ARCHIV - AUGUST 2017


  • POLARISIERUNG

Ran an die Firmenerben, Spitzenverdiener und Kapital-Millionäre

 

Im Deutschland des Sommers 2017 herrschen ganz offensichtlich gravierende soziale Unterschiede. Sie haben sich in den vergangenen 20 Jahren verschärft, durch Globalisierung, neue Technologien und eine Politik zugunsten der Besserverdiener.

 

Bleibt die Frage, wie es zusammenpasst, dass viele Bürger weniger verdienen, die höchsten Subventionen aber an Firmenerben gehen? (...) Die neue Bundesregierung sollte jene, die viel haben (...), stärker heranziehen - ob Firmenerben, Spitzenverdiener oder Kapital-Millionäre.

 

Quelle: Süddeutsche.de vom 31.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • TEILZEIT

Teilzeit-Modellprojekt zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf

 

Nach einer dreijährigen Berufsausbildung in Teilzeit zur Verwaltungsfachangestellten erhielten jetzt die erfolgreichen Absolventinnen ihre Abschlusszeugnisse.

 

Das vom Jobcenter Kreis Recklinghausen geförderte kreisweite Projekt wurde vor drei Jahren initiiert von der Gleichstellungsstelle des Kreises Recklinghausen. Es gab erziehenden Müttern und Vätern die Möglichkeit, vereinbar mit den erzieherischen Aufgaben, die vollwertige Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten in Teilzeit zu absolvieren.

 

Quelle: Focus online vom 30.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • NIEDRIGLÖHNE

Mindestlohn ändert kaum die Niedriglohnbeschäftigung

 

Der Mindestlohn hat nur geringe Auswirkungen auf die Niedriglohnbeschäftigung: Seit 2014 ist sie lediglich um 0,1 Prozentpunkte auf 22,6 Prozent zurückgegangen. Ursachen könnten die Niedriglohnschwelle und die abnehmende Tarifbindung sein.

 

Der Anteil der Beschäftigten mit einem Stundenlohn unterhalb des Mindestlohns von 8,50 Euro hat sich von 11,9 Prozent im Jahr 2014 auf 9,8 Prozent im Jahr 2015 verringert. Dies entspricht 3,3 Millionen Fällen, in denen der Mindestlohn unterschritten wurde.

 

Quelle: RP online vom 30.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • MINIJOBS

Gespaltene Bilanz

 

Die Einführung von Minijobs war ein zentraler Bestandteil der großen Arbeitsmarktreformen im vergangenen Jahrzehnt. Ihrem großen Erfolg steht eine weniger schöne Kehrseite gegenüber. (...) Insbesondere in den unteren Lohngruppen mussten die Arbeitnehmer in den vergangenen Jahrzehnten sinkende Reallöhne hinnehmen.

 

Ohne die Minijobs hätten die Arbeitgeber, insbesondere in den Dienstleistungsbranchen, das allgemeine Lohnniveau kaum so stark senken können wie sie es taten.

 

Quelle: Mannheimer Morgen online vom 30.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE

Soka-Bau zahlt Mindestbeiträge zurück

 

Die Soka-Bau will den Einzug des Mindestbeitrags zur Berufsausbildung stoppen und die bisher geleisteten Mindestbeiträge zurückzahlen. Der Grund dafür ist ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG). Demnach sind Soloselbstständige keine Arbeitgeber.

 

In dem Fall hatte die Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirtschaft (ULAK) mit einem Soloselbstständigen um die Ausbildungsumlage in Höhe von 450 Euro gestritten. Die sollte der Platten-, Fliesen- und Mosaikverlegebetrieb für die Monate von April bis September 2015 zahlen.

 

Quelle: Handwerk.com vom 29.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • MINIJOBS

Zwei Millionen Angestellte haben einen Zweitjob

 

Immer mehr Leute verdienen nebenbei auf 450 Euro-Basis etwas dazu. Derzeit gibt es nach Schätzungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) beinahe zwei Millionen Angestellte in Deutschland, die zusätzlich zu einem Hauptjob einem Minijob nachgehen.

 

Und wie man am Beispiel von Benecke sieht, ist der Minijob nicht zwingend die Ergänzung zur Teilzeitstelle: „Von denjenigen, die einen Hauptjob mit einem Minijob kombinieren, arbeitet mehr als die Hälfte in ihrem Hauptjob in Vollzeit“, sagt der Arbeitsmarktforscher.

 

Quelle: FAZ.net vom 29.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • AUFSTOCKER

Anzahl der Aufstocker trotz Mindestlohn kaum gesunken

 

Die Zahl der Menschen, die trotz eines Jobs Hartz-IV beziehen, ist in den vergangenen drei Jahren um rund 138.000 von 1,3 auf knapp 1,2 Millionen gesunken. Auch ihr Anteil an den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ist zurückgegangen: 

 

Machten die sogenannten Aufstocker 2013 noch 30 Prozent aus, so waren es im April des laufenden Jahres nur noch 26 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) führt den Rückgang auf die gute Konjunktur zurück. Die Einführung des Mindestlohns mache sich indes kaum bemerkbar.

 

Quelle: RP online vom 29.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • TEILZEIT

Auf dem Weg in die Teilzeitrepublik

 

Der Normal-Arbeitstag von acht Stunden ist in Deutschland nicht mehr normal. Teilzeit nimmt zu. (...) Nur noch sechs von zehn Arbeitnehmern arbeiten Vollzeit, die anderen vier Teilzeit. Anfang der Neunzigerjahre war das Verhältnis noch acht zu zwei.

 

Ein Grund für den stark gestiegenen Anteil ist, dass Mütter deutlich häufiger einer Erwerbsarbeit nachgehen als früher. Die Ein-Verdiener-Familie wird zunehmend zur Ausnahme, ein Zeichen veränderter Rollenmodelle - von echter Gleichstellung kann allerdings noch lange keine Rede sein.

 

Quelle: Spiegel online vom 28.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • LEIHARBEIT

Arbeiten für eine Zeitarbeitsfirma

 

Viele Leiharbeiter verrichten vor allem einfache Hilfsjobs. (...) Anspruchsvoll ist die Arbeit in der Regel nicht: „Etwa jeder zweite Zeitarbeitsjob ist eine einfache Hilfstätigkeit“, sagt Mirtschin. (...) Die Einsätze dauern oft nur zwei bis drei Monate.

 

Auch die Tarifverträge für Leiharbeiter hätten sich in den vergangenen zehn Jahren deutlich verbessert, so der Arbeitsrechtler. Trotzdem bekommen die meisten Zeitarbeiter noch immer weniger Gehalt als die Stammbelegschaft.

 

Quelle: FR online vom 28.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • NIEDRIGLÖHNE

Niedriglohnsektor: Deutschland, deine Sklaven

 

Die deutsche Wirtschaft wächst, die Zahl der Arbeitslosen sinkt, auch die Löhne steigen - doch davon profitieren längst nicht alle: Immer mehr Menschen arbeiten in Teilzeit- und Minijobs. Wer hier arbeitet, bekommt von den Lohnsteigerungen so gut wie nichts mit.

 

Die Beschäftigtenquote in Deutschland hat in den letzten Jahren zwar zugenommen, gleichzeitig ist (...) der Niedriglohnsektor überdurchschnittlich gewachsen. In ihm finden sich nun vorzugsweise diejenigen wieder, die keine andere Wahl haben, als buchstäblich jede Arbeit anzunehmen.

 

Quelle: Deutschlandfunkkultur.de vom 28.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • TEILZEIT

Mehr Teilzeit, mehr vom Leben

 

Wenn sich Eltern den Haushalt teilen und beide in Teilzeit arbeiten, darf das keine finanziellen Einbußen bedeuten. Denn von der gelebten Gleichberechtigung profitieren Kinder, Mütter, Väter - und der Arbeitgeber (...), warum klappt es dann trotzdem nicht?

 

Doch allen Wünschen zum Trotz sieht die Realität anders aus. Den wenigsten Eltern gelingt es, das Familieneinkommen zu gleichen Teilen zu verdienen. Das sollte sich dringend ändern (...). Arbeit in Teilzeit muss deshalb einfacher und attraktiver werden.

 

Quelle: Süddeutsche.de vom 27.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • BEFRISTUNG

Befristete Jobs nur mit Grund

 

Die Landesbehörden in Rheinland-Pfalz sollen befristete Arbeitsverträge künftig nur noch mit einem triftigen Grund abschließen. Das Kabinett habe in dieser Frage beschlossen, (...) «sachgrundlose Befristungen» bei Arbeitsverhältnissen weitgehend auszuschließen.

 

In Rheinland-Pfalz liege bei knapp der Hälfte aller befristeten Arbeitsverhältnisse kein Sachgrund vor - obwohl ein befristeter Arbeitsvertrag immer auch die Unterzeichnung eines Mietvertrags oder eine Kreditaufnahme erschwere.

 

Quelle: Welt online vom 25.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • MINDESTLÖHNE

Billig-Spediteure hebeln den Mindestlohn auch in Südbaden aus

 

Auch im Transportwesen gilt der Mindestlohn von aktuell 8,84 Euro. Doch osteuropäische Konkurrenz macht den südbadischen Logistikern auf unfaire Weise das Leben schwer.

 

Ob ausländische Transporteure den Mindestlohn zahlen, ist aber schwer bis gar nicht nachvollziehbar. Die Folge: Südbadische Speditionen müssen hilflos zuschauen, wie sie von der Billigkonkurrenz links und rechts überholt werden. Der Zoll hat zu wenig Personal, um effektiv zu überwachen.

 

Quelle: Badische Zeitung online vom 25.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • PREKARISIERUNG

Arbeit im Callcenter schadet Bewerbern mehr als Arbeitslosigkeit

 

Häufige Jobwechsel und Arbeiten etwa in einem Callcenter machen sich im Lebenslauf schlechter als Arbeitslosigkeit: Zu diesem Schluss kommen Soziologen der Universität Basel.

 

Arbeitslose zu befristeten oder ausbildungsfremden Beschäftigungen zu drängen, um sie möglichst rasch in die Arbeitswelt zurückzubringen, kann demnach sogar schaden: Die Forscher warnen davor, dass solche Beschäftigungen für die Betroffenen zu «beruflichen Sackgassen» werden könnten.

 

Quelle: Neue Zürcher Zeitung online vom 24.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • NIEDRIGLÖHNE

Niedriglohngruppen verlieren den Anschluss

 

Die Wirtschaft wächst. Doch vom stärksten Aufschwung seit Jahrzehnten verlieren die unteren Lohngruppen den Anschluss. Warum ist das so? (...) Das Problem deutete Verdi-Chef Frank Bsirske an: Ihm fehlt es an Macht.

 

Schon der 2015 mit auf Betreiben von Bsirske eingeführte Mindestlohn war das Eingeständnis, dass es zumindest manchen Gewerkschaften immer schwerer fällt, ganze Branchen zu organisieren.

 

Quelle: Südwest Presse online vom 24.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • NIEDRIGLÖHNE

Niedriglohn verdirbt die Rente

 

»Ein Großteil der neuen Altersrentner ist von Armut gefährdet«, sagt Susanne Wiedemeyer, Landeschefin des DGB in Sachsen-Anhalt. (...) Dass Rentner zunehmend mit niedrigeren Renten und nicht selten auch mit Armut rechnen müssen, hat mehrere Gründe, darunter niedrige Löhne.

 

So erhalte jeder dritte Beschäftigte nur den Mindestlohn. Nahezu ein Viertel der Werktätigen arbeitet zudem Teilzeit. Auch wiederholte Brüche in den Erwerbsbiografien und die Absenkung des Rentenniveaus spielten eine Rolle.

 

Quelle: neues deutschland online vom 24.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • MINDESTLÖHNE

Zeitungszusteller kämpfen um den Mindestlohn

 

Vor rund zwei Jahren wurde bundesweit der Mindestlohn eingeführt. Die Politik sorgte damals für einen Sonderweg bei den Zustellern: Der Mindestlohn wurde gestaffelt. 2015 starteten die Zeitungsausträger also nicht mit 8,50 Euro, sondern mit 6,38 Euro pro Stunde.

 

Inzwischen soll allerdings auch Resi Hinken 8,50 Euro die Stunde verdienen. Aber das bekomme sie nicht. "Ich brauche morgens eine Stunde und fünfzehn Minuten. Aber die "Grafschafter Nachrichten" bezahlen nur 50 Minuten." (...) Die sogenannte Sollzeit sei nicht ausreichend.

 

Quelle: NDR.de vom 23.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • MINIJOBS

Niedersachsen: Jeder fünfte ist ein Minijobber

 

In Niedersachsen ist fast jeder fünfte Beschäftigte in einem Minijob geringfügig beschäftigt - das sind elf Prozent mehr als vor zehn Jahren. Nach den neuesten Zahlen waren 2016 rund 765.000 Menschen Minijobber.

 

Mit einem Anteil von 22,6 Prozent der Arbeitnehmer liegt Niedersachsen nur knapp unter dem bundesweiten Anteil von 23 Prozent. Die meisten Minijobber (61 Prozent) sind Frauen. Auffallend ist, dass immer mehr Ältere in Minijobs arbeiten

 

Quelle: neues deutschland online vom 23.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • NIEDRIGLÖHNE

"Deutschland hat ein Lohnproblem"

 

Obwohl die Löhne in Deutschland zuletzt insgesamt stiegen, kommt das Wirtschaftswachstum nicht bei allen an. Wer ein niedriges Einkommen hat, profitiert kaum von der guten Gesamtlage.

 

(...) interne Papiere zeigen, dass das Bundeswirtschaftsministerium von Brigitte Zypries befürchtet, dass die Einkommensschere immer größer wird. Die Lohnungleichheit verharre auf einem historisch hohen Niveau, heißt es in einem Faktenblatt des Ministeriums. (...) "Deutschland hat (nach wie vor) ein Lohnproblem", heißt es in dem Papier weiter.

 

Quelle: Süddeutsche.de vom 22.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • GERINGVERDIENENDE

Brandenburger Einkommen steigen langsam

 

Die Einkommen in Brandenburg steigen trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs in den vergangenen Jahren nur langsam auf bundesdeutsches Niveau. Dabei gibt es zwischen den einzelnen Landkreisen große Unterschiede.

 

Auch beim Anteil der Geringverdiener liegt Brandenburg in Ostdeutschland vorn. Jeder dritte Beschäftigte verdient weniger als 2000 Euro. (...) Bundesweit gilt jeder fünfte Vollzeitbeschäftigte als Geringverdiener.

 

Quelle: Berliner Morgenpost online vom 22.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • MINDESTLÖHNE

Mehrheit ist für den Mindestlohn

 

Zweieinhalb Jahre nach Einführung des gesetzlichen Mindestlohns ist die Zustimmung weiterhin hoch. Eine mit 85 Prozent sehr große Mehrheit der Deutschen hält den Mindestlohn für richtig.

 

Auch 83 Prozent der Anhänger von CDU/CSU finden den gesetzlichen Mindestlohn richtig. Und selbst unter den Anhängern der FDP unterstützen inzwischen 82 Prozent die gesetzliche Lohnuntergrenze – ein Plus von 19 Prozentpunkten im Vergleich zu 2015.

 

Quelle: WAZ online vom 22.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • LEIHARBEIT

Karrierechance oder Sackgasse?

 

Manchmal heißt es Leiharbeit, manchmal heißt es Zeitarbeit. Das Vorurteil ist aber immer das gleiche: Hilfsjobs ohne Aussicht auf Karriere - sonst gibt es dort nichts. In vielen Fällen trifft das tatsächlich zu.

 

Rund eine Million Menschen arbeiten mittlerweile für Zeit- oder Leiharbeitsfirmen. 70 Prozent davon sind Männer, und fast die Hälfte ist jünger als 35 Jahre. Anspruchsvoll ist die Arbeit in der Regel nicht: «Etwa jeder zweite Zeitarbeitsjob ist eine einfache Hilfstätigkeit», sagt Mirtschin.

 

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung online vom 21.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • ATYPISCHE BESCHÄFTIGUNG

7 Mythen über den Arbeitsmarkt

 

Am deutschen Arbeitsmarkt scheiden sich die Geister. Für die einen ist die Lage trist. Ja, es gebe zwar neue Arbeitsplätze, heißt es dann, viele der neuen Jobs seien aber prekär. Menschen müssten sich auf befristete Verträge, Teilzeitarbeit und Minijobs einlassen.

 

Dagegen stehen die Zahlen, die jeden Monat aus Nürnberg verbreitet werden (...). Irgendwie passen Zahlen und Stimmung nicht zusammen. Oder vielleicht doch? Capital erklärt, was an den Klagen über das deutsche Jobwunder stimmt und was nicht.

 

Quelle: Capital online vom 21.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • MINDESTLÖHNE

Arbeitsministerin will bürokratischen Aufwand beim Mindestlohn 'entschärfen'

 

Ziel der Bayerischen Staatsregierung ist es, die hervorragende Arbeitsmarktlage mit guten Rahmenbedingungen nachhaltig zu sichern. Nach wie vor jedoch belasten die bürokratischen Anforderungen der Mindestlohnregelungen die Wirtschaft erheblich.

 

Hauptforderungen sind unverändert die Abschaffung bzw. die Reduzierung der Dokumentationspflichten, die Streichung der Auftraggeberhaftung sowie praxisgerechte Regelungen für Zeitungszusteller. In weiteren Bereichen gibt es zudem Klarstellungsbedarf.

 

Quelle: Wochenblatt.de vom 20.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • MINIJOBS

Minijobs - Fluch oder Segen?

 

Beim Minijob gilt: brutto wie netto. Bis zur Grenze von 450 Euro bleibt das Einkommen für den Arbeitnehmer steuerfrei. Besonders für Studenten, Schüler und Rentner sei das eine gute Möglichkeit, die finanzielle Situation zu verbessern.

 

Doch man müsse auch aufpassen: "Mit einem Minijob hat man keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld und auch für die Rente ist er sehr schlecht", erklärt Nicole Krank. Zudem sei ein Minijob nicht unbedingt ein Sprungbrett.

 

Quelle: inFranken.de vom 19.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • TARIFFLUCHT

Gewerkschaften fordern den Staat, die Tarifflucht zu beenden

 

Im Forderungskatalog des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) an die künftige Bundesregierung steht ganz oben das Verlangen, den Gewerkschaften zu helfen bei der Durchsetzung von Tarifverträgen.

 

Nicht einmal mehr jeder zweite Arbeitnehmer in Deutschland (45 Prozent) wird laut Statistischem Bundesamt noch nach Tarif bezahlt. (...) In den 80er- und 70er-Jahren vor der Jahrtausendwende lag die Tarifbindung gar bei 70 Prozent.

 

Quelle: Badische Zeitung online vom 19.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • LEIHARBEIT

Warum Firmen so viele Leiharbeiter beschäftigen

 

In den vergangenen Jahren hat Leiharbeit in Deutschland deutlich zugenommen. Im Dezember 2016 gab es mit 993.000 fast eine Million Leiharbeitskräfte, 4,4 Prozent mehr als 2015. In Berlin stieg die Zahl von 33.905 auf 39.825.

 

Den Anstieg der Leiharbeit begründet Elke Jahn, Forscherin beim Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), mit dem „Beschäftigungsaufbau insgesamt“. (...) „Die Leiharbeiter werden, wenn es viele Aufträge gibt, gern als Puffer eingesetzt (...)“, erklärt sie.

 

Quelle: Tagesspiegel online vom 18.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • LEIHARBEIT

Umfang der Leiharbeit ist ein Skandal

 

Die Christlich Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) kritisiert das Ausmaß an Leiharbeit in Mülheim (wir berichteten) vehement.

 

So erklärt Alexander Brandin, Vorsitzender der CDA in Mülheim: „Es ist schon ein Skandal, wenn der Unternehmerverband die 1200 Leiharbeiter in Mülheim ,als Chance zum Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt’ zu rechtfertigen versucht, obwohl von den 1200 Leiharbeitnehmern nur 134 ohne Berufsabschluss sind (...).“

 

Quelle: WAZ online vom 18.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • BEFRISTUNG

Jobs von Berufsanfängern oft befristet

 

Viele junge Menschen bekommen nur einen befristeten Job. Die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (...) sagt: Einer von 4 Berufsanfängern im Saarland wird zuerst nur für eine bestimmte Zeit eingestellt, zum Beispiel für ein Jahr.

 

Im Saarland haben im Moment rund 17-tausend Menschen zwischen 20 und 30 Jahren nur einen befristeten Job. Besonders viele von ihnen arbeiten als Gebäudereiniger oder in einem Büro. Junge Menschen mit einem befristeten Job finden nicht so leicht eine Wohnung.

 

Quelle: SR.de vom 17.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • GERINGVERDIENENDE

Studie für Geringverdiener: So unfair ist das Steuersystem

 

Die Bertelsmann-Stiftung hat Mehrarbeit und Lohnzuwächse bei Geringverdienern in Deutschland untersucht. Diese führen nicht unbedingt dazu, dass am Ende mehr Geld übrig bleibe.

 

Die Untersuchung ergab, dass von einem hinzuverdienten Euro einem Singlehaushalt mit einem jährlichen Haushaltsbruttoeinkommen von 17.000 Euro nichts übrigbliebe. Bei einem Bruttoeinkommen von 75.000 Euro würden dagegen 56 Cent in der Haushaltskasse verbleiben.

 

Quelle: Merkur.de vom 17.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • NIEDRIGLÖHNE

Niedriglohn nimmt trotz Mindestlohn kaum ab

 

Der Mindestlohn hat nur geringe Auswirkungen auf die Niedriglohnbeschäftigung: Seit 2014 ist sie lediglich um 0,1 Prozentpunkte auf 22,6 Prozent zurückgegangen. Ursachen könnten die Niedriglohnschwelle und die abnehmenden Tarifbindung sein.

 

Wie Dr. Thorsten Kalina und Dr. Claudia Weinkopf in der Untersuchung feststellen, arbeiten für einen Niedriglohn weiterhin überdurchschnittlich häufig gering Qualifizierte, Jüngere, Frauen, befristet Beschäftigte, Ausländer und Minijobber.

 

Quelle: WAZ online vom 16.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • AUFSTOCKER

Staat subventioniert Niedrigeinkommen jährlich mit Milliarden Euro

 

2016 erhielten Erwerbstätige vom Staat Hartz-IV-Leistungen in Höhe von 10,78 Milliarden Euro. Die Zahlungen an Hartz-IV-Aufstocker sind gegenüber dem Vorjahr somit um rund 250 Millionen Euro gestiegen, wie aktuelle Daten der Bundesagentur für Arbeit zeigen.

 

Der Anstieg der Zahlungen an Aufstocker lässt sich nicht allein mit den Erhöhungen der Hartz-IV-Sätze erklären. So erhielten Aufstocker-Haushalte in 2016 durchschnittlich (...) 49 Euro mehr als im Vorjahr. Seit 2015 wurde der monatliche Hartz-IV-Regelsatz jährlich jedoch nur um jeweils fünf Euro angehoben.

 

Quelle: O-Ton-Arbeitsmarkt.de vom 16.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • MINDESTLÖHNE

Mindestlohn hat untere Tarifgehälter angehoben

 

Der 2015 eingeführte gesetzliche Mindestlohn hat vor allem in typischen Niedriglohnbranchen gewirkt. Die damalige gesetzliche Untergrenze von 8,50 Euro hat nach einer Aufstellung des Statistischen Bundesamtes bis Juni 2017 beispielsweise dazu geführt, dass die Gehälter in den unteren Tarifgruppen des Gastgewerbes deutlich angestiegen sind.

 

Ohnehin ist die Spreizung der Tariflöhne in den Niedriglohnbranchen geringer als anderswo. (...) In Niedriglohnbranchen beträgt der Faktor im Schnitt nur das 2,4-Fache, in der Gesamtwirtschaft das Dreifache.

 

Quelle: Süddeutsche.de vom 16.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • MINDESTLÖHNE

Mindestlohn bringt Sachsen mehr Vor- als Nachteile

 

Sachsen ist besonders stark von den Auswirkungen des Mindestlohns betroffen - und die sind überwiegend positiv. Das zumindest besagt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.

 

Wie eine Studie zeigt, sind mit der Einführung keine Arbeitsplätze vernichtet worden. „Für die Beschäftigten gab es reale Lohnzuwächse. Die Unternehmen reagierten mit geringfügigen Preiserhöhungen sowie mehr sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung statt Mini-Jobs.“

 

Quelle: Leipziger Volkszeitung online vom 15.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • BEFRISTUNG

Leitartikel: Befristung nicht nötig

 

Und nach der Ausbildung? Jeder Fünfte, der eine Stelle in Thüringen erhält, muss mit einer Befristung und meist mit weniger Geld als anderswo auskommen. (...) Doch mit der oftmals gar nicht nötigen Befristung machen sich die Unternehmen das Leben selbst schwer.

 

Unternehmen müssen sich fragen lassen, warum sie bei Berufseinsteigern überhaupt auf eine Befristung über die Probezeit hinaus setzen. Natürlich will man erst schauen, ob der neue Mitarbeiter geeignet ist oder nicht. Dies ist aber auch bei unbefristeten Verträgen möglich.

 

Quelle: Thüringische Landeszeitung online vom 15.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • BEFRISTUNG

Berufseinsteiger oft nur befristet angestellt

 

Berufseinsteiger sind in Berlin besonders oft von Befristungen betroffen. 63 000 Beschäftigte unter 30 Jahren haben ein zeitlich begrenztes Arbeitsverhältnis. Das ist jeder Vierte in der Altersklasse – Auszubildende nicht mitgerechnet.

 

Laut Statistischem Bundesamt verdienten zuletzt 23 Prozent aller Vollzeit-Beschäftigten in Befristung weniger als 1100 Euro netto im Monat. Nach Angaben der IG BAU sind Befristungen in Branchen wie der Gebäudereinigung, aber auch in der Verwaltung besonders stark verbreitet.

 

Quelle: Tagesspiegel online vom 14.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE

Plan für die Selbstständigen-Rente

 

Wenige Wochen vor der Bundestagswahl hat das Bundessozialministerium (BMAS) ein Konzept für eine verpflichtende Altersvorsorge von Selbstständigen veröffentlicht. Das (...) Papier sieht vor, dass sich bisher ungesicherte Selbstständige künftig zwischen einer Altersabsicherung in der Rentenversicherung und einer Basis-Rente ("Rürup-Rente") entscheiden müssen.

 

Nach Einschätzung vieler Experten sind vor allem die mehr als zwei Millionen Selbstständigen ohne Angestellte ("Solo-Selbstständige") von künftiger Altersarmut bedroht. Deshalb sollten Solo-Selbstständige mit nur einem Auftraggeber ihre Altersvorsorgebeiträge nur zur Hälfte selbst aufbringen müssen.

 

Quelle: Ihre-Vorsorge.de vom 14.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • GERINGVERDIENENDE

Urlaub ist für diese Berliner Familie ein Fremdwort

 

Sozialarbeiter Samyr B. (37) und seine Zwillinge haben nur rund 1000 Euro zum Leben. Eine Reise, wie für viele selbstverständlich, ist da nicht drin. (...) Der Sozialarbeiter arbeitet zwar 30 Stunden die Woche (...), doch wenn alles gut läuft, reicht das Geld bis zum Ende des Monats.

 

Damit ist er nicht allein. Jeder fünfte Deutsche verdient so wenig Geld, dass er sich nicht einmal eine einwöchige Urlaubsreise leisten kann. Das ist das Ergebnis einer Studie des Europäischen Statistikamts Eurostat. Unter Alleinerziehenden mit Kindern (...) sind es sogar 39,6 Prozent.

 

Quelle: B.Z. online vom 13.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • BEFRISTUNG

Kauder will befristete Lehrer-Verträge abschaffen

 

CDU und CSU fordern, Lehrerverträge nicht länger zu befristen. Es sei „nicht akzeptabel, dass junge Lehrer sehr oft mit Beginn der Sommerferien in die Arbeitslosigkeit entlassen werden und erst im neuen Schuljahr wieder angestellt werden“, sagte Unionsfraktionschef Volker Kauder.

 

Der Deutsche Lehrerverband begrüßte die Forderung. Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger nannte ein Ende der Befristung dieser Verträge „überfällig“. (...) Im Jahr 2016 waren während der Sommermonate 11.400 Lehrkräfte als arbeitslos gemeldet.

 

Quelle: FAZ.net vom 13.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • LEIHARBEIT

Ist Zeitarbeit wirklich nur Ausbeute?

 

In Deutschland haben fast eine Million Menschen keinen festen Vertrag bei einer Firma, sondern werden als Zeitarbeiter für kurze Projekte verliehen. Ist das Lohndrückerei oder eine Chance? Wir baten den Cheflobbyisten der Branche zum Gespräch.

 

Wie oft kommt es vor, dass junge Leute durch die Zeitarbeit in eine Festanstellung kommen? "Das kann man natürlich überhaupt nicht sagen. Darüber gibt es gar keine Zahlen. Aber das kommt immer mehr vor, wenn man die Unternehmen so hört."

 

Quelle: orange.handelsblatt.com vom 11.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • AUFSTOCKER

100 Milliarden Euro für Aufstocker

 

Die LINKE kritisiert den Staat für eine anhaltende verdeckte Subventionierung von Lohndumping. »Milliardenbeträge aus Steuermitteln werden aufgewendet, um nicht existenzsichernde Arbeit aufzustocken«, sagte die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag.

 

Nach Zimmermanns Berechnungen (...) wurden in den vergangenen zehn Jahren (2007 bis 2016) fast 100 Milliarden Euro (97,3 Milliarden Euro) an Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften mit mindestens einem abhängigen Erwerbstätigen gezahlt.

 

Quelle: neues deutschland online vom 11.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • LEIHARBEIT

Warum Leiharbeiter länger krank sind als Festangestellte

 

Leiharbeiter (...) sind in der Regel männlich, relativ jung, haben oft keinen Berufsabschluss, verdienen weniger – und sie sind länger krank. Letzteres geht aus einer Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) hervor.

 

Konkret fehlten sie im vergangenen Jahr an durchschnittlich 20,3 Tagen. Das sind 5,6 Tage mehr als bei Arbeitnehmern in anderen Branchen (14,7 Tage). (...) Vergleicht man die Jahreswerte miteinander, so zeigt sich bei den Leiharbeitern ein deutlich stärkerer Anstieg der Fehlzeiten.

 

Quelle: NRZ.de vom 10.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • MINIJOBS

Wie ein Minijob zur Armutsfalle wird

 

Es brummt wie nie zuvor im Landkreis Cham. Politiker jubeln über die historisch niedrigste Arbeitslosenquote aller Zeiten von 2,4 Prozent. Doch davon profitieren nicht alle - zum Beispiel jemand, der in die Armutsfalle Minijob geriet.

 

Eva Kayl musste ihr Auto verkaufen, fünf Jahre lang lebte sie von Minijobs. Finanziell auf die Füße kam sie dadurch nicht mehr. Jetzt ist sie wieder arbeitslos und weiter ohne Auto in der ländlich strukturierten Region, weil sie sich einen fahrbaren Untersatz nicht leisten kann.

 

Quelle: BR.de vom 09.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • MINIJOBS

Auf Dauer eine Armutsfalle: Peter Cissek über Mini-Jobs

 

Mini-Jobs sind ein Geschenk für Arbeitgeber: Dank dieses Arbeitsmarktinstrumentes können sie stets auf ein flexibles Heer von Arbeitnehmern zurückgreifen. So ist es kein Wunder, dass Arbeitgeber einiger Branchen dafür kämpfen, dass die Mini-Jobs weiterhin existieren.

 

Begründet wird dies meist mit „Auftragsspitzen“. (...) Doch oftmals gibt es Tätigkeiten in Supermärkten und Discountern wie Regale auffüllen, die ganz regulär auf mehrere Mini-Jobs aufgeteilt wurden.

 

Quelle: Ostthüringer Zeitung online vom 09.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • WERKVERTRÄGE

Projekt deckt Missbrauch von Werkverträgen auf

 

Die Verwaltungsstelle Homburg-Saarpfalz der Gewerkschaft IG Metall hat den Kampf gegen den Missbrauch von Werkverträgen in den vergangenen drei Jahren zu einem zentralen Thema ihrer gewerkschaftlichen Arbeit gemacht.

 

Die Gewerkschaftssekretäre Benjamin Krimmling und Lee Hirschel waren mit der Federführung dieses Projekts vertraut (...). So hätten sie herausgefunden, dass auf dem Gebiet ihrer Verwaltungsstelle (...) die größten Unternehmen „mittlerweile rund 20 Prozent ihrer früheren Stammbelegschaft durch Werkvertrag-Mitarbeiter ersetzt haben“.

 

Quelle: Saarbrücker Zeitung online vom 08.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • LEIHARBEIT

Die hässliche Fratze der "Sharing Economy"

 

Die Leiharbeit sei ein Albtraum für Beschäftigte, sie frustriere und mache krank, kommentiert Sina Fröhndrich. Außerdem sei sie keinesfalls Brücke für Langzeitarbeitslose in reguläre Beschäftigung, sondern eher eine Falle für oftmals gut Qualifizierte. Höchste Zeit, sie abzuschaffen.

 

Es ist traurig, dass ausgerechnet Deutschland, das Land der erfolgreichen Exporteure, sich fast eine Million Leiharbeiter leistet. Haben wir das nötig? Meine Antwort lautet: Nein.

 

Quelle: Deutschlandfunk.de vom 08.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • TEILZEIT

Alleinerziehende können einen Beruf in Teilzeit erlernen

 

Alleinerziehende können einen Beruf in Teilzeit erlernen (...). Friderike Winkler vom Verein „Also“ hilft. (...) Acht Frauen – oder theoretisch auch Männer (...) – können pro Projekt teilnehmen (...). Ziel sei es, für die Frauen im Folgejahr einen Ausbildungsplatz zu finden.

 

Zwar sollte der Fachkräftemangel auf dem Arbeitsmarkt eigentlich den Frauen entgegenkommen, die eine Teilzeitausbildung machen wollen, jedoch sei es in der Praxis oft schwer, einen Arbeitgeber zu finden, der sich darauf einlässt, meint Friderike Winkler.

 

Quelle: Heidenheimer Zeitung online vom 08.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • LEIHARBEIT

Leiharbeit legt um 4,4 Prozent zu

 

Die Leiharbeit hat nach Zahlen der Bundesregierung in den vergangenen Jahren deutlich zugelegt. Im Dezember 2016 gab es mit 993.000 fast eine Million Leiharbeitskräfte, 4,4 Prozent mehr als 2015. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der LINKEN hervor.

 

Im Vergleich zu 2013 sei das ein Anstieg um 16,4 Prozent. Und seit 2003 habe sich die Zahl sogar verdreifacht. (...) Der Anteil von Leiharbeitskräften ist den Angaben zufolge in Bremen und Thüringen besonders hoch.

 

Quelle: neues deutschland online vom 08.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE

Einkommen zwischen 616 und 3158 Euro

 

Sie schätzen es, ihr eigener Chef und frei von betrieblichen Zwängen zu sein, hadern aber mit niedrigen Honoraren, Auftragsflauten und unzureichender staatlicher Förderung. (...) Dabei sieht die Einkommenssituation der Solo-Selbstständigen auf den ersten Blick gar nicht so schlecht aus.

 

Allerdings (...) ist das Gefälle zwischen sehr schlecht und sehr gut verdienenden Solo-Selbstständigen enorm groß. Der großen Zahl von Solo-Selbstständigen mit „spärlichen Einkommen“ stehe eine sehr kleine Zahl mit sehr gut verdienenden Alleinunternehmern gegenüber.

 

Quelle: WirtschaftsWoche online vom 07.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • MINIJOBS

Die Zahl der Mini-Jobber ist in Deutschland wieder gestiegen

 

Trotz Einführung des Mindestlohns Anfang 2015 ist die Zahl der Mini-Jobber in Deutschland (...) wieder merklich gestiegen. 7,63 Millionen Menschen und damit 2,2 Prozent mehr als im ersten Quartal 2015 arbeiteten Ende 2016 in einem geringfügigen Beschäftigungsverhältnis.

 

Ihr durchschnittlicher Bruttostundenlohn habe 2014 bei 9,40 Euro gelegen. (...) Damit lag der Lohn eines Mini-Jobbers um 55 Prozent unter dem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst aller Arbeitnehmer von 16,57 Euro.

 

Quelle: Bonner General-Anzeiger online vom 07.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • LEIHARBEIT

"Die wollen arbeiten und Geld verdienen"

 

Immer mehr Flüchtlinge aus den acht zugangsstärksten Asylländern (...) finden einen Job als Leiharbeiter. (...) Im Dezember 2016 waren es bereits mehr als 11 300. (...) Geflüchtete hätten bei Zeitarbeitsfirmen "gute Beschäftigungsperspektiven", heißt es.

 

Über diese Kanäle könne auch die Suche nach einem Job außerhalb der Zeitarbeitsbranche gelingen. Das ist aber schwer (...): Es sei wichtig, sich als Leiharbeiter möglichst berufsbegleitend weiter zu qualifizieren, um nicht dauerhaft als Helfer arbeiten zu müssen.

 

Quelle: Süddeutsche.de vom 06.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • TEILZEIT

Immer mehr Brandenburgerinnen arbeiten in Teilzeit

 

Brandenburgs Sozialministerin Diana Golze (Linke) hat vor dem zunehmenden Anteil von Frauen gewarnt, die in Teilzeit beschäftigt sind. Mittlerweile ist es jede dritte, aber nur jeder zehnte Mann. Das habe Folgen für die Rente bis hin zum Risiko Altersarmut.

 

Unter den berufstätigen Frauen ist fast jede Zweite (45 Prozent) in Teilzeit beschäftigt - einschließlich in Minijobs. (...) Zudem arbeiteten Frauen oft in Branchen, in denen Teilzeit ohnehin weit verbreitet sei: Handel, Gesundheits- und Sozialwesen oder Gastgewerbe.

 

Quelle: Lausitzer Rundschau online vom 06.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • WERKVERTRÄGE

Werkverträge: So sparte die Fleischbranche 185 Millionen Euro

 

Hintergrund der Kritik sind Sonderregelungen für sogenannte energieintensive Unternehmen. Betriebe, die so eingestuft werden, müssen weniger oder keine Ökostromabgabe zahlen. Geringe Personalkosten steigern die Chancen, als energieintensiv eingestuft zu werden.

 

Weil Werkvertragsschlachter bei Subunternehmern angestellt sind, fallen die Ausgaben für fest angestelltes Personal entsprechend geringer aus. (...) Der Einsatz von Werkvertragsschlachtern in der Branche steht schon lange wegen mutmaßlicher Ausbeutung in der Kritik.

 

Quelle: NOZ.de vom 05.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • CROWDWORK

Crowdworker riskieren im Alter in prekären Verhältnissen zu leben

 

Über rund 1500 Euro im Monat verfügen Crowdworker, die in Vollzeit von dieser Tätigkeit leben. Das hat eine Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung ergeben. Demnach verdienen 70 Prozent der Befragten weniger als 500 Euro im Monat.

 

Manchen Crowdworkern drohen prekäre soziale Umstände: „Etwas mehr als die Hälfte derjenigen, die ihr Haupteinkommen aus der digitalen Erwerbsarbeit erzielen, sorgt der Studie zufolge nicht für das Alter vor“, teilt die Böckler-Stiftung mit.

 

Quelle: Wormser Zeitung online vom 04.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • ATYPISCHE BESCHÄFTIGUNG

Einkommensverteilung: Die Mitte bröckelt

 

Unsere aktuelle DIW-Studie kommt zum Ergebnis, dass die Mittelschicht (...) nicht nur seit 1995, sondern auch seit 2005 geschrumpft ist. (...) Vor allem die Quote der Menschen, die in Haushalten mit weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens leben, also von Armut gefährdet sind, ist von 11 auf über 15 Prozent gestiegen.

 

Eine detaillierte Analyse zeigt, dass der relative hohe Anteil an atypischer Beschäftigung (Leiharbeit, Minijobs, befristete Verträge) eine Ursache für die schrumpfende Mittelschicht ist.

 

Quelle: Zeit online vom 04.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • LEIHARBEIT

Mehr als 10 000 Leiharbeiter in Mecklenburg-Vorpommern

 

Mehr als 10 000 Beschäftigte arbeiten in Mecklenburg-Vorpommern als Leiharbeitnehmer. Seit 2010 bewegt sich ihre Zahl zwischen 10 000 und 10 800 (...). Am Stichtag 30. Juni 2016 waren es 10 117. Das waren 2,2 Prozent weniger als Jahr davor.

 

Die Landesregierung lehnt Leiharbeit nicht rundweg ab, wie aus der Antwort hervorgeht. Sie biete in gewissem Umfang einen Zugang für Arbeitslose in den ersten Arbeitsmarkt (...). Den Missbrauch von Leiharbeit für Lohn- und Sozialdumping lehne die Landesregierung ab.

 

Quelle: Welt online vom 04.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • Teilzeit

Sittenwidrig? Bei Teilzeit-Azubis wird die Vergütung gekürzt

 

Manche Azubis erhalten im ersten Lehrjahr nur 275 Euro pro Monat – in Teilzeit sind es noch weniger. Sittenwidrig ist das nicht, sagt die Staatsregierung. (...) Auszubildende haben lediglich Anspruch auf eine „angemessene Ausbildungsvergütung“.

 

Die Vergütung dürfe nur nicht um mehr als 20 Prozent unter dem einschlägigen Tarifvertrag oder den entsprechenden Empfehlungen liegen. „Eine anteilige Kürzung der Ausbildungsvergütung entsprechend der verkürzten wöchentlichen Ausbildungszeit ist (...) nicht ausgeschlossen.“

 

Quelle: Bayerische Staatszeitung online vom 04.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • BEFRISTUNG

Linke kritisiert befristete Jobs im Flüchtlings-Bundesamt

 

Fast die Hälfte aller Jobs sei ohne Sachgrund befristet. Seit Anfang des Jahres habe die Behörde in Nürnberg mehr als 1100 befristete Stellen auslaufen lassen. Gleichzeitig seien knapp 650 neue Stellen ausgeschrieben worden, davon erneut 630 mit sachgrundloser Befristung.

 

Laut einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken waren im Jahr 2014 rund 12 Prozent des BAMF-Personals befristet beschäftigt. Derzeit beträgt der Anteil 46,5 Prozent. Nur knapp 0,5 Prozent der Befristungen haben einen Sachgrund.

 

Quelle: Hamburger Abendblatt online vom 04.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • MINDESTLÖHNE

Fleischbranche kämpft gegen schlechtes Image

 

Miese Bezahlung, harte Arbeit, unzumutbare Unterkünfte für osteuropäische Arbeiter – die Fleischindustrie hat nicht den besten Ruf. Um das Image aufzubessern, einigten sich vor drei Jahren Unternehmen und Gewerkschaft auf einen Mindestlohn, der (...) 8,75 Euro beträgt.

 

„8,75 Euro die Stunde steht heute auf jedem Lohnzettel. Doch die Unternehmer müssen ihre Beschäftigten nicht darüber informieren, welche Arbeitszeit sie erfassen. So können leicht zu wenig Stunden abgerechnet werden“, sagt Armin Wiese, (...) (NGG).

 

Quelle: NOZ.de vom 03.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • BEFRISTUNG

76 Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiter nur befristet angestellt

 

Viele Lehrkräfte mit besonderen Aufgaben stemmen an der Kölner Universität Aufgaben, die auch Professoren übernehmen könnten. Der Unterschied: Im Gegensatz zu den Kollegen werden die Lehrkräfte, aber auch die anderen wissenschaftliche Mitarbeiter nur auf Zeit bezahlt.

 

76 Prozent der 5400 wissenschaftlichen Mitarbeiter an der Kölner Hochschule arbeiten befristet. „Jedes Jahr muss ich um meinen Vertrag bangen“, sagt zum Beispiel Christine Paul.

 

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger online vom 02.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • LEIHARBEIT

Leiharbeit als Chance für Flüchtlinge?

 

Ausgerechnet die Leiharbeit (...) hat bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt eine Hauptrolle übernommen. (...) Etwa jeder fünfte Flüchtling, der eine Arbeit aufnimmt, ist laut Bundesagentur für Arbeit bei einem Leiharbeitsbetrieb unter Vertrag.

 

In einer noch unveröffentlichten DGB-Analyse zur Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt (...) heißt es: „Finden Flüchtlinge verstärkt in Leiharbeit eine Beschäftigung, birgt dies die Gefahr, dass sie nicht aus prekären Beschäftigungen herauskommen.“ Das könne auf Ausbeutung hinauslaufen.

 

Quelle: Südwest Presse online vom 02.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • LEIHARBEIT

Leiharbeits-Verbot für Flüchtlinge wurde 2015 gelockert

 

Lange führte die Leiharbeit ein Schattendasein, im Zuge von Gerhard Schröders Reformagenda 2010 wurde sie schließlich gestärkt. Die Zahl der Leiharbeitnehmer stieg seitdem deutlich an, auf nunmehr rund eine Million.

 

Der früher verbotene Einsatz von Flüchtlingen in der Leiharbeit wurde im Oktober 2015 gelockert. Fachkräfte können seither nach drei Monaten in der Branche tätig werden, in den meisten Regionen gilt dies inzwischen auch für ungelernte Flüchtlinge.

 

Quelle: Südwest Presse online vom 02.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • LEIHARBEIT

Ohne Leiharbeiter läuft nichts mehr

 

Leiharbeit ist in der Industrie üblich. Wegen schlechter Bezahlung und der ständigen Unsicherheit hat sie aber keinen guten Ruf. Jetzt gibt es diese Beschäftigungsform auch in der Pflege. Dort liegt die Leiharbeit zunehmend im Trend.

 

Nach Angaben des Direktors der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft, Helge Engelke, sind die Kliniken mittlerweile in der Pflege auf Leiharbeiter angewiesen (...), um die Rund-um-die-Uhr-Versorgung im Krankenhaus gewährleisten zu können.

 

Quelle: SWR.de vom 01.08.2017

_____________________________________________________________________

 

  • MINIJOBS

So viele Frauen tappen in die Minijob-Falle

 

Minijob, das klingt erst einmal nett. Bis zu 450 Euro im Monat steuerfrei dazu verdienen. Und für viele Menschen sind Minijobs tatsächlich praktisch. Für Studenten und Rentner zum Beispiel (...). Bundesweit arbeiten mehr als 7,5 Millionen Menschen in einem solchen Job.

 

Für viele aber kann er zur Falle werden. Wenn sie über Jahre nur in Minijobs arbeiten. Wenn der Minijob kein Nebenjob ist, sondern der Hauptberuf. Es ist eine Falle, in die vor allem Frauen geraten, besonders häufig Frauen in Westdeutschland.

 

Quelle: Correctiv.org vom 01.08.2017