Aufstocker Arbeitsarmut Geringverdiener

 

AUFSTOCKER:

 

31/10/2014:

Aufstockerzahlen im ersten Quartal 2014 kaum noch rückläufig

(von Markus Krüsemann)

 

 

Die Zahl der Erwerbstätigen, die ihr zu geringes Einkommen mit Arbeitslosengeld II-Zahlungen aufstocken müssen, ist in den ersten drei Monaten des Jahres 2014 nur noch ganz leicht rückläufig gewesen. Der schwache Trend des Jahres 2013 (siehe 31.07.2014) setzt sich damit auf denkbar niedrigstem Niveau fort. Erneut gestiegen ist dagegen die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Aufstocker.

 

Nach Angaben des von der Bundesagentur für Arbeit (BA) veröffentlichten neuesten Analytikreports zur Grundsicherung für Arbeitssuchende sind im März 2014 knapp 1,3 Millionen Aufstocker gezählt worden. Das sind rund 2.500 weniger als im Vorjahresmonat, was einem kaum erwähnenswerten Rückgang von gerade mal 0,2 Prozent entspricht.

 

Das leichte Minus verdankt sich vor allem der Abnahme von Leistungsbeziehern, die einer geringfügigen Beschäftigung nachgegangen sind. Ihre Zahl schrumpfte um knapp 10.000 (-1,6 %) gegenüber dem März 2013.

 

Entwicklung der Aufstockerzahlen Juni 2009 bis März 2014

Entwicklung der Aufstockerzahlen Arbeitsarmut Geringverdiener
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Analyse der Grundsicherung für Arbeitssuchende, Nürnberg.

 

Bei den sozialversicherungspflichtig beschäftigten Aufstockern zeigt sich ein uneinheitliches Bild. Während die Zahl der vollzeitbeschäftigten Aufstocker im Vergleichszeitraum um fast 3,2 Prozent auf knapp 208.000 sank, gab es bei den in Teilzeit arbeitenden Aufstockern ein deutliches Plus von etwa 4,3 Prozent: ihre Zahl stieg von 353.000 im März 2013 auf 368.000 im März 2014.

 

Insgesamt waren im März 2014 gut 576.000 Aufstocker sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Ihr Anteil an allen Leistungsbeziehern lag mit 12,9 Prozent höher als im März 2013 (12,7 %). Zudem stellen sie damit immer noch knapp die Hälfte aller abhängig erwerbstätigen Leistungsbezieher.

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Quelle:

Statistik der Bundesagentur für Arbeit (2014): Analyse der Grundsicherung für Arbeitssuchende, Oktober 2014, Nürnberg.

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Markus Krüsemann ist Soziologe und Mitarbeiter am Institut für Regionalforschung in Göttingen.

 

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