Lohnentwicklung Reallohnentwicklung

 

LOHNENTWICKLUNG:

 

22/12/2014:

Reallohnentwicklung 2014 mit drittem Quartalsplus in Folge

(von Markus Krüsemann)

 

 

Nach einem Jahr der Reallohnverluste (siehe 20.02.2014) zeichnet sich für 2014 eine positivere Entwicklung ab. Dem leichten Plus in der ersten Jahreshälfte folgend (siehe 23.09.2014), sind die Löhne auch im dritten Quartal 2014 gestiegen.

 

Laut einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) zu den Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung (VVE) sei der Reallohnindex vom dritten Quartal 2013 bis zum dritten Quartal 2014 um 1,8 Prozent gestiegen. Dies sei der höchste Anstieg seit dem zweiten Quartal 2011 (+ 1,9 %) gewesen.

 

Der vergleichsweise starke Anstieg der Reallöhne ist aber weniger Resultat überdurchschnittlich gestiegener Verdienste, er verdankt sich vielmehr einem äußerst geringen Anstieg der Verbraucherpreise. Wie das Bundesamt schreibt habe der Anstieg der Nominallöhne mit 2,6 Prozent nur leicht über dem Durchschnittswert der letzten 20 Quartale (+ 2,4 %) gelegen. Die Verbraucherpreise hingegen hätten sich mit einem Anstieg von nur 0,8 Prozent deutlich geringer erhöht als im Durchschnitt der letzten 20 Quartale (+ 1,5 %).

 

Entwicklung der Real- und der Nominallöhne 01/2012 bis 03/2014 (in Prozent)

Lohnentwicklung Reallohnentwicklung
Quelle: Statist. Bundesamt: Reallohnindex

 

Von der allgemein positiven Lohnentwicklung profitieren nicht alle Beschäftigten gleichermaßen. Eine nach Leistungsgruppen differenzierte Aufstellung zeigt, dass die Lohnentwicklung zwischen höher und Geringqualifizierten weiter auseinandergedriftet ist. Während das Reallohnplus bei an- und ungelernten Arbeitnehmern gerade mal 0,5 bzw. 0,3 Prozent betrug, lag die Steigerungsrate bei den Fachkräften und höher Qualifizierten zwischen 1,6 und 2,9 Prozent.

 

Die Vierteljährliche Verdiensterhebung wird seit dem Berichtsjahr 2007 durchgeführt und umfasst 40.500 Betriebe im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich. Erfasst wird die Entwicklung der Reallöhne und der Nominallöhne von Vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigten Arbeitnehmern im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich.

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Quelle:

Pressemitteilung Nr. 469 des Statist. Bundesamtes vom 22.12.2014

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Markus Krüsemann ist Soziologe und Mitarbeiter am Institut für Regionalforschung in Göttingen.

 

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