Tarifflucht

 

02/06/2014:

Immer weniger Beschäftigte arbeiten im Schutz eines Tarifvertrags

 


Für die Schaffung und den Erhalt guter, vernünftiger Arbeitsbedingungen ist die tarifvertraglich abgesicherte Regulierung von Beschäftigungsverhältnissen ein zentraler Einflussfaktor. Tarifverträge sind für viele Beschäftigte der Schutzschirm gegen Niedriglöhne, schlechte Arbeitsbedingungen und prekäre Beschäftigung. Der aber bekommt mit der anhaltenden Tarifflucht der Unternehmen immer größere Löcher.

Schon seit Mitte der 1990er Jahre steigt die Zahl der Beschäftigten stetig an, die in Betrieben ohne Tarifverträge arbeiten. Einer Meldung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge hat sich der Negativtrend nach 2012 (siehe 03.06.2013) auch im Jahr 2013 fortgesetzt. Zuletzt hätten bereits 40 Prozent der Beschäftigten im Westen und 53 Prozent im Osten in Betrieben ohne Tarifvertrag gearbeitet.

Nach weiteren Angaben des IAB hätten im Jahr 2013 noch rund 50 Prozent der Beschäftigten in Betrieben gearbeitet, für die ein Branchentarifvertrag gegolten habe. In Westdeutschland sei ihr Anteil an allen Beschäftigten von 70 Prozent im Jahr 1995 auf 52 Prozent zurückgegangen. In Ostdeutschland sei der entsprechende Anteil der Beschäftigten von 56 auf 35 Prozent gesunken. Gegenüber 2012 bedeute das einen Rückgang um jeweils einen Prozentpunkt. Für acht Prozent der Beschäftigten im Westen und zwölf Prozent im Osten habe 2013 ein zwischen Betrieb und Gewerkschaft abgeschlossener Firmentarifvertrag gegolten.

Die Angaben beruhen auf einer Auswertung von aktuellen Daten des IAB-Betriebspanels, einer jährlichen Befragung von mehr als 15.000 Betrieben.

Quellen:
IAB-Presseinformation vom 02.06.2014
lAB-Grafik zur Tarifbindung 2013
lAB-Grafik zur Tarifbindung 2012

 

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