AUFSTOCKER:
04/05/2015:
Aufstockerzahl auch im 3. Quartal 2014 leicht zurückgegangen
(von Markus Krüsemann)
Seit Jahresbeginn zeigt sich bei den Aufstockern (Erwerbstätige, die ihr zu geringes Einkommen mit Arbeitslosengeld II-Zahlungen aufstocken müssen) ein durchgängiges Bild: ihre Zahl und auch ihr Anteil an allen Hartz IV-BezieherInnen sinken nur sehr langsam, was auch daran liegt, dass die Zahl der in Teilzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigten Aufstocker gegen den Trend weiter steigt. Daran hat sich auch im dritten Quartal 2014 nichts geändert.
Nach den kürzlich im Analytikreport zur Grundsicherung für Arbeitssuchende veröffentlichen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) sind im September 2014 gut 1,29 Millionen Aufstocker gezählt worden. Das sind annähernd 20.000 weniger als im Vorjahresmonat, was einem Rückgang von 1,5 Prozent entspricht. Der Anteil der Aufstocker an allen erwerbsfähigen LeistungsbezieherInnen ging im gleichen Zeitraum von 29,9 auf 29,7 Prozent zurück, da deren Zahl nur um knapp ein Prozent schrumpfte.
Aufstocker im September 2014 nach Beschäftigungsform
Der zahlenmäßig größte Rückgang ereignete sich im Beschäftigungssegment der Minijobs. Die Zahl dieser ausschließlich geringfügig beschäftigten Aufstocker ging um fast 16.000 zurück (-2,6 %). Auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig in Vollzeit Beschäftigten nahm um gut 8.700 Personen ab (-3,9 %).
Im Segment der Teilzeitbeschäftigten setzte sich der Negativtrend wie schon in den vorhergehenden Quartalen (siehe 31.10.2014 und 31.01.2015) weiter fort. Immer mehr von ihnen müssen ergänzende Leistungen in Anspruch nehmen. Diesmal stieg ihre Zahl um gut 8.700 Personen, ein Plus von 2,4 Prozent. Der Anteil der in Teilzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigten Aufstocker an allen BezieherInnen von Hartz IV-Leistungen stieg damit auf den bislang höchsten gemessenen Wert von 8,5 Prozent.
Damit stieg schließlich auch der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an allen erwerbstätigen LeistungsbezieherInnen weiter an, und zwar von 13,4 Prozent im September 2013 auf jetzt 13,5 Prozent.
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Markus Krüsemann ist Soziologe und Mitarbeiter am Institut für Regionalforschung in Göttingen.
