union nur eindringlich davor warnen, davon abzurücken."

(...)

Quelle: Reuters Deutschland online vom 01.12.2015

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  • CROWDWORKING:

Crowdworker – neue Helden der Arbeit oder digitale Taglöhner?

 

Hast du dich schon mal gefragt, wer die Produkte anpreist, die du im Netz findest? (...) Es sind Clickworker oder Microjobber, die sowas erledigen. (...) Die Clickworker kategorisieren, beantworten Fragen, erledigen Suchaufträge im Netz. Sie machen das, was man keinem Computer und auch keinem Roboter anvertrauen kann.

 

Immer mehr Internet-Anbieter machen sich die Crowd zunutze. Über Plattformen wie Clickworker, AppJobber oder MechanicalTurk vergeben sie ihre Aufträge an die Masse. Hinter den Plattformen stecken finanzkräftige Investoren (Clickworker) oder internationale Internetkonzerne.

(...)

Quelle: Aargauer Zeitung online vom 01.12.2015