MINDESTLÖHNE:
01/08/2014:
Höhere Mindestlöhne für Maler- und Lackierergesellen
(von Markus Krüsemann)
Vom heutigen Tag an gelten für die rund 140.000 Beschäftigten im Maler- und Lackiererhandwerk teilweise höhere Mindestlöhne. Für Ungelernte ändert sich zunächst nichts. Hier bleibt die
Lohnuntergrenze noch bis Mai 2015 bei bundesweit 9,90 Euro pro Stunde (brutto). Für Gesellen gelten jetzt höhere Sätze. Sie erhalten in Westdeutschland künftig mindestens 12,50 Euro. In
Ostdeutschland sind es 10,50, in Berlin 12,30 Euro.
Im März dieses Jahres hatten sich die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz nach mehr als fünfmonatigen Verhandlungen auf den
Mindestlohntarifvertrag und auf einen Lohntarifvertrag im Rahmen einer Schlichtung geeinigt. Dabei wurden auch bereits die zwei nächsten Stufen der Mindestlohnerhöhung festgelegt. Sie treten im
Mai 2015 und im Mai 2016 in Kraft.
Mindestlöhne im Maler- und Lackiererhandwerk gemäß Arbeitnehmer-Entsendegesetz:
ab 01.08.14 | West | Ost | Berlin |
Ungelernte | 9,90 Euro | 9,90 Euro | 9,90 Euro |
Gesellen | 12,50 Euro | 10,50 Euro | 12,30 Euro |
ab 01.05.15 | West | Ost | Berlin |
Ungelernte | 10,10 Euro | 10,10 Euro | 10,10 Euro |
Gesellen | 12,80 Euro | 10,90 Euro | 12,60 Euro |
ab 01.05.16 | West | Ost | Berlin |
Ungelernte | 10,10 Euro | 10,10 Euro | 10,10 Euro |
Gesellen | 13,10 Euro | 11,30 Euro | 12,90 Euro |
Anspruch auf den Gesellen-Mindestlohn sollen auch Beschäftigte haben, deren Abschlüsse mit einem Gesellenbrief vergleichbar sind, wie etwa nach einer zweijährigen Ausbildung oder vergleichbaren Nachweisen aus dem Ausland.
Große Verlierer der Tarifeinigung sind die Ungelernten. Ihre nächste Mindestlohnerhöhung kommt erst im Mai 2015. Zudem müssen sie in den kommenden Jahren Reallohnverluste hinnehmen, da sich durch die zwei vereinbarten Lohnsteigerungen ihr Gehalt jeweils nur um höchstens ein Prozent erhöhen wird.
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Quelle:
Deutsche Handwerkszeitung online vom
03.07.2014
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Markus Krüsemann ist Soziologe und Mitarbeiter am Institut für Regionalforschung in Göttingen.