NIEDRIGLÖHNE:
28/10/2014:
Die Armutsgefährdung von Erwerbstätigen ist erneut gestiegen
(von Markus Krüsemann)
Das Statistische Bundesamt (DESTATIS) hat heute Ergebnisse aus der jährlich EU-weit durchgeführten statistischen Erhebung „Leben in Europa“ vorgestellt. Laut Pressemitteilung sei der Anteil der armutsgefährdeten Personen (Anteil an Personen ab 16 Jahren, deren Einkommen auch nach Einbeziehung staatlicher Transferleistungen unterhalb eines errechneten Schwellenwerts - 60 Prozent des mittleren Einkommens - liegt) mit 16,1 Prozent der Bevölkerung oder rund 13 Millionen Menschen vom Berichtsjahr 2012 auf das Berichtsjahr 2013 unverändert geblieben.
Erneut gestiegen ist dagegen der Anteil der von Armut gefährdeten Erwerbstätigen. Laut Pressebericht habe die Armutsgefährdungsquote bei den überwiegend Erwerbstätigen ab 18 Jahren im Berichtsjahr 2013 (Erhebungsjahr 2012) bei 8,6 Prozent gelegen.
Einer von eurostat, der Statistikbehörde der EU zur Verfügung gestellten Tabelle lässt sich entnehmen, dass diese Quote im Berichtsjahr 2009 noch 6,8 Prozent betragen hat, um in den Folgejahren stetig anzusteigen (vgl. 17.10.2012).
Arbeits-Armutsgefährdungsquote in Deutschland: Anteil von Personen mit einem verfügbaren Äquivalenzeinkommen unter der
Armutsgefährdungsschwelle (in Prozent)
Die seit 2005 in Deutschland jährlich durchgeführte Erhebung „Leben in Europa“ stellt EU-weit vergleichbare amtliche Sozialindikatoren zu Armut und sozialer Ausgrenzung in Deutschland bereit. Für die Erhebung in 2013 sind 12.703 Haushalte mit insgesamt 22.585 Personen ab 16 Jahren zu ihren Einkommen und Lebensbedingungen befragt worden. Die Europäische Bezeichnung der Erhebung lautet EU-SILC (European Union Statistics on Income and Living Conditions).
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Quellen:
- Pressemitteilung Nr. 374 des Statist. Bundesamtes vom 28.10.2014
- Pressemitteilung Nr. 361 des Statist. Bundesamtes vom 25.10.2013
- Eurostat - Statistische Datenbank: Einkommensverteilung und monetäre Armut - Arbeitsarmut
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Markus Krüsemann ist Soziologe und Mitarbeiter am Institut für Regionalforschung in Göttingen.
