atypische Beschäftigung

 

ATYPISCHE BESCHÄFTIGUNG:

30/07/2014:

Atypische Beschäftigung in Brandenburg 2013 unverändert hoch

(von Markus Krüsemann)

 

Die Ergebnisse des gestern vorgestellten Betriebspanels für das Land Brandenburg sind beunruhigend. Zwar ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse gestiegen, doch immer häufiger sind die Stellen nur befristet. Der Anteil der atypischen Beschäftigungsformen insgesamt ist mit 38 Prozent unverändert hoch.


Wie die Potsdamer Neueste Nachrichten auf ihrem Onlineportal dazu schreibt, habe sich der Anteil der sogenannten atypischen Beschäftigung im Land seit 2007 um etwa sechs Prozent erhöht. Noch 1996 habe der Anteil bei nur 19 Prozent gelegen. Laut Zeitungsbericht hätten rund 38 Prozent aller im vergangenen Jahr neu eingestellten Mitarbeiter in Brandenburg entweder in Mini- und Midijobs, in Teilzeit, als Leiharbeiter gearbeitet oder hätten nur einen befristeten Vertrag bekommen. Dabei handelt es sich vermutlich um eine Fehlinterpretation, denn laut Forschungsbericht lag der Gesamtanteil atypisch Beschäftigter an allen Beschäftigten 2013 bei 38 Prozent.


In einer Pressemitteilung des Brandenburger Arbeitsministeriums bezeichnete Arbeitsminister Günther Baaske den unverändert hohen Anteil atypischer Beschäftigung als „problematisch“. In einigen Lebenssituationen könnten das passgenaue Arbeitsplätze sein. Aber viele Teilzeitbeschäftigte wollten länger arbeiten. Auch im Interesse der eigenen Fachkräftesicherung sollten die Betriebe entsprechende Angebote machen.


Die Ergebnisse des Betriebspanels beruhen auf einer seit 1996 jährlich in allen Bundesländern einheitlich durchgeführten Umfrage bei rund 16.000 Betrieben. Für den Brandenburger Panel sind insgesamt 1.016 Betriebe im Land befragt worden.


Quellen:
Potsdamer Neueste Nachrichten online vom 30.07.2014
Pressemitteilung des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie vom 29.07.2014


Weiterlesen:
Dahms, V./ Frei, M. u.a. (2014): Entwicklung von Betrieben und Beschäftigung in Brandenburg - Ergebnisse der achtzehnten Welle des Betriebspanels Brandenburg. Studie im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Brandenburg, Berlin.

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Markus Krüsemann ist Soziologe und Mitarbeiter am Institut für Regionalforschung in Göttingen.

 

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