ARCHIV - DEZEMBER 2018


  • TEILZEIT

Weniger Arbeitslose, aber mehr Teilzeitjobs in Niedersachsen

 

Nach Einschätzung der Arbeitsagentur ist der Arbeitsmarkt 2019 weiter in guter Verfassung. Doch nicht alle profitieren von der positiven Entwicklung. (...) In der Vergangenheit stieg vor allem die Zahl der Teilzeitjobs.

 

80 Prozent der Teilzeit-Beschäftigten sind Frauen. Wie die Arbeitsagentur erklärte, ist nicht ganz deutlich, ob Frauen gezielt oder notgedrungen in Teilzeit arbeiteten. Frauen kritisierten, dass die Rückkehr auf Vollzeitstellen schwierig sei.

 

Quelle: Braunschweiger Zeitung online vom 31.12.2018

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  • MINDESTLÖHNE

"Brauchen Mindestlöhne auch für qualifizierte Stellen"

 

Vier Jahre nach Einführung ist die Kritik am Mindestlohn leise geworden; zum Jahreswechsel steigt der Satz. Forscher leiten aus dem Blick zurück eine Forderung für die Zukunft ab.

 

Die Tariflandschaft in der Altenpflege bezeichnet Schulten als "zerklüftet". Kein Einzelfall. Daraus schließt Schulten, dass der allgemeine Mindestlohn in diesen Fällen nicht ausreicht: "Wir brauchen auch für die qualifizierten Stellen Mindestlöhne."

 

Quelle: ZDF.de vom 31.12.2018

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  • NIEDRIGLÖHNE

Fratzscher: "Die Erhöhung des Mindestlohns ist ein Placebo"

 

"Dringenden Handlungsbedarf sehe ich vor allem im Niedriglohnsektor, der in Deutschland außergewöhnlich groß ist. Jeder fünfte Beschäftigte arbeitet im Niedriglohnbereich, darunter auch viele gut Qualifizierte."

 

"Die Löhne sind auch darum so niedrig, weil es in vielen Niedriglohnbereichen keine ausreichende gewerkschaftliche Vertretung gibt. Man müsste die Sozialpartner, also Gewerkschaften und Arbeitgeber, notfalls zwingen, Tarifverträge abzuschließen."

 

Quelle: Tagesspiegel online vom 30.12.2018

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  • GERINGVERDIENENDE

Heil kündigt "Respekt-Rente" für langjährige Geringverdiener an

 

„Wer ein Leben lang gearbeitet hat muss im Alter mehr haben als jemand, der nie gearbeitet hat“, so Heil. „Deshalb werden wir im nächsten Jahr eine ‚Respekt-Rente‘ einführen.

 

Eine Rente, die Lebensleistung würdigt und die zehn Prozent über der Grundsicherung im Alter liegt und zwar für diejenigen, die 35 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt haben. Dazu werde ich in der ersten Jahreshälfte einen Gesetzentwurf vorlegen.“

 

Quelle: Focus online vom 30.12.2018

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  • MINDESTLÖHNE

Mindestlohn: Wem hat's geholfen?

 

Die Arbeit der Mindestlohnkommission ist schwierig: Setzt sie den Mindestlohn zu niedrig an, bleibt er wirkungslos(...). Setzt sie aber den Mindestlohn zu hoch an, sind Arbeitsplätze gefährdet.

 

Gestartet ist der Mindestlohn mit Übergangsphasen und Ausnahmen Anfang 2015 mit 8,50 Euro. Zum 1. Januar 2019 erhöht er sich auf 9,19 Euro. Ob das die richtige Höhe sein wird? Vier Erkenntnisse aus vier Jahren Mindestlohn.

 

Quelle: Zeit online vom 28.12.2018

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  • BEFRISTUNG

Viele Jobs bleiben befristet

 

Trotz der guten Wirtschaftslage in Deutschland bekommen immer noch viele neu eingestellte Beschäftigte lediglich einen befristeten Arbeitsvertrag. In manchen Branchen sind Neueinstellungen sogar fast komplett befristet.

 

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) schwankte der Befristungsanteil bei Neueinstellungen im Jahr 2017 über alle Branchen hinweg zwischen 40,3 und 46,5 Prozent.

 

Quelle: Saarbrücker Zeitung online vom 27.12.2018

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  • TEILZEIT

Mehr Flexibilität dank Brückenteilzeit

 

Einmal Teilzeit – immer Teilzeit. Wer vom vollen Job in eine Teilzeitbeschäftigung wechselte, macht bisher häufig die Erfahrung, dauerhaft im Teilzeitjob „kleben“ zu bleiben. Das betrifft vor allem viele Mütter. Die Brückenteilzeit soll hier gegensteuern.

 

Arbeitnehmer haben nun das Recht, für ein bis fünf Jahre ihre Arbeitszeit zu reduzieren und danach wieder zur vorherigen Arbeitszeit, aber nicht unbedingt in ihre frühere Tätigkeit, zurückzukehren.

 

Quelle: NOZ.de vom 27.12.2018

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  • MINDESTLÖHNE

"Wenn die Friseurin mehr verdient, wird der Schnitt eben teurer"

 

2019 wird der Mindestlohn auf mehr als neun Euro angehoben – doch Reiner Hoffmann ist das nicht genug. Im Interview erklärt der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), warum er zwölf Euro die Stunde für vertretbar hält.

 

"Wir wissen, dass die aktuelle Höhe nicht zu einer Rente über der Grundsicherung führt. 2020 wird der Mindestlohn evaluiert. Das bietet die Gelegenheit, das Niveau dann einmalig stark anzuheben."

 

Quelle: Zeit online vom 26.12.2018

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  • MINDESTLÖHNE

Chef der Wirtschaftsweisen warnt vor 12 Euro Mindestlohn

 

„Es kann doch nun wirklich nicht ratsam sein, den Mindestlohn auf ein Niveau zu heben, das in einem Abschwung die dann zwangsläufig zunehmenden Probleme auf dem Arbeitsmarkt drastisch verschärfen würde“, sagte Schmidt.

 

„Denn den Mindestlohn wegen einer Konjunkturflaute zurückzunehmen, würde ja niemals gelingen. Darauf, dass der Aufschwung irgendwann enden könnte, sollte eine verantwortungsbewusste Wirtschaftspolitik vorbereitet sein.“

 

Quelle: Focus online vom 24.12.2018

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  • TEILZEIT

So funktioniert Brückenteilzeit

 

Ab 1. Januar 2019 wird es die neue Teilzeitvariante geben. Interessenten in mittleren und großen Unternehmen steht es dann offen, das Arbeitspensum für einen Zeitraum von maximal fünf Jahren zurückzuschrauben.

 

Anspruch auf Brückenteilzeit hat nur, wer schon länger als sechs Monate in einer Firma mit mehr als 45 Mitarbeitern beschäftigt ist (...). Wer zu den gut 14 Millionen Menschen gehört, die in kleineren Betrieben arbeiten, hat Pech.

 

Quelle: Augsburger Allgemeine online vom 24.12.2018

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  • NIEDRIGLÖHNE

Deutschland ist kein Ungleichland

 

Die Beschäftigten im Niedriglohnsektor seien keineswegs von der guten wirtschaftlichen Entwicklung abgekoppelt, sagt Steffen Müller, der beim IWH die Abteilung Strukturwandel und Produktivität leitet.

 

„Offenbar ist in der Öffentlichkeit noch nicht angekommen, dass der Niedriglohnsektor seit 2012  (...) ein rapides Lohnwachstum erlebt hat, welches zudem dynamischer verlaufen ist als in besser zahlenden Betrieben“, sagt Müller.

 

Quelle: Handelsblatt online vom 23.12.2018

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  • LEIHARBEIT

Haben wir ein Problem mit Leiharbeit?

 

Über eine Million Menschen verdienen in Deutschland ihr Geld durch Leiharbeit. 2017 waren es 43 Prozent mehr als noch 2010. Das klingt gewaltig und nährt den Verdacht, dass Unternehmen Leiharbeit nutzen, um feste Anstellungen zu umgehen.

 

Die Hoffnung, dass aus der Leiharbeit reguläre Arbeit entsteht, hat sich allerdings nur teilweise erfüllt. Die Hälfte aller Leiharbeitsjobs verdrängt sogar reguläre Arbeit.

 

Quelle: MDR.de vom 23.12.2018

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  • MINDESTLÖHNE

Berlin fordert 11,30 Euro Mindestlohn

 

Unternehmen, die sich um einen Auftrag des Landes Berlin bewerben, sollen ihren Mitarbeitern künftig einen Stundenlohn von mindestens 11,30 Euro zahlen. Bislang lag das Mindestentgelt bei neun Euro.

 

„Durch das Ankoppeln an den Tarifvertrag der Länder beenden wir den ständigen Druck, Arbeit auszulagern, und das Ausbluten des öffentlichen Dienstes durch Dumpinglöhne“, begründete Pop.

 

Quelle: Berliner Morgenpost online vom 21.12.2018

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  • TEILZEIT

Wer Teilzeit arbeitet, kommt künftig leichter an Zuschläge für Überstunden

 

Der Zuschlag werde nicht erst fällig, wenn der betroffene Arbeitnehmer mehr arbeitet als seine in Vollzeit beschäftigten Kollegen. Das schreibt das Bundesarbeitsgericht in einem aktuellen Urteil (Aktenzeichen 10 AZR 231/18).

 

"Die Auslegung des Tarifvertrags ergibt, dass Teilzeitbeschäftigte mit vereinbarter Jahresarbeitszeit einen Anspruch auf Mehrarbeitszuschläge für die Arbeitszeit haben, die über ihre individuell festgelegte Arbeitszeit hinausgeht."

 

Quelle: Spiegel online vom 20.12.2018

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  • MINDESTLÖHNE

Bildungsministerin Karliczek bleibt bei Mindestlohn für Azubis hart

 

Nach Monaten der Debatte legt Bildungsministerin Anja Karliczek nun einen Referentenentwurf vor. (...) Kernstück (...) ist die Mindestausbildungsvergütung, ein gesetzlicher Mindestlohn für Lehrlinge. Sie soll an das Schüler-Bafög gekoppelt werden.

 

Mit ihrem Gesetzentwurf hält Karliczek an jener Lohnuntergrenze fest, die sie bereits im November skizziert hatte. Die Ministerin findet, ihre Regelung habe „Maß und Mitte“. Gewerkschaften, Sozialdemokraten und Jugendorganisationen sehen das anders.

 

Quelle: HAZ.de vom 20.12.2018

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  • LOHNENTWICKLUNG

Bruttolöhne im dritten Quartal gut gestiegen

 

Die Bruttolöhne in Deutschland sind im dritten Quartal dieses Jahres stark gestiegen. Der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum betrug 3,6 Prozent und war damit so hoch wie seit dem Frühsommer 2011 nicht mehr.

 

Preisbereinigt hatten die Beschäftigten aber nur 1,5 Prozent Reallohnerhöhung in den Taschen. Grund sind die zuletzt schneller gestiegenen Verbraucherpreise.

 

Quelle: Frankenpost.de vom 20.12.2018

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  • MINDESTLÖHNE

DGB Nord: Mindestlohn hat Einkommenssituation verbessert

 

Die Einführung des Mindestlohns hat nach Ansicht des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB die Einkommenssituation der Menschen auch in Schleswig-Holstein verbessert.

 

Unter Berufung auf Zahlen des Statistischen Bundesamts und der Bundesagentur für Arbeit verwies der DGB auf positive Effekte des Mindestlohns. Bis Ende September habe das Plus der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in Schleswig-Holstein bei 11,6 Prozent gelegen.

 

Quelle: Hamburger Abendblatt vom 20.12.2018

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  • MINDESTLÖHNE

FG Hessen stoppt Mindestlohnkontrolle bei ausländischen

Transportunternehmen

 

In der Frage, ob ausländische Logistikunternehmen zur Mindestlohnzahlung verpflichtet sein können, wenn ihre Fahrer in Deutschland unterwegs sind, gibt es Neuigkeiten. Das Finanzgericht Hessen hat nun eine Mindestlohnkontrolle des Hauptzollamts Gießen gestoppt, die sich gegen einen polnischen Transportunternehmer richtet.

 

Wie diese Frage beantwortet werden muss, ist seit längerem ein Zankapfel in der deutschen Rechtsprechung. Es geht grundsätzlich darum zu klären, ob der deutsche Mindestlohn auch für ausländische Transitfahrer gilt.

 

Quelle: Logistik-Watchblog.de vom 19.12.2018

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  • MINIJOBS

„Sackgasse für Millionen“: DGB fordert Minijobreform

 

DGB-Vorstand Annelie Buntenbach kritisierte: „Für Millionen von Beschäftigten sind Minijobs eine Sackgasse, nur in den seltensten Fällen bilden sie eine Brücke in gut bezahlte und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung.“

 

Die Fehlanreize, so Buntenbach im Gespräch mit unserer Redaktion, „sorgen für einen Klebeeffekt, an dem gerade Frauen hängenbleiben“. Folgen seien finanzielle Abhängigkeit, niedrige Einkommen und Altersarmut.

 

Quelle: NOZ.de vom 18.12.2018

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  • MINIJOBS

Zahl der Minijobs wieder auf Stand vor Mindestlohn

 

Die Zahl der steuer- und abgabenfreien Minijobs ist im laufenden Jahr wieder nahezu auf den Stand vor der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns 2015 gestiegen.

 

Demnach verzeichnete die Bundesagentur für Arbeit (BA) Ende März nach den letztverfügbaren Daten gut 7,6 Millionen geringfügige Beschäftigungsverhältnisse. Ende Dezember 2014 vor Einführung des Mindestlohns waren es mit 7,67 Millionen nur wenig mehr.

 

Quelle: RP online vom 17.12.2018

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  • MINDESTLÖHNE

Landtag Brandenburg beschließt Mindestlohn für Musiker

 

Als erstes deutsches Landesparlament hatte der Landtag in Potsdam am 13. Dezember 2018 beschlossen, die Mindeststandards der DOV für die Honorierung freischaffender Musiker und Vokalsolisten verbindlich einzuführen.

 

Die DOV-Mindeststandards legen für die Mitwirkung Freischaffender in Proben, Aufführungen und Musikprojekten konkrete Honorarsätze fest. Diese werden ab 2019 im Land Brandenburg eingeführt (...) und erfassen spätestens ab 2021 auch die vom Land institutionell geförderten Orchester.

 

Quelle: nmz.de vom 15.12.2018

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  • NEW WORK

Wie wollen wir eigentlich arbeiten?

 

Der US-amerikanische Philosoph hat den Begriff „New Work“ geprägt. Heute feiert das Schlagwort eine Renaissance. Dahinter steckt die Theorie, dass Mitarbeiter zufriedener sind, wenn sie flexibel arbeiten, Entscheidungen selbst treffen und Verantwortung übernehmen.

 

In dieser modernen Arbeitswelt verlaufen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit fließend. Der Mitarbeiter ist selbst dafür verantwortlich sich zu organisieren. Im Gegenzug bekommt er, so das Versprechen, Flexibilität und Freiheit – und einen Beruf, der ihn erfüllt. Aber ist das überhaupt erstrebenswert?

 

Quelle: Augsburger Allgemeine online vom 15.12.2018

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  • TEILZEIT

Die meisten Frauen in Teilzeitjobs sind zufrieden

 

Die meisten Frauen, die nicht Vollzeit arbeiten, sind freiwillig in dieser Situation und damit sehr zufrieden. Das hat eine repräsentative, unveröffentlichte Umfrage des DELTA-Instituts für Sozial- und Ökologieforschung im Auftrag des Bundesfamilienministeriums ergeben.

 

Über die Folgen sind sich die meisten bewusst: 68 Prozent aller teilzeitbeschäftigten Frauen sind sich der Studie zufolge sicher, von ihrer eigenen Rente später nicht leben zu können. 25 Prozent sagen, dass sie sich mit ihrer Rente nicht mehr befassen, weil sie das Thema zu sehr deprimiert.

 

Quelle: Spiegel online vom 14.12.2018

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  • ERWERBSARMUT

Armutsbericht 2018: Paritätischer korrigiert falsche Bilder der Armut

 

Ein Drittel der erwachsenen Armen in Deutschland ist erwerbstätig, jede*r vierte arme Erwachsene ist in Rente oder Pension und nur ein Fünftel ist arbeitslos, so nur einer der vielen brisanten Befunde des aktuellen Armutsberichts des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes.

 

Mit Blick auf den hohen Anteil Erwerbstätiger (33,2 %) und Rentnerinnen und Rentner (...) sei es fatal, dass die Politik (...) das Problem der Altersarmut und der Armut trotz Arbeit herunterzuspielen versuche.

 

Quelle: Der-Paritaetische.de vom 13.12.2018

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  • TEILZEIT

Teilzeitarbeit ist in Deutschland immer noch Frauensache

 

Eine Untersuchung der Uni Duisburg-Essen zeigt, dass fast jede zweite Frau in Teilzeit arbeitet, aber nur jeder zehnte Mann. Die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten, soll es leichter machen, Arbeit und Familie miteinander zu vereinbaren.

 

Letztendlich hat sich die Teilzeit aber vor allem bei Müttern durchgesetzt. Die Autorin schreibt, dass die klassische Rollenverteilung so kaum verändert wird.

 

Quelle: Deutschlandfunknova.de vom 13.12.2018

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  • MINDESTLÖHNE

Keine Angst vor Mindestlohn

 

Die Befürchtungen waren groß. Gerade im Einzelhandel, Hotel- und Gaststättengewerbe, bei Friseuren und unter Taxiunternehmern warnten Arbeitgeberverbände eindrücklich vor negativen Folgen eines Mindestlohns.

 

Zum 1. Januar 2019 wird er zum dritten Mal angehoben. Im Fokus der Debatte steht dabei nicht mehr das ob, sondern seine Höhe und für wen der Mindestlohn gelten soll.

 

Quelle: Westdeutsche Zeitung vom 13.12.2018

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  • MINDESTLÖHNE

Arbeitgeber rufen nach "Mindestlohn für Fachkräfte"

 

Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) plädiert dafür, allen Altenpflegefachkräften ein Mindesteinkommen von 2.500 Euro im Monat zu garantieren. Dafür hätten sich jetzt die angeschlossenen Verbände im Rahmen der jüngsten Mitgliederversammlung ausgesprochen.

 

Pflegefachkräften müsse "zügig" eine bessere Bezahlung garantiert werden, sagt Greiner: "Wir sind entschieden der Meinung, dass gute Arbeit fair bezahlt werden sollte. Deshalb muss es bundesweit eine Untergrenze in der Bezahlung auch von Fachkräften geben."

 

Quelle: Altenpflege-online.net vom 12.12.2018

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  • GERINGVERDIENENDE

Viele Zusteller arbeiten zu miserablen Löhnen

 

Mehr als 490 000 Menschen arbeiten mittlerweile bei Post- und Zustelldiensten in Deutschland (...). 70 Prozent sind Hilfskräfte, arbeiten zum Großteil in Teilzeit oder als Minijobber. Das zeigt die Antwort der Arbeitsagentur auf eine Anfrage des Linken-Bundestagsabgeordneten Pascal Meiser.

 

Demnach verdienen Vollzeitaushilfen im Mittel 2044 Euro brutto im Monat. Mehr als die Hälfte von ihnen bleibe unterhalb der Niedriglohnschwelle, erhalte mithin weniger als 10,50 Euro pro Stunde.

 

Quelle: Süddeutsche.de vom 12.12.2018

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  • MINDESTLÖHNE

12 Euro Mindestlohn sind machbar

 

Sahra Mirow, Landeschefin der Linken, warnt vor Konkurrenzdenken im Niedriglohnsektor - Wichtig sei ein "anständiger" Mindestlohn. "Gruppenunabhängig brauchen wir einen anständigen Mindestlohn, der bedarfsdeckend ist. "

 

Also: Wir brauchen 12 Euro Mindestlohn. "Ja. Eigentlich noch darüber. Und ich will daran erinnern: Die ganze Hysterie der Wirtschaft, die bei der Einführung des Mindestlohns vor dem großen Kollaps warnte, die war unbegründet. 12 Euro Mindestlohn sind machbar."

 

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung online vom 11.12.2018

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  • MINIJOBS

Kurzfristige Minijobs: Ausweitung der Zeitgrenze bleibt auch 2019

 

Galt bis zum Jahr 2015 eine Zeitgrenze für die kurzfristigen Minijobs von zwei Monaten oder 50 Arbeitstagen, so hatte der Gesetzgeber für die Jahre danach eine zeitweise Ausweitung der Grenzen festgelegt auf drei Monate oder 70 Arbeitstage.

 

Diese sollte eigentlich Ende 2018 auslaufen, so dass die alten Grenzen wieder greifen. Die Bundesregierung hat sich nun allerdings nach Angaben der Minijob-Zentrale entschieden die Ausweitung fortzuführen.

 

Quelle: Deutsche Handwerks Zeitung online vom 10.12.2018

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  • NIEDRIGLÖHNE

Überdurchschnittliche viele Migranten im Niedriglohnsektor beschäftigt

 

In Deutschland arbeiten deutlich mehr Migrantinnen und Migranten im Niedriglohnsektor als im internationalen Vergleich. Im Durchschnitt werden in der Europäischen Union und den Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ein Viertel dieser Jobs von Migranten ausgeübt. In Deutschland sind es 40 Prozent.

 

Die Studie zeigt auch, dass viele gut ausgebildete Migranten in Berufen arbeiten müssen, für die sie eigentlich überqualifiziert sind.

 

Quelle: Zeit online vom 09.12.2018

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  • PREKARISIERUNG

Arbeitnehmer wechseln immer schneller ihren Job

 

Arbeitnehmer in Deutschland haben zusehends kürzere Beschäftigungsverhältnisse. Ende vergangenen Jahres dauerten sie bei bestehenden sozialversicherungspflichtigen Jobs im Mittel 51,2 Monate, (...) 2016 waren es 53,6 Monate und 2005 noch 58,3 Monate gewesen.

 

Zu Ursachen für kurze Beschäftigungszeiten gehörten Projektstellen, Befristungen im früheren Job, Entlassungen und Eigenkündigungen wegen schlechter Arbeitsbedingungen, sagte Zimmermann.

 

Quelle: WirtschaftsWoche online vom 09.12.2018

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  • MULTIJOBBER

Thüringen: Mehr Menschen haben zwei Jobs

 

In Thüringen haben nach Angaben von Experten immer mehr Menschen einen zweiten Job. Verdienten sich 2013 rund 30 500 Menschen zum Ersteinkommen etwas durch einen geringfügig entlohnten Job dazu, waren es in diesem Jahr 35 700 Menschen und somit 5200 mehr.

 

Die Gründe seien vielfältig. Dazu zählten ein geringes Einkommen, Lücken durch Teilzeit sowie größere finanzielle Vorhaben und Anschaffungen. Die meisten Nebenjobber arbeiten im Tourismus, in der Gastronomie, im Büro und in Reinigungsberufen.

 

Quelle: Thüringer Allgemeine online vom 09.12.2018

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  • NIEDRIGLÖHNE

Weg aus Niedriglohnsektor für Ostdeutsche besonders schwer

 

In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen arbeiten 36 Prozent der Erwerbstätigen im Niedriglohnsektor. Das habe verschiedene Gründe (...). Deutlich weniger Arbeitnehmer seien gewerkschaftlich organisiert. (...) Außerdem sei die Größe der Unternehmen relevant:

 

Bleibt die Frage: Wie kommt man raus aus dem Niedriglohn? Indem man einen Arbeitgeber findet, der mehr zahlt als 10 Euro die Stunde. Und genau das sei eben nicht so einfach, sagt Irene Dingeldey vom Institut für Arbeit und Wirtschaft.

 

Quelle: MDR.de vom 08.12.2018

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  • MINDESTLÖHNE

Bofinger plädiert für höheren Mindestlohn

 

Der Ökonom Bofinger hat sich für einen höheren Mindestlohn ausgesprochen. In Deutschland gebe es einen deutlichen Spielraum, um den Mindestlohn stärker zu erhöhen als bisher, sagte er im Deutschlandfunk.

 

Die bisherigen Anhebungen hätten die gleiche Größenordnung wie die Inflationsrate. Dies sei deutlich zu wenig. Bofinger machte deutlich, dass ein höherer Mindestlohn den privaten Verbrauch ankurbeln könnte.

 

Quelle: Deutschlandfunk.de vom 08.12.2018

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  • LOHNENTWICKLUNG

Keine Angst!

 

Ein Dauerbrenner in Sachen Angstmache lautet: Höhere Löhne vernichten Jobs. Das stimmt so zum Glück nicht, wie eine Datenanalyse (...) recht eindrucksvoll zeigt.

 

So stagnierten die Reallöhne in den Jahren von 2000 bis 2008, was keineswegs einen Jobboom ausgelöst hat. (...) In den folgenden Jahren sind die Reallöhne dann um zehn Prozent gestiegen, und siehe da: Parallel dazu hat sich die Zahl der Menschen mit einem sozialversicherungspflichtigen Job um satte 4,5 Millionen erhöht.

 

Quelle: neues deutschland online vom 08.12.2018

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  • TEILZEIT

Wer ab 2019 befristete Teilzeit nehmen kann

 

Bisher konnten Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit zwar verringern, sie später aber nicht einfach wieder aufstocken. (...) Mit der Änderung des Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBFG) kommt (...) das Recht, ohne Gründe nennen zu müssen, zeitlich befristet weniger zu arbeiten.

 

Von den rund 37 Millionen deutschen Arbeitnehmern haben etwa 22 Millionen das Recht auf Brückenteilzeit. Nämlich jene, die 1. in Unternehmen mit mehr als 45 Mitarbeitern arbeiten und 2. länger als sechs Monate in einem Unternehmen beschäftigt sind.

 

Quelle: Impulse.de vom 07.12.2018

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  • MINDESTLÖHNE

Eine Blamage für die Wissenschaft

 

Für die tradierte Wirtschaftswissenschaft ist die Einführung des Mindestlohnes ein wissenschaftliches Waterloo. Sie hat nicht nur keine Erklärung dafür, weshalb die Prognosen ihrer Modelle derart weit neben der Realität liegen. Sie ist in ihrem analytischen Kern erschüttert.

 

Es dürfte interessant werden, wie die deutsche Arbeitsmarktforschung mit ihrem kompletten Versagen in der Mindestlohndebatte umgeht – bislang verhält sie sich nach dem Motto: ‚Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?‘

 

Quelle: FR online vom 06.12.2018

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  • MINDESTLÖHNE

Viele Alleinerziehende haben selbst mit Vollzeit-Job weniger als Hartz-IV

 

Alleinerziehende verdienen selbst in Vollzeit in der Regel ein Einkommen unterhalb des Hartz-IV-Regelsatzes, wenn sie nur den Mindestlohn bekommen.

 

Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Fraktion hervorgeht, die unserer Redaktion vorliegt, dürfte ein Mindestlohnempfänger mit einem Kind unter sechs Jahren maximal 336 Euro für Miete und Nebenkosten ausgeben, um nicht auf staatliche Transferleistungen angewiesen zu sein.

 

Quelle: Augsburger Allgemeine online vom 06.12.2018

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  • TEILZEIT

Mehr als ein Fünftel der langjährig Versicherten erhält nur Niedrigrente

 

Wie die Böckler-Stiftung am Donnerstag auf der Grundlage einer Untersuchung der Universität Duisburg-Essen mitteilte, sind in erster Linie Frauen betroffen - sei es wegen langjähriger Teilzeit oder langer Kindererziehungszeiten.

 

Das IAQ forderte zur Verbesserung der Lage einen "stärkeren sozialen Ausgleich" in der Rentenversicherung. Zudem würde eine "vollzeitnahe Beschäftigung bei guter Bezahlung" den Betroffenen helfen.

 

Quelle: Focus online vom 06.12.2018

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  • NIEDRIGLÖHNE

Kein Niedriglohn für junge Richter und Beamte

 

Das BVerfG hat eine baden-württembergische Besoldungsregelung gekippt, die Beamten- und Richtergehälter für die ersten drei Jahre des Dienstverhältnisses in bestimmten Besoldungsgruppen reduzieren sollte.

 

Beamte und Richter müssten nicht stärker als andere zur Konsolidierung öffentlicher Haushalte beizutragen, lautet die Begründung. (...) Die Einschränkungen seien sachlich nicht gerechtfertigt, da ein nachvollziehbares Konzept für die Haushaltskonsolidierung fehle.

 

Quelle: Bund-Verlag.de vom 06.12.2018

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  • PREKARISIERUNG

Wenn die Rente nicht zum Leben reicht

 

Trotz wirtschaftlicher Spitzenwerte steigt die Zahl der Menschen, die von ihrer Rente nur schwer leben können. (...) "Nach Mikrozensus-Daten des Statistischen Bundesamtes 2017 waren 16 Prozent der Rentner und Pensionäre von Altersarmut betroffen“.

 

Und gibt es „Gebiete“ in Deutschland, wo die Altersarmut besonders ausgeprägt ist? Nach Ansicht von Butterwegge sind es die Landstriche, wo die Arbeitslosigkeit hoch und die Löhne niedrig waren. Das sei zum Beispiel in Ostdeutschland so gewesen.

 

Quelle: Frankfurter Neue Presse online vom 05.12.2018

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  • MINDESTLÖHNE

Diskussion um geplanten Landesmindestlohn

 

Herr Neumann-Redlin. Sie sprechen als Vertreter der Unternehmer. (...) Die Bremer SPD-Fraktion will einen Landesmindestlohn von 10,93 Euro einführen. Was sagen Sie zu diesem Beschluss?

 

"Der Landesmindestlohn suggeriert, Probleme zu lösen, was er nicht kann. Aus unserer Sicht ist er zutiefst unsozial. (...) Wir wollen Armut und Altersarmut vermeiden. Das schafft ein zu hoher Mindestlohn nicht."

 

Quelle: Weser Kurier online vom 05.12.2018

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  • MINIJOBS

Beim Krankengeld gehen Minijobber leer aus

 

Das Krankengeld ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung (...). Da Minijobs versicherungsfrei in der gesetzlichen Krankenversicherung sind, können aus der geringfügigen Beschäftigung grundsätzlich keine Krankengeld-Ansprüche entstehen.

 

Bei der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sind Minijobber aber "herkömmlichen" Arbeitnehmern nahezu gleichgestellt. Der Arbeitgeber ist hier in der Pflicht, den Lohn bis zu sechs Wochen unverändert lang weiter zu zahlen.

 

Quelle: Focus online vom 04.12.2018

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  • MINDESTLÖHNE

Mindestlohn in der Pflege steigt um 50 Cent pro Stunde

 

Der Mindestlohn für Beschäftigte in Pflegeheimen wird zum Jahreswechsel angehoben. Zum 1. Januar (...) gilt für den Westen und Berlin ein Stundenlohn von mindestens 11,05 Euro und für den Osten eine Mindestgrenze von 10,55 Euro pro Stunde.

 

Im April des vergangenen Jahres hatte sich eine Pflegekommission aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern darauf geeinigt, dass der Mindestlohn in der Pflege bis 2020 auf rund elf Euro steigt - auf 11,35 Euro pro Stunde im Westen und 10,85 Euro im Osten.

 

Quelle: Täglicher Anzeiger online vom 04.12.2018

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  • TEILZEIT

Sachsens Männer arbeiten immer häufiger Teilzeit

 

Fast jeder dritte Sachse arbeitet in Teilzeit. Das ist ein neuer Rekord. Obwohl vorwiegend Frauen in Teilzeit beschäftigt sind, wird das Arbeitszeitmodell auch bei Männern immer beliebter.

 

Allein in den letzten zwölf Monaten ist nach Berechnungen der Landesarbeitsagentur die Teilzeitbeschäftigung von Männern mehr als doppelt so kräftig gestiegen wie die der Frauen. Wobei klassische Halbtagsjobs ebenso unter Teilzeit fallen wie die 32-Stunden-Woche.

 

Quelle: Leipziger Volkszeitung online vom 04.12.2018

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  • GERINGVERDIENENDE

Jedem dritten Beschäftigten droht eine Mini-Rente

 

12,8 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer würden – so, wie sie heute arbeiten – nur eine Rente unterhalb der staatlichen Grundsicherung bekommen. Und das, wenn sie nach immerhin 45 Berufsjahren in den Ruhestand gingen.

 

Das sind bundesweit 42 Prozent aller Beschäftigten, die in Vollzeit, Teilzeit oder ausschließlich geringfügig arbeiten. (...) Dies geht aus einer Renten-Analyse des Pestel-Instituts hervor. Die Wissenschaftler (...) haben dabei für die Gewerkschaft NGG amtliche Statistiken ausgewertet.

 

Quelle: lifePR.de vom 03.12.2018

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  • MINDESTLÖHNE

Verfallklausel und Mindestlohn – das BAG zu einer Gretchenfrage

 

„Sag, wie hältst Du’s mit dem Mindestlohn?“ Wer immer in den letzten Jahren arbeitsvertragliche Verfallklauseln zu gestalten hatte, sah sich unvermittelt dieser Frage gegenüber. Das BAG hat sie nun am 18.09.2018 (Az. 9 AZR 162/18) geklärt.

 

Verfallklauseln in Arbeitsverträgen, die ab dem 01.01.2015 abgeschlossen werden, müssen den gesetzlichen Mindestlohn von ihrem Geltungsbereich ausnehmen, anderenfalls sind sie wegen Intransparenz gem. § 307 Abs. 1 Satz 2 BGB insgesamt unwirksam.

 

Quelle: Blog.Handelsblatt.com vom 03.12.2018