geringfügige Beschäftigung Minijob 450-Euro-Job

 

MINIJOBS:

 

15/10/2014:

Zahl der Minijobs zum Jahresbeginn 2014 wieder etwas gestiegen

(von Markus Krüsemann)

 

 

Nachdem das nur noch leichte Wachstum bei den geringfügig entlohnten Beschäftigungsverhältnissen im vierten Quartal 2013 quasi zum Erliegen gekommen war (siehe 10.07.2014), scheint sich zu Beginn des Jahres 2014 der leichte Beschäftigungsaufbau bei den Minijobs wieder fortzusetzen.

 

Wie aus den von der Bundesagentur für Arbeit (BA) vorgelegten Quartalszahlen zum Stichtag 31. März 2014 hervorgeht, sind im ersten Quartal etwas mehr als 7,35 Millionen Personen einer geringfügig entlohnten Beschäftigung (GeB) nachgegangen. Das sind etwa 100.000 mehr als im Vorjahresquartal, was einem leichten Anstieg um 1,4 Prozent entspricht.

 

Der Großteil des Wachstums geht dabei auf den Anstieg bei jenen Beschäftigten zurück, die einen Minijob als zusätzlichen Nebenjob angenommen haben (GeB zusätzl.). Ende März 2014 lag ihre Zahl bei gut 2,36 Millionen, was einem Plus von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal bedeutet. Der bereits länger anhaltende Trend zum Zweitjob (siehe 23.03.2014) hat sich damit wieder verstärkt.

 

Mit einem Plus von 0,4 Prozent ist die Zahl der Beschäftigten, die ausschließlich einen Minijob ausüben (GeB ausschl.), im Vergleich zum Vorjahresmonat annähernd gleich geblieben. Nach 4,97 Millionen Ende März 2013 betrug ihre Zahl Ende März 2014 knapp 4,99 Millionen.

 

Die meisten neuen Minijobs sind im Wirtschaftszweig "Land-, Forstwirtschaft und Fischerei" entstanden (+ 7,8%), im "Gastgewerbe" betrug das Plus 3,5 Prozent. Um 4 Prozent gestiegen sind auch die Minijobs in Privathaushalten. Bedeutende Rückgänge waren dagegen nur im Wirtschaftszweig "Information und Kommunikation" (- 4,6%) zu verzeichnen.

 

 

Entwicklung der Minijobs Sept. 2009 bis März 2014

geringfügige Beschäftigung Entwicklung der Minijobs
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Beschäftigungsstatistik, geringfügig Beschäftigte, Nürnberg.

 

Aufgrund einer rückwirkenden Revision der Beschäftigungsstatistik im August 2014 weichen die diesmal von der BA vorgelegten Daten von den zuvor veröffentlichten Zahlenreihen ab. Bei der Revision sind die Beschäftigungsdaten sowohl für die sozialversicherungspflichtige als auch für die geringfügige Beschäftigung rückwirkend ab 1999 revidiert worden.

 

Die Veränderungen bei der geringfügigen Beschäftigung gehen auf eine veränderte Datenaufbereitung zurück, durch die die Art der Beschäftigung (sozialversicherungspflichtig oder geringfügig oder beides) genauer ermittelt werden kann. Durch die Revision hat sich die Anzahl der geringfügig entlohnten Beschäftigten im Nebenjob bundesweit um rund 300.000 oder 11,3 Prozent verringert. Dagegen fällt die Zahl der ausschließlich geringfügig entlohnt Beschäftigten um 250.000 oder 5,1 Prozent (30.06.2013) höher aus.

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Quelle:

Statistik der Bundesagentur für Arbeit (2014): Beschäftigungsstatistik, Länderreport - Deutschland, Nürnberg, September 2014.

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Markus Krüsemann ist Soziologe und Mitarbeiter am Institut für Regionalforschung in Göttingen.

 

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