Minijobs geringfügige Beschäftigung

 

MINIJOBS:

 

10/04/2015:

Minijobs legen auch im dritten Quartal 2014 wieder leicht zu

(von Markus Krüsemann)

 

 

Noch im vierten Quartal 2013 sah es so aus, als ob das jahrelange kontinuierliche Wachstum bei den geringfügig entlohnten Beschäftigungsverhältnissen ein Ende finden könnte (siehe 10.07.2014). Seitdem ist die Entwicklung bei den Minijobs aber wieder durch einen leichten, jedoch fortgesetzten Beschäftigungsaufbau gekennzeichnet. Das dritte Quartal 2014 macht da keine Ausnahme.

 

Wie die neuen, heute von der Bundesagentur für Arbeit (BA) vorgelegten Daten zeigen, sind im dritten Quartal 2014 gut 7,511 Millionen Personen einer geringfügig entlohnten Beschäftigung nachgegangen. Das sind noch einmal 91.000 Personen mehr als im Vorjahresquartal, was nicht nur einem weiteren leichten Anstieg um 1,2 Prozent entspricht, sondern auch zu dem höchsten bisher gemessenen Septemberwert geführt hat.

 

Wie gehabt beruht das neuerliche Wachstum fast ausschließlich auf einem Plus bei jenen Beschäftigten, die einen Minijob als zusätzlichen Nebenjob angenommen haben (GeB zusätzl.). Gegenüber dem dritten Quartal 2013 wuchs ihre Zahl um 3,4 Prozent und lag Ende September 2014 bei einem neuen Höchstwert von fast 2,5 Millionen. Der bereits länger anhaltende Trend zum Zweitjob hat sich damit ungehindert fortgesetzt.

 

Die Zahl der Beschäftigten, die ausschließlich in einem Minijob arbeiten (GeB ausschl.), hat sich gegenüber dem Vorjahresquartal kaum verändert. Das geringe Plus von 0,2 Prozent entspricht einer Zunahme von gut 10.000 Personen. Damit verharrt die Zahl auch weiterhin bei etwa fünf Millionen ausschließlich geringfügig beschäftigter Personen.

 

  Entwicklung der Minijobs März 2010 bis Sept. 2014

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Beschäftigungsstatistik, geringfügig Beschäftigte, Nürnberg.
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Beschäftigungsstatistik, geringfügig Beschäftigte, Nürnberg.

 

Die meisten neuen Minijobs entstanden im Wirtschaftssektor „Land-, Forstwirtschaft und Fischerei“. Hier gab es gegenüber September 2013 ein Plus von 6,2 Prozent. Auch im „Gastgewerbe“, einer Branche, auf die 12 Prozent aller Minijobs entfallen, legte die geringfügige Beschäftigung weiter zu, und zwar um 3 Prozent. Eine überdurchschnittliche Zunahme zeigte sich darüber hinaus in der „Arbeitnehmerüberlassung“. Ende September 2014 wurden hier 2,3 Prozent mehr Minijobber gezählt als im Vorjahresquartal.

 

Die Bundesarbeitsagentur veröffentlicht die Zahlen erst nach einer Wartezeit von sechs Monaten, um verspätet abgegebene Meldungen und Stornierungen in die Beschäftigungsstatistik mit aufnehmen zu können.

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Quelle:

Statistik der Bundesagentur für Arbeit (2015): Beschäftigungsstatistik, Länderreport - Deutschland, Nürnberg, März 2015.

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Markus Krüsemann ist Soziologe und Mitarbeiter am Institut für Regionalforschung in Göttingen.

 

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