ARCHIV - MÄRZ 2017


  • LEIHARBEIT

Zeitarbeitsbranche wächst

 

Knapp eine Million Zeitarbeiternehmer gibt es in Deutschland, so viele wie nie zuvor. Und das Wachstum dürfte dürfte weitergehen, hat eine Umfrage der Unternehmensberatung PwC ergeben.

 

„Gründe für diesen positiven Trend sind zum einen die gute konjunkturelle Entwicklung. Zum anderen sind Unternehmen stark daran interessiert, ihre Personalkosten weiter zu flexibilisieren. Und nicht zuletzt hat die Akzeptanz der Zeitarbeit in der Gesellschaft zugenommen“, wird Ralph Niederdrenk, Partner bei PwC (...) zitiert.

 

Quelle: Stuttgarter-Zeitung.de vom 31.03.2017

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  • LEIHARBEIT

Arbeitnehmerüberlassungsgesetz soll Leiharbeiter besserstellen

 

Neues Arbeitnehmerüberlassungsgesetz soll Leiharbeiter besserstellen (...). Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) (...) sieht mit dem novellierten Arbeitnehmerüberlassungsgesetz die Rechte der Leiharbeiter gestärkt. (...) Das sehen nicht alle so.

 

Für Matthias Brümmer von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (...) wird sich für viele Leiharbeiter mit dem Gesetz das Problem nur verschieben. "Zwar wird die Leiharbeit massiv zurückgehen – aber dafür wird die Zahl der Werkverträge im gleichen Ausmaß zunehmen", sagt er.

 

Quelle: Badische Zeitung online vom 31.03.2017

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  • MINDESTLÖHNE

Kein Mindestlohn für Behinderte

 

Mit 1,50 Euro pro Stunde sind viele Behinderte, die in Behindertenwerkstätten arbeiten, meilenweit vom Mindestlohn entfernt. Obwohl viele eine ganze normale Fünf-Tage-Arbeitswoche haben. (...) Ein Schwerbehinderter hatte deshalb auf Mindestlohn geklagt.

 

Doch schleswig-holsteinische Arbeitsgerichte entschieden in zwei Instanzen, Behinderte, die in Werkstätten arbeiten, haben keinen Anspruch darauf. Etwa 700 solcher Werkstätten mit rund 300.000 behinderten Mitarbeitern gibt es in Deutschland.

 

Quelle: Tagesschau.de vom 31.03.2017

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  • BEFRISTUNG

Hochschulen: Jede vierte Verwaltungsstelle befristet

 

Die große Mehrheit der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen hangelt sich von Zeitvertrag zu Zeitvertrag. Doch nicht nur ForscherInnnen müssen mit befristeten Verträgen vorlieb nehmen.

 

Jede vierte Stelle beim sogenannten wissenschaftsunterstützenden Personal ist keine Dauerstelle. Wie die Bundesregierung (...) mitteilt, waren 2015 knapp 72.000 hauptamtliche MitarbeiterInnen im Verwaltungsdienst, in der Technik oder sonstigen Bereichen befristet beschäftigt.

 

Quelle: taz.de vom 30.03.2017

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  • MINIJOBS

Raus aus der Minijob-Falle

 

Damit der 450-Euro-Job nicht zur Falle wird: Die rund 3.900 Minijobber im Landkreis Nordhausen sollen bessergestellt werden. Das fordert die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt. Die IG BAU schlägt dazu eine Reform der geringfügigen Beschäftigung vor.

 

Demnach sollen Minijobs schon ab dem ersten Euro in die Sozialversicherung einbezogen werden. „Minijobs waren als flexible und vorübergehende Lösung gedacht. Aber für viele Beschäftigte – etwa in der Reinigung – sind sie langsam zum Dauerzustand geworden (...)".

 

Quelle: nnz-online.de vom 30.03.2017

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  • LEIHARBEIT

Mehr Leiharbeiter in Sachsen-Anhalt

 

In Sachsen-Anhalts Unternehmen arbeiten mehr Leiharbeiter. Ihre Zahl stieg im vergangenen Jahr auf rund 26.400, etwa 900 mehr als 2015, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mitteilte

 

Leiharbeit dürfe aber nicht zum Dauerzustand werden, um eine Festanstellung von Mitarbeitern zu umgehen, sagte Senius. Denn die auf Zeit beschäftigten Mitarbeiter verdienen der Agentur zufolge deutlich weniger.

 

Quelle: Volksstimme online vom 30.03.2017

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  • AUSBEUTUNG

Hungerlöhne in SH - Berater helfen Ausländern

 

Nur zwei Euro Stundenlohn fürs Tellerwaschen, keine Krankenversicherung, mangelnder Gesundheitsschutz: Vor allem Menschen aus den östlichen EU-Staaten und Flüchtlinge nehmen teils extreme Arbeitsbedingungen in Kauf, wenn sie in Schleswig-Holstein arbeiten.

 

Ausbeutung und menschenunwürdige Praktiken gebe es zum Beispiel in Schlachthöfen, auf Werften, Feldern, dem Bau oder in der Gastronomie, berichtete der Vorsitzende des DGB Nord, Uwe Polkaehn, bei der Eröffnung der Beratungsräume.

 

Quelle: NDR.de vom 29.03.2017

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  • MINDESTLÖHNE

Zoll kontrolliert Mindestlohnverstöße bei Wachpersonal

 

Im Zeitraum vom 20. bis 26. März 2017 hat die Zollverwaltung bundesweit die Wach- und Sicherheitsbranche (...) überprüft. Als Teil einer bundesweiten Aktion waren rund 60 Kontrolleure im Raum Lörrach, Freiburg und Offenburg an dem Einsatz beteiligt.

 

Die betroffenen Unternehmen bewachen demnach mehr als 60 Einrichtungen, 171 Personen wurden kontrolliert. In sechs Fällen seien Mitarbeiter unter dem Mindestlohn bezahlt worden, hieß es.

 

Quelle: Badische Zeitung online vom 29.03.2017

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  • TEILZEIT

„Viele sitzen in der Teilzeitfalle“

 

Buntenbach: "Umfragen zeigen, dass etwa ein Drittel der Teilzeitbeschäftigten gern mehr arbeiten würden und ein Viertel nur deshalb in Teilzeit ist, weil ihnen keine Vollzeitstelle angeboten wird. Das betrifft vor allem Frauen, die wegen Kindererziehungszeiten oder der Pflege von Angehörigen im Job für einige Jahre kürzer treten und dann in Teilzeit festhängen."

 

"Viele von ihnen sitzen der Teilzeitfalle. Das soll sich durch den im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD vereinbarten Rechtsanspruch auf Rückkehr in Vollzeit ändern."

 

Quelle: FR online vom 28.03.2017

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  • NIEDRIGLÖHNE

Große Lohnunterschiede in den einzelnen Wirtschaftszweigen

 

Am wenigsten wird im Bereich persönlicher Dienstleistungen wie in Friseursalons oder in Wäschereien verdient (...). Am unteren Ende der Einkommensskala stehen demnach auch chemische Reinigungen, Kosmetiksalons, Bestattungsunternehmen, Saunas, Solarien und Bäder.

 

Der Niedriglohnanteil liegt in der Gastronomie und im Spiel-, Wett- und Lotteriewesen bei über 70 Prozent. Bei Gas, Erdöl, der Mineralölverarbeitung sowie Versicherungen beträgt er 0,4 bis 1,7 Prozent.

 

Quelle: Saarbrücker Zeitung online vom 28.03.2017

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  • MINDESTLÖHNE

Ausnahmen vom Mindestlohn betreffen nur noch wenige Branchen

 

Die im laufenden Jahr noch in bestimmten Fällen möglichen Ausnahmen vom gesetzlichen Mindestlohn betreffen einer Studie zufolge nur noch wenige Branchen. (...) Ab Januar 2018 muss der gesetzliche Mindestlohn ohnehin in allen Branchen eingehalten werden.

 

Für die Land- und Forstwirtschaft sowie den Gartenbau gilt derzeit noch ein tariflicher Branchenmindestlohn von 8,60 Euro. (...) Mindestsätze von 8,75 Euro gelten derzeit für die Fleischindustrie sowie bei Wäschereidienstleistungen.

 

Quelle: Donaukurier online vom 27.03.2017

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  • GERINGVERDIENENDE

Jeder dritte Geringverdiener steigt zügig auf

 

Knapp 13 Millionen Menschen in Deutschland leben in relativ armen Verhältnissen, weil ihr Einkommen weniger als 60 Prozent des gesellschaftlichen Mittelwerts beträgt. Immerhin ein Drittel der Betroffenen (...) steigen aber innerhalb eines Jahres in eine höhere Einkommensschicht auf.

 

Der Anteil der Aufsteiger unter den im statistischen Sinne Armutsgefährdeten ist damit zwar geringer als Mitte der neunziger Jahre; damals waren zeitweilig rund 40 Prozent innerhalb eines Jahres aufgestiegen.

 

Quelle: FAZ.net vom 27.03.2017

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE

Beitragsschulden – Ratlosigkeit regiert

 

Die Beitragsschulden in der GKV sind auf zuletzt 6,15 Milliarden Euro gestiegen. Vermeintlich einfache Lösungen gibt es nicht. (...) Kernproblem ist die Verschuldung insbesondere bei Solo-Selbstständigen.

 

Obwohl Kassenverbände wissen, dass Symptomkur nicht reicht, schlagen sie – vorläufig – genau diese vor: Es sollte über eine neue Mindestbemessung für Selbstständige von 1487 Euro "diskutiert" werden, schlägt der BKK-Dachverband vor.

 

Quelle: ÄrtzteZeitung online vom 24.03.2017

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  • PREKARISIERUNG

Wenn es im Cockpit prekär wird

 

Tom K. ist solch ein Nachwuchspilot. Der Neunundzwanzigjährige, der seinen richtigen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, fliegt seit gut drei Jahren für die irische Low-Cost-Gesellschaft Ryanair, die mittlerweile auch auf dem Frankfurter Flughafen Fuß fasst.

 

Angestellter der Iren ist er bis heute allerdings nicht. Formal ist er Geschäftsführer einer Limited nach irischem Recht, deren einziger Mitarbeiter er ist. Vertraglich ist er mit einer Art Leiharbeitsfirma verbunden, die seine Dienstleistung an Ryanair verkauft.

 

Quelle: FAZ.net vom 24.03.2017

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  • CROWDWORKING

Diskriminierung, Überstunden und schlechte Bezahlung

 

Forscher vom Oxford-Internet-Institut haben drei Jahre lang neue Formen der Online-Auftragsarbeit wie Crowd- und Clickworking untersucht. (...) Die Wissenschaftler haben für die Studie 456 Crowdworker vor allem aus Südostasien und den südlichen Ländern Afrikas online befragt.

 

Die Ergebnisse seien "nicht notwendigerweise repräsentativ" für die einbezogenen Staaten, aber aussagekräftig, schreiben die Forscher. (...) Das Überangebot an Arbeitssuchenden sei gewaltig, die Unsicherheit groß.

 

Quelle: Heise online vom 23.03.2017

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  • TEILZEIT

Union sperrt sich bei Teilzeitgesetz gegen SPD

 

Die Union sperrt sich gegen eine Neuerung im Teilzeit- und Befristungsgesetz (...). Union und SPD hatten seinerzeit vereinbart, dass Beschäftigte einen Anspruch auf befristete Teilzeit und anschließende Rückkehr auf eine Vollzeitstelle bekommen sollen.

 

Der Entwurf, der noch nicht öffentlich ist, aber dem Tagesspiegel vorliegt, soll – die überwiegend betroffenen – Frauen, aus der „Teilzeitfalle“ holen. Bis zu 750.000 Beschäftigte können nicht zurück in die Vollzeit, obwohl sie das wünschen, schätzt das Arbeitsministerium.

 

Quelle: Tagesspiegel online vom 23.03.2017

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  • BEFRISTUNG

Arbeiten mit Ablaufdatum: Der befristete Arbeitsvertrag

 

Knapp jeder zehnte Beschäftige hat einen befristeten Arbeitsvertrag. (...)  Doch das war nicht immer so: Einer Untersuchung der Hans-Böckler-Stiftung zufolge hat sich der Anteil der befristeten Arbeitsverhältnisse seit 1991 um rund ein Drittel erhöht.

 

Im Vergleich zu einem unbefristeten Arbeitsvertrag wird bei einem befristeten Arbeitsvertrag eine feste Dauer vereinbart - danach endet das Arbeitsverhältnis automatisch. Dabei gibt es zwei Arten: einen mit Sachgrund befristeten Arbeitsvertrag und einen ohne Sachgrund.

 

Quelle: MDR.de vom 23.03.2017

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  • MINIJOBS

Viele Minijobber bekommen keinen Mindestlohn

 

Von den bundesweit knapp 7,5 Millionen Minijobbern erhält laut einer Studie etwa jeder Achte entgegen den Vorschriften nicht den gesetzlichen Mindestlohn. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung.

 

In der Befragung für die Studie gaben im vergangenen Herbst 14,5 Prozent der Minijobber an, dass sie nicht den gesetzlichen Mindestlohn von damals 8,50 Euro erhielten. (...) In zwölf Prozent der Fälle lagen laut Schmeltzer „klare Gesetzesverstöße“ vor.

 

Quelle: Handelsblatt online vom 23.03.2017

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  • MINDESTLÖHNE

Viele zahnmedizinische Fachangestellte erhalten nur den Mindestlohn

 

Kritik an der Bezahlung von zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) übt jetzt der Verband der medizinischen Fachberufe (VMF). (...) Laut Verband gaben 21 Prozent der teilnehmenden Fachangestellten an, nur maximal den gesetzlichen Mindestlohn (...) zu erhalten.

 

"Das Honorar für eine professionelle Zahnreinigung liegt zwischen 80 und 100 Euro. Darf es sein, dass eine qualifizierte ZMP oder ZMF für diese erbrachte Leistung mit dem Mindestlohn von damals 8,50 brutto pro Stunde abgespeist wird?"

 

Quelle: ÄrzteZeitung online vom 22.03.2017

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  • TEILZEIT

Bei der Modekette H&M ist „Arbeit auf Abruf" immer üblicher

 

In Deutschland sind 1,5 Millionen Menschen nur noch „auf Abruf“ beschäftigt. Sie müssen ihren Alltag sehr flexibel gestalten und sich immer zur Verfügung halten. Ihr Einkommen schwankt von Monat zu Monat.

 

Bei H&M haben sich diese Arbeitsverhältnisse in den vergangenen Jahren sogar verdoppelt. Solche flexiblen Arbeitsverhältnisse helfen Firmen, das unternehmerische Risiko auf Mitarbeiter abwälzen.

 

Quelle: correctiv.org vom 22.03.2017

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  • GERINGVERDIENENDE

Energie-Experten fordern: Gutverdiener sollen mehr für Strom zahlen

 

Das Essener RWI-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) stellte jüngst brisante Pläne vor. In der Absicht, die „Gerechtigkeitslücke der Energiewende“ zu schließen, sollen Gutverdiener in Zukunft mehr für Strom zahlen als einkommensschwache Bürger, heißt es in dem Bericht.

 

Die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG-Umlage) belastet finanzschwache Bürger im Verhältnis zu ihrem Einkommen viel stärker als Haushalte mit hohem Nettoeinkommen. (...) Die zehn Prozent der ärmsten Haushalte zahlen für die EEG-Umlage 1,5 Prozent ihres Haushalts-Nettoeinkommens, die reichsten Haushalte hingegen nur 0,4 Prozent

 

Quelle: Focus online vom 22.03.2017

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  • MINIJOBS

Wiedereinstieg in den Beruf: «Es muss kein Mini-Job sein»

 

Es sind oft Frauen, die wegen der Kinder aus dem Berufsleben aussteigen - und dann mitunter nach Jahren in den Job wiedereinsteigen wollen. (...) So manche Berufsrückkehrerin nehme dann erst einmal einen Minijob an oder eine Stelle deutlich unterhalb der eigenen Qualifikation.

 

Viele machten den Denkfehler, zu glauben, dass aus dem Minijob irgendwann eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wird, erläuterte Weckenmann. Nach ihrer Erfahrung sei das in meisten Fällen jedoch nicht gegeben.

 

Quelle: Süddeutsche.de vom 22.03.2017

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  • LEIHARBEIT

Leiharbeiter sind deutlich schlechter bezahlt

 

Doch ganz ohne Kritik war die Leiharbeit nie. Vor allem die Gewerkschaften starteten immer wieder Kampagnen zur Leiharbeit, bei der sie die ungleichen Arbeitsbedingungen und Bezahlung der regulären Belegschaft und der Leiharbeiter anprangerte.

 

Diese deutliche Lohn-Differenz zwischen Leiharbeitern und dem durchschnittlichen Vollzeitbeschäftigten bestätigte nun auch die Bundesagentur für Arbeit, die eine Anfrage einer Bundestagsabgeordneten beantwortet hatte.

 

Quelle: Heidenheimer Zeitung online vom 22.03.2017

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  • TEILZEIT

Kritik an Teilzeitjobs

 

Pflege ist ein Teilzeit- und Frauenjob. Die sächsische Linken-Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann beklagt einen überproportional starken Zuwachs an Teilzeitstellen in der ambulanten Pflege. Dieser Pflegebereich sei eine der großen Wachstumsbranchen.

 

«Aber von den über 170 000 Stellen, die in den letzten Jahren geschaffen wurden, waren fast 130 000 Teilzeitjobs», sagte Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur. Nur knapp 40 000 waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) Vollzeitstellen.

 

Quelle: Welt online vom 21.03.2017

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  • LEIHARBEIT

Entleiher müssen sich auf Rückgänge bei der Zeitarbeit einstellen

 

Zum 1. April 2017 tritt das neue Arbeitnehmerüberlassungsgesetz in Kraft. Danach greift der Gesetzgeber mit strikten Regulierungen in die Zeitarbeit ein (...) Als Konsequenz (...) wollen Unternehmen zukünftig Zeitarbeit deutlich weniger und kürzer einsetzen.

 

Auch werden Equal Pay und die maximale Überlassungsdauer entgegen der Absicht von Arbeitsministerin Andrea Nahles nur in geringem Maße zum Tragen kommen. Zu vermehrten Übernahmen von Zeitarbeitnehmern in Festanstellungen wird es nicht führen.

 

Quelle: Mittelstand-Nachrichten.de vom 21.03.2017

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  • BEFRISTUNG

Neun von zehn Forschern in Berlin sind befristet

 

In Berlin haben 86 Prozent aller angestellten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nur einen befristeten Arbeitsvertrag. Das geht aus einer Antwort der Wissenschaftsverwaltung auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Tobias Schulze hervor.

 

Die meisten Wissenschaftler haben dabei einen Vertrag, der mehr als zwei Jahre läuft: nämlich 6537, was 56 Prozent aller Angestellten entspricht. 2293, also zwanzig Prozent, haben eine Vertragslaufzeit zwischen ein und zwei Jahren.

 

Quelle: Tagedsspiegel online vom 20.03.2017

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  • MINIJOBS

„Minijobs sind Sackgassen“

 

"Minijobs sind Sackgassen", sagt Meike Stühmeyer-Freese. Die Equal-Pay-Beraterin aus Bünde spricht im Interview über die Lohnlücke und Rentenkluft zwischen Männern und Frauen als Folge von Erwerbsunterbrechungen.

 

Stühmeyer-Freese: "Ich empfehle Frauen, (...) die langfristigen Folgen zu bedenken. Zudem informiere ich darüber, dass Minijobs in der Regel keine Brücken in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen sind, sondern Sackgassen."

 

Quelle: Neue Westfälische online vom 20.03.2017

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  • MINDESTLÖHNE

Der Service in Hotels geht zurück: Das ist der Grund dafür

 

Tausende Hotels und Restaurants haben im Zuge der Mindestlohneinführung 2015 und der damit verbundenen Arbeitszeitdokumentation ihre Leistungen eingeschränkt. Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) in seinen Betrieben hervor.

 

„Es ist nicht wegzudiskutieren, dass der Mindestlohn die Personalkosten hat steigen lassen“, erklärte Hartges. Auch die im seit 1994 geltenden Arbeitszeitgesetz festgelegte werktägliche Höchstarbeitszeit (...) im Ausnahmefall von maximal zehn Stunden will der DEHOGA kippen.

 

Quelle: Focus online vom 20.03.2017

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE

Kleine Unternehmer in der Schuldenfalle

 

Versicherte in Sachsen-Anhalt schulden den Krankenkassen insgesamt 190 Millionen Euro. Das geht aus einer Aufstellung des Verbands der Ersatzkassen (VDEK) hervor, die der Volksstimme vorliegt. (...) Die meisten Beitragsschuldner sind Solo-Selbständige.

 

Bei der Krankenversicherung (...) müssen sie den Versicherungsbeitrag komplett aus eigener Tasche zahlen. Darüber hinaus wird den Solo-Selbständigen zur Berechnung des Beitrags ein Mindesteinkommen von derzeit 2231,25 Euro unterstellt.

 

Quelle: Volksstimme online vom 20.03.2017

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE

Selbst und ständig - und vom Staat ignoriert?

 

"Neue Selbstständige", "prekäre Kreative", "Solo-Selbstständige" - Millionen Deutsche sind zwar selbstständig, aber mitnichten sozial abgesichert. Ob Krankheit oder Rente: dem Staat fehlen Ideen, wie man das lösen könnte.

 

Genügt es, wenn der Staat später irgendwann über die Grundsicherung einspringt? Oder müsste man sich nicht allmählich von alten Dogmen verabschieden – und zum Beispiel darüber nachdenken, ob auch Solo-selbstständige Arbeit subventioniert wird?

 

Quelle: detektor.fm vom 18.03.2017

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  • TEILZEITARBEIT

"Vollzeit-Fetisch ist nicht mehr zeitgemäß"

 

Es wäre ideal, wenn Männer und Frauen Teilzeit arbeiten könnten, sagt die Chefredakteurin des "Missy Magazine", Sonja Eismann. Nicht für alles, was mit den Kindern zu tun habe, sollten die Mütter zuständig sein. (...) "Dieser Vollzeit-Fetisch ist einfach nicht mehr zeitgemäß", sagte sie.

 

Außerdem sei es für viele (...) nicht erstrebenswert, die ganze Zeit der Arbeit zu widmen (...). "Ich glaube, wir sollten eher dahin, dass Teilzeit etwas Selbstverständliches wird und das nicht nur die eine gute Rente bekommen, die immer Vollzeit gearbeitet haben", sagte Eismann.

 

Quelle: Deutschlandradiokultur.de vom 18.03.2017

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  • GERINGVERDIENENDE

Kostenfreie Verhütungsmittel für Geringverdiener

 

Frauen mit wenig Einkommen können sich häufig keine Verhütung leisten und lassen sie deswegen oft weg. In Nordrhein-Westfalen ist nun das Pilotprojekt Biko gestartet, das Geringverdienern und Arbeitslosen (...) Verhütungsmittel finanziert.

 

Das Geld reiche oft hinten und vorne nicht, und das habe Auswirkungen auf das Verhütungsverhalten von Frauen: "Wenn wir den Zugang finanziell nicht haben zu teuren Verhütungsmitteln, wählen wir (...) das, was am preiswertesten ist oder wir lassen sie weg."

 

Quelle: Deutschlandfunk.de vom 17.03.2017

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  • PREKARISIERUNG

An Hochschulen bleibt prekäre Beschäftigung Normalität

 

Ein Jahr nach der Gesetzreform für verlässlichere Karrierewege an den Hochschulen haben sich nach Ansicht der Bildungsgewerkschaft GEW viele Hoffnungen nicht erfüllt. «Das Gesetz bleibt an manchen Stellen zu abstrakt oder arbeitet mit unbestimmten Rechtsbegriffen».

 

Gegen Fehlentwicklungen wie Kurzzeit-Kettenverträge soll sich eine Befristung nun an «angemessenen» Forschungsprojektlaufzeiten und Qualifizierungszielen der Mitarbeiter orientieren. Genau hier sieht GEW-Vize Keller Unschärfen im Gesetz.

 

Quelle: Wilhelmshavener Zeitung online vom 17.03.2017

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  • WERKVERTRÄGE

»Schattenwelt« in der Fleischfabrik

 

In den Schlachthöfen und Zerlegebetrieben arbeiteten oft mehrere hundert oder tausend Menschen. (...) »Der größte Teil hat Arbeitsverträge bei Fremdfirmen, die über Werkverträge eingebunden sind und ihre Arbeitskräfte überwiegend aus Osteuropa rekrutieren.«

 

»Dieselben Eigentümergruppen besitzen oft eine Vielzahl solcher Werkvertragsfirmen, und die Beschäftigten werden oft von einem Unternehmen ins nächste geschoben. So kann man sie praktisch endlos in befristeten Verträgen beschäftigen (...)«.

 

Quelle: junge Welt online vom 17.03.2017

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  • ARBEITSARMUT

Fratzschers Verteilungsfragen: Armut gefährdet die Demokratie

 

Die deutsche Wirtschaft brummt, so scheint es, aber auch die Anzahl der Arbeitnehmer, die von Armut bedroht sind, nimmt deutlich zu. (...) Sollte der Anspruch nicht vielmehr sein, dass die Menschen mit ihrer Arbeit ein auskömmliches Dasein haben?

 

Menschen, die armutsgefährdet sind, haben eine geringere (...) Teilhabe, was das Funktionieren unserer Demokratie gefährdet (...).Kurzum, der Anstieg der Armutsgefährdung von Menschen in Arbeit sollte ein Weckruf für die Politik und ein zentrales Thema im politischen Diskurs sein.

 

Quelle: Zeit online vom 17.03.2017

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  • ARBEITSARMUT

Arm und selber schuld? Nein!

 

Über die Definition von Armut und über Armutssymptome wird viel gesprochen. Aus Sicht der AWO ist es aber mindestens genauso wichtig die Ursachen – also die Gründe für Armut zu untersuchen. Das hat die AWO getan.

 

So schützt beispielsweise Erwerbstätigkeit nach wie vor am effektivsten gegen Einkommensarmut, aber gleichzeitig sind immer mehr erwerbstätige Personen armutsgefährdet. Die Ursache dafür liegt in den strukturellen Veränderungen des Arbeitsmarktes bspw. durch die Zunahme von atypischer Beschäftigung wie Leiharbeit, Minijobs, Teilzeit und prekärer Selbstständigkeit.

 

Quelle: AWO.org vom 16.03.2017

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  • MINDESTLÖHNE

Mindestlohn: Weit unter der Niedriglohnschwelle

 

Deutschland hat den gesetzlichen Mindestlohn erstmals erhöht: Seit Anfang dieses Jahres liegt er bei 8,84 Euro pro Stunde. Im Vergleich zu anderen westeuropäischen Staaten ist das allerdings immer noch niedrig, wie der WSI-Mindestlohnbericht zeigt.

 

„Nach wie vor liegen sowohl der absolute als auch der relative Wert des Mindestlohns in vielen Ländern auf einem Niveau, das kein existenzsicherndes Einkommen ermöglicht“, erklärt Schulten.

 

Quelle: Böckler Impuls, Nr. 04/2017

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  • ARBEITSARMUT

Was tun gegen zunehmende Armut?

 

„Im Saarland ist jeder Sechste arm“, betonte Armin Lang, Landesvorsitzender des VdK Saarland. Mit 17,2 Prozent liege das Saarland deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Befristete und schlecht bezahlte Jobs seien zwei der zentralen Gründe.

 

Und das hat Folgen, führte Lang aus: Denn wer gar nicht oder in Teilzeit arbeite, kämpfe nicht nur akut mit Armut, sondern zahle auch nicht ausreichend in die Rentenkasse ein und stehe später vor dem Problem der Altersarmut.

 

Quelle: Saarbrücker Zeitung online vom 15.03.2017

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  • MINDESTLÖHNE

Verstöße gegen Mindestlohn: Weniger Prüfungen

 

Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls hat im vergangenen Jahr 40.374 Arbeitgeber überprüft - rund 3000 weniger als noch 2015. Dies geht aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervor.

 

2014 gab es demnach sogar noch Kontrollen in etwa 63.000 Betrieben. Überprüft wird der Missbrauch von Sozialleistungen, illegale Ausländerbeschäftigung sowie mögliche Verstöße gegen Mindestlohnbestimmungen.

 

Quelle: n-tv.de vom 15.03.2017

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  • MINDESTLÖHNE

Praktika: Rückgang hängt Experten zufolge mit Mindestlohn zusammen

 

Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft sieht den Mindestlohn als wesentlichen Grund für den Rückgang von Praktikumsplätzen. Mathias Winde vom Stifterverband sagte im DLF, der Mindestlohn - der seit 2015 gilt - habe zu höheren Kosten vor allem bei längeren Praktika geführt.

 

Kritisch sehe er, dass nun gerade die langen Praktika mit einem großen Nutzen für die Studierenden oft wegfielen und es mehr kurze Praktika gebe. Viele Studierende bekämen wegen des Mindestlohns zwar mehr Geld, hätten aber weniger Auswahl

 

Quelle: Deutschlandfunk.de vom 14.03.2017

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  • NIEDRIGLÖHNE

Wenn der Lohn nicht zum Leben reicht

 

Millionen mit Niedriglöhnen, Millionen mit Befristung oder Teilzeit – trotz Rekordbeschäftigung und Konjunkturhoch können weite Teile der Bevölkerung nicht gut von ihrer Arbeit leben. Die Spannung ist groß, erwartet werden neue inhaltliche Ansagen von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz.

 

Greift Schulz auch die Sorgen der Geringverdiener in Deutschland auf? (...) Für viele ist der große Niedriglohnsektor eine der gravierendsten Folgen der Agenda, die vielen Jobs jenseits einer normalen, vollen, auskömmlich bezahlten Stelle.

 

Quelle: Saarbrücker Zeitung online vom 13.03.2017

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  • BEFRISTUNG

Wirbel um befristete Landesstellen in NRW-Finanzämtern

 

Das NRW-Finanzministerium schreibt 50 Jobs für zunächst nur ein Jahr aus. Dabei will die rot-grüne Landesregierung auf Befristungen verzichten. (...) Insbesondere die SPD sieht sich dem Vorwurf ausgesetzt, mit der Massen-Befristung deutlich hinter eigenen arbeitmarkpolitischen Ambitionen zurückzubleiben.

 

Das Finanzministerium wies die Vorwürfe der CDU zurück. Die geplante Neueinstellung von 50 Bearbeitern im Fachbereich Erhebungsstelle sei Teil eines Pilotprojektes zur unbürokratischen Entlastung der Finanzverwaltung.

 

Quelle: WAZ online vom 12.03.2017

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  • LEIHARBEIT

Gleiche Arbeit, schlechtere Bedingungen, aber 1300 Euro weniger Lohn

 

Leiharbeitskräfte verdienen etwa 1300 Euro weniger als Beschäftigte insgesamt. Dies geht aus der Antwort der Bundesagentur für Arbeit (BA) auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann hervor.

 

In den vergangenen Jahren blieb der Lohnabstand zwischen den Beschäftigten insgesamt und denen in Leiharbeit seit Ende 2013 bei etwa 42 Prozent. Der Abstand in absoluten Zahlen wuchs von 1229 Euro weniger im Jahr 2013 auf den aktuellen Wert.

 

Quelle: Focus online vom 12.03.2017

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  • TEILZEITARBEIT

Nahles - Gesetzentwurf zur Teilzeit endlich beschließen

 

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) hat von der Union gefordert, endlich ihre Zusagen aus dem Koalitionsvertrag einzuhalten und ihren Gesetzentwurf zur Teilzeit anzunehmen.

 

Nahles sagte der "Welt am Sonntag" laut Vorabbericht: "Neben dem Recht auf Teilzeit brauchen wir ein Recht, aus der Teilzeit wieder in die vorherige Arbeitszeit zurückzukehren, sonst droht die viel zitierte Teilzeitfalle." 750.000 Beschäftigte in Teilzeit könnten ihren Wunsch nicht realisieren, die Arbeitszeit zu verlängern.

 

Quelle: Reuters Deutschland online vom 12.03.2017

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  • ATYPISCHE BESCHÄFTIGUNG

Schulz sorgt für Spannung

 

Millionen mit Niedriglöhnen, Millionen mit Befristung oder Teilzeit - trotz Rekordbeschäftigung und Konjunkturhoch können weite Teile der Bevölkerung nicht gut von ihrer Arbeit leben. Die Spannung ist groß, erwartet werden neue inhaltliche Ansagen von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz.

 

Schulz will Befristungen von Beschäftigten eindämmen. «Aber das Problem ist größer», mahnt Buntenbach. «Die Zahl derjenigen, die als Leiharbeiter, befristet Beschäftigte oder Minijobber in unsicherer Beschäftigung sind, ist in den letzten 20 Jahren massiv gestiegen.»

 

Quelle: Welt online vom 12.03.2017

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE

„Für ’nen Fünfer die Stunde“

 

Mit zehn bis zwölf Touren bringt es ein Fahrradkurier am Tag schon mal auf 150 Kilometer. Für diese harte Arbeit kassieren die Kuriere aber „Hungerlöhne“, findet Wolter. Für die 160 Stunden, die er im Monat (...) Pakete und Briefe auslieferte (...),  erhielt er im Schnitt 1.200 Euro.

 

Berliner Fahrradkurierdienste haben fast alle das gleiche Geschäftsmodell: Sie vermitteln formell selbstständigen FahrradkurierInnen per Funk aus der Zentrale die Aufträge ihrer Kunden. Im Gegenzug behalten sie einen Teil der so eingefahrenen Gewinne ein.

 

Quelle: taz.de vom 11.03.2017

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  • ARBEITSARMUT

"Armut trotz Arbeit ist unser Problem"

 

Zu sagen, den Menschen in Deutschland gehe es heute so gut wie noch nie, sei oberflächlich und undifferenziert, meint Christoph Butterwegge. Denn auch hier gebe es inzwischen viele "Working Poor" - weil jeder vierte Job im Niedriglohnsektor sei.

 

Diese "Working Poor" machten einen Großteil des Armutsproblems in Deutschland aus. "Also eine Situation, dass Millionen von Menschen arm sind, obwohl sie arbeiten, manchmal sogar Vollzeit und nicht in Leiharbeit oder in Teilzeit oder in Mini- oder Midi-Jobs", so der Armutsforscher.

 

Quelle: Deutschlandradiokultur.de vom 11.03.2017

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE

Bundesrat fordert bessere Krankenversicherug für Solo-Selbstständige

 

Nach dem Willen des Bundesrates sollen sich Solo-Selbstständige künftig besser krankenversichern können. Der Mindestbeitrag zur gesetzlichen Krankenkasse müsse für sie gesenkt werden.

 

Anders als Arbeitnehmer bekämen die häufig geringverdienenden Selbstständigen keinen Beitrag ihres Arbeitgebers zu den Krankenkassenbeiträgen. Deshalb sei hier eine Entlastung geboten.

 

Quelle: Zeit online vom 10.03.2017

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  • CROWDWORKING

Beschwerden von Crowdworkern

 

Gemeinsam mit anderen Anbietern (...) hat Testbirds den 2015 erstmals öffentlich vorgestellten Code of Conduct erweitert und konkretisiert. Neben den bereits bestehenden Unterzeichnern verpflichten sich weitere Crowdsourcing-Anbieter (...) zur Einhaltung der vereinbarten Prinzipien.

 

Die neue Version haben insgesamt acht Firmen unterschrieben. Clickworker, Streetspotr und der Deutsche Crowdsourcing Verband waren bereits an der Formulierung des ersten Textes beteiligt. (...) Der überarbeitete Text enthält beispielsweise konkretere Regeln für Beschwerden von Crowdworkern.

 

Quelle: Compliancemagazin.de vom 10.03.2017

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  • LEIHARBEIT

DRK-Gesetz: Verdi und Betriebsrat drohen Nahles mit Klage

 

Die Arbeitsministerin plant für Rotkreuzschwestern eine Ausnahme bei der Leiharbeit. (...) Verdi und der Betriebsrat der Ruhrlandklinik drohen (...) mit einer Klage. Sollte Nahles wie geplant das DRK-Gesetz ändern, „werden wir uns mit allen Mitteln zur Wehr setzen“.

 

Hintergrund der Auseinandersetzung ist ein Urteil zum arbeitsrechtlichen Status von DRK-Schwestern (...). Demnach sind die rund 25 000 Rotkreuzschwestern in Deutschland Leiharbeiter im Sinne des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes, wenn sie an Kliniken arbeiten.

 

Quelle: WAZ online vom 10.03.2017

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  • MINDESTLÖHNE

Nicht immer kommt am Ende auch der Mindestlohn heraus

 

Kaum gibt es eine neue Vorschrift, entwickeln sich Ideen, wie man sie umgehen kann. Auch beim Thema Mindestlohn. Und wer da denkt, was ist an 8,50 Euro die Stunde schon zu rütteln, dem sollte die folgende Rechnung die Augen öffnen.

 

"Die größte Manipulationsmasse beim Mindestlohn ist die Arbeitszeit." Am meisten davon betroffen seien Menschen mit Minijobs. (...). "Da wird dann die vertragliche Arbeitszeit verkürzt", weiß die Gewerkschaftlerin. "Die Leute machen aber mehr."

 

Quelle: Gießener Anzeige online vom 10.03.2017

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  • PREKARISIERUNG

Prekarisierung und Rechtspopulismus: Eine gefährliche Mischung

 

Je prekärer, desto rechter? Trotz boomender Wirtschaft fühlen sich Millionen Menschen in Deutschland abgehängt, Biographien werden brüchiger. Das hat erschreckende Folgen, sagen Forscher.

 

Prekäre Lebensverhältnisse entstehen, wenn verschiedene Faktoren zusammentreffen. Ein geringes Einkommen ist nur ein Aspekt. Erschwerend kommen befristete Arbeitsverhältnisse, Teilzeitjobs, fehlende rechtliche Absicherungen, kaum Aussicht auf Rente (...) hinzu.

 

Quelle: Tagesspiegel online vom 09.03.2017

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  • AUSBEUTUNG

Katholischer Verband prangert Schlachtkonzerne an

 

Caritasverband und Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) bieten der Fleischindustrie im Kreis Gütersloh die Stirn: In ungewöhnlich scharfer Form haben am Mittwoch Berater (...) des katholischen Wohlfahrtsverbandes (...) die Lage von Werkvertragsarbeitern kritisiert.

 

»Hier geschieht eklatantes, moralisches Unrecht«, zog Dr. Witt gestern eine erste Bilanz zu den oftmals krassen Schilderungen jener Werkvertragsarbeiter, die sich in den vergangenen zwölf Monaten hilfesuchend an die Caritas gewandt hatten.

 

Quelle: Westfalen-Blatt.de vom 09.03.2017

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  • MINIJOBS

Minijobber sollen Fachkräftemangel lindern helfen

 

Minijobber könnten dazu beitragen, die Fachkräfteengpässe in einigen Branchen zu lindern. (...) „Unter den geringfügig Beschäftigten schlummert ein Fachkräftepotenzial, auf das wir nicht verzichten sollten“, sagt Christian Rauch, der Regionalchef der Bundesagentur für Arbeit (BA).

 

In Baden-Württemberg arbeiten derzeit gut 1,2 Millionen Menschen als geringfügige Beschäftigte in sogenannten Minijobs (...). Es handelt sich in der Mehrzahl um gut bis sehr gut qualifizierte Personen, fast jeder zehnte Minijobber hat einen akademischen Abschluss.

 

Quelle: Stuttgarter-Zeitung.de vom 09.03.2017

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  • TEILZEITARBEIT

So hart schlägt die Teilzeit-Falle bei Müttern zu

 

Nach der Erhebung der Online-Jobbörse gibt es in Deutschland allein 1,5 Millionen Teilzeit arbeitende Frauen mit einer Fachkraftausbildung, die gerne Vollzeit arbeiten wollen, das aber wegen mangelnder Betreuungsmöglichkeiten nicht tun.

 

Die Untersuchung erbrachte auch, für wie wichtig es Teilzeitbeschäftigte erachten, eine Rückkehroption zu haben. (...) Die „Teilzeitfalle“ ist gleichwohl für viele ein Problem, vor allem für Frauen. Rund 8,8 Millionen der 11,1 Millionen Teilzeitbeschäftigten in Deutschland sind weiblich.

 

Quelle: Welt online vom 08.03.2017

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  • MINIJOBS

Job-Alternative mit großen Tücken

 

Minijobs bringen schnelles Geld – und langfristig oft Altersarmut. Eine Ausstellung warnt vor Risiken, vor allem für Frauen. (...) Denn eine „geringfügig bezahlte Beschäftigung“ verzichtet auf Beiträge für die Arbeitslosenversicherung und die spätere Rente ist (...) nur marginal.

 

Im Hintergrund aber steht stets die Kardinalfrage „Wie komme ich in eine existenzsichernde Beschäftigung?“ Denn auch wenn kurzfristig und vielleicht sogar ganz in der Nähe des Wohnorts ein schneller Nebenverdienst lockt - „eine Lebensperspektive bietet ein Minijob nicht“.

 

Quelle: Mittelbayerische.de vom 07.03.2017

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  • TEILZEITARBEIT

Vollzeittätigkeit von Müttern mit kleinen Kindern bleibt die Ausnahme

 

Eine Vollzeittätigkeit von Müttern mit Kindern unter drei Jahren bleibt die Ausnahme. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden anlässlich des Frauentages am 8. März mitteilte, traf dies 2015 nur auf zehn Prozent der in einer Partnerschaft lebenden Mütter zu.

 

Bei 24 Prozent der Paare übte der Vater eine Vollzeit- und die Mutter eine Teilzeit-Tätigkeit aus. (...) Noch seltener war eine Kombination, bei der die Mutter einer Vollzeittätigkeit nachging und der Vater gar nicht oder in Teilzeit erwerbstätig war.

 

Quelle: Welt online vom 07.03.2017

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  • PREKARISIERUNG

Hürdenlauf zum Arbeitsplatz

 

Natalie Grimm (...) befasst sich seit langem mit prekärer Beschäftigung (...). Über einen Zeitraum von fünf Jahren hat die Soziologin Menschen befragt, die sich regelmäßig zwischen Minijobs und Leiharbeit, Praktika, befristeten Tätigkeiten und staatlicher Grundsicherung bewegen.

 

Ihr Fazit: Eine Zone der Instabilität, die von Hyperaktivität und Unsicherheit geprägt ist, verfestigt sich. Sie und ihre Kollegen sprechen von einer Zwischenzone der Arbeitswelt, der abhängig von den angelegten Kriterien inzwischen 30 bis 40 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung angehören.

 

Quelle: junge Welt online vom 06.03.2017

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  • NIEDRIGLÖHNE

Frauen erhalten doppelt so oft Niedriglohn wie Männer

 

18,3 Prozent der erwerbstätigen Frauen verdienen monatlich weniger als 900 Euro, teilte das Statistische Landesamt (...) mit. Damit liege die Quote der Niedriglöhner bei den Frauen fast doppelt so hoch wie bei den Männern (9,5 Prozent).

 

Insgesamt seien Frauen im Land ähnlich häufig erwerbstätig oder arbeitslos wie Männer. Unterschiede gebe es vor allem bei der Stellung im Beruf, den Wochenarbeitszeiten und befristeten Beschäftigungsverhältnissen.

 

Quelle: SVZ.de vom 06.03.2017

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  • MINDESTLÖHNE

Verstöße gegen Mindestlohngesetz mehr als verdoppelt

 

Die Zahl der registrierten Verstöße gegen das Mindestlohngesetz ist im vergangenen Jahr in Brandenburg sprunghaft gestiegen. 2016 wurden 80 Ermittlungsverfahren gegen Arbeitgeber eingeleitet, die weniger als 8,50 Euro Stundenlohn zahlen.

 

Die meisten Kontrollen in Brandenburg gab es im Gastgewerbe und im Einzelhandel. 2015 wurden laut Ministerium 12 700 Euro, 2016 rund 35 500 Euro an Bußgeldern verhängt.

 

Quelle: Welt online vom 06.03.2017

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  • SOLO-SELBSTSTÄNDIGE

Krankenkasse: So vermeiden Solo-Selbst­ständige hohe Beiträge

 

Auf rund 6 Milliarden Euro belaufen sich die Schulden der Selbstzahler in der gesetzlichen Krankenversicherung. (...) Die meisten von ihnen sind Selbstständige ohne Mitarbeiter, auch Solo-Selbstständige genannt.

 

Im Durchschnitt verdienen gesetzlich versicherte Solo-Selbstständige 787 Euro im Monat. Doch ihr Beitrag bemisst sich nach einem fiktiven Monatseinkommen von 2 231,25 Euro. Sie müssen also rund 350 Euro Krankenkassenbeitrag zahlen mit Anspruch auf Krankengeld.

 

Quelle: Stiftung Warentest online vom 04.03.2017

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  • NIEDRIGLÖHNE

Alle Zeichen stehen auf Streik

 

Fdie rund 2000 Mitarbeiter von Bodenverkehrsdienstleistern an den Flughäfen Tegel, Schönefeld und im Logistikbereich des unfertigen BER ist das Maß voll. Die (...) Mitarbeiter wollen sich ihre harte Tätigkeit nicht länger mit absoluten Billiglöhnen bezahlen lassen.

 

»Das Bodenpersonal zählt zum Niedriglohnsektor, ein Großteil der Mitarbeiter erhält kaum mehr als den Mindestlohn. Dabei arbeiten mehr als 50 Prozent beispielsweise in der Flugzeugabfertigung in Teilzeit- oder Splittverträgen«, sagte Rümker dem »nd«.

 

Quelle: neues deutschland online vom 04.03.2017

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  • LOHNDUMPING

Das Heer der Tagelöhner wächst

 

Sie kommen oft nur mit ein paar Habseligkeiten und suchen(...) Arbeit, notfalls auch stundenweise, ohne festen Vertrag und unterhalb der Mindestlohngrenze. In vielen deutschen Großstädten gehören Tagelöhner inzwischen zum Stadtbild.

 

„Der Wettbewerb wird dadurch extrem verzerrt.“ Zum einen würden bei Ausschreibungen immer wieder Bauleistungen zu Dumpingpreisen angeboten (...). Hinzu könnten Haftungsprobleme kommen.

 

Quelle: Sächsische Zeitung online vom 02.03.2017

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  • TEILZEITARBEIT

Zwist um Ende der Teilzeitfalle

 

Um Klarheit zu schaffen, will Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) per Gesetz einen Anspruch auf die Rückkehr in die volle Stelle festklopfen. Doch seit Wochen hängt der Entwurf in der Ressortabstimmung fest.

 

Der Streit um die befristete Teilzeit soll im Koalitionsausschuss in der kommenden Woche zur Sprache kommen. Der aktuelle Entwurf sieht vor, dass Beschäftigte ihre Vollzeitstelle für einen bestimmten Zeitraum reduzieren können. Der Anspruch gilt für Firmen ab 15 Mitarbeitern.

 

Quelle: Main-Echo online vom 02.03.2017

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  • MINDESTLÖHNE

Osteuropa geht gegen Mindestlohn im Straßengüter vor

 

Die EU-Staaten Osteuropas engagieren sich gegen die sozialpolitischen Initiativen der westeuropäischen Nachbarn im Straßengüterverkehr. Dabei gehen sie zunehmend offensiver vor allem gegen das deutsche Mindestlohngesetz (...) vor.

 

Vor knapp zwei Wochen legten neun osteuropäische Regierungen (....) eine „Erklärung“ vor. Darin kritisieren sie (...), dass „europäische Dienstleister zunehmend mit unverhältnismäßigen und ungerechtfertigten Hindernissen konfrontiert sind, die ihre Konkurrenzfähigkeit gefährden“.

 

Quelle: Deutsche Verkehrszeitung online vom 02.03.2017

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  • MINIJOBS

Arbeitsagentur warnt vor ausufernden Minijobs

 

Auf die Risiken und Nebenwirkungen, die ein Minijob langfristig für die eigene berufliche Perspektive mit sich bringen kann, wiesen die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt in Gesprächen mit Besuchern hin.

 

Zur dann oft fehlenden Absicherung bei Krankheit, Arbeitslosigkeit und im Alter kommt hinzu, dass viele Minijobber aus Unkenntnis Nachteile in ihrem Arbeitsverhältnis in Kauf nehmen.

 

Quelle: Ostthüringer Zeitung online vom 02.03.2017

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  • GERINGVERDIENENDE

Ungerechtes Deutschland

 

Martin Schulz hat die Gerechtigkeit in Deutschland zum Wahlkampfthema gemacht. Und das Thema bietet viel Zündstoff.

 

Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer. So die weitverbreitete Überzeugung, die Armutsforscher Markus Grabka (...) auch mit Zahlen unterfüttern kann. Nach seinen Erkenntnissen haben die obersten Einkommensbezieher im Zeitraum von 1991 bis 2014 reale Einkommenszuwächse von 27 Prozent erzielt, während die zehn Prozent der Einkommensschwächsten im gleichen Zeitraum real acht Prozent verloren haben.

 

Quelle: BR.de vom 01.03.2017

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  • MINDESTLÖHNE

Der Mindestlohn reicht nicht

 

Weltweit sind die Mindestlöhne im vergangenen Jahr gestiegen. In der EU gab es den höchsten Reallohnzuwachs seit dem Jahr 2000. Das ist im Mindestlohnbericht 2017 zu lesen, den die Hans-Böckler-Stiftung am Dienstag vorstellte.

 

Doch vielerorten reicht der Mindestlohn kaum zum Mindesten. In Deutschland können Beschäftigte in einem Mindestlohnjob über die Runden kommen - so lange, bis sie sich in die Altersarmut hinüberretten. Und das im Land mit dem weltweit höchsten Exportüberschuss.

 

Quelle: neues deutschland online vom 01.03.2017